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ver.di-Streik bei Lufthansa-Bodenpersonal ab 28JUL08


MatzeYYZ

Empfohlene Beiträge

[Wer als Gewerkschaftsvertreter gewählt wird, gibt ja das Gesetz nicht vor. Es kann auch jemand mit Stallgeruch sein. Es wird von den Gewerkschaften aber eben gerne ein bekannter Gewerkschaftsboss vorgeschlagen und von den Arbeitnehmern gewählt, weil man sich davon mehr Durchsetzungskraft verspricht als von Lieschen Müller, die bis gestern noch Tomatensaft in der Kabine serviert hat. Die entsprechende Person steht dann naturgemäß deutlich stärker im Rampenlicht und polarisiert stärker.

 

Diese Einschätzung bestätigt meine Zweifel immer mehr, was AN-Vertreter überhaupt im AR zu suchen haben. Ist "Lieschen Müller, die bis gestern noch Tomatensaft in der Kabine serviert hat" jenseits von sozial- oder gewerkschaftsideologischer Scheuklappen fachlich überhaupt in der Lage, die Kontrollfunktion über einen Vorstand eines globalen Top-Unternehmens wahrzunehmen, Bilanzen in ihrer Gänze zu verstehen oder strategische Entscheidungen auf Markerfordernisse in Südostasien als falsch oder richtig zu erkennen?

 

Vielleicht sagt mir jetzt noch einer, dass genau dafür ein "bekannter Gewerkschaftsboss" mit im AR sitzt.......

 

Fjaell

 

(Rechtschreib-Edit)

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Ich habe ja schon mehrfach betont, dass ich von Herrn B. nicht sonderlich viel halte. Was mich stört, ist, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, was seine Vergütung, Privilegien etc. als Aufsichtsratsmitglied im Vergleich zu den anderen Aufsichtsratsmitgliedern und insbesondere zu den neun anderen Arbeitnehmervertretern angeht. Über die spricht niemand.

 

Das könnte evtl. damit zusammenhängen, dass weder die Vertreter der Kapitalseite noch die neun anderen Arbeitnehmervertreter dieser Tage ohne Not einen unbefristeten Streik vom Zaun gebrochen haben, der nicht nur dem DAX-Unternehmen Lufthansa, sondern weltweit vielen Unbeteiligten finanziell und ideell erheblich geschadet hat und deshalb auch das Medienthema Nummer eins gewesen ist.

 

Nur so eine Idee.

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Das könnte evtl. damit zusammenhängen, dass weder die Vertreter der Kapitalseite noch die neun anderen Arbeitnehmervertreter dieser Tage ohne Not einen unbefristeten Streik vom Zaun gebrochen haben, der nicht nur dem DAX-Unternehmen Lufthansa, sondern weltweit vielen Unbeteiligten finanziell und ideell erheblich geschadet hat und deshalb auch das Medienthema Nummer eins gewesen ist.

 

Wenn ich es richtig sehe, ist der Streik nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Urabstimmung seitens der Mitarbeiter vom Zaun gebrochen worden und sodann von einem Herrn O. als Verhandlungsführer betrieben worden. Da kraft Gesetzes Gewerkschaftsvertreter in einem Aufsichtsrat sitzen müssen, müsste man konsequenterweise sagen, dass in solchen Unternehmen Gewerkschaftsmitglieder nie streiken dürfen, weil ein Gewerkschaftsvertreter dort ja im AR sitzt. Dann wäre die Unternehmensmitbestimmung ja eine besonders perfide gesetzgeberische Maßnahme zur Aushöhlung des Streikrechts.

 

Im Übrigen streikt UFO noch nicht, weil man noch der Friedenspflicht unterliegt. UFO weigert sich ja bekanntlich, dem erzielten Streikergebnis beizutreten, weil dieses viel zu niedrig sei (O-TOn: "Dieses Ergebnis ist für uns nicht akzeptabel"). Man bereitet sich demgemäß auf den Streik vor, und, wie ein Herr M. mitgeteilt hat, seien die Streikkassen prächtig gefüllt. UFO ist also demgemäß noch deutlich verachtungswüdriger als ver.di, weil man ohne Not noch maßlosere Forderungen stellt. Und auch UFO hat ein Mitglied im AR sitzen (siehe oben).

