Gast SA261 Geschrieben 31. März 2011 Melden Geschrieben 31. März 2011 Ja, warum nicht. Ein durchschnittlich intelligenter Mensch merkt doch sofort, dass Ryanair nie im Leben 150 Mio. EUR pro Jahr für Entschädigungen ausgibt, sondern sich mit der Abgabe die Taschen voll macht. Ein bisschen mehr Ehrlichkeit ist mir lieberals plumpe Volksverdummung . Claro, ein durchschnittlich intelligernter Mensch merkt ja auch wie Ryanair sich die Taschen mit der Flugsteuer vollmacht, wenn sie Tickets für 8 € verkaufen. Und was ein durchschnittlich intelligenter Mensch noch merkt ist, dass es hier Volksverdummer gibt, die selber so weit von den FR-Basen entfernt wohnen, dass sich die Anreise auch bei einem 0 € Ticket nicht lohnen würde und sich deshalb seit Jahren vor Neid im Kreis drehen.
Tommy1808 Geschrieben 31. März 2011 Melden Geschrieben 31. März 2011 . Ryanair kassiert hingegen 150 Mio. EUR pro Jahr als "compensation levy" zusätzlich und behauptet damit, pro Jahr 150 Mio. EUR für Passagierentschädigungen auszugeben. Was mit absoluter Gewissheit völlig absurd ist. Wäre das dannn nicht Betrug?
jaydee Geschrieben 31. März 2011 Melden Geschrieben 31. März 2011 Der Unterschied ist, dass "normale" Airlines beim Pricing alle tatsächlichen Kosten addieren und ihre Marge draufschlagen - ohne irgendwelche Gaga-Begründungen für ihre Preise zu liefern Den Satz würde ich ganz klar zurückweisen. So stupide kalkuliert doch seit 20 Jahren keine europäische Airline mehr. Wie kommts sonst, dass normale Airlines (die ich eher als Netzwerk-Airline bezeichnen würde, für mich ist Ryanair auch eine normale und seriöse Fluglinie) wie Lufthansa 99 Euro Returnflüge innerhalb Europas anbieten. Da ist kein Platz für eine Marge drin.. Target Costing Baby. Was ist eigentlich die Gaga-Begründung für Kerosinzuschläge, die gerade innerdeutsch höher liegen als die kompletten Kerosinkosten pro Pax? Oder die Begründung für 10 Euro Service-Charge, oder 8 Euro Germanwings-Surcharge, oder ....
jubo14 Geschrieben 31. März 2011 Melden Geschrieben 31. März 2011 Na super! Damit wären wir (zum gefühlten 1000. mal) wieder einmal bei der Diskussion wer, wann, warum, zu welchen Preisen fliegen kann. Um es nochmals ganz klar zu sagen, es ist mir sch... egal, wie eine Airline auf den Endpreis kommt, den ich als Kunde zu zahlen habe. Nur wenn ich einen Flug buche, will ich diesen Endpreis erstens sofort angezeigt bekommen, und zweitens mir nicht anschließend Gedanken machen müssen, ob ich denn nun vielleicht doch einen Koffer aufgeben "darf".
Maxi-Air Geschrieben 31. März 2011 Melden Geschrieben 31. März 2011 Schön, dass wir uns einig sin (ich schließ mich da auch einfach mal mit an, da ich der selben Meinung bin) 1. Jeder sollte mit der Airline fliegen, die er bevorzugt, deshalb sind die, die mit FR fliegen selber Schuld, deshalb ist das nicht unser Problem 2. Ob LH nun Ticketpreis+Steuern+Service Charge rechnet und dabei auf bspw. 229€ kommt, oder ob FR Rechnet Flugpreis+Kreditkartengebühr+Gepäckgebühren+Priority Boarding+Toilettengebühr+Essen/Getränke+............. und dabei auch auf 229€ kommt, ist doch egal, was nicht egal ist, dass FR's Preis mit Subventionen, geringeren Kosten (nur Ein Flugzeugtyp, sekundär Flughäfen etc.), trotzdem noch höher ist als der der LH ist ne Frechheit, aber wie in Punkt 1 gesagt, jeder sucht sich die Airline selber aus. 3. Empfehlung: Wer FR bucht, sollte sich lange mit den versteckten Kosten beschäftigen, um herauszufinden, dass LH (o.ähnlich) doch günstiger ist ?! :lol: ;)
Gast MD-80 Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Weit über 70 Millionen Fluggäste bei Ryanair im Jahre 2010 sprechen für sich. Kein Mensch wird dazu gezwungen, mit Ryanair zu reisen. Hier leben mündige Bürger. Ryanair hat den europäischen Luftverkehr nachhaltig beeinflusst und verändert. Ob die heutige Szenerie attraktiver oder weniger attraktiv ist, ist meiner Meinung nach Ansichtssache und würde den Rahmen sprengen. Ich wage aber zu behaupten, dass der heutige europäische Luftverkehr durch Kundenverhalten mitgeprägt wurde und die Macht des Kunden erst dazu führte, dass bestimmte Entwicklungen ausgereizt werden. Ich halte einen identischen oder höheren Flugpreis als Lufthansa nicht für eine Frechheit, sondern dies ist Teil der offiziell von der Mehrheit vehement geforderten „freien Marktwirtschaft". Die Mehrheit würde aufschreien, wenn es noch die geordneten Tarifstrukturen mit „unverschämten Preisen" gäbe, wo alles wunderbar staatlich geregelt war und Frequenzen sowie eingesetzte Flugzeugtypen genau abgesprochen wurden. Zumeist wurde alles im Detail geregelt oder verboten und sei es, dass es als Frechheit empfunden wurde, wenn eine konkurrierende Airline es wagen wollte, mit einem Jet versus Turboprop der Konkurrenz zu landen oder ein anderes Unternehmen ihren Sitzplatzabstand erhöhte. Protest! Andererseits wirkte die Szenerie berechenbarer und Fluggesellschaften konnten zum Beispiel ihre oftmals zwangsläufig heterogen geprägten Flottenstaffelungen an die gesetzlichen Regelungen hin orientieren. Staatliche Luftverkehrsabkommen hatten Einfluss auf die Wahl eines Flugzeugtyps und/oder deren Bestuhlung. Einfach mal drei Frequenzen pro Tag mit einer 189-sitzigen 737-800 auf dem Markt werfen, war nicht. Subventionen – egal ob nun direkt oder quer – haben sehr viele Fluggesellschaften traditionell erhalten. Einige sehr bekannte Fluggesellschaften würden heute nicht mehr stolz aufsteigen, hätten sie nicht massive staatliche Unterstützung erhalten. Die sehr oft kritisierten Subventionen an Ryanair sind sicherlich diskutabel. Tatsache ist aber, dass es immer zwei Seiten gibt. Einer nimmt Subventionen, der andere gibt. Ryanair haben sicherlich hier neue Maßstäbe gesetzt und wenngleich ich die Details nicht kenne, empfinde ich einige Verträge auf dem ersten Blick als nicht nachhaltig. Das Geschäftskonzept von Ryanair hat aber bisher zu einen für mich unvorstellbarem Wachstum geführt und es stellt sich meinerseits die Frage, ob dieses notwendige Wachstum tatsächlich in dieser Form unbegrenzt fortgesetzt werden kann. Die Macht von Kunden ist größer als man ahnt. Dabei zeigt das Verhalten oft ein sehr menschliches Wesen. Ein Flug für unter gesamt 10 oder 20 Euro wurde zeitweise als Standard betrachtet, höhere Preise mit Murren angenommen, normale Flugpreise als unverschämt bewertet. Jedenfalls war dies mein Eindruck. Der Erfolg von Ryanair ist das Ergebnis von zahlreichen Menschen, die mit Ryanair unter den oft negativ kritisierten Bedingungen reisen. Selbst die völlig anders aufgestellte Lufthansa konnte irgendwann diese Entwicklung in Europa nicht ignorieren und bietet weiterhin ein Qualitätsprodukt unter sehr heftigen Wettbewerbsbedingungen an. Gute Nacht!
