IL-96 Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Der AP macht ja auch nur das, was man ihm sagt... In diesem Fall soll der AP ja ausgestiegen sein, und die Crew hat kurz vor dem Aufschlag verzweifelt versucht, den AP wieder zum Arbeiten zu bewegen. Ob das die optimale Vorgehensweise ist, wenn das Flugzeug bereits im Sturzflug ist? Bald werden wir mehr wissen!
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Neue Pressemitteilung der BAE: http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447...7mai2011.fr.php Ich kann kein französisch, aber per Google-Übersetzung klingt das stinksauer: Tribute to Sensation durch die Veröffentlichung von unbestätigten Informationen unter Ausnutzung der Daten Flugschreiber hat gerade erst begonnen ist ein Affront gegen die Achtung der Passagiere und Besatzungsmitglieder starben und verursacht Ärger bei den Familien der Opfer, die bereits unterzogen viele Ankündigung Effekte. In diesem Stadium der Untersuchung kann kein Schluss gezogen werden. Also kommt heute nichts offizielles.
Jo McHai Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Interessant ist immerhin folgender Absatz "Le recueil de l'intégralité des données contenues dans les enregistrements phoniques et des paramètres du vol nous donne aujourd'hui la quasi-certitude que toute la lumière va pouvoir être faite sur cet accident." worin bestätigt wird, dass die ausgelesenen Daten aus beiden Schreibern so vollständig sind, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen exakten Unfallverlauf rekonstruieren kann. Und wie schon erwähnt, keinesfalls vor dem Sommer diesen Jahres.
BobbyFan Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 ...Ich kann kein französisch, aber per Google-Übersetzung klingt das stinksauer... Normalerweise reagieren Flugunfalluntersuchungsbehörden nicht (oder nicht so rasch) auf Zeitungsartikel. Gerade aus diesem Hintergrund passt "stinksauer" wohl sehr gut ...Also kommt heute nichts offizielles. Ein weiterer Zwischenbericht soll ja laut verlinkter Pressemitteilung nicht vor dem Sommer kommen. Man kann nur auf weitere Pressemitteilungen hoffen...
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Die "stinksaure" Presseerklärung ist mittlerweile auch auf Englisch und Deutsch verfügbar: http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447...7mai2011.de.php
JeZe Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Was soll man jetzt davon halten: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,763124,00.html Man denkt in Zukunft den Unfallhergang vollständig aufklären zu könen, Airbus darf aber jetzt schon seine Kunden informieren, dass den Hersteller keine Schuld trifft. Das ist unlogisch.
bavarianturk Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Herrje... der Spiegel schon wieder... dieses Blatt ist mittlerweile zur Bild zeitung der (Ein)gebildeten mutiert... wissen genausoviel wie die vier Buchstaben, können das ganze aber etwas eleganter verpacken. Es gibt ein Accident Information Telefax (AIT) von Airbus, dass mit der BEA bzw nach Rücksprache verfasst wurde und lediglich aussagt, dass es keine 'grundlegenden Mängel' am A330 gibt. Also: keine Konstruktions bzw Designfehler. Für Airbus als Hersteller die wichtigste Aussage.
JeZe Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Es gibt ein Accident Information Telefax (AIT) von Airbus, dass mit der BEA bzw nach Rücksprache verfasst wurde und lediglich aussagt, dass es keine 'grundlegenden Mängel' am A330 gibt. Also: keine Konstruktions bzw Designfehler. Für Airbus als Hersteller die wichtigste Aussage. Aber wenn man das zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, muss schon eine ganze Menge mehr bekannt sein, was in eine eindeutige Richtung geht. Wenn ich daran denke, wie man beim Qantas A380-Vorfall darüber diskutiert hat, ob sich die Konstruktion richtig verhalten hat, obwohl die Quelle des Übels eindeutig das Triebwerk war, dann ist es schon verwunderlich, dass man hier solche Aussagen treffen kann.
aaspere Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Weder WELT noch Le Figaro zählen zur Boulevardpresse. Umso erstaunlicher ist es, wenn die BEA solch deutliche Worte findet. Das Leck scheint mir innerhalb der BEA zu liegen. Sie sollte deshalb nach meiner Meinung im eigenen Hause rumpoltern und nicht die Presse beschuldigen.
