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[Politische Diskussion] Absturz Malaysia Airlines 772 (9M-MRD) über der Ukraine


fly_bird

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Geschrieben

Sag mal, was soll das eigentlich? Das die Separatisten eine zu den Indizien "alternative" Betrachtungsweise haben, wissen wir doch schon, oder???!

 

Ja, sie haben grundsätzlich eine eigene Betrachtungsweise. Wer selbständig denken will, sollte alle Betrachtungsweisen kennenlernen. Ich käme nie auf die Idee, mich zu den Ereignissen in Syrien oder Lybien zu äußern, denn mangels Sprachkenntnisse kenne ich nur Betrachtungsweisen, die in mir bekannten Sprachen kommuniziert werden. Im Fall Ukraine ist das anders. Deshalb trage ich hier ein bisschen zur Erörterung "alternativer" Betrachtungen bei. Google Translate steht allen zur Verfügung.

 

Ausserdem geht es in den von mir eingestellten Links nicht bloß um Betrachtungsweisen. Schaut Euch Bilder von Zerstörungen und Tod an.

Geschrieben

Deine Argumentation ist genauso schwach, wie deine "erstaunlicherweise" "auf die Schnelle" ergoogleten Links: Wer den Wahrheitsgehalt westlicher Medien anzweifelt, braucht wirklich nicht mit Social-Media-Betrachtungsweisen um die Ecke zu kommen, die dann wenig überraschend sind. Beim selbstständig Denken kommt es in erster Linie darauf an, sich an den Tatsachen zu orientieren. Und Google Translate steht nicht nur allen, sondern z.B. für arabisch zur Vefügung.

Geschrieben

Um etwas aus dem Arabischen zu übersetzen, muss man es zuerst auf Arabisch ergoogeln. Wie findet man Informationsressourcen der syrischen Separatisten, wenn man kein Arabisch kann?

 

Überraschend finde ich nicht die Betrachtungsweisen, sondern dass sich jemand doch Mühe gibt, sie in Englisch und sogar Deutsch abzuhandeln.

Geschrieben

Eumh... Du meinst man möchte die seit 2003 verbesserten technischen Fähigkeiten der NATO-Intelligence diskret behandeln?

Mit echten Daten würde man echte Fähigkeiten preisgeben.

 

Gruß

Thomas

Um etwas aus dem Arabischen zu übersetzen, muss man es zuerst auf Arabisch ergoogeln. Wie findet man Informationsressourcen der syrischen Separatisten, wenn man kein Arabisch kann?

Man kann google auch in einer anderen Sprache Ergebnisse anzeigen lassen als die Sprache in der man sucht. Da der Algorithmus vereinfacht gesagt auf Verlinkungen basiert funktioniert das sehr gut wenn man die Frage auf Englisch stellt.

 

Überraschend finde ich nicht die Betrachtungsweisen, sondern dass sich jemand doch Mühe gibt, sie in Englisch und sogar Deutsch abzuhandeln.

Hey, das ist der Job, die werden dafür bezahlt...

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Ich denke aaspere (oder war es Asterix) hat es ganz richtig erkannt, man will der Russischen Regierung die Möglichkeit geben sich die Mutter aller Blamagen zu ersparen. Zumal, warum sollte man mit seinen technischen Möglichkeiten an die Öffentlichkeit gehen wenn diejenige, die man überzeugen müsste, es ohnehin als Fälschung abtun würden.

 

Gruß

Thomas

Das war ich.

Und der erste Schritt scheint bereits stattzufinden.

http://www.t-online.de/nachrichten/specials/id_70348860/putin-verspricht-unterstuetzung-von-flugzeug-ermittlungen.html

Geschrieben

Die FAZ-Theorie ist schon deshalb nicht standhaft, weil sich kein Pilot so schnell katapultieren kann wie eine Buk-Rakete die Maschine zerstört.

