OliverWendellHolmesJr Geschrieben 18. Mai 2020 Melden Geschrieben 18. Mai 2020 Priti Patel (Innenministerin des Vereinigten Königreichs): Wir enden die Personenfreizügigkeit um das Vereinigte Königreich zu öffnen. George Orwell wäre stolz.
medion Geschrieben 19. Mai 2020 Melden Geschrieben 19. Mai 2020 Und? Das ist doch eine unmittelbare Folge des EU-Austritts, völlig normal. Wo ist der Unterschied zur Schweiz, Norwegen, USA, Kanada, China, Singapur, Australien et pp? Geschockt weil Frau Patel kein alter weißer Mann ist, sondern eine selbstbewusste junge Frau indischer Abstimmung? Und nochmal, der Brexit war kein Betriebsunfall, sondern ist in Parlamentswahlen mit ziemlich großer Mehrheit bestätigt worden und genauso jetzt das "Freizügigkeitsgesetz". Also Demokratie pur; allerdings offensichtlich nicht zu deiner Meinung passend, nes pas? 2
jubo14 Geschrieben 19. Mai 2020 Melden Geschrieben 19. Mai 2020 Der Unterschied ist, dass es diese Freizügigkeit mit der Schweiz und Norwegen gibt! Denn diese ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Privilegierten Marktzugang innerhalb der EU und des EWR. Damit haben sich die Verhandlungen zwischen der EU und GB darüber, die eigentlich noch bis Ende des Jahres laufen sollten, erledigt. Nun kann GB noch ein Handelsabkommen abschließen. Das wird, mit allem Wohlwollen, in den kommenden 5 Jahren wohl nicht machbar sein. Defacto ist das nun der Beschluss zum No-Deal-Brexit. 1
medion Geschrieben 19. Mai 2020 Melden Geschrieben 19. Mai 2020 29 minutes ago, jubo14 said: 30 minutes ago, jubo14 said: Damit haben sich die Verhandlungen zwischen der EU und GB darüber, die eigentlich noch bis Ende des Jahres laufen sollten, erledigt. Ich bin fast dankbar, dass weder du noch ich das zu entscheiden haben.
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 19. Mai 2020 Melden Geschrieben 19. Mai 2020 vor 41 Minuten schrieb medion: Geschockt weil Frau Patel kein alter weißer Mann ist, sondern eine selbstbewusste junge Frau indischer Abstimmung? Wenn einem die Argumente für die Politik von Frau Patel ausgehen, ... Ich habe kein Problem damit, wenn UK die Personenfreizügigkeit für EU-Bürger im Vereinigten Königreich und damit auch die Freizügigkeit für Briten in der EU aufgibt. Etwas was mit der Beschränkung von Rechten einhergeht als Öffnung zu verkaufen ist Betrug am Wähler. Aber wer betrogen werden will. Und das andere, wenn die Briten die Personenfreizügigkeit nicht wollen, dürfen sie sich nicht beschweren, dass sie, die damit verbundenen Privilegien ebenfalls nicht bekommen. Wie heute erst wieder geschehen. Und es stimmt, die Wahlen sind ein klares Mandat für Boris Johnson. Wenn man nur wüsste wofür? Er hat lange behauptet, es würde keine Grenze zwischen Nordirland und England geben. Zuletzt aber doch einräumen müssen, dass es eine Grenze zwischen Nordirland und England/Schottland geben wird.
HAJ-09L Geschrieben 20. Mai 2020 Melden Geschrieben 20. Mai 2020 Am 19.5.2020 um 19:45 schrieb OliverWendellHolmesJr: Zuletzt aber doch einräumen müssen, dass es eine Grenze zwischen Nordirland und England/Schottland geben wird. Mit etwas gutem Willen kriegt man den Hadrianswall noch renoviert - für alle Fälle...