 

Und wenn es ich es richtig sehe, haben die offenbar als deutlich weniger problematisch angesehenen Warnstreiks der VC im Juli zu ingesamt deutlich mehr Flugausfällen geführt als der ver.di-Streik letzte Woche, nämlich zu 1.100 gestrichenen Flügen. Aber da gibt es ja keinen Herrn B., auf den man als Feindbild eindreschen kann. Und Gruppenegoismen des fliegenden Personals sind anscheinend aufgrund der Piloten und Flight Attendants umgebenden Aura völlig legitim.

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Im Übrigen streikt UFO noch nicht, weil man noch der Friedenspflicht unterliegt. UFO weigert sich ja bekanntlich, dem erzielten Streikergebnis beizutreten, weil dieses viel zu niedrig sei (O-TOn: "Dieses Ergebnis ist für uns nicht akzeptabel"). Man bereitet sich demgemäß auf den Streik vor, und, wie ein Herr M. mitgeteilt hat, seien die Streikkassen prächtig gefüllt. UFO ist also demgemäß noch deutlich verachtungswüdriger als ver.di, weil man ohne Not noch maßlosere Forderungen stellt. Und auch UFO hat ein Mitglied im AR sitzen (siehe oben).

 

UFO soll sich mal schön hinten anstellen, denn jetzt streikt erstmal wieder die VC, und zwar richtig. :)

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Wenn ich es richtig sehe, ist der Streik nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Urabstimmung seitens der Mitarbeiter vom Zaun gebrochen worden und sodann von einem Herrn O. als Verhandlungsführer betrieben worden. Da kraft Gesetzes Gewerkschaftsvertreter in einem Aufsichtsrat sitzen müssen, müsste man konsequenterweise sagen, dass in solchen Unternehmen Gewerkschaftsmitglieder nie streiken dürfen, weil ein Gewerkschaftsvertreter dort ja im AR sitzt. Dann wäre die Unternehmensmitbestimmung ja eine besonders perfide gesetzgeberische Maßnahme zur Aushöhlung des Streikrechts.

 

@touchdown99

 

Das hat doch gestern erst ein politischer Vertreter der liberalen Fraktion aus dem urlaub quasi so gefordert. Wenn hier jetzt schon die Mitbestimmung in Frage gestellt wird, so ist es glaube ich müßig hier weiter zu diskutieren. Besser wäre es dann doch gleich die Leistungsgemeinschaft aus Kapital und Arbeitsleistenden aufzulösen. So könnte dann das Kapital ungehindert einen Wertschöpfungsprozess vollziehen.

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Wenn hier jetzt schon die Mitbestimmung in Frage gestellt wird, so ist es glaube ich müßig hier weiter zu diskutieren. Besser wäre es dann doch gleich die Leistungsgemeinschaft aus Kapital und Arbeitsleistenden aufzulösen. So könnte dann das Kapital ungehindert einen Wertschöpfungsprozess vollziehen.

 

Ich gebe Dir Recht, dass dieses Forum sicherlich nicht das geeignete Medium ist, dies zu diskutieren. Gleichwohl stellt sich wirklich die Frage, ob dieses deutsche Alleinstellungsmerkmal ein Standortvorteil oder doch eher ein Nachteil für Deutschland darstellt. Dass eine Volkswirtschaft ohne Mitbestimmung nicht per se eine arbeitnehmerfeindliche frühkapitalistische Dunkelheit heraufbeschwören muss, zeigen unsere Nachbarländer. Das Scheitern der Biedenkopf-Kommision war auf jeden Fall kein Ruhmesblatt für Deutschland.

 

Fjaell

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Ich gebe Dir Recht, dass dieses Forum sicherlich nicht das geeignete Medium ist, dies zu diskutieren. Gleichwohl stellt sich wirklich die Frage, ob dieses deutsche Alleinstellungsmerkmal ein Standortvorteil oder doch eher ein Nachteil für Deutschland darstellt. Dass eine Volkswirtschaft ohne Mitbestimmung nicht per se eine arbeitnehmerfeindliche frühkapitalistische Dunkelheit heraufbeschwören muss, zeigen unsere Nachbarländer.