Ich würde vorschlagen vor solchen Behauptungen vielleicht ein Minimum an Recherche zu betreiben. Dann wüsstest Du das schon viele Piloten den Abschuss mit SA-6 (gleicher Gefechtskopf) und viele den Abschuss mit SA-2 (3x größer Gefechtskopf) nicht nur überlebt haben, sondern das auch noch immer mal wieder unverletzt.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

http://www.thinglink.com/card/547862175457214464

 

Alles, was rosa ist (von Separatisten kontrolliert), steht unter Beschuss. Die Rosafläche ist etwa so groß wie Belgien. Die ukr. Armee bombardiert und schießt dabei wahllos. Man hat große Schwierigkeiten mit der Genauigkeit, oder es ist Absicht.

 

Gleiche Karte Stand 22.07. Leider schlechtere Qualität. Blau gestrichelt das Gebiet, das heute von Regierungstruppen eingenommen wurde. Wenn es so weiter geht, sind sie spätestens übermorgen an der Grenze der Waffenruhegebiets. Wobei in seinem südlichen Sektor schon heute heftig gekämpft wird.

 

1406062670_0561.705x361.jpeg

Geschrieben

Es geht ja auch nicht darum, nie wieder etwas an Russland zu liefern.

Und vor allen Dingen geht es nicht darum, dass Deutschland nichts mehr liefert.

 

Klar ist man in Frankreich derzeit noch entschlossen den Russen ein Kriegsschiff zu liefern.

Nur wenn EU, USA und auch die G7 sich gemeinsam auf Handelsbeschränkungen verständigen, dann wird es der Russischen Führung ehr weh tun, als unserer Wirtschaft.

 

Sicher? Dann lies Dir mal folgenden Artikel durch: http://m.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/5115588/-dann-gaebe-es-nur-verlierer-.html

Nicht ganz, ilam. In den guten alten Zeiten, wo wir im Westen die Guten und die im Osten die Bösen waren, hätte das Fälschungsargument vielleicht funktioniert, in gewissen Kreisen jedenfalls. Selbst Putin kann es aber heute nicht mehr egal sein, welchen Teil Verantwortung er fü diesen Vorfall trägt. Heute haben die Regierungschefs von UK, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden weitere Ultimaten gestellt; und das kann Putin nicht mehr lange ignorieren. Morgen findet eine weitere Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates statt; auch da ist Russland mit dabei und 14 andere Staaten. Die Luft wird enger um Wladimir.

An seiner Stelle würde ich die Dislozierung von entsprechenden Waffensystemen zugeben, evtl. auch die Instruktoren, und dann erklären, daß zu seinem größten Bedauern und nach eingehender (leider zeitaufwendiger) Prüfung, sich ergeben hätte, daß da einige Leute wild geworden wären und die Befehlsstrukturen unbeachtet gelassen hätten. Er, Putin, bedaure das zutiefst, und Russland stelle sich seiner Verantwortung, würde eine großzügige Opferentschädigung leisten, die Waffen und Instruktoren sofort alle abziehen und die Unterstützung der Rebellen einstellen.

Denken würde er:

"Scheiße, da bin ich aber richtig erwischt worden. Das Experiment Donbass ist leider völlig in die Hose gegangen. Ich dachte, das würde so ablaufen, wie auf der Krim. Na, egal, so ist das Leben. Beim nächsten Mal mach ich das besser."

Ich denke, da ist bei Dir eher der Wunsch Vater des Gedankens, schau mal hier, um die russische Mentalität zu verstehen: http://www.zeit.de/politik/2014-07/mh17-propaganda-putin-ukraine-russland-krieg-mails-freund

Geschrieben

@Su-34

 

Der Link auf die "Zeit" mag sicherlich auch nur einen selektiven Blick gewähren. 

 

Was ich allerdings aus meinen intensiven Kontakten und Besuchen mit der Süd- und West-Ukraine bestätigen kann, ist, dass dort eine andere Wahrnehmung als bei uns herrscht. 

in Deutschland darf man es ob unserer Obsession gegenüber der politischen wie geschichtlichen Correctness nicht formulieren ...

 

Dennoch gibt es zumindest in der Ukraine ein derbes "Defizit" in der "kritischen" Bildung in der breiten Masse und das Demokratie-Verständnis hinterlässt dank der superb funktionierenden Korruption fundamentale Lücken. 

Es herrscht in der Tat eine andere Mentalität und Medien gegenüber wird komplett anders umgegangen. 

Medien sind böse - die Bericht von realen Menschen werden höher und gewichtiger eingeschätzt. 