STN-EBJ Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Ja, warum nicht. Ein durchschnittlich intelligenter Mensch merkt doch sofort, dass Ryanair nie im Leben 150 Mio. EUR pro Jahr für Entschädigungen ausgibt, sondern sich mit der Abgabe die Taschen voll macht. Ein bisschen mehr Ehrlichkeit ist mir lieberals plumpe Volksverdummung . Um das mal ein wenig zu unterfüttern. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass sich FR in DEUTSCHLAND zirka 60 bis 80 Klagen im Monat ausgesetzt sieht. Unterstellt, die Hälfte davon ist erfolgreich und führt im Schnitt zu einem "Schaden" von 1500 Euro! Käme man also auf rund eine halbe Million Euro in Deutschland pro Jahr. Mit dem Wert kann man insofern arbeiten, als FR ja erfahrungsgemäß eher selten freiwillig etwas zahlt, ausgenommen vielleicht der eine oder andere Verzehrgutschein, der ausgegeben wird. Auf der anderen Seite: Womöglich beinhaltet FRs Kalkulation z.B. die Umbuchung auf andere Flüge, die zwar auch vertraglich geschuldet, aber letztlich eben elementarer Bestandteil der Fluggastrechte ist. Wenn ich da jedesmal rechnerisch einen Wochen vorher gebuchten 6-Euro-Flug einem 160-Euro-Flug am nächsten Tage gegenüberstelle, ergeben sich natürlich ganz andere Zahlen. Letztlich sind diese Kosten ja Gegenstand der Kalkulation JEDER Fluggesellschaft. Wenn FR diese jetzt also gesondert ausweist oder auch nur zur Rechtfertigung höherer Preise heranzieht, dann ist das natürlich natürlich Stimmungmache gegen Fluggastrechte, von denen ich meine, dass sie nicht nur AUCH bei Billigfliegern angemessen, sondern GERADE bei diesen notwendig sind. Wäre das dannn nicht Betrug? Nur im nicht strafrechtlichen Sinne. Wie jede Werbung. Strafrechtlich schon deswegen nicht, weil es im Zweifel an der Kausalität zwischen der Täuschungshandlung und Vermögensverfügung mangeln wird, sprich: Der Fluggast wird sein Ticket auch dann zu dem Preis erwerben, wenn er WEISS, dass die zusätzlichen zwei Euro in keinem direkten Zusammenhang zum EU-Fluggastrecht stehen. Er erhält - unabhängig - von der "Täuschungshandlung" genau DAS Produkt, für das er bezahlt. Zumindest THEORETISCH, denn PRAKTISCH muss er im Fall der Fälle ja seine vermeintlich käuflich erworbenen Fluggastrechte gleichwohl einklagen. 3. Empfehlung: Wer FR bucht, sollte sich lange mit den versteckten Kosten beschäftigen, um herauszufinden, dass LH (o.ähnlich) doch günstiger ist ?! :lol: ;) Wenn ich sechs Wochen vor Abflug buche, auf Gepäck verzichte, keine Versicherung abschließe, auf den Kauf eines Ryanair-Koffers verzichte, keinen Mietwagen buche, mit dem Fahrrad zum Flughafen fahre, ich erst mit der zweiten Gruppe einsteige, an Bord weder Getränke noch Speisen oder Rubbellose kaufe, ist der FR-Flug aber sowas von günstiger, ohne dass ich lange vergleichen müsste. :lol:
touchdown99 Geschrieben 1. April 2011 Autor Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Fluggastrechte, von denen ich meine, dass sie nicht nur AUCH bei Billigfliegern angemessen, sondern GERADE bei diesen notwendig sind. Sehe ich genau so. Was mich immer wieder verblüfft ist die in Luftfahrtforen verbreitete Bereitschaft, sich jeglicher Basisrechte zu begeben, nur weil es billige Tickets gibt. Ich frage mich dann immer, ob dieselben Personen auch Mängel beim Neuwagen akzeptieren, wenn sie statt eines teuren BMW einen Dacia gekauft haben, ob sie eine defekte Heizung in der Mietwohnung akzeptieren, weil die Mietwohnung günstiger als andere ist, sie schimmelige Ware vom ALDI hinnehmen, weil es halt billiger als bei REWE war, sie bei einer Kündigung auf die Abfindung verzichten, weil der Arbeitgeber jammert, wie teuer das alles ist. Wenn ja, ist die Haltung konsequent, ich habe allerdings den Verdacht, dass der Großmut und die Leidensfähigkeit eher punktuell ist. Bearbeitet 1. April 2011 von touchdown99