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 4. Juli 2020 Melden Geschrieben 4. Juli 2020 Inane Brexit, part whatever (Financial Times) Zitat The UK is in talks to join an EU plan to secure supplies of potential coronavirus vaccines in an important test of cooperation required to tackle international emergencies after Brexit. London is assessing whether the advantages of the European bloc's bargaining power to strike deals with international drugs companies outweigh the broader political desire to sever ties with Brussels, UK officals said.
jubo14 Geschrieben 4. Juli 2020 Melden Geschrieben 4. Juli 2020 Man könnte sich darüber kaputt lachen, wenn es nicht so traurig wäre!
flieg wech Geschrieben 8. Juli 2020 Melden Geschrieben 8. Juli 2020 naja, der Brexit hat ja nichts mit Logik zu tun, sondern mit Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Und nur weil die Innenministerin indischer Abstammung ist, heißt das ja noch lange nicht, daß sie nicht eine ausländer - und teilweise auch rassischtische Politik (windrush) verfolgen kann. Ich hatte mein Aha Erlebnis zum Brexit im Wahlkampf gehabt als jemand zu mir sinngemäß meinte" Also, die Eisenbahn könne man nicht mehr in die öffentliche Hand zurück überführen, das sei zu schwierig, aber die EU zu verlassen (mit über 40.000 Gesetzen, die betroffen sind) das sei überhaupt kein Problem". Brexit ist nach dem Referendum für viele Briten wie ein Pokal, den man nach einem gewonnenen Fußballspiel gefälligst ausgehändigt bekommen soll. Und immer daran denken, daß das Bildungsniveau in UK mit dem Deutschen nicht mithalten kann. Wenn ein britischer Politiker "proud to be britisch" ruft, dann genügt das vielen ohne sich darum zu kümmern, woraud man eigentlich stolz sein soll.
aaspere Geschrieben 8. Juli 2020 Melden Geschrieben 8. Juli 2020 Dass ich das noch erleben darf, einem Beitrag von Dir, ahoberg, voll und ganz zuzustimmen. Darauf spendiere ich mir eine von den Flaschen, die eigentlich Tante Edith gehören. Sehr zum Wohl.
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 19. Juli 2020 Melden Geschrieben 19. Juli 2020 (bearbeitet) Die Vorteile eines gemeinsamen Marktes, zusammengefasst von der britischen Regierung: Zitat Open markets enable frictionless trade that supports efficiency and productivity, increases business certainty and facilitates better investment decisions. They are also key in supporting our international competitiveness and maintaining our attractiveness for international investment. The [...] integrated market allows workers to move freely across the country to work in industries and jobs most suited for their skills, boosting wages; unhindered movement [...] is every citizen’s right. These benefits improve consumer choice and help drive reduced prices. Wer jetzt fragt, warum die Britische Regierung dann die EU verlassen hat. Darauf gibt es keine guten Antworten, außer vielleicht das was @flieg wech geschrieben hat. Gisela Stuart soll für ihre Prinzipienlosigkeit mit einer Mitgliedschaft im House of Lords belohnt werden. Und für die Frage, wie es weitergeht, ein Blick nach Portland, OR hilft. Dort versucht Trump einen Bürgerkrieg zu starten, nachdem er die die Bekämpfung der Corona-Pandemie hoffungslos vor die Wand gefahren hat. Bearbeitet 19. Juli 2020 von OliverWendellHolmesJr
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 11. Dezember 2020 Melden Geschrieben 11. Dezember 2020 vor 8 Stunden schrieb AN-12: Es wird für Fluggesellschaften schon jetzt kompliziert und Aufwendig. Jede EU Airline muss schon jetzt ein TCO bei den Briten beantragen. Das Third Country Operating Permit ist ein ziehmlicher Verwaltungsaufwand und gilt für Flüge aus der EU nach UK und umgekehrt Ich verstehe nicht, woher die Überraschung auf Seiten der Briten kommt. Es war von Anfang an - also 2014 - klar, dass die Briten als Drittstaat enden wenn sie sich gegen die Niederlassungsfreiheit entscheiden. Es stand nie zur Debatte, dass es beim Gemeinsamen Markt "Auswahlmöglichkeiten" gab. Die Folge ist, dass der Verwaltungsaufwand eines DE-UK Geschäfts dem Aufwand eines DE-Australien-Geschäfts entspricht. [Die von Johnson propagierte Australien-Lösung ist trotzdem Marketing-Geschwätz ist.] Genau das selbe gilt für die Briten, die im nächsten Jahr nur noch für 90 Tage am Stück ihre Immobilien in Europa bewohnen dürfen. Es ist keine Überraschung sondern die einzige Konsequenz aus den Wünschen der Briten zu ihrem EU-Verhältnis. vor 7 Stunden schrieb jubo14: Wenn man jetzt wieder eine Notfallregelung für 6 Monate vereinbart, sind wie im Juni genau da, wo wir heute sind! Ich halte das für den Fehler. Sehe ich auch so, aber da die Regelungen nur dann Kraft treten, wenn UK etwas gleiches vereinbart ist die Chance, das es zu einem No-Deal-Brexit kommt doch relativ hoch. Spiegelt UK die Regeln sind wir eigentlich bei einem "Brexit in Name only".