Letztlich bleibt es bei der Situation die sie aus der UDSSR kennen: Glauben und vertrauen kannst du nur deinem persönlichen Umfeld. 

 

Folglich ist die Kraft der sozialen Medien, resp. Networks nochmals eine andere als bei uns - eine gewichtigere: 

Betrachtet euch mal VK! Ein in russland gegründetes Äquivalent zu FB. 

Interessant auch der Werdegang rund um den Gründer .... 

Geschrieben

 

Wo würde es wohl zuerst krachen?

In Europa, wo 5 - 10% der Einnahmen in der Touristikbranche wegfallen, oder in Russland wo Auslandsreisen plötzlich wieder, wie zu UdSSR-Zeiten, fast unmöglich werden.

 

Zunächst einmal steht in Deutschland viel mehr auf dem Spiel, als nur fünf bis zehn Prozent der Einnahmen aus der Touristikbranche, und das sehe nicht nur ich so, sondern auch namhafte Wirtschaftswissenschaftler sowie die Vertreter der deutschen Wirtschaft.

Zu Deiner Frage, wo es zuerst krachen würde: Schätze mal in Deutschland, denn das deutsche Volk ist längst nicht so leidensfähig wie das russische. Wenn Putin die nationalistische Karte spielt, stehen die Russen hinter ihm, das ist ein Pfund, von dem Merkel nur träumen kann. Insofern denkst Du viel zu deutsch, um Russland zu begreifen.

Du denkst leider sehr einseitig. Deine Denkrichtung ist: Wie schlimm trifft es Deutschland, wenn man die Wirtschaftskonsequenzen gegen Russland durchsetzt? Glaubst Du denn wirklich, dass Russland in der Lage wäre, den Westen in die Knie zu zwingen? Das glaube ich nämlich kein bisschen. Russland hängt viel mehr von der Wirtschaft des Westen, als umgekehrt.

 

Du schreibst, dass Russland seine Rohstoffe weiterhin verkauft bekäme. Schau dir doch die Grafik an:

 

http://www.endofcrudeoil.com/2011/09/russia-energy-report.html

(beim Export von Gas sieht es übrigens genauso aus)

 

Wenn EU/USA kein Öl und Gas aus Russland mehr kaufen, wer denn sonst? Araber, Afrikaner und Südamerikaner haben eigene Quellen. China udn Indien würden eigene Preise durchsetzten (wie Tommy oben schon richtig geschrieben hat). Dann wird es echt eng für Putin&Co.  

 

Ich denke nicht, dass es der russischen Intention entspricht, den Westen in die Knie zu zwingen, das ist vollkommen abstruses westliches Denken. Nein, Russland will leben, und wenn der Handel mit dem Westen dazu die Grundlage nicht bietet, wird Russland sich umorientieren. Wie es damit dem Westen geht, ist Russland in letzter Konsequenz schlicht egal.

 

Die Preise, die China und Indien durchsetzen, unterscheiden sich nicht groß von denen, die Europa zahlt.

 

Ich denke, Russland wird weiter in Richtung Osten gehen, und die Vorstellung von einem vereinten Europa können wir begraben.

 

 

Ach so, noch etwas: Eine kleine Anekdote zum Thema EU-Sanktionen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/russland-grossbritannien-waffenexporte-ukraine-konflikt

Geschrieben

Da steht nichts was Jubo widersprechen würde.

 

Ich denke, da ist bei Dir eher der Wunsch Vater des Gedankens, schau mal hier, um die russische Mentalität zu verstehen:

Ich hatte auch viel Spaß mit meinem ehemaligen Kollegen in Tyumen, ganz im Sinne des Artikels. Der Man ist nicht dumm, solide militärische Vorbildung, trotzdem schwer beim Thema zu bleiben und nicht den Nebelgranaten der Russischen Propaganda nachzulaufen, wie z.B. wie böse die Ukrainer sonst so sind und welche Kriegsverbrechen sie begangen haben. Als ob das irgendeine Relevanz zur Frage hätte wer den Finger auf dem Startknopf hatte. ..... danach hab ich mir bei Spreadshirt ein neues T-Shirt gemacht:

russia5skvz.jpg

Ich denke nicht, dass es der russischen Intention entspricht, den Westen in die Knie zu zwingen, das ist vollkommen abstruses westliches Denken. Nein, Russland will leben, und wenn der Handel mit dem Westen dazu die Grundlage nicht bietet, wird Russland sich umorientieren. Wie es damit dem Westen geht, ist Russland in letzter Konsequenz schlicht egal.

