aaspere Geschrieben 4. Juli 2012 Autor Melden Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) Genau da bin ich mir eben nicht sicher. War es eine Strategie des Verschweigens? Oder gar bewußte Täuschung? Oder war es von Anfang an klar, daß die exakten Flugrouten nicht Teil des Planfestellungsbeschlusses sein würden und deshalb außerhalb des Verfahrens irgendwann von der DFS festgelegt werden? In solchen Prozessen entsteht auch immer mal wieder der Eindruck bei den Betroffenen, daß etwas feststeht, was in Wirklichkeit eben nicht feststeht. Und wenn dann nicht die richtigen Fragen gestellt werden verfestigt sich dieser Glaube. Tante Edith macht mich gerade darauf aufmerksam, daß wir in diesem Thread inzwischen 400 Beiträge haben, und so wie das jetzt hier abläuft kann sie sich gut vorstellen, daß die Mods sich inzwischen gelassen und beruhigt in ihren Sesseln zurücklehnen. Bearbeitet 4. Juli 2012 von aaspere
Gaviota Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) Warum hat man nicht offen über das Thema geredet, wenn es den Planfeststellungbeschluss doch angeblich nicht betrifft? Warum hat man den Anwohnern individuelle Lärmwerte genau für ihre Grundstücke vorgerechnet, die für die Orte gar nicht stimmten? Juristisch ist das schwer zu beurteilen, moralisch finde ich es eine Schande. Irgendwann wird dort mal Unterstützung für eine dritte Bahn gebraucht werden und dann beißt der Flughafen auf Granit. Und ich kann verstehen warum. Bearbeitet 4. Juli 2012 von Gaviota
Viel-Flieger Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) "Die Richter werden gut beraten sein, das eine vom anderen säuberlich zu trennen, und dann kann es eigentlich nur ein Ergebnis "Abweisung der Klage" geben. Der Aufschrei der Empörung wird riesengroß sein, und ich kann diesen Aufschrei auch verstehen. BER ist aber zu wichtig, als daß man es an diesem Streit jetzt scheitern lassen kann. Das Gericht wird die Klagen wohl zurückweisen, aber ein Persilschein für die Planungsbehörde und die Flughafengesellschaft wird das Urteil dennoch nicht sein. Tatsache ist, dass die Flughafen-Seite das Thema "Flugrouten" in einer sehr zweifelhaften Art und Weise behandelt hat. Das ist sicher für das Gericht nicht entscheident, es hat nur über die Zulässigkeit des Verwaltungshandels zu urteilen, und nicht über Moral. Und für die schweren Gesetzeslücken im Verfahren iist der Gesetzgeber verantwortlich. Dennoch wird das Flughafen-Projekt nicht unbeschädigt aus der Sache herausgehen. Das moralische Ansehen des "Willy Brandt"-Flughafens wird weiter sinken. Bearbeitet 4. Juli 2012 von Viel-Flieger
aaspere Geschrieben 4. Juli 2012 Autor Melden Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) Völlig d'accord, Viel-Flieger. Geht's denn noch tiefer? Ich dachte, das befindet sich alles schon unten im Knie vom Klo und verstopft dort den Abfluß, so daß alles Neue auch nicht abfließen kann. Tante Edith meint dazu: "Das sind ja inzwischen schöne Ansichten." Merint sie nun Ansichten, oder hat sie sich versprochen und meinte Aussichten. :) Bearbeitet 4. Juli 2012 von aaspere
themrock Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Geschrieben 4. Juli 2012 Das traurige an diesem Flughafen ist eigentlich, dass er von Anfang an auf Lügen und Tricksereinen der beteiligten Politikern beruht. Ich glaube, wäre von Anfang an mit offenen Karten gespielt worden, wären das Ansehen des Flughafens nicht so miserabel. - Ich höre noch Stolpe sagen: so lange ich Ministerpräsident bin, wird es nie einen Flughafenbeschlusss pro Schönefeld geben - Platzeck: Schönefeld kommt nicht in Frage, da er ein unmenschlicher Standort wäre - dann die ganze Trickserei mit den Flugrouten.Klar kann man argumentieren, Flugrouten sind nicht in Stein gehauen. Man darf aber nicht vergessen, wir sind hier eine Minderheit, die sich als Hobby mit der Fliegerei beschäftigen und dies vielleicht wissen,aber doch nicht die Mehrheit der Bevölkerung. Die kratzen ihr Geld zusammen, erkundigen sich noch im Flughafenbüro des BBI, wo die Flugrouten verlaufen, bauen dann dort, wo angeblich keine Flugzeuge fliegen und hoppla plötzlich fliegen sie doch. - dann die ganze Bescheisserei der Flughafengesellschaft mit den Schallschutzmassnahme/n/Grenzen, das noch aktiv von den Politikern unterstützt wird.
