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Verschrotten junger Flugzeuge


Matze20111984

Empfohlene Beiträge

Was haben die mit der Kiste denn angestellt? Ich meine, es sollte doch noch Abnehmer für eine 11 Jahre alte 332 geben, die mehr als den Schrottwert zahlen?

Da könnte man so an Monarch denken, die brauchen doch derartige, oder ? Die A300 werden bei denen älter und ihre 2 A332 sind ziemlich gleich alt und haben auch RR Trent 700!

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es sollte doch noch Abnehmer für eine 11 Jahre alte 332 geben, die mehr als den Schrottwert zahlen?

 

Du unterstellst (fälschlicherweise), dass der Schrottwert unter dem Zeitwert liegt. Früher hat das auch mal gestimmt, aber seitdem die Ersatzteilpreise für alles was fliegt derart in die Höhe geschossen sind gilt für immer jüngere Maschinen, dass sie flugfähig deutlich weniger wert sind als in ihre Einzelteile zerlegt, vor allem bei einem derzeit auf dem Teilemarkt so stark nachgefragten Typ wie dem A330 mit Trents.

Das Ganze ist (zugegebenermassen auf ganz anderer Ebene, aber m.E. zur Illustrierung des Effekts schon geeignet) ein ähnliches Phänomen wie bei den Druckerpatronen: da ist, sofern man die Tinte nicht nachfüllt, ein kompletter Satz mittlerweile in vielen Fällen auch nur noch unwesentlich billiger zu kriegen als ein Neugerät mit frischer Garantie, bei dem sie dann wieder im Lieferumfang beiliegen. Wenn man sich aus diesem Erwägungen heraus jedesmal gleich einen neuen besorgt schnellt auch die Zahl "vorzeitig" ausrangierter Geräte in die Höhe und ein aussenstehender könnte auch fragen "Was war denn mit dem alten Gerät nicht mehr in Ordnung, dass es jetzt schon wieder auf dem Müll landet?".

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Die ausbaubaren Teile, Triebwerke, Cockpitinstrumente, übrige Systeme ist das eine. Der andere Faktor ist der Rumpf bzw. dessen Anteil an verschiedenen Metallen. Es lohnt sich mittlerweile aus einem moderneren Jet die Metalle zu recyclen, dabei geht es nicht nur um das Aluminium sondern auch viele andere Metalle und Legierungen, es geht also um viel mehr als nur die bekannten Bierdosen. Möglicherweise ein Grund warum modernere Maschinen viel schneller komplett zerlegt werden, während viel ältere Maschinen noch lange in der Wüste stehen und in Sachen Scrapping scheinbar hintenan gestellt werden.

 

In den USA sind in den letzten Jahren außerhalb der bekannten Stätten wie Mojave, Victorville, Opa Locka, Marana etc. neue Betriebe entstanden. Von Tupelo oder Gary nahe Chicago habe ich bis vor ein zwei Jahren noch nie gehört. Aber auch in Europa und allmählich Deutschland entdeckt man allmählich dieses offenbar recht lukrative Geschäftsfeld.

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Es lohnt sich mittlerweile aus einem moderneren Jet die Metalle zu recyclen, ... Möglicherweise ein Grund warum modernere Maschinen viel schneller komplett zerlegt werden, während viel ältere Maschinen noch lange in der Wüste stehen und in Sachen Scrapping scheinbar hintenan gestellt werden.

Gerade Altflieger bestehen in ihrer Zelle aus wertvollen Metallen wie Aluminium und Titan. Modernere Modelle mit immer höherem Komposite Anteil sind dagegen weniger attraktiv. Der wertvollste Anteil beim Verschrotten steckt in der Ausrüstung und da sind die Youngliner halt sehr begehrt.

 

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Die jungen, alten Flugzeuge werden zerlegt und einzeln als Ersatzteil verkauft und wiederverwendet. Verschrotten ist eigentlich was anderes. Das wird nicht weggeschmissen wie ein alter Drucker.

 

Der Wert liegt in den Triebwerken, der Avionik und vielen Baugruppen und Strukturteilen aber nicht als Aluschrott zum Kilopreis. Das ist einfach eine nüchterne Abwägung, in welchem Aggregatszustand so ein altes Flugzeug das meiste bringt.