aaspere Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Sehe ich genau so. Was mich immer wieder verblüfft ist die in Luftfahrtforen verbreitete Bereitschaft, sich jeglicher Basisrechte zu begeben, nur weil es billige Tickets gibt. Ich frage mich dann immer, ob dieselben Personen auch Mängel beim Neuwagen akzeptieren, wenn sie statt eines teuren BMW einen Dacia gekauft haben, ob sie eine defekte Heizung in der Mietwohnung akzeptieren, weil die Mietwohnung günstiger als andere ist, sie schimmelige Ware vom ALDI hinnehmen, weil es halt billiger als bei REWE war, sie bei einer Kündigung auf die Abfindung verzichten, weil der Arbeitgeber jammert, wie teuer das alles ist. Wenn ja, ist die Haltung konsequent, ich habe allerdings den Verdacht, dass der Großmut und die Leidensfähigkeit eher punktuell ist. Aber das wissen wir doch auch schon lange. Mängel beim Neuwagen: Da gibt es m.W. keine EU-Verordnung, dafür aber eine Hersteller-/Händlergarantie, die problemlos vor Ort in Anspruch genommen werden kann, unabhängig ob BMW oder Dacia. Die defekte Heizung in der Mietwohnung bedeutet im Prinzip "nur" einen Anruf beim Vermieter, der ja auch meist vor Ort ist. Stellt der sich störrisch an, kann man selber den Reparaturauftrag geben und kürzt dann die Miete. Klagen muß dann der Vermieter. Die verdorbene Ware vom ALDI (was selten aber auch vorkommt) kann man problemlos beim nächsten Einkauf umtauschen. Die Abfindung bei 'ner Kündigung ist sowieso kein absoluter Rechtsanspruch und hängt immer vom Einzelfall ab. Hingegen, die Praxis bei den EU-Fluggastrechten hat soviele Schlupflöcher für die Airlines, daß alle Airlines, auch Mama Lufthansa, erstmal abblocken, oder nur das absolut nötigste tun. Dann folgt der dann unvermeidliche Schriftverkehr, den dann schon viele scheuen. Am Ende steht man vor der Entscheidung: klagen oder nicht. Und mein Vater sagte schon zu mir, Junge klage nicht, laß dich lieber verklagen. Und wenn dann der tatsächliche Schaden aus einem Fluggastproblem eher gering ist, wie z.B. bei einem FR-Flug, würde ich das eher nach dem Prinzip "shit happens" behandeln, als die Frage nach Leidensfähigkeit oder Großmut zu stellen. Es ist eben, wie häufig im Leben, die Frage, ob sich der Aufwand lohnt den Michael Kohlhaas zu spielen.
STN-EBJ Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Es ist eben, wie häufig im Leben, die Frage, ob sich der Aufwand lohnt den Michael Kohlhaas zu spielen. :lol: Den Kohlhaas zu spielen, hieße dann ja wohl, erst FR zu verklagen, anschließend nach Dublin zu fahren, die Firmenzentrale in Schutt und Asche zu legen, alle Mitarbeiter zu ermorden und schließlich MOL durch die Welt zu jagen... Ganz amüsant. Du spielst ja offensichtlich auf die Ausgleichszahlungen an, die bei FR regelmäßig nur 250 bis 400 Euro betragen. Mal ganz abgesehen davon, dass Menschen oft gemeinsam verreisen und sich diese Beträge so schnell auf 2000 Euro und mehr summieren - Schäden entstehen natürlich oft ganz andere: Wenn du in Oslo oder auf Malta mit FR "standest", kann das schon schmerzen. Aber im Ernst: 60 bis 80 Klagen im Monat in ganz Deutschland gegen FR sind ein Witz! Da es immer mal zu Annullierungen und großen Verspätungen kommt, müssten das - bei der FR-Verweigerungspolitik - eigentlich hunderte, wenn nicht tausende sein.
touchdown99 Geschrieben 1. April 2011 Autor Melden Geschrieben 1. April 2011 . Und wenn dann der tatsächliche Schaden aus einem Fluggastproblem eher gering ist, wie z.B. bei einem FR-Flug, würde ich das eher nach dem Prinzip "shit happens" behandeln, als die Frage nach Leidensfähigkeit oder Großmut zu stellen. Das sehe ich ganz ähnlich. Denn es geht mir nicht um die grundsätzliche Entscheidung, ob man im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Abwägung seine Rechte durchsetzt oder nicht, sondern um die häufig anzutreffende Kritik, dass Flugpassagiere gegenüber Ryanair (oder anderen "Günstig-Airlines) überhaupt irgendwelche Rechte haben. P.S.: Gewährleistungsrechte gegenüber Autohändlern bestehen kraft Gesetzes und haben mit der freiwilligen Garantie des Herstellers nichts zu tun.