wartungsfee Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Geschrieben 4. Juli 2012 Da liegt doch das große Streitpotential, kann ich mich später beschweren, wenn ich bewusst in die Nähe eines Flughafens ziehe, dann aber mit (geänderten) Routen konfrontiert werde? Wenn ich mir irgentwo ein Haus baue, muss ich doch mit "Veränderungen" auch rechnen. Ich kann doch nicht jeglichd infrastrukturelle Weiterentwicklung wegklagen. Leute die 1940 in neben einer noch wenig befahrenen Landstraße wohnten, können heute diese nicht wegklagen. Mir ist bewusst das keiner direkt in der Flugschneise wohnen möchte, jeder möchte möglichst das ruhigste Haus in Deutschland, aber es gibt nunmal Faktoren die gehören zusammen. Und ein Faktor ist sicherlich der Standort Schönefeld/Ludwigslust als Luftfahrtstandort in Brandenburg. Da gehört dann zumindest das Risiko eines Flughafens dazu. Leute neben einer Kläranlage müssen selbst bei Neubau damit rechnen, das es nunmal stinkt wenn der Wind dreht.
Realo Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) Dennoch wird das Flughafen-Projekt nicht unbeschädigt aus der Sache herausgehen. Das moralische Ansehen des "Willy Brandt"-Flughafens wird weiter sinken. Bei der gegenwärtigen Entwicklung in Europa, mit allen finanziellen Folgen, wird sich wohl kaum noch jemand um das "moralische Ansehen" eines Flughafens kümmern können. Von mir aus kann der auch 2015 eröffnen und das Doppelte kosten. Selbstverständlich unter Berücksichtigung aller erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen. Das ist bei dem Stand der Staatsfinanzen mittlerweile völlig nebensächlich. Bearbeitet 4. Juli 2012 von Realo
Viel-Flieger Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Warum hat man nicht offen über das Thema geredet, wenn es den Planfeststellungbeschluss doch angeblich nicht betrifft? Warum hat man den Anwohnern individuelle Lärmwerte genau für ihre Grundstücke vorgerechnet, die für die Orte gar nicht stimmten? Juristisch ist das schwer zu beurteilen, moralisch finde ich es eine Schande. Irgendwann wird dort mal Unterstützung für eine dritte Bahn gebraucht werden und dann beißt der Flughafen auf Granit. Und ich kann verstehen warum. Ich kann Dir da nur zustimmen. Die Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Flughäfen und der sie tragenden Politiker war in der Tat extrem irreführend. Auch die Berliner Medien haben hier lange brav mitgespielt. Damit wurde nicht nur dem Flughafen-Projekt geschadet, sondern auch insgesamt die Akzeptanz von großen Infrastruktur-Projekten in Deutschland herabgesetzt. Da dies ein Luftfahrt-Forum ist, möchte ich hier aber nicht abschweifen. Aber insgesamt werden die Bürger die Objektivität staatlicher Stellen bei solchen staatlichen Projekten in Zukunft noch kritischer hinterfragen müssen.
