d@ni!3l Geschrieben 15. August 2024 Melden Geschrieben 15. August 2024 (bearbeitet) vor 14 Minuten schrieb Lucky Luke: eine riesige Portion Ignoranz für Geschichte und Gesellschaftspolitik mit. Eben: Geschichte. Du hast jetzt willkürlich diese Protestaktionen rausgesucht, die sich im Nachhinein als richtig herausgestellt haben. Wie viele Protestaktionen haben sich denn im Nachhinein als nicht richtig rausgestellt? Findest du nun auch Pegida toll, weil Protest ja nur gut sein kann? Ich würde die These in den Raum stellen, wenn man in 500 Jahren zurück guckt und (hoffentlich) feststellt, dass man den Klimawandel erfolgreich bekämpft hat, wird in den Geschichtsbüchern nicht stehen "weil Max Mustermann in Nürnberg auf der Landebahn geklebt hat" wurde der globale (!) Klimawandel bekämpft. Das ist mir zu viel "Die Internationale"-Romantik. Wir können ja nicht über eine konkrete Protestaktion reden und danach sagen "weil es früher auch ne andere Protestaktion gab sind nun alle Proteste toll". vor 14 Minuten schrieb Lucky Luke: Denn bis jetzt haben alle demokratischen Prozesse, die in die Richtung arbeiten, nicht das Problem behoben. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76558/umfrage/entwicklung-der-treibhausgas-emissionen-in-deutschland/ Das sieht im Verlauf der jährlichen CO2 Emissionen anders aus. Man muss ggf. auch mal überlegen, dass man nicht alle Ziele bis "morgen" erreichen kann. Natürlich kann es schneller gehen, aber immer so zu tun als gäbe es nur die Optionen "jetzt alles aus" oder "es wird gar nichts gemacht" ist halt auch nicht richtig. vor 14 Minuten schrieb Lucky Luke: Das ist in Deutschland sogar gesetzlich verbrieft im Artikel 20a Grundgesetz. Ja, schön und gut. Das Problem ist, dass das Problem nicht nur von Deutschland verursacht wird. Selbst wenn Deutschland komplett auf null geht ändert das den Klimawandel nicht. Die Idee, dass wir international zum Vorbild werden wird aktuell von der Wirklichkeit zerrissen. Das Problem muss also international gelöst werden. Und ich sage ja nicht, dass man nichts machen soll - es geht hier nur nun mal um eine konkrete Aktion, und so wird es eben global nicht funktionieren, auch wenn ich das Gedankenexperiment, wie sich in China oder in den USA jemand auf eine Landebahn klebt gerne mal sehen würde- also im Sinne von: Xi Jinping ändert daraufhin seine Politik.... Bearbeitet 15. August 2024 von d@ni!3l
Avroliner100 Geschrieben 15. August 2024 Autor Melden Geschrieben 15. August 2024 vor 5 Minuten schrieb Lucky Luke: Das ist ja das geile. "So nicht." können alle. Wenn es aber darum geht, wie wir tatsächlich im demokratischen Rahmen den Klimawandel besiegen sollen, herrscht plötzlich komplette Stille im Äther. Denn bis jetzt haben alle demokratischen Prozesse, die in die Richtung arbeiten, nicht das Problem behoben. Dann schmeiße ich doch gleich einen Ansatz in die Runde: Warum kümmern wir uns nicht, wie von @d@ni!3l grandios aufgezählt zuerst mal um unsere größten Probleme und holen da erst mal mit Technologieverbesserungen satte Einsparungen raus. Gleichzeitig fangen wir da, wo wir aktuell noch nicht mit Technologie weiter kommen (wie der Luftfahrt) mit einer ehrlichen Klimakompensation an. Ehrlich und ernsthaft. Nötig hat es die Welt - egal ob bei Aufforstung oder Reduktion durch andere Technologien. Blöd gesagt: Wenn wir mal ganzheitlich denken und in nem Entwicklungsland am Äquator alle Dächer mit Solar voll hauen, anstatt hier für die selbe Summe minimale Technologievorsprünge erzielen oder den Staatssäckel dank Steuererhöhung füllen, so hat die Welt im ganzen möglicherweise mehr davon. Was ist so verwerflich dran, wenn man es vernünftig macht? Wir haben ‘genug zum aufforsten und verbessern” - da sind wir erst mal n paar Jahre beschäftigt, was uns Zeit für neue Technologien gibt. 1
HAJ-09L Geschrieben 15. August 2024 Melden Geschrieben 15. August 2024 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb d@ni!3l: Die Organisationen meinte ich auch gar nicht - aber die Handlung "Flughafen liegt lahm" (was wir über das Forum ja wahrscheinlich mitbekommen würden), kommt mir überwiegend deutsches Phänomen vor? Haben die anderen Länder bessere Zäune, greifen schneller ein oder schrecken die besser ab? Nee. Aufgeschnittene Zäune gibt es auch außerhalb Deutschlands. Anbei Links zu einigen willkürlich gewählten Ereignissen: https://globalnation.inquirer.net/240148/uk-climate-protest-targets-taylor-swift-plane-airfield https://www.voanews.com/a/geneva-airport-briefly-closed-as-climate-activists-protest-private-jet-fair/7106598.html https://www.aviation24.be/airports/ibiza-airport-ibz/three-ecological-activists-arrested-after-trespassing-onto-the-runway-of-ibiza-airport-and-spraying-a-private-jet-with-paint/ Bearbeitet 15. August 2024 von HAJ-09L Rechtschreibung 1
d@ni!3l Geschrieben 15. August 2024 Melden Geschrieben 15. August 2024 (bearbeitet) vor 19 Minuten schrieb Avroliner100: Wenn wir mal ganzheitlich denken und in nem Entwicklungsland am Äquator alle Dächer mit Solar voll hauen, anstatt hier für die selbe Summe minimale Technologievorsprünge erzielen Exakt. Und produzieren auch dort SAF, um in der Luftfahrt zu helfen. "Wir" denken immer zu sehr national. Nicht nur, was die Emissionen angeht, sondern auch, was die Wege angeht. Dann heißt es: SAF ist hier zu teuer, deshalb lassen wir es. Anstatt es da zu produzieren, wo es günstig ist und der finanzielle Hebel viel größer. Ja, es ist noch sehr teuer - das wird sich jedoch durch Skaleneffekte noch ändern. Batterien waren auch mal viel teurer pro kwh als jetzt. Es ist natürlich nur eine These und ich verstehe jeden, der das Gefühl haben will "etwas zu verändern", aber es werden Technologien sein, die das Problem lösen, kein Nerven von Menschen. Spätestens seit Corona kennen wir doch das Phänomen der Reaktanz. ... Und die Einnahmen aus dem Zertifikate Handel nicht in echte Klimaschutzprojekte zu investieren (oder dem Bürger wie versprochen als "Klimageld" wieder zu geben) hilft der Akzeptanz auch wenig. Über sowas könnte man auch viel mehr erreichen als über Jammern und Protest. Sogar demokratisch - die Parteien müssten "nur" mal Versprechen umsetzen. Bearbeitet 15. August 2024 von d@ni!3l 1
speedman Geschrieben 15. August 2024 Melden Geschrieben 15. August 2024 In meinem Augen machen die Kleber-Aktivisten einen großen Fehler - Sie nehmen den nomalen Bürger nicht mit, sondern verhalten sich kontraproduktiv. Die Menschen hatten zuerst Verständnis für die Protestaktion und haben den Gedanken dahinter auch wahrgenommen. Nun aber ist das ganze gekippt und sehr viele fühlen sich dadurch nur noch geschädigt & genervt - sieht ma ja auch hier im Forum. Der Umweltgedanke ist daher inzwischen fast komplett in den Hintergrund getreten Es braucht also 1.eine neue Form des Protestes, der auch in Verbindung mit dem Umweltschutz in der Bevölkerung wahrgenommen wird und 2.Die Kliamaktivisten sollten lieber ihren Beitrag dazusteueren, wie man den Umschwung sinnvoll & gemeinschaftlich hinbekommt.Es müssen alle ins Boot geholt werden! Nur "meckern" reicht nicht.