aaspere Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) @STN-EBJ Es freut mich, daß ich Dich erheitern konnte. Aber im Ernst: die von Dir angegebenen Zahlen wundern mich überhaupt nicht. Deshalb nicht, weil sich ja gerade FR dadurch auszeichnet, eben vergleichweise wenige Verspätungen oder Flugausfälle zu haben. Da mußt Du Dich mal mit airnie aus dem BRE-Forum unterhalten, was der für Dauerstreß mit Mama Lufthansa hat. Das kommt nur nicht in die Medien, während jeder fehlgeleitete Pups bei FR-Paxen sofort von der Presse breit abgehandelt wird. Im Weser Kurier war gerade in dieser Woche wieder ein langer Bericht über ein "untragbares Fehlverhalten von FR", der nur so von Fehlern strotzte. Aber, unsichtbar und nur für den Kenner bemerkbar, zog sich der rote Faden durch den Artikel, wie sehr sich FR bemühte, im Winterchaos die Paxe dennoch zum Bestimmungsort zu bringen. Da wurde dann auch noch kritisiert, daß die Crew den Flieger verlassen mußte, weil ihre Arbeitszeit abgelaufen war. Wir haben ja gerade im anderen Fred das Thema "Übermüdung von Piloten". Also, alles mit etwas mehr Augenmaß, und die Welt besteht nicht nur aus Verschwörungen. P.S.: Gewährleistungsrechte gegenüber Autohändlern bestehen kraft Gesetzes und haben mit der freiwilligen Garantie des Herstellers nichts zu tun. Die ist aber meist umfangreicher als die gesetzlich vorgeschriebene, was ja auch eine Marketinginstrument ist. Bearbeitet 1. April 2011 von aaspere
STN-EBJ Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Aber im Ernst: die von Dir angegebenen Zahlen wundern mich überhaupt nicht. Deshalb nicht, weil sich ja gerade FR dadurch auszeichnet, eben vergleichweise wenige Verspätungen oder Flugausfälle zu haben. ------------ Deswegen meine ich ja auch, dass FR womöglich hier sogar die falsche Strategie fährt. Die relativ wenigen Verspätungen/Annullierungen sind doch ein Pfund, mit dem es sich wuchern lässt. Statt ständig an den Fluggastrechten rumzumäkeln, sollten die Iren lieber dafür werben, dass diese 1:1 umgesetzt werden - bei allen Fluggesellschaften! Auf diese Weise hätte FR nämlich einen veritablen Wettbewerbsvorteil. Fluggastrechte schlicht ignorieren - das kann jeder (und tun es auch immer öfter). Aber Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit lassen sich nicht so einfach imitieren. Kurz: Bei konsequenter Umsetzung der Fluggastrechte ALLER Airlines stiegen zwar überall (also auch bei FR) absolut die Kosten und sicher auch die Ticketpreise. Aber im Verhältnis zur Konkurrenz hätte FR weniger Kosten, könnte noch wirtschaftlicher am Markt operieren. Das ist übrigens der wahre Geist der EU-Verordnung 261/2004, die Fluggesellschaften nicht bestrafen möchte, wie vor Gericht immer wieder beklagt wird, sondern diejenigen Airlines belohnen, die pünktlich und zuverlässig fliegen. FR und die Fluggastrechte - das passt eigentlich wie die Faust auf´s Auge. Nur hat MOL das noch nicht gemerkt. Er ist nämlich der eigentliche Verschwörungstheoretiker, weil er sich von der EU verfolgt und nicht gestärkt sieht. Bearbeitet 1. April 2011 von STN-EBJ
Gast SA261 Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Sehe ich genau so. Was mich immer wieder verblüfft ist die in Luftfahrtforen verbreitete Bereitschaft, sich jeglicher Basisrechte zu begeben, nur weil es billige Tickets gibt. Ich frage mich dann immer, ob dieselben Personen auch Mängel beim Neuwagen akzeptieren, wenn sie statt eines teuren BMW einen Dacia gekauft haben, ob sie eine defekte Heizung in der Mietwohnung akzeptieren, weil die Mietwohnung günstiger als andere ist, sie schimmelige Ware vom ALDI hinnehmen, weil es halt billiger als bei REWE war, sie bei einer Kündigung auf die Abfindung verzichten, weil der Arbeitgeber jammert, wie teuer das alles ist. Wenn ja, ist die Haltung konsequent, ich habe allerdings den Verdacht, dass der Großmut und die Leidensfähigkeit eher punktuell ist. Eine solche Polemik suggeriert das bei ALDI eher schimmelige Ware zu erwarten ist als bei REWE, was ich schonmal grundsätzlich in Frage stelle wie ich auch in Frage stelle, dass Ryanair der Dacia der Luftfahrt ist. Weiter erschließt sich mir nicht wer der BMW der Luftfahrt in dem illustren Vergleich sein soll, hoffentlich ja nicht irgendeine dt. Airline, bitte! Weiter hinkt der Vergleich mit Lebensmittel und Autos einerseits und der Fluggastbeförderung, da man bei den Ersteren kaum Vermögenschäden wie in der FG-beförderung geltend machen kann, um die es ja in EU-Verordnung hauptsächlich geht, insbesondere wenn die Verursachung nicht in Verantwortung des Beklagten liegt. Aber um bei dem illustren Vergleich zu bleiben, ich kaufe öfters bei ALDI als bei REWE ein, ganz einfach weil ALDI näher für mich als REWE ist und nebenbei auch noch mit der Frische (Qualität) der Ware zufrieden bin. Ähnlich verhält es sich bei der Wahl des Abflughafens und der FG, wo ich auch mehr Wert auf Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit und Gerät lege statt auf Schadensansprüche für nicht entstandene Schäden, falls entgegen aller Erwartungen der Flug doch mal verspätet sein sollte? Zurück zum Kernthema, in der akt. Diskussion geht doch wieder einmal um die von FR erhobenen "Zusatzgebühren", wobei die Ryanair-Phobisten den angeblich schwierig erkennbaren Endpreis beklagen. Dazu eine kleine Quizaufgabe: Übers Wochenende war ich mit FR in Andalusien (AGP). Mein Handgepäck war 10 kg schwer und da ich jemand Bekanntes was mitnehmen musste, hatte ich noch 2 Koffer (kein Sportgerät) mit a. 15 kg auf dem Hinflug dabei, auf dem Rückflug nur Handgepäck. Die Gesamtkosten für den Return incl. Buchungsgebühr und den 2 Koffen auf dem Hinflug betrugen 83,- Euro, wovon 30 € auf die 2 Koffer entfielen. Wenn die Zusammensetzung des Endpreises bei LH tatsächlich leichter verständlich ist als bei Ryanair und wenn es sich bei der Anti-FR-Argumentation nicht um reine Polemik handelt, dürfte die Frage für die FR-Phobisten nicht schwierig zu beantworten sein, was der FRA-AGP-FRA-Flug incl. Gepäck günstigenfalls bei Hansas mit einem 99,- € -Ticket gekostet hätte? Persönliche Aspekte wie die lange 130 km Anreise nach FRA, unfreundlicher Service und unbequeme Sitzplätze bei LH wenn man kein M&M-Status geniesst, sollen dabei unberücksichtigt bleiben. Obwohl es mir als fast 2 Meter-Mann schon wichtig ist wie von FR gewohnt, eine 3-Bank alleine zu haben und auch einen Kaffee bestellen zu können ohne angeblökt zuwerden, wenn die Mädchen mit ihrer Rappelkiste gerade nicht neben einem stehen. Bearbeitet 1. April 2011 von SA261