 

Und Ryanair verkauft "junge Gebrauchte", etwa wie die Auto-Mietwagenfirmen, bevor die großen Reparaturen losgehen. Zu schade zum Verschrotten.

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Könnte ja sogar soweit führen, dass man große Mengen Flugzeuge mit großem Rabatt kauft, um die Einzelteile zu verscherbeln... Denke da an die hunderten Ryanair Maschinen, die haben ja auch schon Handel betrieben, wenn auch mit dem ganzen Flugzeug.

 

Zu absoluten Hochzeiten vor der Krise, so 2005 - 2007, kam das durchaus mal vor. Es gab einige Flieger die wenige hundert Stunden auf dem Buckel hatten, wurden teilweise zerlegt und als nahezu neuwertige Ersatzteile auf dem Markt gebracht.

 

Und der Bedarf dafür zieht an. Der komplette finanzielle Erfolg war das damals noch nicht, aber der Markt dazu bildet sich derzeit. Auch dank schrittweiser Angleichung der Zertifikatlage zwischen FAA und EASA.

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Und Ryanair verkauft "junge Gebrauchte", etwa wie die Auto-Mietwagenfirmen, bevor die großen Reparaturen losgehen. Zu schade zum Verschrotten.

...die für ihr Alter wahrscheinlich genauso fertig sind wie Mietwagenrückläufer. Vom ersten Tag an voll auf Verschleiß betrieben. Natürlich innerhalb der Vorgaben gewartet, aber trotzdem "technisch älter" als auf dem km-Zähler bzw. der Uhr.

So wie ein Europcar-/Avis-/Hertz-Rückläufer so ziemlich das letzte wäre, was ich mir kaufen würde, könnte ich mir vorstellen, dass Airlines, die es sich leisten können, auch dankend auf Ryanair-Flugzeuge (und die vieler anderer Airlines auch) verzichten.

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  • 1 Jahr später...

 

ZITAT(Nosig @ 10.11.2012 - 20:20) <{POST_SNAPBACK}>
Und Ryanair verkauft "junge Gebrauchte", etwa wie die Auto-Mietwagenfirmen, bevor die großen Reparaturen losgehen. Zu schade zum Verschrotten.

...die für ihr Alter wahrscheinlich genauso fertig sind wie Mietwagenrückläufer. Vom ersten Tag an voll auf Verschleiß betrieben. Natürlich innerhalb der Vorgaben gewartet, aber trotzdem "technisch älter" als auf dem km-Zähler bzw. der Uhr.

So wie ein Europcar-/Avis-/Hertz-Rückläufer so ziemlich das letzte wäre, was ich mir kaufen würde, könnte ich mir vorstellen, dass Airlines, die es sich leisten können, auch dankend auf Ryanair-Flugzeuge (und die vieler anderer Airlines auch) verzichten.

 

Werden bei kommerziellen Flugzeugen nicht Flugstunden und Anzahl Flüge gezählt, anstelle der "Lebensdauer"? Dann hat doch im Endeffekt der Ryanair Flieger mit 20.000 Flügen und 2 Mio km nach acht Jahren den gleichen Wert (abgesehen von der Ausstattung) wie der baugleiche LH Flieger mit diesen Zahlen nach z.b. 10 Jahren. Ist ja nun nicht so, dass die Jets bei Ryanair groß anders behandelt werden als bei Lufthansa. Der Vergleich mit den Mietwagen hinkt da etwas, korrekt müsste da Europcar mit Avis verglichen werden, und nicht Mietwagen gegen Privatwagen. Da ist nämlich ein ordentlicher Unterschied in der Behandlung...

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Es gab einige Flieger die wenige hundert Stunden auf dem Buckel hatten, wurden teilweise zerlegt und als nahezu neuwertige Ersatzteile auf dem Markt gebracht.

 

Es soll sogar in einigen Fällen Klauseln für Verträge, damit eine Airline ein geliefertes Flugzeug nicht gleich als Ersatzteilspender ausschlachtet und Geld macht. 

 

 

 

 

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Was macht in dieser Hinsicht den Typ A318 für Dich speziell? Kann nicht ganz nachvollziehen wie Du ausgerechnet darauf kommst.

 

Ich verstehe es so, dass die A318 für sich genommen als Flugzeug mehrheitlich ein unattraktives Modell ist, wohl aber als Ersatzteilspender (für andere Mitglieder der A320-Familie) interessant sein könnte.