Der Westen will Russland nicht schaden, daher auch der sanfte Druck, die Möglichkeit das Gesicht zu wahren, und die eher symbolischen Sanktionen. Die US Regierung kann jede Volkswirtschaft der Welt, außer Nordkorea, jederzeit komplett ruinieren. Wenn man Rubel nicht mehr in US$ und EURO tauschen kann ist der Rubel international schlicht nichts mehr wert. Wo auch immer sich Russland hin orientieren möchte, all diese Länder möchten gerne auf dem Weltmarkt einkaufen.

 

Die Preise, die China und Indien durchsetzen, unterscheiden sich nicht groß von denen, die Europa zahlt.

Weil Russland auch an Europa und die USA verkaufen kann. Das ist ein nahezu perfekter Markt, Sanktionen machen einen Käufermarkt daraus.

 

  

Ach so, noch etwas: Eine kleine Anekdote zum Thema EU-Sanktionen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/russland-grossbritannien-waffenexporte-ukraine-konflikt

Womit wir wieder bei politischen Willen sind. Olivenzweige, nicht mehr. Zum Glück scheint man im Kreml so langsam zu Verstand zu kommen. Folter fing im Mittelalter nicht umsonst damit an dem Delinquenten die Werkzeuge zu zeigen, das hat meist gereicht.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Mal weg von den Sanktionen...

 

Ich finde, im Moment gibt es ganz positive Signale, dass die sich doch alle ein wenig zusammenraufen:

 

- Die USA geben über "Geheimdienstkreise" bekannt, dass sie keine Erkenntnisse für eine direkte Verbindung zwischen Russland und dem Abschuss haben

- Es wird davon ausgegangen, dass der Abschuss durch die Seperatisten erfolgte, diese jedoch kein ziviles Passagierflugzeug abschießen wollten.

 

Und am Wichtigsten: Dies wird sowohl von der US- als auch von der russischen Presse berichtet und dort wird dem nicht sofort widersprochen. Hier scheint auf russischer Seite ein Umdenken eingesetzt zu haben.

 

Ekelhaft ist mal wieder die "Bild". Sie stellt eine "russische Rakete" als Fakt dar. (Ja, klar, kann man so ausdrücken, dann war die B777 aber auch ein "amerikanisches Flugzeug").

Geschrieben

Hier ist eine längere Version mit demselben OSZE-Beobachter, wo man auch hört was er auf Englisch sagt. Der Mann heißt Kai Vittrup:

Der Mann sagt nichts von dem was er angeblich gesagt haben soll. Das wovon er redet nennt man Kollateralschäden, kein Wort das Zivilisten gezielt beschossen wurden, kein Wort das keine legitimen, militärischen Ziele in der Gegend waren, nüscht. Und wenn man sich die öffentliche Geschichte von Kai Vittrup anschaut wird auch deutlich das der Mann kein Blatt vor den Mund nimmt. Hätte er gesagt was Propaganda Today ihm in den Mund legt, hätte man sicherlich ein besseres Zitat von ihm bekommen.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Der Westen will Russland nicht schaden, daher auch der sanfte Druck, die Möglichkeit das Gesicht zu wahren, und die eher symbolischen Sanktionen.

 

Ausserdem, selbst wenn Sanktionen greifen und es innerhalb kürzester Zeit zum wirtschaftlichen Kollaps käme: wer sagt einem denn, dass die Kräfte, die dann an die Macht kommen nicht wesentlich schlimmer als Putin sind?

Geschrieben

wer sagt einem denn, dass die Kräfte, die dann an die Macht kommen nicht wesentlich schlimmer als Putin sind?

Eben, der Mann ist wenigstens rational. Einen Irren mit Atomwaffen braucht man nicht wirklich.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Es scheint wirklich ein Stück weit Einsicht in der russischen Führung einzukehren.