touchdown99 Geschrieben 1. April 2011 Autor Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Eine solche Polemik suggeriert das bei ALDI eher schimmelige Ware zu erwarten ist als bei REWE, was ich schonmal grundsätzlich in Frage stelle wie ich auch in Frage stelle, dass Ryanair der Dacia der Luftfahrt ist. Weiter erschließt sich mir nicht wer der BMW der Luftfahrt in dem illustren Vergleich sein soll, hoffentlich ja nicht irgendeine dt. Airline, bitte! Weiter hinkt der Vergleich mit Lebensmittel und Autos einerseits und der Fluggastbeförderung, da man bei den Ersteren kaum Vermögenschäden wie in der FG-beförderung geltend machen kann, um die es ja in EU-Verordnung hauptsächlich geht, insbesondere wenn die Verursachung nicht in Verantwortung des Beklagten liegt. Aber um bei dem illustren Vergleich zu bleiben, ich kaufe öfters bei ALDI als bei REWE ein, ganz einfach weil ALDI näher für mich als REWE ist und nebenbei auch noch mit der Frische (Qualität) der Ware zufrieden bin. Ähnlich verhält es sich bei der Wahl des Abflughafens und der FG, wo ich auch mehr Wert auf Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit und Gerät lege statt auf Schadensansprüche für nicht entstandene Schäden, falls entgegen aller Erwartungen der Flug doch mal verspätet sein sollte? Mag sein, hat mit dem Thema aber nix zu tun. Du hast übersehen, um was es geht (evtl. wg. Ryanair-Phobisten-Phobie?). Ich kaufe auch bei Aldi ein (wie ich auch Ryanair, Easyjet, Germanwings, bmibaby, Norwegian usw. fliege). Wenn die Ware dort ranzig ist (was sie nicht öfter ist als bei REWE, wo ich auch einkaufe), akzeptiere ich aber kein Sonderrecht für Aldi, weil Aldi die Dickmann Schokoküsse in eine andere Verpackung steckt und für den halben Preis verkauft. Und wenn mein Dacia innerhalb der Gewährleistung ruckelt (was er nicht öfter oder sogar seltener tut als der Porsche von Klaus Ernst), fahre ich den Wagen dem Händler auf den Hof und schraube nicht selbst dran rum, nur weil ich keinen Porsche gekauft habe.Du darfst Dich übrigens auch gerne mit anderen Beiträgen auseinandersetzen. Ich fand zB die von STN-EBJ sehr interessant. Bearbeitet 1. April 2011 von touchdown99
aaspere Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Deswegen meine ich ja auch, dass FR womöglich hier sogar die falsche Strategie fährt. Die relativ wenigen Verspätungen/Annullierungen sind doch ein Pfund, mit dem es sich wuchern lässt. Statt ständig an den Fluggastrechten rumzumäkeln, sollten die Iren lieber dafür werben, dass diese 1:1 umgesetzt werden - bei allen Fluggesellschaften! Auf diese Weise hätte FR nämlich einen veritablen Wettbewerbsvorteil. Fluggastrechte schlicht ignorieren - das kann jeder (und tun es auch immer öfter). Aber Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit lassen sich nicht so einfach imitieren. Das ist ein interessanter Vorschlag und nicht von der Hand zu weisen. Dafür würde ich auch 1 Jahr etwas weniger Dividende in Kauf nehmen. :D
Gast SA261 Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Mag sein, hat mit dem Thema aber nix zu tun. Du hast übersehen, um was es geht (evtl. wg. Ryanair-Phobisten-Phobie?). Ich kaufe auch bei Aldi ein (wie ich auch Ryanair, Easyjet, Germanwings, bmibaby, Norwegian usw. fliege). Wenn die Ware dort ranzig ist (was sie nicht öfter ist als bei REWE, wo ich auch einkaufe), akzeptiere ich aber kein Sonderrecht für Aldi, weil Aldi die Dickmann Schokoküsse in eine andere Verpackung steckt und für den halben Preis verkauft. Und wenn mein Dacia innerhalb der Gewährleistung ruckelt (was er nicht öfter oder sogar seltener tut als der Porsche von Klaus Ernst), fahre ich den Wagen dem Händler auf den Hof und schraube nicht selbst dran rum, nur weil ich keinen Porsche gekauft habe.Du darfst Dich übrigens auch gerne mit anderen Beiträgen auseinandersetzen. Ich fand zB die von STN-EBJ sehr interessant. Du solltest mir verzeihen wenn ich mich lieber mit Beiträgen auseinander setze, die sich seit 4 Jahren in ihrer FR-Antipathie wiederholen. Im übrigen solltest Du um einen Mindestanschein von Neutralität zu wahren vielleicht auch mal mit anderen Airlines ähnlich kritisch auseinander setzen wie seit Jahren mit Ryanair. Aber mit Deinem Dacia/Porsche-Gewährleistungs-Vergleich mit den FG's hast Du vielleicht soweit recht, dass auch FG's seit jeher nicht von den Kunden verlangten sich selbst um die Heimreise zu kümmern, wenn dochmal ein Flug ausfiel. Sogar im Gegensatz zu dem von Dir angeführten Auto-Beispiel, wenn sie die Verspätung oder Ausfall nicht selber verursachten. Apopos "Klaus Ernst", im Gegensatz zu ihm und den FR-Gegnern bin ich der Meinung, dass jeder für die von ihm verlangte Leistungen selber aufkommen sollte, dabei ist es egal ob es sich um den Kaffee an Bord, Gepäck oder Ähnliches handelt. Total unverständlich ist für mich weiter, wenn Jemand für eine 20 h Verspätung eine AL-Übernachtung bekommt und dann noch für ein 125 €-Reise 400 € Schadensersatz von der Airline verlangt wie in dem bereits angeführten Beispiel: http://forum.airliners.de/index.php?showtopic=48531 Gerade weil ich mir sicher bin, dass Ryanair nicht die einzige europ. AL ist die sich gegen dieses bekloppte Gesetz berechtigt wehrt, würde ich mir mehr Verständnis und Rückhalt für die Airlines auch bei a.de wünschen, oder bekommst Du für einen 20 h Werkstattaufenhalt mit deinem Dacia auch noch 400 € zusätzlich für die Ausfallzeit als Gewährleistung? Bearbeitet 1. April 2011 von SA261