 

Und einen höheren durchschnittlichen Lebensstandard als in vielen vergleichbaren und konkurrierenden Ländern hat die Bevölkerung in Deutschland auch nicht. Wenn die deutsche Mitbestimmung, insbesondere die erpresserische Variante, bei der eine kleine Gruppe innerhalb eines einzigen Unternehmens das gesamte Land lähmen und/oder in Aufruhr versetzen kann (siehe Lokführer, Piloten, Techniker etc.), wirklich so eine einmalige Errungenschaft ist, wieso führt sie dann nicht zu einem sichtbar höheren Wohlstand bei den Arbeitnehmern im Vergleich zu vielen anderen Ländern? Und wieso kopieren die anderen Länder unser ach so tolles Erfolgsmodell nicht mit Begeisterung? Ist es nicht eher so, dass man in der Regel falsch liegt, wenn man an etwas festhält, das alle anderen in dieser eigentümlichen Form für ziemlich überflüssig halten?

 

Ulkig finde ich auch das typisch deutsche obrigkeitshörige "Aber es ist nun mal gesetzlich festgelegt". I've got news for you: Gesetze können sich ändern. Vor einem Jahre konnte man in Deutschland noch fast überall die Luft mit Rauch verpesten, heute ist das schon viel schwieriger. Ehrlich gesagt ist es mir vollkommen egal, ob etwas "schon immer so war", ob man etwas "schon immer so gemacht hat" oder ob "etwas Gesetz ist" oder sich angeblich "vielfach bewährt" hat. Das hält mich keine Millisekunde lang davon ab, mit meine eigenen Gedanken zu machen, den Sinn von etwas in Frage zu stellen und, wenn ich keinen mehr finden kann oder gewisse Schwächen sehe, entsprechende Anpassungen einzufordern oder Teile von Regelungen in Frage zu stellen. Würde das keiner tun, dann lebten wir heute nämlich noch nach dem Gesetz der Steinzeit.

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Wenn die deutsche Mitbestimmung, insbesondere die erpresserische Variante, bei der eine kleine Gruppe innerhalb eines einzigen Unternehmens das gesamte Land lähmen und/oder in Aufruhr versetzen kann (siehe Lokführer, Piloten, Techniker etc.), wirklich so eine einmalige Errungenschaft ist, wieso führt sie dann nicht zu einem sichtbar höheren Wohlstand bei den Arbeitnehmern im Vergleich zu vielen anderen Ländern?
Weil das ein anderes Gebiet ist: Tarif- und Streikrecht ist etwas anders als das Mitbestimmungsrecht bei Kapitalgesellschaften.

 

Deutschlands konnte sich über Jahrzehnte entwickeln, auch weil es eine halbwegs funktionieren Sozialpartnerschaft gab (und teilweise auch noch gibt), wodurch auch die Zahl der Streiktage im EU-Vergleich unterdurchschnittlich ist. Einzelinteressen wie die eines mittlerweile pensionierten Bahnbeamten [sic!] oder eines anderen Gewerkschaftsfunktionärs zur Überflügelung der konkurrierenden Arbeitnehmerinteressenvertretung sind dabei unstrittig verwerflich, egal ob dort z.B. GdL, ver.di, VC, UFO oder a.r.t.e. auf dem Streickleibchen steht. Gerade solche Auswüchse führten mit zum Niedergang z.B. der britischen Wirtschaft. Das hat aber, wie schon geschrieben, nichts mit der Mitbestimmung zu tun. Insofern erübrigt sich die weitere Diskussion zu Deinem Beitrag.

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...Bsirske hat sich mit fehlendem Instinkt und mangels gesundem Menschenverstandes in unserer medialen Gesellschaft vollkommen und ohne Not angreifbar gemacht....

Genau das ist es! Neben greifbaren gesetzlichen Regelungen gibt es, aber wahrscheinlich nicht in seiner Liga, immer noch die schöne Benimmregel 'nicht alles was nicht verboten ist, ist auch erlaubt'!

Da er nur über die gesetzliche Mitbestimmungsregeln in diesen Position gelangt ist, stehen ihm die Privilegien eines stellv. Aufsichtsratsvorsitzenden meiner Auffassung nach nicht zu! Ein Aufsichtsratsvorsitzender der Arbeitgeberseite arbeitet irgendwo noch zum Wohle des Unternehmens, ist also in welcher Form auch immer an der Wertschöpfung beteiligt! Aufsichtsratsvorsitzende der Arbeitnehmerseite üben mehr oder weniger eine Kontrollfunktion aus; sie sollen die Interessen der AN wahrnehmen, tragen also nichts zur Wertschöpfung bei!