jared1966 Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 (bearbeitet) Ohne auch nur selber annähernd zu wissen, was das Hickhack um die Flugrouten betrifft sehe ich das so: Wäre ich in der Verantwortung, diese zu planen und Leute zu informieren, würde ich ja davon ausgehen, dass am Ende eh noch eine letzte Instanz das endgültige Sagen hat. Da mir in Gesprächen ja schon jemand gesagt hätte, dass sich diese auch noch kurzfristig ändern können, macht es also überhaupt wenig Sinn, bestimmte Landkreise in Kenntnis zu setzen. Erstens: Weil es nur Aufruhr von Leuten gibt, die vielleicht nie oder nur marginal betroffen sind (ist genauso eingetreten). Zweitens: Weil es Klagen hagelt, die auf eventuell Nichts beruhen (ist genauso eingetreten). Daher informiere ich über die ursprünglichen Planungen, bis sich von der DFS was ändert, mehr nicht. Aber eben auch erst dann, wenn diese Planungen endgültig sind. Was ich an der ganzen Geschichte perfide finde: - Jeder Flughafen macht Lärm - Einen Flughafen dort gab es grundsätzlich schon 'immer'. - Ein neuer Flughafen war schon 15 Jahre geplant. - Dass der neue Flughafen mit Neuerungen einhergeht, war ebenfalls klar. - Dass sich Zugezogene letztendlich am meisten echaufieren, um Geld für ihre Häuser herauszuschlagen oder weil sie als Rentner Langeweile haben, ist eine Unverschämtheit. Auch ich bringe nämlich erneut das Thema des "selbst Betroffenen" auf. Ich erlebe TXL live über mir, jeden Tag und mucke Nullkommanull auf. Ich lebe nicht nur in meiner Wohnung, ich arbeite auch einen Großteil, wenn ich nicht beim Kunden bin, zu Hause. Ich käme gar nicht auf die Idee, hier "einen Larry zu machen", obwohl mir eine Menge Lebensfreude entgeht, weil ich wegen der Unfähigkeit unseres OB unter einem Mehr an Lärm für ne lange Zeit zu leiden habe, obwohl ich davon ausgegangen bin, genau wegen jener 'potentiell' absehbaren Ruhe ab 3.Juni 2012 hierher ziehen zu können. Ich halte auch nicht alle Lieferwagen und Postautos mittels richterlichem Beschluß an, weil sie wesentlich mehr Lärm als Flugzeuge verursachen. Wenn ich Ruhe so dringend nötig habe, ziehe ich bestimmt nicht zentral in eine Stadt. Jeder, wirklich jeder in den Gemeinden im Süden Berlins, würde und wird vom Fluglärm betroffen sein. Und wer es nicht glaubt, der soll doch mal ins Nahetal und Rheinhessen gehen, da gibt es Gemeinden, die nominell 50 km Luftlinie vom Flughafen FRA entfernt sind, da ist es laut. Sogar mehr als in Gemeinden wie Frankfurt-Westend, die nur 4 km Luftlinie entfernt sind. Nicht die Flugrouten bedeuten Netto Lärm, sondern wie nachher genau geflogen wird und wie sich das mit der Windrichtung tatsächlich darstellt. Ich würde ehrlich gesagt niemandem auch nur ein Fenster zahlen, so lange nicht klar ist, wer genau betroffen ist. Da werden geographische Landkarten ausgerollt und pauschal Geld verteilt, weil sich politische Parteien mit der vermeintlichen Angst der Bürger profilieren wollen. Der Wille des Bürgers zur flexiblen Fortbewegung tritt hier in den Hintergrund. Niemand fragt sich mal pragmatisch: "Was mache ich hier eigentlich und wovon profitiere ich eigentlich an exakt diesem Ort?" Mich nerven diese Anti-Demokraten nur noch, die sich vom Gezeter Anderer