cavaman Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Guten Abend, ich lese die ganzen Beiträge schon seit einiger Zeit mit ziemlichen Interesse, doch denke ich, dass leider immer wieder viel zu sehr vom eigentlichen Thema abgewichen wird. Es ging um die 2 € zusätzlicher "Gebühr" und die Infragestellung der EU-Fluggastverordnung. Der Standpunkt von jedem wird natürlich auch immer subjektiv von den eigenen Erfahrungen mit der einen oder anderen Airline geprägt. Ich denke, es ist zumindest das Recht von MOL die Frage in den Raum zu stellen, warum eine Airline Entschädigung zahlen soll, wenn z.B. die Fluglotsen streiken (das können die französischen eh gut). Es ging bei seiner Infragestellung nicht darum, das wenn ein technischer Fehler auftritt, die Maschine ausfällt oder arg verspätet ist, dann entschädigt werden soll. Das funktionierte auch ohne Probleme bei einem Freund von mir. Von daher kommen die letzten Beiträge dem schon, was wollen wir eigentlich von allen versichert und ersetzt haben und welchen Preis sind wir bereit zu bezahlen. Oder ist es nicht auch ein Teil der Marktwirtschaft, nur ein Basisprodukt zu kaufen. Die Entscheidung einer Reiserücktrittsversicherung bei einer Pauschalreise trifft auch jeder für sich allein, oder? Noch am Rande: Ich fliege viel mit Ryanair und buche auch viel für meine Kunden Ryanair und bisher hatte ich noch keine Probleme mit Annulierungen oder Verspätungen, die nicht auf Streiks der Fluglotsen oder der Vulkanasche zurückzuführen wären. cavaman Edit: Rechtschreibung Bearbeitet 1. April 2011 von cavaman
aaspere Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Ich denke auch, daß man auch die 2 Euro immer aus seiner persönlichen Betroffenheit mehr oder weniger stark kritisieren kann oder darf. cavaman kann ich nur zustimmen. Und diese neue Gebühr ist natürlich neutral betrachtet völlig bescheuert, oder doch auch aus MOLs Sicht wieder nicht. Ich finde die EU-Verordnung aber auch bescheuert, weil sie eben nicht stringent ist. Was aber ist schon stringent, was aus Brüssel kommt. Und MOL reibt sich mangels anderer Themen eben heute an dieser Verordnung, wahrscheinlich, weil er gerade die Ausgleichs- und Entschädigungszahlen seiner Bilanz 2010/2011 serviert bekam. Da war ja die Aschewolke und der strenge Winter doch spürbar. Gestern ist schließlich das FR-Geschäftsjahr beendet worden. Und MOL wäre nicht MOL, wenn er sich seinem Motto nicht treu bleiben würde: Entdecke jede Woche ein Thema, was die Leute aufregt oder belustigt. That is Marketing at it's best und dafür liebe ich ihn irgendwie. Nennt mir einen Manager in Europa, der mit solchen Marketingmethoden so erfolgreich ist oder war. Und dann ist da noch die zwar völlig unbedeutende aber eben doch vorhandene Kleinigkeit: Es gibt z.B. in Bremen keine Airline, mit der ich so preiswert zu so vielen Zielen fliegen kann, und ich wäre doch bescheuert, wenn ich nach Reval oder Faro fliegen möchte und dann mit Mama Lufthansa über den Umweg FRA für ein vielfaches des FR-Preises fliege, nur weil MOL iregdwie 'ne Schacke hat. Mag sich aufregen wer will über 2 oder 4 Euro; ich rege mich über wichtigere Dinge auf, und das reicht meinem Blutdruck.
touchdown99 Geschrieben 1. April 2011 Autor Melden Geschrieben 1. April 2011 (bearbeitet) Mal das ganze an der Sache vorbeigehende Weltanschauliche bei Seite gelassen - es geht um die Begründung für die neue "compensation levy", nicht darum, wer weshalb mit Ryanair fliegt oder nicht, wie sinnvoll die VO 261/04 ist oder nicht usw. Und in der bis zum Werfen diverser Nebelkerzen diskutierten Frage liegen die Fakten auf dem Tisch: 1. Ryanair generiert wegen einer auf die EU VO 261/04 gestützten "Gebühr" pro Jahr zusätzliche 150 Mio. EUR Einnahmen (75 Mio. Passagiere x 2 EUR levy) 2. Mit dieser Begründung kostet die EU VO 261/04 Ryanair demnach 150 Mio. EUR pro Jahr. Wenn es weniger wären und es Ryanair tatsächlich nur um eine Unkostenkompensation geht, müsste man nämlich 1,50 EUR, 1 EUR, 0,30ct nehmen. 3. Ein Rechtsanwalt, der sich in diesen Angelegenheiten aus tagtäglicher anwaltlicher Praxis der Vertretung geschädigter Fluggäste auskennt, gibt zu Protokoll, das Ryanair maximal Verzehrgutscheine ausgibt, sonst aber freiwillig keine Betreuungsleistungen oder gar Entschädigunsleistungen erbringt. Mir ist auch seit 2004 kein einziger Fall bekannt, in dem hier oder anderswo berichtet wurde, dass Ryanair freiwillig Paxe ins Hotel gelegt hat, Flüge mit anderen Airlines oder auf außergerichtliches Anfordern Entschädigungen bezahlt usw. 4. Ein Rechtsanwalt, der sich in diesen Angelegenheiten aus tagtäglicher anwaltlicher Praxis der Vertretung geschädigter Fluggäste auskennt, beziffert die Zahl der gegen Ryanair angestrengten Gerichtsverfahren (die es braucht, damit sich Ryanair gesetzestreu verhält), auf 60-80 pro Monat und errechnet aus der EU VO 261/04 resultierende jährliche Aufwendungen in Deutschland von 500.000 EUR. Wenn Deutschland für 7,5 Mio. bzw. 10% der Ryanair-Paxe gut ist (das ist eher niedrig angesetzt), würde das EU-weit hochgerechnet Aufwendungen von 5 Mio. EUR bedeuten. Die von Ryanair behaupteten 100. Mio. Kosten (warum dann eigentlich 150 Mio. levy?) sind durch nichts belegt und nicht ansatzweise mit der von Ryanair geübten Praxis der Anwendung der Fluggastrechte zu erklären. Deshalb werden sie auch nur behauptet und nicht näher transparent gemacht 5. Und weil ich gerade mal so großzügig bin, verzehnfache ich diesen Betrag und setze zu Gunsten von Ryanair nicht nur 5 Mio. EUR Aufwendungen wegen Passagierrechten, sondern 50 Mio. EUR an. Und da würde es mich als nicht unterdurchschnittlich intelligenten Menschen einfach mal interessieren, wie sich auf der Basis von 75 Mio. Paxe x 2 EUR weitere 100 Mio. Abgabe mit der EU VO 261/04 rechtfertigen lassen? 