 

Besonders dumm ist sein Verhalten als Mitglied der Grünen (die ja den Flugverkehr immens bekämpfen) und seine erst wenige Wochen alte Empfehlung an die Allgemeinheit, doch bittschön mit der Bahn an die Nordsee oder in den Harz in Urlaub zu fahren

Ein ganz mieser Wasserprediger, der beim Weinsaufen erwischt wurde.

Und genau deshalb will er ja nun den Flugpreis nachzahlen...

Wie hiess das bei Asterix? Oh tempores oh mores...!

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Hat der Herr Bsirske nicht alles richtig gemacht? Als Vorsitzender der streikenden Gewerkschaft und stellvertretender Vorsitzender des bestreikten Unternehmens flog er in Urlaub. Er hat nicht verhandelt und auch nicht gewusst um was es geht. Also keinen Einfluss genommen.

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Er hat nicht verhandelt und auch nicht gewusst um was es geht. Also keinen Einfluss genommen.

 

Der Verdi-Chef weiß beim bisher größten, prominentesten und umstrittensten Streik des Jahres nicht, um was es geht? Ein Streik, den SEINE Gewerkschaft verantwortet? Und das, obwohl er beim bestreikten Unternehmen auch noch stv. ARV ist? Demnach hat er also sowohl in seinem Hauptjob (Verdi) als auch in seinem Nebenjob (LH) keinen Schimmer. Naja, dann muss er wohl wegen Inkompetenz von beiden Jobs zurücktreten.

 

Sowas kennt man sonst eigentlich nur von Spitzenpolitikern, die ihren Urlaub nicht unterbrechen, um beispielsweise zum Ort eines größeren Unglücks zu reisen. Aber denen wirft man dann wenigstens nicht vor, dass sie von der Sache keinen Schimmer hatten.

 

Schon als in den 80er-Jahren mit einem Siemens-Zentralvorstand an einem eher abgeschiedenen Ort im Urlaub war, bekam der dort jeden Tag, morgens und abends von seinem Büro in München ausführliche TELEXE (es gab dort kein Fax) mit allen wichtigen Nachrichten des Tages, den Schlagzeilen der Süddeutschen Zeitung sowie Lageberichten aus der Firma zugeschickt. Als ich zwei Jahre später mit einem Bundesminister dort war, kamen dort selbstverständlich ebenfalls ständig alle relevanten Infos an.

 

Aber der Herr B. hat keinen Schimmer. Im Zeitalter des Internets. Na dann. Was du so alles weißt. Warst wahrscheinlich in der Südsee mit dabei und hast gesehen, dass dort keine Infos angekommen sind. Oder dass der Herr B. keine Infos haben wollte, schließlich ist er ja nur unwichtiger Verdi-Chef und bedeutungsloser stv. LH-ARV. Und hat als solcher natürlich überhaupt nix mit dem Streik SEINER Gewerkschaft bei SEINER Firma zu tun. Nönö, das geht den alles gar nix an.

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Selbstverständlich war das instinktlos und dumm v. B. Dass er nun angeblich das Ticket aus eigener Tasche "nachzahlen" will, macht es nicht besser - wirkt es doch wie ein Schuldanerkenntnis.

 

ABER: Juristisch hat er offenbar nichts falsch gemacht. Sollte die Diskussion über ihn, sein Verhalten und sein Schicksal daher nicht den Lesern der "Bild" vorbehalten bleiben?

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Selbstverständlich war das instinktlos und dumm v. B. Dass er nun angeblich das Ticket aus eigener Tasche "nachzahlen" will, macht es nicht besser - wirkt es doch wie ein Schuldanerkenntnis.

 

Da gebe ich dir vollkommen Recht, das Nachzahlen ist heuchlerisch und verlogen und zeigt nur, wie primitiv die "Masse" ist, die das nun quasi als Satisfaktion verlangt. Nein, natürlich soll er als stv. ARV auch alle damit verbundenen Privilegien nutzen, und natürlich soll er seine 210.000 EUR von LH dafür bekommen und, wenn's nach mir ginge, das Geld auch privat behalten und verprassen können.

 

Der eigentliche Skandal ist, dass einer wie B. überhaupt im LH-AR sitzen kann und dort mit aller Macht gegen die Interessen der Unternehmensführung, der Investoren, der Aktionäre und vieler (vermutlich die Mehrzahl, schwer zu sagen) Mitarbeiter agieren kann. Wie sagt man so schön: Der Fisch stinkt vom Kopf her.