AN-12 Geschrieben 11. Dezember 2020 Melden Geschrieben 11. Dezember 2020 vor einer Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr: Ich verstehe nicht, woher die Überraschung auf Seiten der Briten kommt. Es war von Anfang an - also 2014 - klar, dass die Briten als Drittstaat enden wenn sie sich gegen die Niederlassungsfreiheit entscheiden. Es stand nie zur Debatte, dass es beim Gemeinsamen Markt "Auswahlmöglichkeiten" gab. Die Folge ist, dass der Verwaltungsaufwand eines DE-UK Geschäfts dem Aufwand eines DE-Australien-Geschäfts entspricht. [Die von Johnson propagierte Australien-Lösung ist trotzdem Marketing-Geschwätz ist.] Nun ja es ist aber vor allem auch für EU Airlines (also non-UK carrier) aufwendig, die nach UK fliegen möchten. Ein irrer bürokratischer Aufwand - das kann der dortigen Volkswirtschaft nur schaden
aaspere Geschrieben 24. Dezember 2020 Melden Geschrieben 24. Dezember 2020 (bearbeitet) Handelsabkommen zwischen EU und UK heute geschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten und des Parlaments in Westminster.https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_89179180/brexit-deal-ist-da-eu-und-grossbritannien-einigen-sich-auf-handelspakt.html Bearbeitet 24. Dezember 2020 von aaspere
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 (bearbeitet) Und das bedeutet für Reisende folgendes: - Man benöigt bei der Einreise einen gültigen Reisepass. - Man benötigt ein Visum, wenn man für mehr als 90 Tage pro Halbjahr einreisen will. - Wer sich als EU-Bürger dauerhaft in UK aufhalten will benötigt eine Niederlassungserlaubnis, das selbe gilt für Berufstätigkeit und Bildung. Für den Handel - Waren müssen versteuert und verzollt werden, der Nachweis das sie EU-Recht entsprechen muss jeweils erbracht werden. Die pauschale Annahmen das Waren EU-Standards entsprechen fällt weg. Für die Luftfahrt - UK ist nicht mehr Teil des gemeinsamen Luftverkehrsmarkts. Britische Fluggesellschaften haben nur noch die 3. und 4. Freiheit. Die 5. Freiheit (UK-EU-weiterer Staat) kann für Fracht bilateral verhandelt werden. - Die EU-VO 261/2004 gilt für britische Fluggesellschaften nur noch bei Flügen aus der EU heraus. Vereinfacht gesagt gelten für die Regeln im Austausch mit dem Vereinigten Königreich jetzt die selben Regeln wie mit den USA, etc. Zum Teil wird es einfacher, es kann aber auch Bereiche geben, wo der Austausch zwischen der EU und den USA oder Australien einfacher ist als zwischen EU und UK. Es ist nicht schön, aber gut. Es war wohl offensichtlich der Wunsch einer Mehrheit der Briten, dass der Austausch schwerer wird. Bearbeitet 25. Dezember 2020 von OliverWendellHolmesJr
MHG Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 (bearbeitet) In dem Zusammenhang frage ich mich, wie die Zukunft der Sunair-Flüge aussieht. Eigentlich dürften die BA-Flugnummern auf Flügen innerhalb der EU damit nicht mehr erlaubt sein (ausgenommen davon wohl Anschlußflüge von/zu BA) Sunair wird dann wohl zukünftig mit Ausnahme der Flüge von/nach GB unter eigener Flagge fliegen müssen und BA-Flugnummern nur eingeschränkt verwenden dürfen, oder ??? Bearbeitet 25. Dezember 2020 von MHG