6. Was nicht bedeuten soll, dass Ryanair von mir aus nicht alle Tickets vom 2, 5 oder 10 EUR verteuern kann. Sie müssen dafür noch nicht mal irgendeine Erklärung abgeben. Aber wenn sie eine abgeben, dann doch bitte keine, die jeder inneren Logik entbehrt. Immerhin: Es ist diesmal wenigstens nicht so perfide und diskrimierend wie bei der "wheelchair levy", wo das Profitmaximierungsüppchen bzw. das "Wir nehmen keinen Kerosinzuschlag"-Mantra auf dem Rücken von Behinderten gekocht wurde. 7. Ob die EU VO 261/04 sinnvoll ist oder nicht, ist in diesem Zusammenhang völlig egal. Sie ist geltendes Recht und Teil der rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen Airlines - die niemand dazu zwingt - in der EU operieren. Um noch mal auf den Punkt von STN-EBJ zurückzukommen: Da Ryanair ja nach allgemeinem Bekunden wesentlich pünktlicher und zuverlässiger operiert als andere Airlines in der EU und Vulkanasche und Schnee alle Airlines gleichermaßen betreffen, ist Ryanair von der EU VO relativ betrachtet weniger betroffen als ihre Wettbewerber. Die VO ist ihr somit sogar günstig (was zu einem kleinen Teil erklären mag, warum Ryanair allem Gejammer zum Trotz im Vergleich zu anderen Airlines die dicksten Gewinne einfährt - sich eigentlich die Befolgung gesetzlicher Vorschriften wirtschafltich eher erlauben kann als andere Airlines). Bearbeitet 1. April 2011 von touchdown99
SXFTXL Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Hat hier keiner bemerkt, dass sich MOL keineswegs an die Passagiere wendet, wenn er die 2 € erhebt? Das geht DIREKT an die Europäische Kommision. Nicht umsonst stellt er in Aussicht, dass die "Gebühr" nach einer Reformierung der unfairen EUVO 261/04 vermindert werden, oder entfallen kann. Hätte er Kasse machen wollen mit dieser von einigen als "Vorwand" missverstandenen Levy, hätte er bestimmt nicht nur 2 € angesetzt. Die EUVO 261/04 beschäftigt sich im Wortlaut mit Annullierungen, Nichtbeförderungen und großen Verspätungen. Aus der Historie heraus war dies auch gut begründet, weil sich einige Airlines nicht um die Passagiere kümmerten, die von Streichungen oder Änderungen betroffen waren, die die Airlines aus WIRTSCHAFTLICHEN Gründen vornahmen. Mit der Verordnung sollten also die Passagiere vor Willkür einiger Airlines geschützt werden. Dies ist gut und richtig. Inzwischen wurde die EUVO jedoch durch Richterrecht ausgelegt. Und zwar in einer völlig pervertierten Form. Inzwischen sind selbst technische Verspätungen ab 3 Stunden zu "großen Verspätungen" geworden (Übrigens: das deutsche Reiserecht gewährt Pauschalreisenden erst ab 4 Stunden Verspätung Reisepreisminderungen (abhängig vom bezahlten Reisepreis)). Betreuungsleistungen - also Hotel, Essen, Telefon - werden auch gemäß EUVO bei Fernstrecken erst ab 4 Stunden gewährt. Der Passagier kann also zwar 600 € bei einer Verspätung von z.B. 3.5 Std. bekommen, aber keine Betreuungsleistungen. MOL ärgert zu Recht, dass er (und alle anderen Airlines) von der Verordnung gezwungen werden, Passagieren völlig unabhängig von den Einflüssen (Vulkan, Wetter, Streik) Hotelkosten, Frühstüch, Mittag- und Abendessen, Taxfahrteni auch über Wochen hinweg - so wie beim Vulkan - zu erstatten. Der so genannte "Verbraucherschutz" ist zu einer Vollkaskoversicherung verkommen, die von den Airlines getragen werden soll. Dass das folgerichtig letztlich doch wieder bei mir als Kunden in Form von höheren Ticketpreisen oder "Gebühren" landet, ist konsequent und logisch. Die Eigenverantwortung jedes Einzelnen ist zumindest im Flugverkehr vollständig auf die Airlines übertragen worden. Jeder vernunftbegabte Mensch weiß, dass das falsch ist. Übrigens: Die EUVO selbst basiert auf geschriebenem Recht, nämlich auf der Grundlage des international gültigen Montrealer Übereinkommens. Darin ist unter anderem bestimmt, dass etwaige Schadensersatzforderungen nur dann geleistet werden müssen, wenn diese substantiiert sind, es sich also um ECHTEN Schadensersatz handelt. Eine "Schadensersatzleistung" ohne tatsächlich entstandenen und nachgewiesenen Schaden wie sie die EUVO in Form von pauschalen Ausgleichsleistungen vorschreibt, widersprechen dem Übereinkommen in elementarer Weise. Dies ist übrigens einer von vielen Punkten, die inzwischen eine erhebliche Anzahl deutscher und europäischer Gerichte dazu veranlasst hat, wegen dieser Ungenauigkeiten Vorlagefragen an den Europäischen Gerichtshof zu stellen. Diese Vorlagefragen führen dazu, dass unter anderem in Großbritannien aktuell Verfahren zum Thema Ausgleichsleistungen bei Verspätungen ausgesetzt bleiben und nicht entschieden werden. Gut so!!!
touchdown99 Geschrieben 1. April 2011 Autor Melden Geschrieben 1. April 2011 Die Rechnung für Passagierrechte zahlt der Passagier. Das war doch von Anfang klar und ist überall im Verbraucherschutz so. Genauso, wie der Passagier bestimmte Regelungen zu Arbeitszeiten von Passagieren, Wartungserfordernisse für das Fluggerät, eine Mindestzahl von FA an Bord, Verwaltungsaufwand für die Lizenzierung usw. bezahlt. Compliance halt, die das Unternehmen nicht verschenkt, sondern sich refinanzieren lässt. Kein Mensch erwartet doch, dass das irgendeine Airline aus der eigenen Tasche zahlt. Es wird, wie vieles Andere auch, auf die Passagiere umgelegt. Wenn sich jemand aufregen darf, dann wohl die Passagiere, nicht die Airlines. Falls nun allerdings bei Ryanair das ganze Geschäftsmodell zusammenbricht, weil eine weitere Compliance-Anforderung jedes Ticket 20ct oder 30ct teurer macht, muss man sich wohl doch mal fragen, wie sinnvoll ein solches Geschäftsmodell ist (oder alternativ: wie glaubwürdig die entsprechenden Weltuntergangsszenarien vor dem Hintergrund astronomischer Ryanair-Gewinne sind). Ryanair ist halt so wie die Mitschüler und Kommilitonen, die bei jeder Klausur jammern und behaupten, sie seien durchgefallen, die Ungerechtigkeit der Welt beschimpfen - und am Ende dann doch immer am besten dastehen. Anfangs hat man noch Verständnis, aber irgendwann glaubt man es eben nicht mehr. Verbuchen wir es einfach als das, was es ist: Eine ganz triviale Preiserhöhung. Billig ist es immer noch.