anstecken lassen und so tun, als wären sie betroffen und ich stehe dazu: Jedem, der dagegen protestiert, würde ich das Fliegen von diesem Ort entsagen. Hier wird sich auf Ebene der allgemeinen Steuern aller mitlerweile reichlich bedient, sei es durch Mehrkosten wegen Umbau oder wegen Verzögerungen wegen Klagen, was schon immer weit außerhalb jeglichem "Common sense" liegt. Aber ich habe hier definitiv mehr Lärm, als jeder in Kleinmachnow und halte das hier aus. Aber ich zahle seit Jahren und noch viele weitere Jahre Steuerrechnungen wegen eben jenen, die das nicht aushalten. Bearbeitet 5. Juli 2012 von jared1966
HLX73G Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 (bearbeitet) - Jeder Flughafen macht Lärm - Einen Flughafen dort gab es grundsätzlich schon 'immer'. - Ein neuer Flughafen war schon 15 Jahre geplant. - Dass der neue Flughafen mit Neuerungen einhergeht, war ebenfalls klar. - Dass sich zugezogene am meisten echaufieren, ist eine Unverschämtheit. Dem und dem Rest deines Posts ist nichts hinzuzufügen. Fast alle, die sich da jetzt lauthals beschweren, wussten worauf sie sich einlassen, als sie vor weniger als 15 Jahren den Vorteil eines günstigen Grundstücks in Anspruch nahmen. Und wenn dann hier gern von einigen die Moralkeule rausgeholt wird: moralisch korrektes Verhalten ist so ziemlich das letzte, was ich den Flughafengegnern attestiere. Da geht es um nichts anderes als reinen Egoismus und eine Haltung "überall, nur nicht vor meiner Haustür". Bearbeitet 5. Juli 2012 von HLX73G
Gaviota Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Es geht gar nicht um die Lärmfrage an sich. Es geht darum, dass der Lärm ganz woanders stattfindet. Die Leute hatten sich ja damit abgefunden, nur jetzt fliegen die Flugzeuge ganz woanders, der Lärmschutz ist woanders nötig, der südliche Stadtrand wird deutlich tangiert (Potsdamer Nobelvororte allerdings nicht...) und das Ganze wussten "die" schon lange. Und sagen nichts! Darüber entsteht der Ärger. Klar hat ein Flughafen heutzutage unvermeidliche Konflikte, aber normalerweise sollte man die mit Diplomatie vermindern und nicht noch verstärken.
ZoxFox Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Mich wundert es eh, dass über die Flugrouten nach wie vor so vehement gestritten wird. Ist es nicht unerheblich und müßig darüber zu diskutieren, wenn diese jederzeit nach Betriebslage geändert werden können?
dase Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Exakt! Die Flugrouten verlaufen auch nicht "ganz woanders", sondern in der selben Region, aber eben versetzt. Wenn ich mir dann ein Haus kaufe, weil ich auf 500 Meter angewiesen sind, die ein paar DB weniger bringen, ist das schlicht ein Glücksspiel, dass ich auch verlieren kann. Wenn ich Fluglärm nicht vertrage, dann ziehe ich generell nicht in die Nähe eines Flughafens, egal ob da momentan die Flugzeuge genau drüber fliegen oder nicht. Dass sich Dinge verändern, ist völlig klar. In dem Zusammenhang sollte man vielleicht ach erwähnen, dass in einigen Anliegergemeinden weiterhin große Wohngebiete ausgewiesen sind und man einen weiteren Zuzug als bestes Mittel gegen einen weiteren Flughafenausbau sieht. Wenn das nicht perfide ist, dann weiss ich auch nicht weiter.