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Der eigentliche Skandal ist, dass einer wie B. überhaupt im LH-AR sitzen kann
Das trifft aber eben auf alle Arbeitnehmervertreter zu und nicht nur einem ver.di-Vertreter. Grundsätzlich ist die betriebliche Mitbestimmung hier in D. gutzuheißen, auch wenn einige Gutsherren damit Probleme haben, da sie nicht allein über ihre Sklaven äh Mitarbeiter bestimmen dürfen. Und die Erfahrtung aus der Vergangenheit zeigte eben auch, dass es noch andere Vorteile bringt, wenn eben nicht nur im stillen Kämmerlein entschieden wird. Es würde jetzt hier zu weit von der Luftfahrt weggehen, aber der interessierte Leser kann sich mal se3lbständig über die Beweggründe informieren, die zur betrieblichen Mitbestimmung geführt haben.
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Der eigentliche Skandal ist, dass einer wie B. überhaupt im LH-AR sitzen kann und dort mit aller Macht gegen die Interessen der Unternehmensführung, der Investoren, der Aktionäre und vieler (vermutlich die Mehrzahl, schwer zu sagen) Mitarbeiter agieren kann. Wie sagt man so schön: Der Fisch stinkt vom Kopf her.

 

Da hilft wohl nur, sich eine Partei zu suchen, diese zu wählen und mehrheitsfähig zu machen, die für die Abschaffung des Mitbestimmungsrechts ist. Fällt mir leider gerade keine ein, die das in ihrem Wahlprogramm stehen hätte. Vielleicht irgendeine von dem braunen Gesocks, da kenne ich mich nicht so aus. Die sind möglicherweise für die Wiedereinführung der Deutschen Arbeitsfront.

 

Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Durch Ausübung von Gesellschafter- und Bürgerrechten für eine Veränderung kämpfen und, falls ich keine Mehrheiten für meine Ansichten finde und alles so unerträglich ist, gfls. anderswo leben und investieren. Nordkorea käme mir in den Sinn. Oder vielleicht Saudi-Arabien. Da gibt es weder lästige verfassungsmäßige Rechte noch Demokratie noch Mitbestimmung.

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Da gibt es weder lästige verfassungsmäßige Rechte noch Demokratie noch Mitbestimmung.

Was soll das? Die Kritik bezog sich auf die Aufsichtratsmitgliedern -angeblich- zustehende Privilegien! Und da gibt es ganz gewiss eine Menge zu kritisieren!

Das hat nichts mit Mitbestimmung oder Demokratie oder verfassungsmäßigen Rechten zu tun!

Also, bitte nicht immer so von oben runter! Und der 'braune Gesocks'-Einwurf ist so überflüssig wie Dein Dich offenbar nervender Sich-wiederholen-müssen-Zwang!

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Da hilft wohl nur, sich eine Partei zu suchen, diese zu wählen und mehrheitsfähig zu machen, die für die Abschaffung des Mitbestimmungsrechts ist. Fällt mir leider gerade keine ein, die das in ihrem Wahlprogramm stehen hätte. Vielleicht irgendeine von dem braunen Gesocks, da kenne ich mich nicht so aus. Die sind möglicherweise für die Wiedereinführung der Deutschen Arbeitsfront.

 

Natürlich vollkommener Schwachsinn. Was man braucht, ist eine Mehrheit, die Gesetze so verändert, dass die Auswüchse und Interessenkonflikte, wie man sie in letzter Zeit immer häufiger erlebt, nicht mehr möglich sind.

 

Andererseits ist es erfreulich, dass du mit "braunem Gesocks" und "Deutscher Arbeitsfront" wunderbar klar stellst, dass du nicht bereit bist, über Änderungen des status quo auch nur zu diskutieren, Gesetz ist eben Gesetz, Ordnung muss sein, gell, und wer was anderes sagt, wird mit der Nazi-Brechstange geschlagen und ins braune Eck gerückt, dann ist im Vaterland schnell wieder Ruhe.