Avroliner100 Geschrieben 15. August 2024 Autor Melden Geschrieben 15. August 2024 (bearbeitet) vor 49 Minuten schrieb d@ni!3l: ... Und die Einnahmen aus dem Zertifikate Handel nicht in echte Klimaschutzprojekte zu investieren (oder dem Bürger wie versprochen als "Klimageld" wieder zu geben) hilft der Akzeptanz auch wenig. Über sowas könnte man auch viel mehr erreichen als über Jammern und Protest. Sogar demokratisch - die Parteien müssten "nur" mal Versprechen umsetzen. …und wenn man sich dann noch überlegt, wie viel man alleine aus der Luftfahrtverkehrssteuer machen könnte. Würde man die Summe von 15,53€ tatsächlich verpflichtend in nachhaltige Kompensationen stecken (aufgepasst, Papa Staat), dann könnte man die Emissionen eines durchschnittlichen innereuropäischen Fluges (z.B. FRA-PMI) zu sage und schreibe 300% der anfallenden Emissionen über kompensieren, selbst wenn man das doppelte des marktüblichen Kompensationspreises zahlen würde. Und hätte trotzdem noch Geld übrig. Dasselbe auch auf der Langstrecke. Das nenne ich mal eine vergeigte Chance. Da wäre es doch die erstbeste Möglichkeit: Stecke all diese Einnahmen aus dieser Steuer in entsprechende Projekte und Nachhaltigkeitsbemühungen und die deutsche Luftfahrt würde auf dem Papier mal eben mindestens Faktor 3 der Emissionen wieder an anderer Stelle kompensieren, die sie selbst ausstößt. Klar ist das noch nicht das Ende der Fahnenstage, aber es wäre zumindest mal ein gewaltiger Anfang. Und wenn man das doppelte des Marktpreises für die Kompensation zahlt, kann man es vlt. sogar gleich selber machen und so garantieren, dass das Geld auch ankommt und die Projekte zünden. Bearbeitet 15. August 2024 von Avroliner100 1
2ndOrbit Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Ich habe Vergnügen an dieser Diskussion und bin immer für ein gutes Streitgespräch zu haben. Aber dass seit Jahren die gleichen Stammtischparolen und Pseudo-Lösungsansätze wiederholt werden, lässt mich doch ein wenig resignieren. Meiner Ansicht nach sind ein paar Sachen tatsächlich unbestreitbar klar: Die Auswirkungen der LG auf den Alltag der Menschen sind minimal. Die häufigen Unwetter und ständigen Streiks (in vielen Branchen) beeinträchtigen Otto Normalbürger um ein Vielfaches mehr. Ja, für den einzelnen Betroffenen ist es in jedem Fall Mist, aber das gilt auch dann, wenn er seinen Flug verpasst, weil er im Stau steht. Das Argument "Solange die anderen nichts machen, machen wir auch nichts" ist scheiße. Gleiches gilt für die Forderung, die LG solle ihre Ziele anders erreichen, ohne eigene Lösungsvorschläge vorzubringen. Ich bin mir sicher, das würden sie tun, wenn es dazu eine Möglichkeit gäbe. Kompensationszahlungen bringen sehr wenig. Das ist primär ein moderner Ablasshandel. Die Idee ist gut gemeint und sicherlich besser als gar nichts, aber praktisch schenken wir damit anderen Ländern Geld, damit sie bestimmte Wälder nicht roden, sondern einfach den daneben, weil wir für den ja noch nichts gezahlt haben. Und woher kommt überhaupt diese Überheblichkeit mit dem "Regenwald retten" anstatt bei uns etwas zu machen? Wir haben unseren Wohlstand damit verdient, dass wir annäherend unseren kompletten Kontinent in der Vergangenheit gerodet haben und nun erwarten wir, dass der Rest der Welt auf ein gutes Leben verzeichtet, nur damit wir keine Einschränkungen hinnehmen müssen. Trotzdem kann man noch alles doof finden, was die LG macht. Völlig okay, mich nerven sie auch. Aber vielleicht ist das auch der Arschtritt, den wir alle brauchen, um endlich wach zu werden. Das Problem zu verdrängen, sich nicht einzuschränken und darauf zu spekulieren, dass es rechtzeitig technische Lösungen gibt, ist zumindest höchst riskant. 2
Nosig Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Egal wie man dazu steht, es ist unübersehbar, dass die Unterstützung der Öffentlichkeit bröckelt und nicht zunimmt. Am Anfang hatten die inhaltlich viel mehr Sympathien, wie oben jemand richtig schrieb. Jetzt sind die Leute nur noch genervt davon. Damit wird weder irgendein "Bewusstsein" geweckt, noch eine demokratisch relevante Mehrheit generiert.