 

Der Tourismus war nur als ein Beispiel gedacht.

 

Ich hätte auch den Bergbau nehmen können, genauer die Öl- und Gas-Industrie.

Nehmen wir die Insel Sachalin. Dort werden riesige Mengen Gas gefördert und mit Flüssiggastankern gen Japan und Süd-Korea verschifft.

Gehandelt (und gezahlt) wird in US-Dollar, die komplette Technik kommt aus den USA, Japan und West-Europa.

Außer den Rohrleitungen und den Arbeitern stammt dort fast nichts aus Russland. Von der Meister-Ebene nach oben findest Du da fast nur Holländer, Amerikaner, Kanadier, usw.

Auch wenn man sich von russischer Seite bemüht, den Einfluss der westlichen Firmen (da zähle ich Japan nun mal dazu), zurück zu drängen, geht selbst die Unternehmensleitung davon aus, dass man vor 2020 dort nicht auf "eigenen Beinen stehen" kann. 

 

Gasprom oder Rosneft sind sind zwar mittlerweile "Global-Player". Nur liegt die Bedeutung dieser Unternehmen im Zugriff auf die Lagerstätten. Um diese aber ausbeuten zu können hat man sich in den letzten Jahren fast ausschließlich westlicher Technik bedient. Auch wenn Rosneft erst vor kurzem BP aus einem Gemeinschaftsprojekt "herausgekauft" hat, bedeutet das nicht, dass die nicht weiterhin für die Technik verantwortlich zeichnen.

 

Beschränkungen im Geldverkehr, oder schlimmer ein Embargo für Öl- und Gasfördertechnik, würde binnen 6 bis 12 Monaten zu einem Zusammenbruch der Öl- und Gasförderung führen. Für uns würde das steigende Preise, wirtschaftliche Probleme bei einer Reihe mittelständischer Unternehmen und vielleicht sogar wieder etwas mehr arbeitslose bedeuten. Für Teile der russischen Bevölkerung ist dieses Szenario jedoch, im wahrsten Sinne des Wortes, lebensbedrohlich.

 

Nur bevor die einfache Bevölkerung zu Schaden kommt, würde der Regierung von ganz anderer Seite Ungemach drohen. Denn Russland ist ja wohl durchaus auch als ein Oligarchie zu bezeichnen. Und alle Sanktionen tun zuerst den Oligarchen weh. wenn deren Einkünfte plötzlich weg brechen, dürfte auch ihre Unterstützung für die jetzige Regierung sehr zügig zu Ende sein. 

 

Vor diesem Hintergrund wird sich Putin wohl dazu entschlossen haben, die Separatisten "zu opfern". Es wird zwar noch das eine oder andere Poltern gegen die "Faschisten aus Kiew" geben. Aber man wird nun sicher nicht mehr aktiv dort unterstützen. Denn der Abschuss des Flugzeugs lässt sich noch als tragische Verwechslung der Separatisten abtun. Wenn der ukrainischen Armee nun aber bei der Rückeroberung reguläre Russische Truppen oder aktuelle russische Waffentechnik in die Hände fällt, wäre das mehr als nur ein PR-Desaster. 

Geschrieben

Ausserdem, selbst wenn Sanktionen greifen und es innerhalb kürzester Zeit zum wirtschaftlichen Kollaps käme: wer sagt einem denn, dass die Kräfte, die dann an die Macht kommen nicht wesentlich schlimmer als Putin sind?

 

Klitschko kann auch Kreml.

Geschrieben

Es scheint wirklich ein Stück weit Einsicht in der russischen Führung einzukehren.

 

Der Tourismus war nur als ein Beispiel gedacht.

 

Ich hätte auch den Bergbau nehmen können, genauer die Öl- und Gas-Industrie.

Nehmen wir die Insel Sachalin. Dort werden riesige Mengen Gas gefördert und mit Flüssiggastankern gen Japan und Süd-Korea verschifft.

Gehandelt (und gezahlt) wird in US-Dollar, die komplette Technik kommt aus den USA, Japan und West-Europa.

Außer den Rohrleitungen und den Arbeitern stammt dort fast nichts aus Russland. Von der Meister-Ebene nach oben findest Du da fast nur Holländer, Amerikaner, Kanadier, usw.