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Ein Aufsichtsratsvorsitzender der Arbeitgeberseite arbeitet irgendwo noch zum Wohle des Unternehmens, ist also in welcher Form auch immer an der Wertschöpfung beteiligt! Aufsichtsratsvorsitzende der Arbeitnehmerseite üben mehr oder weniger eine Kontrollfunktion aus; sie sollen die Interessen der AN wahrnehmen, tragen also nichts zur Wertschöpfung bei!

Du verwechselt da die Funktionen von Vorstand und Aufsichtsrat. Das mag möglicherweise damit zu tun, dass Vertreter der Kapitalseite im Aufsichtsrat häufig ihrer eigentlichen gesetzlichen Aufgabe nicht nachkommen, weil sie vor lauter Aufsichtsratsmandaten nicht mehr effektiv kontrollieren können und weil A bei B und B bei A im Aufsichtsrat sitzt, Stichwort eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

 

 

 

 

 

Wenn die deutsche Mitbestimmung, insbesondere die erpresserische Variante, bei der eine kleine Gruppe innerhalb eines einzigen Unternehmens das gesamte Land lähmen und/oder in Aufruhr versetzen kann (siehe Lokführer, Piloten, Techniker etc.), wirklich so eine einmalige Errungenschaft ist, wieso führt sie dann nicht zu einem sichtbar höheren Wohlstand bei den Arbeitnehmern im Vergleich zu vielen anderen Ländern? Und wieso kopieren die anderen Länder unser ach so tolles Erfolgsmodell nicht mit Begeisterung? Ist es nicht eher so, dass man in der Regel falsch liegt, wenn man an etwas festhält, das alle anderen in dieser eigentümlichen Form für ziemlich überflüssig halten?

 

Irre ich mich, oder wird in Frankreich, Italien etc. mit dem anscheinend viel vorzugswürdigeren Modell alle Nase lang gestreikt? Möglicherweise hat die Einbindung von Arbeitnehmern in unternehmerische Funktionen hier eine moderierende Wirkung. Nur so ein Gedanke, der mir gelegentlich kommt, wenn anderswo mal wieder gestreikt wird.

 

Im übrigennimmt diese Diskussion erkennbar dadaistische Züge an. Unterstellt, es gäbe keine Arbeitnehmer-Aufsichtsräte - würde es dann keine Streiks mehr geben? Streik und Unternehmensmitbestimmung sind zweierlei Paar Schuhe. Wie lautet denn die Antwort auf die Frage "was wäre gewesen, wenn Herr B. nicht Aufsichtsrat bei Lufthansa wäre". Dann würde es keine Lohnforderungen der Arbeitnehmer mehr geben? Artikulieren die AN sich etwa nur, WEIL Herr B. dort im Aufsichtsrat sitzt und wären ansonsten ruhig?

 

 

Ulkig finde ich auch das typisch deutsche obrigkeitshörige "Aber es ist nun mal gesetzlich festgelegt". I've got news for you: Gesetze können sich ändern. Vor einem Jahre konnte man in Deutschland noch fast überall die Luft mit Rauch verpesten, heute ist das schon viel schwieriger. Ehrlich gesagt ist es mir vollkommen egal, ob etwas "schon immer so war", ob man etwas "schon immer so gemacht hat" oder ob "etwas Gesetz ist" oder sich angeblich "vielfach bewährt" hat. Das hält mich keine Millisekunde lang davon ab, mit meine eigenen Gedanken zu machen, den Sinn von etwas in Frage zu stellen und, wenn ich keinen mehr finden kann oder gewisse Schwächen sehe, entsprechende Anpassungen einzufordern oder Teile von Regelungen in Frage zu stellen. Würde das keiner tun, dann lebten wir heute nämlich noch nach dem Gesetz der Steinzeit.

 

Das ist leider nur richtig, soweit es nicht um verfassungsrechtlich geschützte Positionen handelt. Wir können natürlich darüber diskutieren, ob eine Revolution unter Abschaffung des Grundgesetzes sinnvoll und erstrebenswert wäre, aber das würde wohl zu weit führen. Wer sich ein bisschen mit der Genese des - in seinen Ausprägungen verfassungsrechtlich nur teilweise geschützten - deutschen Mitbestimmungsrechts auskennt, wird unschwer erkennen, dass sich das auch auf einfachgesetzlicher Grundlage nicht groß ändern wird. Absolut nicht mehrheitsfähige politische Positionen kann natürlich jedermann vertreten, deshalb gibt es auch die Partei biblefester Christen oder die Deutsche Biertrinkerpartei. Die existierenden Parteien, die parlamentarische Mehrheiten zustande bringen, rütteln an der Mitbestimmung mit Sicherheit nicht.