jubo14 Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 vor 33 Minuten schrieb MHG: Eigentlich dürften die BA-Flugnummern auf Flügen innerhalb der EU damit nicht mehr erlaubt sein Das wird so sein. Flüge unter BA-Flugnummern, die nicht aus dem UK kommen oder dahin führen sollte es eigentlich nicht mehr geben. vor einer Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr: - Waren müssen versteuert und verzollt werden, der Nachweis das sie EU-Recht entsprechen muss jeweils erbracht werden. Die pauschale Annahmen das Waren EU-Standards entsprechen fällt weg. Zölle sollen durch das Abkommen ja gerade nicht erhoben werden. Aber gleichwohl benötigen die Waren einen Herkunftsnachweis, weil die Zollfreiheit eben nur für im UK gefertigte Waren gilt. Und wenn die Waren die EU-Standards unterlaufen, dann sind auch wieder Zölle fällig. Von einem freien Warenverkehr kann also nicht ansatzweise die Rede sein. Aber die Britten haben ihre Freiheit zurück gewonnen! (Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!)
aaspere Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 Und wer sorgt sich um meine Schotten?
jubo14 Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 Schauen wir mal, wie es am 6.5.21 ausgeht, und wie es dann anschließend weiter geht. Little Britain und ein Schottischer Euro mit Elisabeth I auf der Rückseite? (Ok, nicht sehr realistisch, aber man wird ja mal träumen dürfen.)
aaspere Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 vor 54 Minuten schrieb jubo14: Little Britain und ein Schottischer Euro mit Elisabeth I auf der Rückseite? Nein, mit der jungfräulichen Königin fing das schottische Drama doch an. Der schottische Euro trägt natürlich den Kopf von Mary bevor er fiel.
jubo14 Geschrieben 25. Dezember 2020 Melden Geschrieben 25. Dezember 2020 Königin Elisabeth I von Schottland wurde am 21.04.1926 geboren und erfreut sich mit ihren 94 Jahren einer erfreulich robusten Gesundheit. Die Elisabeth, die Du meinst, war nie Königin von Schottland. UnD auf den Euros der Königreiche und Fürstentümer wird nun mal der amtierende Monarch abgebildet.
EDCJ Geschrieben 26. Dezember 2020 Melden Geschrieben 26. Dezember 2020 Aber generell sollten wir doch alle -hüben wie drüben- froh sein,das es überhaupt einen Deal gibt. Ein No-Deal wäre viel schlimmer. Auch wenn jetzt viele erst mal einen Termin auf ihrem Bürgeramt machen müssen,wegen einem Reisepass. Es hätte schlimmer kommen können.
aaspere Geschrieben 26. Dezember 2020 Melden Geschrieben 26. Dezember 2020 @jubo14 Das wird ja jetzt eine dynastische Diskussion. Aber gut, auf geht's. Es gibt in Schottland tatsächlich Kreise, die der Ansicht sind, und das auch nachweisen, dass der Titel der von Dir angeführten Elisabeth, bezogen auf Schottland, Elisabeth I. ist. Im Falle eines Austritts Schottlands aus dem Vereinigten Königreich wegen des BREXIT, hilft das aber nicht weiter. Sollte das nämlich passieren, würde Schottland mit Sicherheit nicht im Commonwealth verbleiben, sondern wahrscheinlich Republik werden. Liechtensteinische Nachkommen aus dem Hause Wittelsbach, die im Falle einer konstitutionellen schottischen Monarchie Anspruch auf den schottischen Thron hätten sähen sich einer Volksabstimmung ausgesetzt. Da wage ich keine Prognose.
EDCJ Geschrieben 26. Dezember 2020 Melden Geschrieben 26. Dezember 2020 @aaspere,auch wenn du mit deiner These Recht haben solltest, haben die Britten doch erst mal ein "Überlebensproblem" Ich glaube nicht,das sich die Insel nach dem Brexit noch mal in ihre Landesteile auflösst,das würde alles noch verschlimmern.
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