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Jepp, die Kombination hat schon ein "Geschmäckle": 1) Presse veröffentlicht Informationen, laut denen es keine grundlegenden Mängel am Airbus gab 2) bea veröffentlicht eine wütende Presseerklärung, in der derartige Spekulationen heftigst zurückgeweisen werden 3) Airbus verschickt ein von der bea abgesegnetes Schreiben an die Flugzeugbetreiber, Inhalt: Siehe 1). Und das alles innerhalb von weniger als 24h.
jared1966 Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Da sich Negativmeldungen und Spekulationen um eventuelle Mängel länger halten, als Positive, hat Airbus vor Le Bourget sehr wohl Interesse an dieser "Richtigstellung". Die warten doch nicht, bis "irgendeiner mal irgendwann" mit einem Bericht im August kommt. Dann würden ja etliche Menschen auch daran zweifeln, dass es so lange dauert und man die Ergebnisse vielleicht verfälscht hat. Da steckt also jede Menge PR und Lobbyarbeit dahinter. Hier ist eben eine Schere zwischen dem Interesse, schnell entlastet zu werden und dem Interesse, ganz genaue Erkenntnisse herauszufiltern. Bleibt am Ende die Frage, welche Daten vielleicht schon etwas Präziseres über die Konstruktion von Airbus aussagen würden, die man nicht wochenlang prüfen müßte.... :huh:
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass die BEA darauf verweist, dass es "vor dem Sommer" keinen Zwischenbericht geben wird. Das wäre auch der Fall, wenn jetzt alles 100%ig feststünde, so ein Zwischenbericht schreibt man nicht eben mal in ein paar Tagen, die 5 Wochen bis Sommeranfang passen da ziemlich gut... Ich denke, die relevanten Informationen wird die BEA deutlich vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts bekanntgeben - und wenn nicht, wird es wie heute durchsickern.
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Saßen in dem Flieger eigentlich auch US Bürger? Ja, 2.
bavarianturk Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Die FAA verhält sich bei Boeing Unfällen auch sehr oft 'freundlich' dem Hersteller gegenüber, zumeist mit waghalsigeren Aussagen, wie jüngst bei einer weiteren Cabrio-737 zu sehen war. Alle kochen nur mit Wasser.
ilam Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 genügt das Deinen Anforderungen? http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447...6mai2011.de.php in Anwesenheit von zwei deutschen Ermittlern der BFU, einem amerikanischen Ermittler des NTSB, zwei englischen Ermittlern des AAIB und zwei brasilianischen Ermittlern des CENIPA sowie einem Krimimalpolizeibeamten und einem Gerichtssachverständigen
afromme Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Wenn man bedenkt wie lange Flugunfalluntersuchungen in der Regel dauern, ist das nun schon sehr sehr fix. Bis vor 3 Wochen wusste man noch nichts über den Vorfall, man konnte nur Spekulationen veröffentlichen, jetzt wurde der Datenschreiber vor 4 Tagen ausgelesen und schon heute ist klar, das es im Grund nicht an Airbus lag. Wenn man das so prezise sagen kann, sollte man eben auch sagen können das es defentiv keine Probleme mit der Geschwindigkeitsanzeige gab. Da werden jetzt ein paar Dinge vermischt. Dass es ein Problem mit den Pitotröhren gab, ist bekannt - bloß muss man dafür keine neuen Hinweise an die Betreiber schicken, weil eben solche Hinweise zum Austausch der Thales-Pitots und auch zum richtigen Verhalten beim Ausfall einer oder mehrerer der Pitotröhren schon relativ kurz nach dem Unglück rausgeschickt wurden. D.h. das heutige Telex an die Betreiber sagt nichts anderes, als dass nach aktuellem Erkenntnisstand keine weiteren Maßnahmen bezüglich Austausch von Teilen, Pilotentraining u.