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AOC auf Malta


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Innerhalb weniger Jahre hat sich Malta zu einem regelrechten Hotspot für Airlines entwickelt. Etliche Airlines mit Malta AOC und Hunderte registrierte Flugzeuge. Und das Ende der Fahnenstange ist womöglich noch nicht erreicht.

 

Vermutlich wurden die Fragen schon mehrfach in verschiedenen Threads rauf und runter diskutiert. Dennoch finde ich es sinnvoll, das Thema in einem extra Beitrag aufzunehmen.

 

Welche Vorteile haben Airlines, ein AOC auf Malta zu betreiben und wie kann die dortige Luftfahrtbehörde alle notwendigen Aktivitäten bei der Vielzahl an Registrierungen unter Kontrolle behalten?

 

Zudem - kann jemand einschätzen, um wie viel günstiger eine Airline mit einem AOC auf Malta wirtschaften kann, z.B verglichen zu Deutschland?

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vor 19 Stunden schrieb jubo14:

Die Kurzform sind 5% Steuern für die Unternehmen.

 

Auch wenn ich da kein Experte bin - aber man darf gespannt sein, wie lange das EU-rechtlich gut geht. Letztendlich ist die "florierende Umgebung" nur künstlich erzeugt - die Airlines machen ihr Geschäft mit den 9H-Maschinen nahezu komplett außerhalb von Malta, während sowohl der kleine Staat als auch die Firmen von der niedrigen Steuer profitieren.

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Das Mehrwertsteuerrecht innerhalb der EU ist weitgehend vereinheitlicht. Es gibt verbindliche Mindeststeuersätze und vorgaben, welche Produktgruppen mit ermäßigten oder Null-Steuersätzen privilegiert werden dürfen. 

Das es unterschiedliche Mehrwertsteuersätze gibt ist gewollt und für die Konsumenten weitgehend irrelevant. 

 

Eine EU-weite Mindestbesteuerung für Unternehmen wird nächstes Jahr eingeführt. Das im Rahmen eines globalen Mindeststeuersystems. Dann gilt für Große Unternehmen eine Mindest-Steuer von 15 %. Die EU-Staaten müssen sich dann entscheiden, ob sie ihre Steuern auf den Satz anheben oder zulassen, dass die Sitzstaaten die Differenz für sich einbehalten. 

 

Lohnsteuer und Sozialabgaben kann man mit einem AOC auf Malta ebenfalls nicht umgehen. 


Andererseits, der Ruf des LBA ist eh nicht das beste, alleine die Perspektive auf eine leistungsfähige Luftfahrtaufsicht ist aus deutscher Sicht schon ein Fortschrift. 

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vor 7 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

Eine EU-weite Mindestbesteuerung für Unternehmen wird nächstes Jahr eingeführt. Das im Rahmen eines globalen Mindeststeuersystems. Dann gilt für Große Unternehmen eine Mindest-Steuer von 15 %.

Bis man mit einem maltesischen AOC einen Umsatzerlös (=Gewinn) von 750 Mio Euro macht, ist aber ein weiter Weg.

Denn bleibt man darunter, und zahlt mit den andern Airlines in den jeweiligen Ländern seine Unternehmenssteuern, greift die EU-Regel nicht.

Ungemach droht nur den Gesellschaften, die ihren kompletten Firmensitz nach Malta verlegt haben, und ausschließlich dort Steuern zahlen, und die die genannte Umsatzerlösschwelle überschreiten. Das dürften jetzt nicht wirklich viele Airlines sein!

 

vor 7 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

Lohnsteuer und Sozialabgaben kann man mit einem AOC auf Malta ebenfalls nicht umgehen.

Die Lohnsteuer ist dem Arbeitgeber in der Regel ziemlich egal.

Was die Sozialabgaben angeht, so ist der Satz in Malta bei 10%.

Vergleich Deutschland:

14,6 % Krankenversicherung, 18,6 % Rentenversicherung, 3,4 % Pflegeversicherung, 2,6 % Arbeitslosenversicherung

Auch wenn alle Beiträge jeweils zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer gezahlt werden müssen, erkenne ich hier einen "kleinen" Kostenvorteil in Malta.

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vor 18 Minuten schrieb jubo14:

Bis man mit einem maltesischen AOC einen Umsatzerlös (=Gewinn) von 750 Mio Euro macht, ist aber ein weiter Weg.

Umsatzerlös ist aber nicht Gewinn, sondern der Umsatz. Und die Größenschwelle gilt für den konsolidierten Umsatz der Konzerne. Daher ist Lufthansa mit ihrem AOC auf Malta davon betroffen. 

 

Natürlich hat Malta einen Kostenvorteil, der aber kontinuierlich geringer wird und zum Teil darauf beruht, dass die Geltung deutscher Steuer- und Sozialabgaben häufig erst behördlich oder gerichtlich durchgesetzt werden muss.

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