SXFTXL Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 Verbuchen wir es einfach als das, was es ist: Eine ganz triviale Preiserhöhung. Billig ist es immer noch. Das, was daran stimmt, ist, dass es immer noch billig ist. Eine triviale Preiserhöhung ist es nicht. MOL braucht sich um seinen Ruf nicht mehr zu sorgen. Aber er hat Recht, wenn er sagt, dass jeder Fluggast für entstehende Gefahren durch Stranden wegen Wetters oder wegen Vulkan oder wegen sonstwas selbst geradestehen muss. Schon Goethe sagte:"Begibst du dich auf Reisen, begibst du dich in Gefahr". Die Leute müssen für Gefahren, die nicht von den Airlines zu vertreten sind, gefälligst selbst eintreten. Niemand sonst! MOL ist der erste, der sich offensiv gegen diese völlig verkorkste EUVO wendet. Ich hoffe sehr, dass sich möglichst alle anderen Airlines ebenfalls möglichst umgehend dagegen auflehnen. Von mir aus können gern Gebühren erhoben werden, aber bitte nicht nur 2 €!!!
rw27 Geschrieben 1. April 2011 Melden Geschrieben 1. April 2011 3. Ein Rechtsanwalt, der sich in diesen Angelegenheiten aus tagtäglicher anwaltlicher Praxis der Vertretung geschädigter Fluggäste auskennt, gibt zu Protokoll, das Ryanair maximal Verzehrgutscheine ausgibt, sonst aber freiwillig keine Betreuungsleistungen oder gar Entschädigunsleistungen erbringt. Mir ist auch seit 2004 kein einziger Fall bekannt, in dem hier oder anderswo berichtet wurde, dass Ryanair freiwillig Paxe ins Hotel gelegt hat, Flüge mit anderen Airlines oder auf außergerichtliches Anfordern Entschädigungen bezahlt usw. Das kann ich so nicht bestätigen. Die Kosten für Hotel und Transfer werden einem durchaus erstattet, man muss sich nur selbst um ein Hotel kümmern und die Kosten zunächst tragen. Mein Rückflug aus Spanien wurde im letzten September wegen des Generalstreiks gestrichen. Ich habe mir dann ein Hotelzimmer genommen und auf den nächsten Flug am nächsten Tag umgebucht. Nachdem ich die Hotelrechnung per Fax nach Dublin geschickt habe kam nach etwas mehr als 2 Wochen per Mail die Antwort, dass man mir einen Scheck für die volle Summe der Hotelkosten zukommen lassen würde. Der Scheck kam dann per Post nach etwa drei weiteren Woche. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit. Das wirkte wirklich sehr professionell und ging völlig reibungslos von statten. Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber es scheint mir so zu sein, als lege Ryanair nach dem Aschechaos ein anderes Verhalten in Bezug auf die Fluggastrechte an den Tag. Seitdem gibt es ja auch ein spezielles Formular für solche Fälle auf http://www.ryanair.com/doc/faqs/claim-appl...ion-form-en.pdf
Gast SA261 Geschrieben 2. April 2011 Melden Geschrieben 2. April 2011 (bearbeitet) Mal das ganze an der Sache vorbeigehende Weltanschauliche bei Seite gelassen - es geht um die Begründung für die neue "compensation levy", nicht darum, wer weshalb mit Ryanair fliegt oder nicht, wie sinnvoll die VO 261/04 ist oder nicht usw. Und in der bis zum Werfen diverser Nebelkerzen diskutierten Frage liegen die Fakten auf dem Tisch: ... Die Beurteilung dem Dir selber gegenüber suggerierten Anschein der Sachlichkeit sollte jedem Beobachter selbst überlassen bleiben, schließlich ist es unschwer Deinen Ausführungen gegen Ryanair in dem von Dir 2007 eröffneten Thread nachzulesen. Bereits in Deinem ersten Kommentar ging es damals darum, auf Klagen gegenüber Ryanair hinzuweisen. Seitdem bewegen sich Deine Versuche Ryanair der Unrechtmäßigkeit zu überführen, nur noch im Kreis. Wogegen ich mich aber absolut verwehre ist, wenn Du Foristen die Deiner "Argumentation" (Ideologie?) nicht folgen, indirekt Unsachlickeit unterstellst, ob mit oder ohne pers. Anrede! Auch in Deinem letzten Beitrag, in dem Du zwar die bedingte Preiserhöhung durch die EU-VO anerkennst, dann aber doch wieder versuchst Ryanair den Schwarzen Peter zu zuschieben, setzt lediglich die Serie fort. Edit: Inzwischen wurde die EUVO jedoch durch Richterrecht ausgelegt. Und zwar in einer völlig pervertierten Form. Inzwischen sind selbst ... Was mich interessieren würde, ob diese EUVO in alllen Ländern gleich ausgelegt und praktiziert wird, was ich bezogen auf andere EUVO's trotz der europ. Gerichtsbarkeit stark anzweifele. Leicht und interessant ist z.B. die Praktizierung des Widerrufsrecht nach der Fernverkaufs-VO auf den unterschiedlichen europ. Ebay-Plattformen zu betrachten. Während in D. bereits eine falsche Nuance in der Widerrufserklärung zu Abmahnungen in Größenordnungen führt, dass den Händlern Hören & Sehen vergeht, sind Widerrufserklärungen in anderen Ländern, wenn überhaupt absolut unterschiedlich formuliert. Als jurist. Laie vermute ich, dass die unterschiedliche Anwendung/Praktizierung der gleichen EUVO's immer dann entsteht, wenn nationales- und europ. Recht zusammen stößt. Weiter spielen wohl die unterschiedlichen Mentalitäten eine nicht unerhebliche Rolle. Bearbeitet 2. April 2011 von SA261
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