2ndOrbit Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Die Unterstützung der Öffentlichkeit war noch nie da. Würde die LG von heute auf morgen aufhören, wäre zwar keiner mehr genervt, aber ändern würde sich trotzdem nichts. Die Menschen sind nur solange für Klimaschutz, wie sie keine Einschränkungen in ihrem Leben befürchten müssen. Das wird so nicht funktionieren. Ich bin mir sicher, die LG würde den ganzen Mist am liebsten überhaupt nicht machen müssen. Aber die (berechtigte) Verzweiflung der "Aktivisten" ist so groß, dass sie dafür teilweise sogar ihre eigene Zukunft versauen. Sie zahlen einen hohen Preis für den Mist, den meine Generation und die Vorgängergenerationen verbockt haben. Dafür könnte man sogar Respekt haben. Mir wird gerade erst bewusst, dass ich den wohl sogar habe. 1
d@ni!3l Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) vor 41 Minuten schrieb 2ndOrbit: Ich bin mir sicher, die LG würde den ganzen Mist am liebsten überhaupt nicht machen müssen. Müssen sie auch nicht. vor 59 Minuten schrieb 2ndOrbit: Die Auswirkungen der LG auf den Alltag der Menschen sind minimal. Die häufigen Unwetter und ständigen Streiks (in vielen Branchen) beeinträchtigen Otto Normalbürger um ein Vielfaches mehr. Ja, für den einzelnen Betroffenen ist es in jedem Fall Mist, aber das gilt auch dann, wenn er seinen Flug verpasst, weil er im Stau steht. Ich dachte du warst gegen Stammtischparolen? Exogenes Wetter mit einer Aktion, die sonst nicht da wäre in einen Topf zu schmeißen strotzt jetzt auch nicht gerade von Sachlichkeit... Das ist ja als wäre Mord ok, weil Personen ja eh auch durch Krankheiten sterben.... vor 59 Minuten schrieb 2ndOrbit: Das Argument "Solange die anderen nichts machen, machen wir auch nichts" ist scheiße. Sag mir gerne, wie man das auflösen soll. Übrigens erneut: Es geschieht nicht nichts (s.o.). Aber sich alleine ins Knie zu schießen wird andere eher abschrecken als zum MItmachen bewegen - und dass alle mitmachen ist elementar. vor 59 Minuten schrieb 2ndOrbit: Und woher kommt überhaupt diese Überheblichkeit mit dem "Regenwald retten" anstatt bei uns etwas zu machen? Naja, ist es nicht auch Überheblichkeit zu sagen: Nur ich habe eitle Motive, damit versaue ich anderen den Urlaub, damit ich mich so fühlen kann als hätte ich die Welt gerettet? vor 59 Minuten schrieb 2ndOrbit: aber praktisch schenken wir damit anderen Ländern Geld, damit sie bestimmte Wälder nicht roden, sondern einfach den daneben, weil wir für den ja noch nichts gezahlt haben Wenn man es als schenken sieht, dann wird es schwierig, aber wenn man es als Investitionsanreiz sieht ist das doch eine Idee? Also angenommen du besitzt die Fläche Land und bekommst von Firma xyz dafür 1.000€, dass sie dort eine Fabrik baut oder 1.100€. dass du den Wald stehen lässt, dann ist das ja keine Bevormundung der Bevölkerung vor Ort, sondern ein Anreiz auf schädliche Investitionen zu verzichten. Das hilft auch der Bevölkerung und dass die Abholzung gestoppt werden muss, darüber herrscht doch Einigkeit, oder? Wir reden ja nicht von Enteignung, wo die Europäer und co. die Besitzer der Waldstück verpflichten gegen ihren Willen zu handeln, so hoffe ich zumindest. Übrigens ist genau diese Anreiz der Wohl beste Steuerungsmechanismus, bspw. durch Preise dafür zu sorgen, dass die "besseren" Alternativen genutzt werden. Wenn sich das Elektroauto mehr lohnt als der Verbrenner dann kann ich (fast) ohne Einschränkung mein Leben weiter leben und helfe dem Klima - so erzeugt man Akzeptanz (dazu würde es jedoch helfen, nicht extrem hohe Strompreise zu haben). vor 59 Minuten schrieb 2ndOrbit: ohne eigene Lösungsvorschläge vorzubringen. Die standen hier. Also einfach nur reflexartig auf jede Kritik schreiben "bringt doch selbst Lösungen" ist - wenn welche gebracht wurden - leider nicht mehr als eine Floskel. vor 41 Minuten schrieb 2ndOrbit: Die Menschen sind nur solange für Klimaschutz, wie sie keine Einschränkungen in ihrem Leben befürchten müssen. Das wird so nicht funktionieren. Naja, das tut so, als ginge nicht auch Klimaschutz ohne Einschränkungen. Neue Technologie wie bspw. bei dem 320neo oder 737max etc. sorgen für ca. 20% weniger Emissionen - also eine Verbesserung ohne Einschränkung. SAF lässt einen weiter fliegen ohne Emission (ok, es ist noch(!) teurer). Also nur - zum Forum passend- auf die Luftfahrt bezogen. Auch Strom könnte man auch ohne Gas oder Kohle produzieren - wäre auch eine Verbesserung ohne Einschränkung (sogar eine große). Ich finde es zu vereinfacht so zu tun als müsste man für Klimaschutz zwangsweise leiden, damit man was erreicht. Genau mit dieser Erzählung stößt man Leute ab. Lasst uns doch mal positive Beispiele in die Welt tragen und Leute mitnehmen und nicht immer nur jedem sagen "ja, für Klimaschutz wirst du auf xyz verzichten müssen" und sich dann wundern, dass Leute dem Thema nicht offen gegenüber stehen. Dann klappt das auch mit der Unterstützung der Öffentlichkeit . Und wenn jeder ein bisschen macht ist das doch immer noch besser, als wenn die meisten genervt sind und nur ganz wenige viel machen Bearbeitet 16. August 2024 von d@ni!3l 1
Nosig Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Und selber zwischen den Aktionen weniger nach Bali fliegen würde die Glaubwürdigkeit auch erhöhen.
2ndOrbit Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 vor 30 Minuten schrieb d@ni!3l: Ich dachte du warst gegen Stammtischparolen? Exogenes Wetter mit einer Aktion, die sonst nicht da wäre in einen Topf zu schmeißen strotzt jetzt auch nicht gerade von Sachlichkeit... Das ist ja als wäre Mord ok, weil Personen ja eh auch durch Krankheiten sterben.... Erstens habe ich vorsorglich den menschengemachten Streik als weiteres Beispiel dazu genommen und zweitens hätten wir so häufige Unwetter gar nicht, wenn wir den Klimawandel nicht verursacht hätten. Ich halte meine Vergleich weiterhin für passend und sachlich. vor 32 Minuten schrieb d@ni!3l: Sag mir gerne, wie man das auflösen soll. Übrigens erneut: Es geschieht nicht nichts (s.o.). Aber sich alleine ins Knie zu schießen wird andere eher abschrecken als zum MItmachen bewegen - und dass alle mitmachen ist elementar. Ist recht simpel, denn es gibt nur genau zwei Möglichkeiten: Alle fangen gleichzeitig an oder einer beginnt alleine. Die erste Variante ist leider unrealistisch. vor 34 Minuten schrieb d@ni!3l: Naja, ist es nicht auch Überheblichkeit zu sagen: Nur ich habe eitle Motive, damit versaue ich anderen den Urlaub, damit ich mich so fühlen kann als hätte ich die Welt gerettet? Anstatt auf mein Argument einzugehen, nutzt du es für eine Ablenkung. Na gut. Dann aber bitte einen passenden Vergleich überlegen, denn überheblich im Sinne von "Ich bin besser als die, also nehme ich mir was ich will" ist etwas anderes