gerri Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 (bearbeitet) @jared1966: Du sprichst mir aus der Seele. Am Beispiel NRN muss man feststellen, dass der Haupträdelsführer selbst Pilot ist, oft vom NRN geflogen ist und nachdem endlich die Kohle für Lärmschutzmassnahmen überwiesen war, er den Vorsitz von "STOPP LAARBRUCH" hingeschmissen hat. Selbst andere Entschädigte haben sogar zugegeben, Mobiliar davon gekauft zu haben. Ein anderer ist ausgetreten, weil die Leute seinen Betrieb gemieden haben. [...] Bearbeitet 5. Juli 2012 von Alexander Fialski Forenregeln 2.1
Dorftrottel Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Ich finde, ein wenig komplexer ist die ganze Situation schon. Ein Beispiel: In Zeuthen hat die Gemeinde eine Schule geplant und vorausschauend versucht den Standort der Schule so zu wählen, dass er nicht direkt dort liegt, wo die Flugrouten für die Starts in Richtung Osten von der zukünftigen Südbahn verlaufen würden. Dort war man sich klar, dass ein Flughafen Lärm verursacht und hat versucht sich zu arrangieren. Also hat man sich nach Potsdam gewandt und mit den Informationen des Brandenburger Infrastrukturministeriums dann die Schule genau dorthin gebaut, wo man dachte, dass keine Starts drüber abgewicklt würden. Es kam dann so, dass genau dort wo die Schule mittlerweile fertig gebaut wurde und genutzt wird, genau dort die DFS ihre Oststarts darüber hinweg führen wollte. Auch ich würde mir da als Zeuthener verarscht vorkommen. Man hatte der Schule nicht die Info gegeben, dass man die Flugrouten noch nicht kennt und deren Festlegung durch die DFS erst 2011/12 getätigt wird und auch dann immer wieder verändert werden könnten. Die für den Schulbau verantwortliche Gemeinde hat die Info bekommen, dass geradeaus gestartet werden sollte. Das ist keine korrekte Aussage der Brandenburger Behörde und blöd noch dazu. Nun sollen also die startenden Flugzeuge vor Zeuthen eine scharfe Kurve nach rechts fliegen und nicht über Zeuthen, was aber nicht für alle Flugzeugtypen möglich ist. Zudem wird ein längerer Geradeausflug bei Oststarts der Südbahn bis über Zeuthen hinweg per Ausnahmegenehmigung versucht in der Zukunft umzusetzen. Es wird also auch nach konstruktiven Lösungen gesucht. Aber was ich eigentlich mit diesem einen Beispiel sagen möchte: es ist komplexer als einfach auf Anti-Demokraten zu schimpfen. Meine 2 Cents!
themrock Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Und das ist ja genau der Punkt. Es geht nicht darum, dass ein paar "dusselige" Bürger sich selber die Karten mit den vermeintlichen Flugrouten angeschaut haben und dann gesagt haben" Oh da verläuft eineFlugroute, da bau ich mein Haus mal 5000 Meter weiter links von und ich hab Ruhe", sondern sie sind zur Flughafengesellschaft gegangen ( wo es sogar noch grossartige Lärmsimularionen für den angedachten Bauplatz gab) dann wurde ihnen von der Flughafengesellschaft gesagt, da haben sie keinen Lärm zu erwarten, die Flugrouten führen da nicht lang. Kein Wort davon, dass das der momentane Stand der Dinge ist und es sich jederzeit ändern kann, sondern es wurde so getan, dass die Routen in Stein gemeisselt sind.