 

Warum auch? Bei der hier vorherrschenden Diskussion kann man ja den Eindruck gewinnen, als ob Unternehmensvorstände bessere Sekretärinnen seien und Unternehmen von Aufsichtsräten geleitet werden. Bislang wird ja hier geflissentlich nicht erwähnt, dass a) der Aufsichtsrat keine unternehmerischen Entscheidungen trifft und B) bei den Entscheidungen, die er trifft, die Kapitaleignerseite nie majorisiert werden kann, wenn sie einig ist, da bei Stimmengleichheit die Stimme des AR-Vorsitzenden doppelt zählt.

 

Im übrigen halte ich es mit Dieter Eilts: «Wenn meine Oma ein Bus wäre, dann könnte sie hupen!». Die Herzkranzgefäße danken es einem mit erhöhter Lebensdauer, wenn man weiß, wofür es sich lohnt, sie porös werden zu lassen. Es gibt nun mal gewisse politische Realitäten. Wer Visionen hat, hierauf hat ja der laut FORSA-Umfrage coolste Kerl Deutschlands, Helmut Schmidt, wiederholt zu recht hingewiesen, sollte dringend zum Arzt gehen.

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Ganz so überflüssig fand ich den Einwurf gar nicht, in D wird viel zu wenig Tacheless geredet.

Warst es nicht ürbigens du, der in einer Debatte um Flüge der Iran Air nach sonstwo den Irak-Krieg einen Polizeieinsatz genannt hat?

Richtig! Das ist meiner Auffassung nach so! Ich kann aber keinen Zusammenhang zum Topic erkennen! Bitte erläutern!

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Arbeitnehmerseite üben mehr oder weniger eine Kontrollfunktion aus; sie sollen die Interessen der AN wahrnehmen, tragen also nichts zur Wertschöpfung bei!

 

Eine ganz kleine Frage. Im Umkehsrschluß sind also die AN nicht an der Wertschöpfung beteiligt? Habe ich das jetzt richtig verstanden.

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Wir brauchen die Gewerkschaften und auch da insbesondere Hardliner wie Manfred Schell um wenigstens etwas gegen die Kapitalhörigkeit der Bundesregierung entgegen zu setzen.

 

Denn in Deutschland regiert nicht das Volk sondern das Kapital. Und wie soll ein MDB der 5 Aufsichtsratspöstchen inne hat (also 5x im Monat abends zwei Stunden Kaviar dinieren und Nicken) und dfür richtig Kohle abzieht denn dann im Sinne des Volkes entscheiden, er wird im Sinne seines Gönners (Kaviar, Geld) entscheiden. Und da hapert es. Nicht umsonst sind die Deutschen so Politiverdrossen.

 

Die Wahrheit interessiert schon langen keinen Mehr. Die Ausschließung von Wolfgang Clement, dem Kapitalisten aus meiner SPD, war absolut richtig.

 

Das Problem ist das wenn einer den Mut zur Wahrheit hat wie Andrea Ypsialnti die Wirtschaft Millionen in die Hand nimmt um mit riesigen Kampagnen dieses Leuten zu Schaden und Unwahrheiten zu verbreiten.

 

Da Schweizer System der Volksabstimmung gefällt mir besser, passt auch eher zu den Thesen von Rousseau. Und das es funktioniert sieht man. In der Schweiz gibt es trotzdem mehr Reiche , obwohl der Durchschnittsbürger dem es dort auch besser geht, mitreden darf.

 

Fakt ist aber: Die Gewerkschaften sind die letzte Bastion im Kampf des Proletariats gegen den Geldadel.....

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Ganz so überflüssig fand ich den Einwurf gar nicht, in D wird viel zu wenig Tacheless geredet.

Warst es nicht ürbigens du, der in einer Debatte um Flüge der Iran Air nach sonstwo den Irak-Krieg einen Polizeieinsatz genannt hat?

Richtig! Das ist meiner Auffassung nach so! Ich kann aber keinen Zusammenhang zum Topic erkennen! Bitte erläutern!

 

Kein Zusammenhang, fand es nur lustig, dass gerade du dich über einen Einwand à la "braunes Gesöcks" beschwerst...

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