als im Sinne von "Ich versaue anderen den Urlaub, weil ich mich für etwas einsetze, von dem ich ausgehe, dass das Überleben der Menschheit davon abhängt." (Ja, wie bei jeder guten Tat geschieht auch dieses, damit man sich selbst besser fühlt. Kein Vorwurf!) vor 39 Minuten schrieb d@ni!3l: Also angenommen du besitzt die Fläche Land und bekommst von Firma xyz dafür 1.000€, dass sie dort eine Fabrik baut oder 1.100€. dass du den Wald stehen lässt, dann ist das ja keine Bevormundung der Bevölkerung vor Ort, sondern ein Anreiz auf schädliche Investitionen zu verzichten. Finde ich in der Theorie super! Aber letztendlich bekommt einer Geld für einen Wald, der schon existiert, und der Fabrikbesitzer wird woanders einen Platz finden, wo er bauen kann. Das bringt dem Klima halt nichts. Und wenn Leute ihren Wald abfackeln, damit sie nachher Geld für eine Aufforstung abgreifen können, ebenso wenig. Das Internet ist voll (seriösen) Artikeln, die sich mit dem Thema befassen. vor 41 Minuten schrieb d@ni!3l: Wenn sich das Elektroauto mehr lohnt als der Verbrenner dann kann ich (fast) ohne Einschränkung mein Leben weiter leben und helfe dem Klima Erst dann, wenn der Strom klimaneutral produziert wird. Aber das ist ein anderes Thema. vor 41 Minuten schrieb d@ni!3l: Die standen hier. Also einfach nur reflexartig auf jede Kritik schreiben "bringt doch selbst Lösungen" ist - wenn welche gebracht wurden - leider nicht mehr als eine Floskel. Die einzige "Lösung", die ich gelesen habe, ist die allgemeine Floskel, dass die LG einen doch irgendwie anders überzeugen solle. Aber wie das gehen soll, habe ich hier leider nicht gelesen. Mit einem "selbst Floskel" antworten ist auch nicht überzeugend. Person X verlangt von der LG, ihre Ziele auf eine andere Art zu erreichen. Wer ist in der Bringschuld eines Arguments? vor 44 Minuten schrieb d@ni!3l: Naja, das tut so, als ginge nicht auch Klimaschutz ohne Einschränkungen. Neue Technologie wie bspw. bei dem 320neo oder 737max etc. sorgen für ca. 20% weniger Emissionen - also eine Verbesserung ohne Einschränkung. Fun Fact: Im Moment geht es tatsächlich nicht ohne Einschränkungen. Wir machen es uns leicht, indem wir die Einschränkungen primär von den anderen 90 % der Weltbevölkerung erwarten, aber zu sagen, man kann weiterhin beliebig oft im Jahr Flugurlaub machen, weil die neuen Maschinen 20 % Sprit sparen, ist lächerlich. Außerdem gibt es den netten, psychologischen Effekt, dass man etwas mehr nutzt, wenn es sparsamer ist als früher. Hat man bei den LEDs gemerkt, die man eben nicht mehr immer gleich ausmacht, wennn man sie braucht. Oder bei den Elektroautos, bei denen man kein schlechtes Gewissen mit hat, wenn man mit ihnen zum Bäcker fährt, weil "ist ja nur Strom". vor 25 Minuten schrieb Nosig: Und selber zwischen den Aktionen weniger nach Bali fliegen würde die Glaubwürdigkeit auch erhöhen. Das ist natürlich geil, dass man das jahrelang als Argument benutzen kann, um jegliche Verantwortung abzulehnen, nicht wahr? Es gab tatsächlich mal jemanden, der wollte das Klima schützen und hat trotzdem einen Urlaub in Bali gemacht. Wow, spektakulär. Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber ich argumentiere hier auch stark für den Klimaschutz. Und weißst du was? Ich war dieses Jahr auf Malle. Dann MUSS ich ja unglaubwürdig sein. Denn wenn ich nicht in jedem einzelnen Moment meines Lebens auf ALLES verzichte, was Spaß macht, aber schlecht ist, dann darf ich moralisch nicht verlangen, dass irgendjemand anderes zumindest auf eine Kleinigkeit verzichtet. 1
d@ni!3l Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 vor einer Stunde schrieb 2ndOrbit: und darauf zu spekulieren, dass es rechtzeitig technische Lösungen gibt, ist zumindest höchst riskant. Wobei es da ja echt viele Beispiele gibt, wo technische Lösungen die Probleme gelöst haben. Ich denke da an die Einführung des Katalysators im Auto gegen den sauren Regen (vereinfacht), an die neuen Euro6 Technologien, die die Feinstaub-Belastung der letzten Jahre sehr gesenkt haben, der Verbrauch eines A350 ggü. einer 707 über dem Atlantik hat viel geholfen, die moderne Landwirtschaft mit dem Einsatz vieler Technologien schafft es eine Rekord-Anzahl von Menschen (überwiegend) zu versorgen, einige Pandemien wurden von Impfstoffen vereitelt / Erreger ausgerottet usw. All das lässt mich optimistisch in die Zukunft gucken. Ich weiß natürlich nicht, ob es synthetische Kraftstoffe, Batterien, Carbon Capture oder sonst was sein werden, was "die" Technologie sein wird, aber es gibt ja Forschung. Und ich glaube mit "Optimismus" erreichen wir viel mehr als mit Panik-Mache, wo wir dem Problem wie ein Kaninchen vor der Schlage gegenüberstehen und vor Angst keine Lösung mehr sehen. 2
Nosig Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) Mit (begründetem) Optimismus erreicht man auch mehr Unterstützung als mit Appellen zu Verzicht und Verteuerung. Dazu gehört auch, den "Es brennt"-Alarmismus sparsamer einzusetzen und lieber Verbesserungen in kleinen, immer wieder neuen, und dafür machbaren, Schritten anzustreben. Nicht eine nur scheinbare, simple, schnelle Lösung auf dem Bierdeckel zu fordern. Sowas gibt es sowieso nicht. An der Stelle kommt mir Klimaschutz manchmal wie eine Psycho-Sekte vor. Bearbeitet 16. August 2024 von Nosig
d@ni!3l Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Ich halte meine Vergleich weiterhin für passend und sachlich. Ich nicht. Das ist eine allgemeine Begründung für Anarchie, also der Verweis, dass es ja auch andere Probleme gibt. vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Alle fangen gleichzeitig an oder einer beginnt alleine. Die erste Variante ist leider unrealistisch. Die zweite auch. Wenn deine Prämisse stimmt, dass es nur mit "Leiden" geht, dann wird der erste der anfängt der Welt vormachen, dass man nicht folgen sollte, und am Ende hilft man so keinem. Ich wünsche mir auch, dass die Welt da anders wäre, aber wir müssen ja auch realistisch bleiben. vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: "Ich versaue anderen den Urlaub, weil ich mich für etwas einsetze, von dem ich ausgehe, dass das Überleben der Menschheit davon abhängt." Ich habe mal die relevante Stelle markiert. Genau diese Anmaßung nervt. Nur weil ich davon ausgehe, dass mein Nachbar sich ungesund ernährt kann ich da ja auch nicht einbrechen und im die Fritteuse klauen. vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Und wenn Leute ihren Wald abfackeln, damit sie nachher Geld für eine Aufforstung abgreifen können, ebenso wenig. Das Internet ist voll (seriösen) Artikeln, die sich mit dem Thema befassen. Keine Frage, es gibt schwarze Schafe. Aber es gibt auch seriöse Anbieter, ich glaube an die wurde hier gedacht. Das relevante Kriterium dort ist die "Zusätzlichkeit". vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: und der Fabrikbesitzer wird woanders einen Platz finden, wo er bauen kann. Wenn das so einfach wäre wäre auch bisher die Waldrodung unnötig gewesen. Ich glaube auch nicht, dass das DIE Lösung ist, aber alles was hilft ist highly welcome und die ETH Studie klingt erstmal plausibel. Es ist m.E. besser dort anzufangen als Jahre zu warten und sich zu streiten, wo man denn nun wirklich anfängt... vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Erst dann, wenn der Strom klimaneutral produziert wird. Aber das ist ein anderes Thema. Da bin ich bei dir. Unsere Regierung hat sich leider bei der Wahl: CO2-freie Kernenergie oder Kohle/Gas für letzteres entschieden. Ohne jetzt die AKW-Debatte aufmachen zu wollen, aber da wäre ein guter Hebel gewesen sehr, sehr große Teile der Emissionen zu senken - viel mehr sogar, als würde der ganze Luftverkehr in Deutschland komplett abgeschafft. Da hätten wir wieder so ein Beispiel, dass keiner leiden muss, weil jeder noch seinen Strom bekommt, aber dem Klima trotzdem geholfen würde. Gerne auch ohne AKW, wenn man die Strahlungsthematik noch in die Diskussion bringt, aber das geht ja realistischerweise zeitnah erstmal nicht. vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Die einzige "Lösung", die ich gelesen habe, ist die allgemeine Floskel, dass die LG einen doch irgendwie anders überzeugen solle. Aber wie das gehen soll, habe ich hier leider nicht gelesen. Mit einem "selbst Floskel" antworten ist auch nicht überzeugend. Person X verlangt von der LG, ihre Ziele auf eine andere Art zu erreichen. Wer ist in der Bringschuld eines Arguments? Die genannten Lösungen waren andere Energieerzeugung, Technologien, Kompensationen etc. Das ist das gleiche wie bei dem "wir machen nichts" - nur weil etwas nicht schwarz ist, heißt es nicht, dass es weiß ist. Genauso ist es nur, weil man sein Ziel nicht auf Weg A (hier die genannten Aktionen erreicht) heißt es ja nicht, dass nicht Weg B gegangen wird... Apropos "es wird nichts gemacht" : Was ist denn mit Corsia bspw. ? Oder der SAF-Quote, die über die Zeit eingeführt wird? vor 29 Minuten schrieb 2ndOrbit: Fun Fact: Im Moment geht es tatsächlich nicht ohne Einschränkungen Doch, s.o. Und wie gesagt: Mit der Kommunikationsstrategie wird man m.E. scheitern. So macht (fast) keiner mit. vor 22 Minuten schrieb Nosig: Mit (begründetem) Optimismus erreicht man auch mehr Unterstützung als mit Appellen zu Verzicht und Verteuerung. Dazu gehört auch, den "Es brennt"-Alarmismus sparsamer einzusetzen und lieber Verbesserungen in kleinen, immer wieder neuen, und dafür machbaren, Schritten anzustreben. Nicht eine nur scheinbare, simple, schnelle Lösung auf dem Bierdeckel zu fordern. Sowas gibt es sowieso nicht. An der Stelle kommt mir Klimaschutz manchmal wie eine Psycho-Sekte vor. Bei all den Diskussionen zuletzt, aber da sind wir uns mal einig Bearbeitet 16. August 2024 von d@ni!3l
aaspere Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Ich geb jetzt doch mal meinen Senf dazu. Nicht, ob ich die Aktionen der LG gut oder schlecht finde, sondern dazu, wie Lösungen aussehen können, die die Welt retten dürfte. Anfang der 60er Jahre war ich in Jülich beschäftigt. Da gab es das Institut für Kernfusion der TH Aachen. Ich habe etwas im Netz gestöbert und den Eindruck gewonnen, dass man auf diesem Gebiet, zwar noch nicht den technologisch und wirtschaftlichen Durchbruch erzielt hat, aber sehr viel weiter gekommen ist. Der größte CO2-Erzeuger weltweit ist doch der Energiesektor, wenn ich das richtig sehe. Kernfusion ist im Gegensatz zur Kernspaltung (heute noch die einzige CO2-freie Energieerzeugung außer Windkraft) strahlungsfrei. Also ungefährlich im Sinne der Kernkraftgegner. Da der Energiesektor aber der größte Klimakiller ist, und nicht der Luftverkehr, sollte man dort ansetzen, wo man die größten Chancen hat. Und das ist der Energiesektor. Bis Kernfusion technisch und wirtschaftlich verfügbar ist, brauchen wir allerdings die CO2-freie Kernspaltung als Brückentechnologie. Aber davon hat sich Deutschland ja leider schon verabschiedet. 1
Lucky Luke Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Ohne jetzt wieder eine unübersichtliche Klein-Klein-Zitatschlacht vom Zaun brechen zu wollen: Die Luftfahrt ist zwar nur für einen kleinen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Sie ist allerdings auch eines der krassesten Beispiele, wie ungleich und unfair verteilt CO2-Emissionen pro Kopf sind. Vier Fünftel der Weltbevölkerung sind noch nie geflogen. Auch in Deutschland kann man diese Ungleichheit sehen: In einer BDL-Verbraucherumfrage 2018 haben 57 Prozent der Befragten angegeben, in den vergangenen zwei Jahren überhaupt gar kein Flugzeug benutzt zu haben. Sprich, weniger als die Hälfte der Deutschen fliegt überhaupt nur einmal in zwei (!) Jahren. Und da die Umfrage vom BDL, also der der deutschen Luftfahrtindustrie selbst, in Auftrag gegeben wurde, kann mir hier auch keiner mit "glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" kommen. Und in je geldigere Gefilde man schaut, desto krasser wird die Diskrepanz. Irgendwann kommt man da in ein Umfeld, in dem der Wochenendtrip nach IBZ oder MXP normal ist. (In C, versteht sich.) Noch ein Stück weiter, und der gleiche Trip wird mit der gecharterten Citation geflogen. Das knallt halt richtig in die eigene Umweltbilanz. Da muss sich jemand anders ein Jahr lang vegan ernähren oder vier Monate aufs Auto verzichten, um diesen einen Roundtrip nach IBZ wett zu machen. Und das ist, wenn derjenige Y fliegt. Deswegen wird die Luftfahrt gerne als Zielscheibe genommen. Weil sie eine der Branchen ist, in der die Ungleichheit beim Thema Klimakrise am deutlichsten wird. Elektrizität ist in jedem deutschen Haushalt Realität, Fliegen in nicht mal jedem Zweiten. De-Growth wird auch ein Teil der Realität werden. Entweder freiwillig, weil wir klug genug sind, schon vorher zu erkennen, dass unsere aktuellen Konsummuster so nicht mit der Bewohnbarkeit unseres Planeten für zukünftige Generationen vereinbar sind. Oder später unfreiwillig, weil Naturkatastrophen Infrastruktur und Wohlstand zerstören werden und Millionen Menschen in den Tod schicken werden. Liest sich nicht sexy, I know. Ist aber eine bittere Pille, die man schlucken muss. Die besonders bitter ist, wenn die eigene Elterngeneration umwelttechnisch komplett in Saus und Braus gelebt hat und man all das auf einmal nicht mehr können dürfen soll. Optimismus ist schön, aber in Anbetracht der Lage ein wenig euphemistisch. Kipppunkte sind real und nicht verhandelbar, egal mit wie viel Optimismus wir an die Sache herangehen. Ich finde Hoffnung in die Wissenschaft gut, verstehe aber nicht die falsche Dichotomie, die hier aufgebaut