HLX73G Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 (bearbeitet) Und das ist ja genau der Punkt. Es geht nicht darum, dass ein paar "dusselige" Bürger sich selber die Karten mit den vermeintlichen Flugrouten angeschaut haben und dann gesagt haben" Oh da verläuft eineFlugroute, da bau ich mein Haus mal 5000 Meter weiter links von und ich hab Ruhe", sondern sie sind zur Flughafengesellschaft gegangen ( wo es sogar noch grossartige Lärmsimularionen für den angedachten Bauplatz gab) dann wurde ihnen von der Flughafengesellschaft gesagt, da haben sie keinen Lärm zu erwarten, die Flugrouten führen da nicht lang. Kein Wort davon, dass das der momentane Stand der Dinge ist und es sich jederzeit ändern kann, sondern es wurde so getan, dass die Routen in Stein gemeisselt sind. Wenn ich eine Investition wie einen Grundstückskauf und einen Hausbau tätige, also eine Investition, die für Ottonormalverbraucher immer noch eine Investition fürs Leben ist, dann habe ich mich gefälligst über alle Eventualitäten, die damit zusammenhängen kundig zu machen. Und dazu gehört m.E. nach etwas mehr als zur Flughafengesellschaft zu gehen. Wohlgemerkt, die Flughafengesellschaft, die den Flughafen baut und betreibt - deren vorrangigstes Interesse also der wirtschaftliche Erfolg dieses Flughafens ist. Wer also von dieser einen Quelle allumfassende und vor allem über Jahrzehnte gültige Informationen zu Flugrouten erwartet, der ist vor allem eines: naiv. Und vielleicht auch bequem. In etwa genauso fahrlässig wäre es, wenn ich allein den Grundstücksmakler, der in erster Linie an mir Geld verdienen will, frage, ob das Grundstück für eine Unterkellerung geeignet ist. Und wenn der dann "Ja klar, alles was sie wollen!" sagt, kann ich mich wieder hinlegen und getrost unterkellern? Und wenn dann 1 Jahr später das Grundwasser knietief in meinem Keller steht, was dann? Ist dann der Makler Schuld? Oder eher ich, weil ich zu blöd/naiv/bequem war, ein entsprechendes Bodengutachten erstellen zu lassen? Nochmal: wenn ich in die Nähe eines Flughafens ziehe, egal ob direkt auf der Anfluggrundlinie oder ein paar Tausend Meter nördlich oder südlich davon, dann habe ich mit Lärm zu rechnen. Ende der Durchsage. Wer sich dann auf irgendwelche Aussagen beruft, dass er falsch informiert wurde, dem spreche ich ein Mindestmaß an logischem Denken ab. Bearbeitet 5. Juli 2012 von HLX73G
speedman Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Bitte mehr auf die Netiquette und Wortwahl achten, Danke B)
jared1966 Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 (bearbeitet) Wer geglaubt hat, im Umkreis von 50 km eines Flughafens nicht betroffen zu sein, der glaubt auch noch einen Kamin für den Weihnachtsmann bauen zu müssen. Das sind die gleichen Leute, die sich darüber beschweren, dass ihre Post immer erst nachmittags kommt. Die legen auch morgens um 6 die Handtücher auf ne Liege in Malle und schlafen dann noch mal bis 11 Uhr. Die schreiben auch schlechte Bewertungen bei HRS, weil der Kellner in Uruguay nur Spanisch spricht. Und die Klatschen bei 'ner Landung einer Dash von Hannover nach Saarbrücken. Bearbeitet 5. Juli 2012 von jared1966
Ich86 Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Wenn ich eine Investition wie einen Grundstückskauf und einen Hausbau tätige, also eine Investition, die für Ottonormalverbraucher immer noch eine Investition fürs Leben ist, dann habe ich mich gefälligst über alle Eventualitäten, die damit zusammenhängen kundig zu machen. Und dazu gehört m.E. nach etwas mehr als zur Flughafengesellschaft zu gehen. Wohlgemerkt, die Flughafengesellschaft, die den Flughafen baut und betreibt - deren vorrangigstes Interesse also der wirtschaftliche Erfolg dieses Flughafens ist. Wer also von dieser einen Quelle allumfassende und vor allem über Jahrzehnte gültige Informationen zu Flugrouten erwartet, der ist vor allem eines: naiv. Und vielleicht auch bequem. In etwa genauso fahrlässig wäre es, wenn ich allein den Grundstücksmakler, der in erster Linie an mir Geld verdienen will, frage, ob das Grundstück für eine Unterkellerung geeignet ist. Und wenn der dann "Ja klar, alles was sie wollen!" sagt, kann ich mich wieder hinlegen und getrost unterkellern? Und wenn dann 1 Jahr später das Grundwasser knietief in meinem Keller steht, was dann? Ist dann der Makler Schuld? Oder eher ich, weil ich zu blöd/naiv/bequem war, ein entsprechendes Bodengutachten erstellen zu lassen? Willst du mir ernsthaft erklären dass es Ok ist seine Mitmenschen anzulügen und danach für diese Lügen noch nicht einmal Haftbar zu sein???? Früher nannte man soetwas Betrug, aber das waren wohl die guten alten Zeiten Wenn die Flughafengesellschaft sagt, so und so ist es muss dies für Bare Münze genommen werden. DAS sind die Experten!!! Man kann nicht vom normalen Bürger verlagen über das Wissen der Flughafengesellschaft zu verfügen, daher muss auf deren Aussage verlass sein. Immerhin ist es die Flughafengesellschaft die für die Flugzeuge, und damit die Beeinträchtigung des Lebensraum verantwortlich ist. Irgendwie schein mir hier bei einigen Usern nicht nur ein seltsames Rechtsverständnis, sondern auch ein seltsames Verständnis des menschlichen Miteinanders zu herrschen, wenn es um das Thema Fluglärm bzw. Luftverkehr im Allgemeinen geht. Es gibt immer zwei Seiten, die beide meistens sehr legitime Argumente haben. Diese gilt es abzuwägen, und nicht einfach die Interessen seiner Seite durchzusetzen, egal was es kostet.