 

Jetzt kann man es soweit spinnen (falls es geht und natürlich überspitzt dargestellt) und bei Airbus die A318 bestellen, diese übernehmen und gleich als Ersatzteilspender zerlegen, die Teile verkaufen + dabei auch noch Gewinn machen. Dies würde dann möglicherweise der Hersteller per Klausel zu verhindern versuchen ("bitte erst fünf Jahre nach Lieferung" oder so). Bis auf ganz wenige Ausnahmen würde es sehr erstaunlich sein, würde tatsächlich eine Fluglinie fabrikneue A318 für den kommerziellen Passagiereinsatz bestellen. Für die meisten Profile könnte die A319 bei nahezu identischen Betriebskosten die Rolle einer A318 übernehmen, dabei aber potentiell mehr Gäste befördern.

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Was macht in dieser Hinsicht den Typ A318 für Dich speziell? Kann nicht ganz nachvollziehen wie Du ausgerechnet darauf kommst.

 

Ganz einfach.

Bei mir auf dem Tisch liegen Angebote für den Kauf von A318 auf dem Tisch (neu, gebraucht). Allen gemein ist, dass die Angebote den Hinweis auf einen im Kaufvertrag zu vereinbarenden Passus enthalten, dass die Flieger  über einen noch zu bestimmenden Zeitraum hinaus nicht verschrottet werden dürfen, sowie einzelne Bauteile nicht dem Ersatzteilemarkt zugeführt werden dürfen.

Ich verstehe es so, dass die A318 für sich genommen als Flugzeug mehrheitlich ein unattraktives Modell ist, wohl aber als Ersatzteilspender (für andere Mitglieder der A320-Familie) interessant sein könnte.

 

Jetzt kann man es soweit spinnen (falls es geht und natürlich überspitzt dargestellt) und bei Airbus die A318 bestellen, diese übernehmen und gleich als Ersatzteilspender zerlegen, die Teile verkaufen + dabei auch noch Gewinn machen. Dies würde dann möglicherweise der Hersteller per Klausel zu verhindern versuchen ("bitte erst fünf Jahre nach Lieferung" oder so). Bis auf ganz wenige Ausnahmen würde es sehr erstaunlich sein, würde tatsächlich eine Fluglinie fabrikneue A318 für den kommerziellen Passagiereinsatz bestellen. Für die meisten Profile könnte die A319 bei nahezu identischen Betriebskosten die Rolle einer A318 übernehmen, dabei aber potentiell mehr Gäste befördern.

 

So ist es. Keine Airline würde A318 ab Werk neu bestellen, mit der Absicht sie zu zerlegen.

Airbus bietet die A318 auch nicht zu besonders günstigen Konditionen an. Wenn Du mit denen sprichst, verweisen sie dich eh schnell auf A319 bzw A320.

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Bei mir auf dem Tisch liegen Angebote für den Kauf von A318 auf dem Tisch (neu, gebraucht). Allen gemein ist, dass die Angebote den Hinweis auf einen im Kaufvertrag zu vereinbarenden Passus enthalten, dass die Flieger  über einen noch zu bestimmenden Zeitraum hinaus nicht verschrottet werden dürfen, sowie einzelne Bauteile nicht dem Ersatzteilemarkt zugeführt werden dürfen.

 

Geschenkt, aber wäre dies denn bei Angeboten für den Kauf von A319 oder A320 grundsätzlich anders (natürlich einmal abgesehen von der Tatsache, dass diese Typen nicht wie Sauerbier auf dem Markt verfügbar auftauchen)?

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Du liegst aber mit Sicherheit richtig, dass einer der Gründe dafür sein könnte, das selbst "betagte" A320/A319 auch als Leasingflieger immer noch wie geschnitten Brot weggehen.

Dann aber doch nur zum Ausschlachten, aber nicht, um bei ihrem neuen Besitzer wieder in den Passagiereinsatz zu gehen?

 

Natürlich werden aber nicht alle A320 bereits im jugendlichen Alter verschrottet. Ich bin z.B. vor einiger Zeit in der D-AIPF geflogen (A320 der LH mit Baujahr 1989), die auch heute noch im Einsatz steht. Wenn die ausgemustert wird, würde es mich aber wundern, wenn sie noch bei einer anderen Fluggesellschaft wieder in den Passagierdienst gehen würde...

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