ä. nötig sind. Das schließt natürlich nicht aus, dass sich daran in den nächsten Monaten noch etwas ändert, sobald man ein besseres Bild davon hat, was passiert ist. Ich arbeite selbst im IT-Bereich und bin häufig damit beschäftigt, nach Zwischenfällen mit Kunden zu reden und Hinweise zu geben, was geändert werden sollte, um weitere Zwischenfälle derselben Art zu verhinden. (Wonach Kunden auch entsprechend häufig fragen...) Da kommt es aber vor, dass man montags sagt, dass nach aktuellem Stand die schon zuvor ergriffenen Maßnahmen ausreichend sind - dann aber nach noch einer Woche Analyse, Recherche und Tests zu dem Schluss kommt, dass doch die Punkte A, B und C geändert werden müssen. Ich rede hier von schon nicht trivialen Geräten, deren Komplexität aber nicht annähernd an die Komplexität einer A330 heranreicht. Will sagen: wenn man heute ein Telex schickt, das besagt, dass aktuell keine weiteren Maßnahmen notwendig sind, ist das an und für sich in Ordnung, zumal es nichts dazu sagt, welche Ergebnisse weitere zwei Monate Analyse noch bringen. Ich denke auch, dass Fluggesellschaften so etwas korrekt einzuordnen wissen. Fachjournale ebenso (siehe Flight Global: "Such a telex is normally a reassurance to operators that there is no evidence of an occurrence which would require an urgent maintenance check or revision of operating procedures."). Bei "normalen" Medien ist es wie immer etwas schwierig, weil da gern - besonders wenn man schon zwei Jahre auf eine Antwort wartet - der Reflex obsiegt, mehr in ein solches Telex hineinzulesen als tatsächlich drinsteht. Saßen in dem Flieger eigentlich auch US Bürger, was die FAA auf den Plan rufen würde? Schon wegen dem Boeing vs. Airbus würde ich mir von denen deutlich intensivere Bemühungen erwarten, als eine französiche Behörde die ja mit Sicherheit Airbus nicht unnötig in Probleme bringen möchte. Siehe Pressemitteilung der BEA von gestern: Nach dem Öffnen, Entfernen, Reinigen und Trocknen der Speicherkarten der Flugschreiber konnten die Daten im Laufe des Wochenendes von den Sicherheitsermittlern des BEA gelesen werden. Diese Operationen wurden komplett gefilmt und gespeichert. Sie wurden in Anwesenheit von zwei deutschen Ermittlern der BFU, einem amerikanischen Ermittler des NTSB, zwei englischen Ermittlern des AAIB und zwei brasilianischen Ermittlern des CENIPA sowie einem Krimimalpolizeibeamten und einem Gerichtssachverständigen durchgeführt.
JeZe Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Da werden jetzt ein paar Dinge vermischt. Dass es ein Problem mit den Pitotröhren gab, ist bekannt - bloß muss man dafür keine neuen Hinweise an die Betreiber schicken, weil eben solche Hinweise zum Austausch der Thales-Pitots und auch zum richtigen Verhalten beim Ausfall einer oder mehrerer der Pitotröhren schon relativ kurz nach dem Unglück rausgeschickt wurden. D.h. das heutige Telex an die Betreiber sagt nichts anderes, als dass nach aktuellem Erkenntnisstand keine weiteren Maßnahmen bezüglich Austausch von Teilen, Pilotentraining u.ä. nötig sind. Das schließt natürlich nicht aus, dass sich daran in den nächsten Monaten noch etwas ändert, sobald man ein besseres Bild davon hat, was passiert ist. Dieses Telex in der von dir beschriebenen Beliebigkeit hätte man aber auch genauso zwei Tage vor dem Fund der Blackboxes an die Betreiber übermitteln können. Dass dies zum jetzigen Zeitpunkt geschieht deutet für mich relativ klar darauf hin, dass beim ersten Sichten der Informationen klar geworden sein muss, dass die bisherigen Spekulationen und Vermutungen gegenüber Airbus nicht länger aufrecht erhalten werden können. D.h. z.B. könnte klar geworden sein, dass die Probleme mit den Pitot-Sonden nur Wirkung eines anderen Fehlers waren und nicht Ursache. D.h. ich gehe davon aus, dass man eine relativ deutliche Ursache für den Absturz beim Sichten der Daten bereits gefunden hat (der Voice-Rekorder kann hierfür ja schon genug gewesen sein), aber natürlich müssen auch bei klaren Indizien die Untersuchungen sauber und vollständig durchgeführt werden, weswegen man noch nichts offizielles sagen kann.