wird. Warum denn entweder mehr wissenschaftlichen Fortschritt oder weniger Konsum? Wenn ich im Schlauchboot ein Leck habe, kann ich auch schon mal anfangen, das Wasser aus dem Boot zu schaufeln, während mein Kollege noch über eine effektivere Pumpe nachdenkt. Da warte ich ja auch nicht ab, bis er eventuell hoffentlich irgendwann eine Pumpe erfindet. Weiterhin finde ich es ziemlich arrogant, wenn von einer der größten Industrienationen der Welt, die auch noch recht spät von den Folgen des Klimawandels betroffen sein wird, die Losung kommt "Die anderen wollen ja eh nicht auf ihren Wohlstand verzichten." Das liest sich ehrlich gesagt wie eine bequeme Ausrede, um sich selbst nicht in der Verantwortung zu sehen, während wir in Sachen CO2-Emissionen pro Kopf weiterhin im obersten Fünftel der Nationen sind. Außerdem fehlt mir gerade da der Optimismus. Ihr propagiert so gerne Optimismus, aber warum habt ihr den nur gegenüber wissenschaftlichem Fortschritt - wo es einfach wie eine Wette darauf klingt, dass jemand anders schon das Problem für euch lösen wird - aber nicht in eure eigenen Mitmenschen? Hyperindividualismus ist eine der schlechtesten Entwicklungen des letzten halben Jahrhunderts. Ich will nicht sagen, dass er von "höheren Mächten" aufindoktriniert wurde, weil das ist zu schwurblerisch. Aber lasst es mich so formulieren: Der Zeitgeist kommt auf jeden Fall den (unweigerlichen) Entwicklungen des Spätkapitalismus sehr entgegen. Denn mit Hyperindividualismus - andere mögen es auch Ellenbogengesellschaft nennen - hat man nicht nur erreicht, dass Menschen insgesamt mehr ich-bezogener und egoistischer geworden sind. Die für mich noch schlimmere Entwicklung ist: Man hat damit erreicht, dass Menschen das Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren haben. Wir haben als Menschheit gemeinsam schon großartiges bewirkt. Warum sollten wir es nicht auch hier bewirken können? Es wird nicht einfach, es wird nicht bequem, aber darum geht's vielleicht auch manchmal nicht. Unsere Vorfahren mussten so viel schlimmere Dinge bewältigen, und wir heulen rum, weil uns ein bisschen Wohlstandsverlust droht? Get fucking real. Es wäre an uns, den "weak men create hard times"-Zirkel zu brechen, bevor die Zeiten zu hart werden. 3
d@ni!3l Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) vor 47 Minuten schrieb Lucky Luke: De-Growth wird auch ein Teil der Realität werden. Wieder jemand, der denkt, dass Wachstum und Klimawirkung untrennbar miteinander verknüpft sind und die Wichtigkeit von Wachstum nicht versteht. Bspw. haben wir ein BIP Wachstum gehabt, wo Biontech durch die Decke gegangen ist - will man künftig auf sowas verzichten und in Pandemien keine Pharmazie haben? Wollen wir ohne Wachstum die Rentenproblematik bekämpfen oder aus der Zinsproblematik kommen? Wachstum muss nicht immer fossil sein, wir leben nicht mehr zu Zeiten der Dampfmaschine. Die letzten Jahre (also sagen wir mal 20 Jahre) sind die deutschen Emissionen gesunken und gleichzeitig die Wirtschaft gestiegen - nur mal so am Rande... Die Technik, die evtl. die Welt CO2 neutral macht, wird von Leuten und Firmen erforscht, die sich davon Geld versprechen. Der Durchbruch wird Wachstum bedeuten - da jetzt mit den sozialistischen Ideen des "De-Growth" kommen wird jedem den Anreiz nehmen diese Technologien zu entwickeln. Das Streben nach Wachstum führt zu neuen Ideen - das Streben nach Stillstand macht die Welt nicht besser. Im kleinen bspw. bei Tesla sichtbar. Die waren als Pionier für viele E-Autos verantwortlich, die meisten anderen Firmen sind nachgezogen. Mio. Tonnen Co2 wurden deshalb gespart. Die wurden aber nicht aus Altruismus erforscht.... Und das ist nur ein kleines Beispiel. vor 47 Minuten schrieb Lucky Luke: Oder später unfreiwillig, weil Naturkatastrophen Infrastruktur und Wohlstand zerstören werden und Millionen Menschen in den Tod schicken werden. Liest sich nicht sexy, I know. Ist aber eine bittere Pille, die man schlucken muss. Ja, das wird einem seit 20 Jahren erzählt. Ohne das inhaltlich in Frage zu stellen, solche Sätze sind halt nicht gutes Marketing etwas zu ändern. Je größer man das Problem macht (wie gesagt, ich sage nicht, dass es nicht groß ist), desto unglaubwürdiger macht man eine Lösung. Wenn du jemandem sagst, dass im Garten ein kleiner Busch brennt, versucht er den zu löschen. Aber wenn du ihm sagst: Jeder Wald um dich rum brennt - glaubst du dann versucht da jemand was dran zu ändern? Lass uns doch das Problem in kleine Häppchen zerlegen ,erstmal bei größeren Sektoren anfangen usw. Panik und Dramatik sind keine guten Ratgeber und ermutigen niemanden, ein Problem anzugehen. Übrigens meine Hauptkritik an FFF & co. Die haben Recht damit, das Problem zu benennen, aber "I want you to panic" klingt jetzt nicht einladend an einer Problemlösung mitzuarbeiten. Fingerpointing auf die Eltern-Generation übrigens auch nicht Die Angst, Panik und Weltuntergangskarte wird seit Jahren gespielt, ohne, dass sich deshalb was ändert. Wie war das nochmal mit dem toten Pferd reiten? Ggf. mal einen nicht dystopischen Ansatz wählen Übrigens: Wir haben in Europa einen CO2-Deckel, in dem immer mehr Sektoren eingebunden werden. Das führt unweigerlich zu einer Begrenzung der Emissionen. Wir haben im Luftverkehr, wo dieses Forum ja am Rande mit zu tun hat, Corsia, was mehr helfen als schaden wird. => Es gibt Bewegung zum besseren, man muss es nur auch mal sehen wollen.... Natürlich kann man sagen, dass einem das nicht schnell genug geht - aber alles, was zu schnell geht und Leute überfordert wird eine Gegenreaktion auslösen. Wenn eine Partei jetzt im Wahlkampf 2,50 pro Liter Benzin, eine Begrenzung von Malle Flügen, einen Veggie-Tag und sonstige Eingriffe ins Leben der Bürger fordert wird das - ohne persönlich dazu Stellung beziehen zu wollen - eine Gegenreaktion auslösen und es werden Parteien gewählt, die komplett am Klimawandel zweifeln. Es geht halt realistisch nur in kleinen Häppchen. vor 47 Minuten schrieb Lucky Luke: Wir haben als Menschheit gemeinsam schon großartiges bewirkt. Warum sollten wir es nicht auch hier bewirken können? Und genau deshalb würde Optimismus helfen. Ich sehe die Lösung halt eher in der Technik, weil die Politik es nicht schaffen wird zu einigen. Das ist ein Stück weit ein Gefangenendilemma, wo der verliert, der zuerst zuckt. Dummerweise werden die Diktatoren der Welt nicht mitspielen (sorry, wenn ich da jemandem Hoffnungen zerstöre) und nur am deutschen Wesen wird die Welt da nicht genesen, auch wenn 3 Leute weniger im Jahr mit dem Privatjet nach Mailand fliegen. Der Rest (in der oberen Hälfte) ist sonst mal wieder der übliche Klassenkampf, ohne den wohl kein Beitrag mehr auskommt. Bearbeitet 16. August 2024 von d@ni!3l