Auch wenn man sich von russischer Seite bemüht, den Einfluss der westlichen Firmen (da zähle ich Japan nun mal dazu), zurück zu drängen, geht selbst die Unternehmensleitung davon aus, dass man vor 2020 dort nicht auf "eigenen Beinen stehen" kann. 

 

Und der Westen soll zuschauen, während Russland diese Fähigkeiten bis 2020 erlangt?

 

Putin hat schlechterdings aus russischer Sicht keine Wahl, als diese Fähigkeiten zu erstreben.

 

Und gewinnt man nicht den Eindruck, seit Rohanis Wahl und Teherans Einlenken verlaufe die Achse des Bösen plötzlich durch Moskau? 

 

Die Großlage in der Ukraine wurde seit 2013 von der EU mit zubereitet.

 

 

Nur bevor die einfache Bevölkerung zu Schaden kommt, würde der Regierung von ganz anderer Seite Ungemach drohen. Denn Russland ist ja wohl durchaus auch als ein Oligarchie zu bezeichnen. Und alle Sanktionen tun zuerst den Oligarchen weh. wenn deren Einkünfte plötzlich weg brechen, dürfte auch ihre Unterstützung für die jetzige Regierung sehr zügig zu Ende sein. 

 

Denen tut v.a. weh, wenn man ihre Investments (Achmetov) beschießt (Poroshenko), nachdem der Amtsinhaber mit OSZE-Wahlbeobachter-Weihen (Janukovich) mit EU-Hilfe aus dem Land gejagt wurde.

 

Spitzendiplomatie aus dem Hause Zwickel.

Geschrieben

Ich denke, da ist bei Dir eher der Wunsch Vater des Gedankens, schau mal hier, um die russische Mentalität zu verstehen: http://www.zeit.de/politik/2014-07/mh17-propaganda-putin-ukraine-russland-krieg-mails-freund

 

Ob ich die russische Mentalität verstehe oder nicht ist unerheblich; ich habe allerdings nie behauptet, Russlandkenner zu sein. Ich verstehe nur etwas von Politik. Und deshalb hatte ich geschrieben, was ich an Putins Stelle machen würde, und was er wohl denken würde. Der von Dir verlinkte ZEIT-Beitrag widerspricht dem nicht, er verdeutlicht nur, daß die Russen seit der deutschen Zarin, die man "die Große" nennt, eben so sind wie sie sind.

Geschrieben

Mal weg von den Sanktionen...Ich finde, im Moment gibt es ganz positive Signale, dass die sich doch alle ein wenig zusammenraufen:- Die USA geben über "Geheimdienstkreise" bekannt, dass sie keine Erkenntnisse für eine direkte Verbindung zwischen Russland und dem Abschuss haben- Es wird davon ausgegangen, dass der Abschuss durch die Seperatisten erfolgte, diese jedoch kein ziviles Passagierflugzeug abschießen wollten.

Eben, und das sieht viel eher nach einem Rückzieher der USA als nach einem Russlands aus.

Geschrieben

Eine weitere Lagekarte.

Blau = ukrainische Kräfte, rot = Separatisten.

Die Absurzstelle von B777 ist mit einem kleinen schwarzen Flugzeugsymbol markiert. Andere Flugzeugsymbole = abgeschossene Militärflieger.

 

wMGWkRJatpA.jpg

Geschrieben

Eine weitere Lagekarte.

Blau = ukrainische Kräfte, rot = Separatisten.

Sieht so aus als hätte man das Terrorismus-Problem bald im Griff. Schon erstaunlich wie schnell die regulären Kräfte plötzlich voran kommen seit Russland es sich nicht mehr leisten kann sich bei Nachschublieferungen erwischen zu lassen.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Eben, und das sieht viel eher nach einem Rückzieher der USA als nach einem Russlands aus.

 

Mit Verlaub, das sehe ich völlig anders. Das ist die Brücke, die Putin gebaut wird, damit er das Gesicht noch einigermaßen wahren kann und kein Rückzieher. Betritt Putin die Brücke jetzt nicht, werden die Dokumente veröffentlicht. Und das weiß Putin inzwischen auch.

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