afromme Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Dieses Telex in der von dir beschriebenen Beliebigkeit hätte man aber auch genauso zwei Tage vor dem Fund der Blackboxes an die Betreiber übermitteln können. Ja, es ist aber was anderes, zu sagen "bisher wurde noch nichts geguckt, aber wir haben auch keine weiteren Empfehlungen" oder zu sagen "es wurde ein bisschen geschaut, und nach dem, was wir bisher wissen, gibt es momentan keinen Anlass, Teile auszutauschen usw." Auch dieses Szenario kenne ich selbst gut. Man redet in meinem Fall mit der Entwicklungsabteilung und erstattet halt regelmäßig Bericht über den aktuellen Erkenntnisstand und ob dieser Teileaustausch, Softwareupdate o.ä. erfordert. Dass dies zum jetzigen Zeitpunkt geschieht deutet für mich relativ klar darauf hin, dass beim ersten Sichten der Informationen klar geworden sein muss, dass die bisherigen Spekulationen und Vermutungen gegenüber Airbus nicht länger aufrecht erhalten werden können. D.h. z.B. könnte klar geworden sein, dass die Probleme mit den Pitot-Sonden nur Wirkung eines anderen Fehlers waren und nicht Ursache. Sehe ich nicht so. Die Pitotsonden sollten mittlerweile schon ausgetauscht worden sein - das wurde ja schon 2009 veranlasst. D.h. deren potentielle Rolle beim Unglück ist vom heutigen Telex unberührt. Wie gesagt - ein Telex, das heute rausgeschickt wird, sagt bloß, dass es aktuell nichts gibt, was geändert werden müsste (über die schon gewechselten Pitotsonden hinaus). Das kann sich in zwei, drei Monaten noch einmal ändern, und ich gehe sogar schwer davon aus, dass es am Ende der Untersuchungen genauere Empfehlungen an die Betreiber geben wird. Man wird zum Beispiel heute kaum schon wissen können, ob nicht vielleicht die Piloten sich womöglich falsch verhalten haben, aber obendrein noch ein System der Maschine versagt bzw. sich nicht korrekt verhalten hat. Ich sage nicht, dass das so war - aber so etwas könnte sich noch herausstellen, und auch durch das heutige Telex wird dies nicht ausgeschlossen. Ich nehme das so vehement auseinander, weil ich selbst öfter damit kämpfe, dass jemand gern eine Art "Executive Summary" zu einem Fall hätte, in dem man dann sagt, dass man aktuell keine Belege für einen Fehler am Gerät sehen kann - was sich dann als Fehlschluss herausstellt, woraufhin dann viele Leute überrascht sind, die z.B. das Wort "aktuell" in einem solchen Executive Summary nicht gelesen haben bzw. nicht wahrnehmen wollten. Bisschen vereinfacht dargestellt, aber es dürfte klar werden, was ich meine.
bueno vista Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Mit Sicherheit wird man sich die Daten schonmal grob angesehen haben und erkannt haben, ob es ein ungewöhnliches Flugmanöver gab. Das dann jemand über den Flur bis in die Medien tratscht ist unprofessionell aber menschlich.
BCNMo Geschrieben 17. Mai 2011 Melden Geschrieben 17. Mai 2011 Herrje... der Spiegel schon wieder... dieses Blatt ist mittlerweile zur Bild zeitung der (Ein)gebildeten mutiert... wissen genausoviel wie die vier Buchstaben, können das ganze aber etwas eleganter verpacken. Es gibt ein Accident Information Telefax (AIT) von Airbus, dass mit der BEA bzw nach Rücksprache verfasst wurde und lediglich aussagt, dass es keine 'grundlegenden Mängel' am A330 gibt. Also: keine Konstruktions bzw Designfehler. Für Airbus als Hersteller die wichtigste Aussage. Und was ist am Spiegelartikel jetzt so schlimm? Das ist sauberes journalistisches Arbeiten. Deine Aussage, dass der Spiegel eine Boulevardzeitung der Intellektuellen ist, hast Du einfach mal von der BILD übernommen.