Lucky Luke Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 vor 10 Minuten schrieb d@ni!3l: Der Rest (in der oberen Hälfte) ist sonst mal wieder der übliche Klassenkampf, ohne den wohl kein Beitrag mehr auskommt. Wenn es für dich Klassenkampf ist, wenn man einfach nur über soziale Ungerechtigkeit redet, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr, wie ich mit dir reden soll. Warum sticht dich das so? Fühlst du dich angegriffen? Ist Ungerechtigkeit für dich kein wichtiges Thema? Das wird meine letzte hier Antwort hier im Thread an dich sein, weil du leider wieder das machst, was du in anderen Threads auch liebend gerne machst, wo es mich aber bis jetzt nicht so gestört hat: Du machst keinen ganzheitlichen Standpunkt, sondern pickst dir einfach nur aus der Argumentation des Gegenübers einzelne Zitate raus, und versuchst dann dort, zu vertiefen und umzulenken. Als wäre Debattieren für dich ein Sport, bei dem man gewinnen will, und kein lösungsorientierter Meinungsbildungsprozess. Bonuspunkte, wenn du das Gegenüber dabei auch noch absichtlich missverstehst. Da kann ich so langsam auch verstehen, wie du die neunfache Menge meiner Beiträge schreiben konntest, auch wenn wir beide gleich lang im Forum angemeldet sind. Natürlich meine ich keine gesamtheitliche Schrumpfung. Es ist mir tatsächlich völlig rille, wenn in einem energiearmen Sektor Wachstum stattfindet. Vielleicht freue ich mich sogar darüber. Aber es wäre zu viel verlangt, dass du tatsächlich versuchst, die Intention hinter einer Äußerung zu verstehen. Bei De-Growth im Klimakontext geht es eindeutig um Konsummuster, die CO2-intensiv sind, und nicht um gesamtheitliche Wirtschaftskennzahlen. vor 17 Minuten schrieb d@ni!3l: Ja, das wird einem seit 20 Jahren erzählt. Ohne das inhaltlich in Frage zu stellen, solche Sätze sind halt nicht gutes Marketing etwas zu ändern. Den Punkt hat @2ndOrbit schon sehr demystifiziert. Aber nochmal für dich, weil seine Erklärung ja offensichtlich nicht gereicht hat: Wenn Doomerism kein gutes Marketing ist, was soll dann Beschwichtigen bewirken? Wenn die ernsten Warnungen nichts bringen, welche Hoffnung legst du dann in sanftere Methoden? Das vermittelt dann einfach nur, dass wir eh nichts ändern müssen. Zyniker könnten sogar vermuten, dass genau das die Absicht hinter dieser Idee ist. Abgesehen davon stimmt deine Grundprämisse einfach nicht. Die wenigsten Aktivisten und noch weniger Wissenschaftler vermitteln Weltuntergangsstimmung. Von jeder Ecke tönt es, dass es jetzt eben NOCH NICHT zu spät ist. Wie viel hoffnungsvoller willst du denn den Aufruf noch hören? Es ist noch nicht zu spät, aber in zehn Jahren wird es auch noch nicht spät sein? Ja, das wird viel Änderung bewirken, da bin ich mir sicher. In dem Kontext mag ich auch kurz deine Herangehensweise an das ganze Thema kritisieren: Irgendwie scheint für dich die ganze Klimakrise nur eine Spielwiese zu sein, bei der man das Problem game-ifizieren kann. "Wir müssen Klimawandel bloß sexy genug verkaufen, dann haben die Leute schon Bock drauf." Ohne zu wissen, was du studiert hast - aber das erinnert mich sooo krass an ähnliche Debatten mit BWL-Studenten. Ich will Aufmerksamkeitsökonomie nicht ihre Bedeutung absprechen, aber ich verstehe auch nicht, warum man nicht auch die Leute in die Verantwortung nehmen soll. Die atomare Bedrohung im Kalten Krieg haben wir auch nicht besiegt, indem wir den Super-GAU nur sexy genug verkauft haben. Da war es schon sehr adäquat, den Ernst der Lage offen zu kommunizieren. vor 23 Minuten schrieb d@ni!3l: Panik und Dramatik sind keine guten Ratgeber. Dieser Satz ist so unglaublich arrogant, dass er mich beim Lesen ein bisschen wütend gemacht hat. Das sagt sich super einfach für jemanden, der selbst nicht täglich mit den Folgen seines eigenen Handelns leben muss. Bitte sag doch mal den verhungernden Opfern einer Dürre ins Gesicht, dass Panik und Dramatik keine guten Ratgeber sind. Da würd ich sogar Geld für bezahlen, um das Spektakel anzuschauen. 1
Avroliner100 Geschrieben 16. August 2024 Autor Melden Geschrieben 16. August 2024 vor 7 Stunden schrieb 2ndOrbit: Kompensationszahlungen bringen sehr wenig. Das ist primär ein moderner Ablasshandel. Die Idee ist gut gemeint und sicherlich besser als gar nichts, aber praktisch schenken wir damit anderen Ländern Geld, damit sie bestimmte Wälder nicht roden, sondern einfach den daneben, weil wir für den ja noch nichts gezahlt haben. Und woher kommt überhaupt diese Überheblichkeit mit dem "Regenwald retten" anstatt bei uns etwas zu machen? Wenn man Kompensation scheisse umsetzt, dann ist es genau so. Wenn man aber Kompensation vernünftig macht, dann repariert man und baut auf, was jahrelang zerstört wurde. Wenn ich nicht nur 100% Kompensiere, sondern gleich 200% oder mehr, dann gebe ich der Welt mehr als das Doppelte zurück, im Vergleich zu dem, was ich entnehme. Natürlich macht das nur Sinn, wenn ich eben keinen Bestandswald kaufe, sondern wirklich totes Land nehme (brandgerodet etc) und dann wieder aufforste. Und das ganze dann als Naturschutzgebiet halte. Da haben wir erst mal genug zu tun - das ist nur ein Beispiel. Solar das andere. Den Schmu, den der ein oder andere große Anbieter in der Vergangenheit betrieben hat, das ist natürlich alles andere als hilfreich. Deshalb sage ich ja: Selber machen und das was man kompensiert absolut transparent aufzeigen. Das schafft vertrauen. Warum in Entwicklungsländern anfangen? Weil man da mit weniger mehr Geld viel mehr bewirken kann. Extrembeispiel: Unsere Gewässer in Deutschland sind überwiegend sauber, unser Leitungswasser ist trinkbar. Wenn ich in Bangladesh verhindere, dass die Leute ihr Wasser Energieaufwendig abkochen müssen und gleichzeitig die Primark Fabrik nebenan auch nicht mehr ihre Jeans-Blau Farbe ins Wasser kippt, haben wir mit wenig Geld viel bewirkt. Und wenig Geld meint nicht, dass es möglichst nichts kosten soll. Aber ich kann in Summe mit dem Gleichen Geld mehr bewirken. vor 33 Minuten schrieb d@ni!3l: Wieder jemand, der denkt, dass Wachstum und Klimawirkung untrennbar miteinander verknüpft sind und die Wichtigkeit von Wachstum nicht versteht. Zumal wir nur dann überhaupt stark im Klimaschutz sein können, wenn wir brutal stark in der Wirtschaft sind. Denn global betrachtet sind es derzeit vor allem wir Europäer und zunehmend noch die Chinesen, die sich überhaupt um die Umwelt kümmern. In den USA, Kanada, großen Teilen Südamerikas, Indien und weiten Teilen Asiens gibt jeder zweite Präsident wenig bis überhaupt keine Fucks auf das Klima. Wenn wir nicht mehr stark sind und uns nicht mehr so ums Klima kümmern können wie jetzt - wer dann? In die Hände der Amerikaner will ich das Klima ehrlich gesagt nicht legen. Aber gleichzeitig wird es die Weltwirtschaft genau 0 jucken, was wir der Welt gutes oder schlechtes tun. Sind wir nicht mehr produktiv, sind wir weg von Fenster. Dann haben halt die Inder und die Chinesen das Zügel völlig in der Hand. Damit entgleitet aber auch unser Einfluss auf das Klima komplett, weil wir Orginal nichts da rein investieren können. 1