Grisu Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Kann es sein, dass einige hier ziemlich überheblich daherkommen? Ottonormalverbraucher, an Luftfahrt nicht interessiert und nicht die Kohle auf der Tasche, eine Hütte in Kleinmachnow zu finanzieren, findet günstigen Grund in der Flughafenumgebung. Er baut nicht gleich drauflos wie von HLX73G vermutet, sondern wendet sich an jemanden, der es wissen müsste, einen Experten, nämlich die Flughafengesellschaft. Die weis sehr wohl, wie volatil die Flugkorridore in einer so frühen Planungsphase sind, sagt das aber nicht, sondern speist ONV mit beruhigenden, aber falschen, oder zumindest irreführenden Worten ab. Wenn es tatsächlich, wie von themrock gesagt, Lärmsimulationen für spezifische Grundstücke von Seiten der Flughafengesellschaft gegeben hat, obwohl dort bekannt ist (sein muss), dass die Flugschneisen erst kurz vor Inbetriebnahme festgelegt werden und auch dann immer noch "angepasst"werden können, dann ist das eine wissentliche Falschaussage zur Erlangung eines (wirtschaftlichen) Vorteils, mithin Betrug. Man müsste nun das Kleingedruckte solcher Simulationen und anderer Aussagen kennen. Das steht vermutlich verklausuliert drin, dass die Baisis der Simulation dem derzeitigen Planungsstand entspricht... Und ganz sicher nicht, dass die Überflugkorridore erst in einigen Jahren definiert werden, die Simulationen also faktisch wertlose Beruhigungspillen sind. Vielleicht alles ganz legal, aber ein G'schmäckle bleibt denn doch... grisu
gerri Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Ich glaube kaum, dass einige überheblich daherkommen. Im Regelfall ist es doch so, dass man beim Erwerb eines Grundstücks im Rathaus bei der zuständigen Stelle nachfragt, wie die Bebauung rund um mein Grundstück aussieht bzw. wie die Bebauungspläne aussehen, welche Schutzbereiche bestehen, usw. Auch eine Vorsprache beim zuständigen Katasteramt könnte nicht schaden. So habe ich es zumindest gemacht. Mir war auch bekannt, dass in etwa 5 km Luftlinie ein NATO-Fliegerhorst ist, der mehrere Staffeln beheimatete, dementsprechend viel geflogen wurde und ich mit erhöhter Lärmbelästigung rechnen musste. Bei ungünstiger Windlage konnte man sogar den Krach der Triebwerksüberprüfung hören. Dass im Balkankrieg rund um die Uhr von hier auch Einsätze geflogen wurden, sei nur am Rande erwähnt. Nachdem die Briten den Standort aufgegeben hatten, war abzusehen, dass hier mit zivilem Luftverkehr zu rechnen sei. Zunächst hatte ich nicht viel vom Flugbetrieb mitbekommen, aber nachdem die Flugrouten mehrmals geändert wurden, habe ich nun die A`karte und warte morgens ab 6 Uhr auf die erste Welle, die in ca. 800m mein Haus überfliegt. Inzwischen hat man sich daran gewöhnt, man hört es einfach nicht mehr. 1980 war nicht abzusehen, was in der Zukunft sein wird, also Pech gehabt.