wozzo Geschrieben 18. Mai 2011 Melden Geschrieben 18. Mai 2011 Und was ist am Spiegelartikel jetzt so schlimm? Das ist sauberes journalistisches Arbeiten. Nicht aus meiner Sicht: Der Spiegel plappert einfach den Spin nach, der "Le Figaro" dem AIT von EADS verliehen hat. Das AIT sagte nur aus, dass derzeit nicht von Designmängeln auszugehen sei, nach einer vorläufigen Auswertung des Datenschreibers. Irgendwelche Schlüsse sind ansonsten nicht enthalten - eine endgültige Auswertung aller Daten kann sehr wohl alle möglichen Ursachen und Schlüsse enthalten. "Sauberer Journalismus" sieht anders aus, aber gerade wenn es um Airbus geht, dann sensationalisiert man beim Magazin in Hamburg gerne, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Bringt Leser und Kohle.
ilam Geschrieben 18. Mai 2011 Melden Geschrieben 18. Mai 2011 Das AIT sagte nur aus, dass derzeit nicht von Designmängeln auszugehen sei, nach einer vorläufigen Auswertung des Datenschreibers. Und viel mehr sagt der Spiegel-Artikel doch auch nicht, es wird nur ein wenig weiter gedacht. Was bleibt übrig, wenn es nicht nach Designmangel aussieht? - Pilotenfehler - Wartungsfehler Ich gehe sogar noch einen Tick weiter. Ich glaube nicht, dass man auf den Datenschreibern so schnell einen Wartungsfehler von einem Designmangel unterscheiden kann. Es spricht also extrem viel für einen Pilotenfehler, den man - so er tatsächlich vorliegt - auf dem CVR oft sehr schnell erkennen kann.
Thunder115 Geschrieben 18. Mai 2011 Melden Geschrieben 18. Mai 2011 "Sauberer Journalismus" sieht anders aus, aber gerade wenn es um Airbus geht, dann sensationalisiert man beim Magazin in Hamburg gerne, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Bringt Leser und Kohle. Der Spiegel und andere Tageszeitungen sind nun mal keine Drehbücher für den Discovery Channel. Bei diesem wird nur in die Vergangenheit geschaut und dokumentarisch die Fakten dargestellt. Alle anderen Printmedien nutzen Raum für Interpretationen, die sich aus der aktuellen Sachlage ergeben.
JeZe Geschrieben 18. Mai 2011 Melden Geschrieben 18. Mai 2011 Auch dieses Szenario kenne ich selbst gut. Man redet in meinem Fall mit der Entwicklungsabteilung und erstattet halt regelmäßig Bericht über den aktuellen Erkenntnisstand und ob dieser Teileaustausch, Softwareupdate o.ä. erfordert. Das ist nicht vergleichbar. Im Falle von Airbus hängen u.U. an solchen Aussagen bestellungen in Mrd-Höhe. Sehe ich nicht so. Die Pitotsonden sollten mittlerweile schon ausgetauscht worden sein - das wurde ja schon 2009 veranlasst. D.h. deren potentielle Rolle beim Unglück ist vom heutigen Telex unberührt. Wie gesagt - ein Telex, das heute rausgeschickt wird, sagt bloß, dass es aktuell nichts gibt, was geändert werden müsste (über die schon gewechselten Pitotsonden hinaus). Das kann sich in zwei, drei Monaten noch einmal ändern, und ich gehe sogar schwer davon aus, dass es am Ende der Untersuchungen genauere Empfehlungen an die Betreiber geben wird. Man wird zum Beispiel heute kaum schon wissen können, ob nicht vielleicht die Piloten sich womöglich falsch verhalten haben, aber obendrein noch ein System der Maschine versagt bzw. sich nicht korrekt verhalten hat. Ich sage nicht, dass das so war - aber so etwas könnte sich noch herausstellen, und auch durch das heutige Telex wird dies nicht ausgeschlossen. Ich glaube da liegst Du falsch. Die Wahrscheinlichkeit, dass man beim ersten Sichten der Daten zu keinen absolut neuen Erkenntnissen gelangt ist, ist nahezu null. D.h. Du gehst