d@ni!3l Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) vor 33 Minuten schrieb Lucky Luke: Dieser Satz ist so unglaublich arrogant, dass er mich beim Lesen ein bisschen wütend gemacht hat. Das sagt sich super einfach für jemanden, der selbst nicht täglich mit den Folgen seines eigenen Handelns leben muss. Bitte sag doch mal den verhungernden Opfern einer Dürre ins Gesicht, dass Panik und Dramatik keine guten Ratgeber sind. Da würd ich sogar Geld für bezahlen, um das Spektakel anzuschauen. Du erzählst einem 2 Absätze weiter oben etwas vom absichtlichen falsch verstehen, willkürlichen Zitate raussuchen und umzulenken und lenkst jetzt selbst die Aussage, dass die Klima-Panik-Mache eine Reaktanz erzeugt auf Hunger in der Welt um? Wow... Was ist denn an der Aussage falsch? Trifft man besser mit ruhigem Kopf eine Entscheidung oder in einer Panik (Annahme)? vor 33 Minuten schrieb Lucky Luke: Ist Ungerechtigkeit für dich kein wichtiges Thema? Und wieder mal dieses stilistische Mittel einem sowas in den Mund zu legen. Das steht hier nirgendwo, aber es wurde dir die Tage auch schon von einem anderen User gesagt, dass du die Tendenz hast auf nahezu jedes Thema mit der "Ungerechtigkeit in der Welt kommst". Ja, mag es geben ,aber kann man halt nicht in jedem Thema bearbeiten. vor 33 Minuten schrieb Lucky Luke: Wenn Doomerism kein gutes Marketing ist, was soll dann Beschwichtigen bewirken? Siehe oben. Wir leben halt in einer Demokratie, auch wenn dir das offensichtlich nicht passt und du eher Revolution willst (im Sinne von die Minderheit, die es besser weiß soll über die ignorante Mehrheit regieren). Aber wenn eine Partei nun halt immer mehr beschließt, was Leute nervt, dann wird das nächste mal eine Partei gewählt werden, die all das rückgängig macht, da schwingt ein Pendel zurück. Kann man doof finden, aber ist immer wieder bei verschiedenen Themen zu beobachten. Ich glaube nicht, dass uns das weiterbringt... Ich glaube das Kernproblem dieser Debatte ist, dass die einen sich die Welt malen, wie sie sie gern hätten, andere die Welt auch etwas so sehen wie sie ist - mit all den politischen und emotionalen Restriktionen, die es nun mal gibt. Wenn sich hier - oder allgemein auf der Welt - Leute aufschwingen und sagen "ihr müsst das so und so machen, das ist gut für euch", dann mag zwar sein, dass das Ziel und der Weg an sich richtig sind, diese Art der "Bevormundung" wird jedoch zu einer Gegenreaktion führen. Ich wünsche mir auch das wäre nicht so, aber es ist in der Weltgeschichte immer wieder erkennbar. Lieber 100 kleine Schritte, die zum Ziel führen, als ein großer Schritt, der ein Jahr später rückabgewickelt wird. Wie gesagt - die Mehrheit will schon Klimaschutz. Nur halt nicht um jeden Preis. Hab(t) vertrauen in die Mehrheit, anders wird es nicht klappen, die Mehrheit lässt sich nicht langfristig von einer Minderheit regieren . Wir haben das gleiche Ziel, nur einen anderen Weg. Bearbeitet 16. August 2024 von d@ni!3l
Tschentelmän Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb 2ndOrbit: Trotzdem kann man noch alles doof finden, was die LG macht. Völlig okay, mich nerven sie auch. Aber vielleicht ist das auch der Arschtritt, den wir alle brauchen, um endlich wach zu werden. Einige radikale Klimaaktivisten, die Flughäfen stundenweise lahmlegen oder sich auf Straßen kleben und deren Aktionen 95% der Bevölkerung ablehnen, können uns keinen Arschtritt geben. Den Arschtritt gibt uns die Natur - mit Unwetter, Hitzewellen, Überschwemmungen usw. Nach der Ahrtal-Katastrophe kamen schnell viele Stimmen auf, nun endlich mehr für den Klimaschutz zu tun - ein paar Wochen nach dem Schock ist die Diskussion bereits weitgehend verstummt. Katastrophale Ereignisse wie dieses - nicht in Afrika oder Südostasien sondern gehäuft und direkt bei uns werden den Wandel und die Erkenntnis vorantreiben. Das ist leider Realität. In unserer komplexen Welt - mit mächtigen Großkonzernen und vielerorts populistischer Politik-Tendenzen wird sich so schnell nichts ändern, es sei denn wir kriegen die Auswirkungen von Klimawandel allmählich drastischer vor Augen geführt. Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sind jedoch gefordert, klimafreundliche Technik-Alternativen voranzutreiben - denn wenn man die Bevölkerung dazu zwingen will, zugunsten des Klimas auf gewisse Dinge zu verzichten, wird man weite Teile von ihr nicht gewinnen können. Man wird also beides gleichzeitig brauchen - klimabedingte Naturkatastrophen und parallel sinnvolle technische Fortschritte, um möglichst auf wenig Bewegungs- und Handlungsfreiheit verzichten zu müssen. Klingt eigentlich beschissen, ist aber offensichtlich so. Bearbeitet 16. August 2024 von Tschentelmän 6
abdul099 Geschrieben 16. August 2024 Melden Geschrieben 16. August 2024 Zusammenfassung der letzen Seite: "Klimakleber sollten sich im legalen Rahmen bewegen." "Das geht aber nicht, die müssen kriminell werden, um was zu erreichen." "Doch, legal, anders geht es nicht." "Nein, anders." "Doch!" "Nein!" "Doch!" "Nein!" "Wohl!" "Du bist doof!" "Du bist doofer!" "Selber!" Für Fortsetzung bitte einem beliebigen Dialog im Kindergarten zuhören... 2
speedman Geschrieben 17. August 2024 Melden Geschrieben 17. August 2024 @abdul099 Ich finde dein Posting reichlich unpassend. Hier sagt jeder seine Meinung und es wird diskutiert, was der richtige Weg sein könnte. Es gibt nicht immer eine klare Lösung, wie es sich hier abzeigt. Oft sind es die Kompromisse durch Ännäherung, die die Lösung bringen. Was wäre den aus deiner Sichtweise die richtige Lösung? 2
abdul099 Geschrieben 17. August 2024 Melden Geschrieben 17. August 2024 @speedman Ich sag doch gar nicht, dass hier jemand nicht diskutieren darf. Ich habe nur ausgedrückt, dass die Argumente eigentlich auf der ersten Seite ausgetauscht wurden und es jetzt nur noch um ein Wiederlegen der jeweils anderen Meinung geht - zumindest für mich persönlich sieht es so aus. Dass ich selbst keine Lösung beitragen kann, siehst du schon daran, dass ich mich hier bisher sehr zurückhaltend geäußert habe. Beispiel, die von aaspere eingebrachte Kernfusion halte ich für keine Lösung, weil deren praktische Umsetzung nicht absehbar ist. Dennoch habe ich darauf verzichtet, mich darüber auszulassen, weil ich nicht nur ein "geht nicht" ohne Gegenvorschlag posten wollte. Wenn du meinen Beitrag so unpassend findest, dass er die Diskussion zerstört, darfst du ihn gerne löschen. Ich nehme dir das nicht krumm.
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