wozzo Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Wenn die Flughafengesellschaft sagt, so und so ist es muss dies für Bare Münze genommen werden. DAS sind die Experten!!! Man kann nicht vom normalen Bürger verlagen über das Wissen der Flughafengesellschaft zu verfügen, daher muss auf deren Aussage verlass sein. Immerhin ist es die Flughafengesellschaft die für die Flugzeuge, und damit die Beeinträchtigung des Lebensraum verantwortlich ist. Und, wenn ich das hinzufügen darf, ist es nicht irgendein Privatunternehmen. Im Aufsichtsrat sitzen und bestimmen unsere gewählten Repräsentanten.
aaspere Geschrieben 5. Juli 2012 Autor Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Kann es sein, dass einige hier ziemlich überheblich daherkommen? Nein, dem muß ich widersprechen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, leben wir heute in einer Informationsgesellschaft. Die Möglichkeiten, sich schlau zu machen, sind so vielfältig und tiefgehend, wie noch nie vorher. Um beim Häuslebauer in der Umgebung von BER zu bleiben. Er konnte sich schriftlich bei folgenden Stellen nach den zukünftigen Lärmsituationen erkundigen und nicht nur bei der Flughafengesellschaft: Landratsamt Dahme-Spreewald, Gemeinde Schönefeld, DFS Berlin, 25.000 Bürgerinitiativen der Gegend, die normalerweise das Gras wachsen hören, die örtliche Presse und letztlich natürlich auch die Flughafengesellschaft. Alle offiziellen Stellen haben Ansprechpartner für die Bürger. Man muß sich allerdings auch etwas Mühe machen und die richtigen Fragen stellen. Und wenn man das alles schriftlich macht und um Antwort in Schriftform bittet, erhält man ein ganz gutes Bild dessen, was einen erwarten dürfte. Widersprechen sich die Aussagen, darf man vom mündigen Bürger erwarten, daß er den Braten riecht, daß da etwas nicht stimmt, und er kann seine Entscheidung rechtzeitig korrigieren oder aufschieben, bis er genau Bescheid weiß. Gerade bei einem Flughafen ist ein gesundes Mißtrauen angebracht und lärmtechnisch macht es nur geringen Unterschied, ob man in der Einflugschneise oder 500 m entfernt wohnt. Und jetzt ezähle ich noch ein Bremer Schmankerl. Die Vorsitzende der organisierten Fluglärmbetroffenen (VSF) hat vor 20 Jahren genau in der östlichen Verlängerung der RWY in 3,5 km Entfernung eine Villa gebaut. Jedes aus Osten landende Verkehrsfluzeug muß ihr Grundstück überfliegen. Sie erklärte nun kürzlich in der Presse, daß vor 20 Jahren der Fluglärm kein Problem gewesen sei, aber seitdem hätten die Flugbewegungen ständig zugenommen. Tatsache ist, daß es vor 20 Jahren 53.000 Flugbewegungen mit lauteren Flugzeugen gegeben hat, als heute mit 45.000 Starts und Landungen und der Flughafen vor 20 Jahren bereits seit 80 Jahren existierte, wohlgemerkt am selben Standort. Außerdem ist sie auch vor 20 Jahren als Vorstandsmitglied der VSF ständig gegen den Fluglärm zu Felde gezogen. Muß ich noch mehr sagen?
wozzo Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Geschrieben 5. Juli 2012 Muß ich noch mehr sagen? Lieber nicht. Es geht hier um Berlin, und der Thread steht unter Moderatorenbeobachtung.
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