davon aus, dass sich die Situation nicht verändert hat und man das mit einem Zwischenupdate kund tut. Du vergisst aber, dass die Informationen bisher nahezu 0 waren und mit dem Fund der Blackboxes auf nahezu 100% ansteigen. Eine so unqualifizierte Meldung, wie Du das darstellst ist das mit Sicherheit nicht. Auch die Aussage, dass man den Vorfall mit großer Sicherheit völlig aufklären können wird, trifft man nicht einfach so. Fazit: man hat heiße Spuren, braucht aber Zeit diese korrekt und vollständig auszuwerten. Schon zum jetzigen Zeitpunkt muss aber klar sein, dass Airbus mit diesem Vorfall in einem Licht erschienen ist, welcher nicht länger aufrecht zu erhalten ist, weswegen Airbus wahrscheinlich auch darauf gedrängt hat dies zum jetzigen Zeitpunnt schon kund zu tun. Wenn Deine These richtig wäre, dann hätte es die Entlastung auch in Richtung AF geben müssen und die gab es nicht. Ich nehme das so vehement auseinander, weil ich selbst öfter damit kämpfe, dass jemand gern eine Art "Executive Summary" zu einem Fall hätte, in dem man dann sagt, dass man aktuell keine Belege für einen Fehler am Gerät sehen kann - was sich dann als Fehlschluss herausstellt, woraufhin dann viele Leute überrascht sind, die z.B. das Wort "aktuell" in einem solchen Executive Summary nicht gelesen haben bzw. nicht wahrnehmen wollten. Bisschen vereinfacht dargestellt, aber es dürfte klar werden, was ich meine. Du gehst aber von dem Status vor einem Monat aus. Ein vergleichbarer Fall in der IT wäre der, dass eine Festplatte mit extrem wichtigen Informationen gelöscht ist und zwei Jahre kein Mensch weiß, wie das passieren konnte. Nach zwei Jahren bekommt man plötzlich Logfiles, wo alle Tastatureingaben geloggt sind und alle Gespräche des bedienenden Personals aufgezeichnet wurden. Du wirst die Daten nur kurz sichten müssen und findest in relativ kurzer Zeit den Auslöser, der für die Löschung der Daten verantwortlich ist. Trotzdem reicht dir diese Zeit nicht um eine komplette belastbare Analyse zu schreiben. Jetzt ist es aber so, dass die ganze Zeit Person A verdächtigt wurde - obwohl die Analyse noch nicht abgeschlossen ist, geht aber aus den Logfiles deutlich hervor, dass nur Person B im Zugriff des Systems war. Also muss man Person A zum jetzigen Zeitpunkt bereits entlasten. Das hat nichts mit keinen neuen Erkenntnissen zu tun. In diesem Fall sehe ich das genauso: dass Airbus entlastet wird, deutet mit großer Sicherheit auf neue Erkenntnisse hin. Und ehrlich gesagt wäre alles andere ja auch verwunderlich bei der Menge an Daten, die jetzt hinzugekommen ist. Der Spiegel und andere Tageszeitungen sind nun mal keine Drehbücher für den Discovery Channel. Bei diesem wird nur in die Vergangenheit geschaut und dokumentarisch die Fakten dargestellt. Alle anderen Printmedien nutzen Raum für Interpretationen, die sich aus der aktuellen Sachlage ergeben. Was sie übrigens auch bei jedem anderen Unfall machen, z.B. wenn ein schwarzer Benz in Paris an einen Tunnelpfeiler rast. Ich glaube man sollte in der Fliegerei keine anderen Ansprüche an die Presse stellen als sonst auch.
bavarianturk Geschrieben 18. Mai 2011 Melden Geschrieben 18. Mai 2011 Der Spiegel entfernt sich seit jahren kontinuierlich von 'sauberem Journalismus' und interpretiert zu viel dazu wie jüngst wiedermal bewiesen wurde. Was dieses Blatt sich rausnimmt ist in Teilen schon abenteuerlich. Liegt aber z.T auch an der preussischen Einstellung alles besser zu wissen als andere.
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