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Alles was nichts mit Aktuellem bei Eurowings Discover zu tun hat


medion

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Was die ganze Lohndebatte angeht:

Na dann kriegt halt ein Kapitän in zehn Jahren wieder 300.000€. Ist doch toll! Dann kriegen vielleicht sogar Ready Entries fürs Fliegen mal wieder eine Summe an Geld, von der sich auch gut leben lässt.

 

Vielleicht hat sich bis dahin sogar rumgesprochen, dass der Job (bis dato) ziemlich viel Hakeleien mit sich bringt, und es rennt endlich nicht mehr jeder Julius Aurelius, dessen Eltern dem "normalen Mittelstand" (meint eigentlich: obere 15 Prozent) angehören, zu einer privaten Flugschule, weil er auf Instagram viele Bilder von Uhren und Sonnenbrillen vor PFDs und NDs gesehen hat.

 

Das ist doch das Ursprungsproblem der ganzen Situation, wie wir sie in Europa haben. Die Konditionen haben noch nicht so hart den Boden getroffen, dass es zu viele Leute zum Umdenken bewegt. Meiner Meinung nach tut da auch dieses ganze "Du kannst deinen Traum erreichen!"-Gesülze überhaupt nicht gut. Das ist Survivorship Bias vom Feinsten. Die Stories von den Leuten, die mit der ATPL in der Privatinsolvenz gelandet sind, oder die die 50+k€ auf den Tisch gehauen haben, nur um zehn Jahre und vier Airline-Pleiten später wieder im ursprünglichen Ausbildungsberuf zu arbeiten, erzählt halt keiner. Es wird halt (seitens der Flugschulen und Airlines) richtig viel Kohle gemacht mit dem Traum des Fliegens, mit der Passion, die auf der anderen Seite vorhanden ist.

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Ich kann eigentlich nichts verwerfliches daran finden, dass man versucht seinen Traum zu leben.

Und ganz ehrlich glaube ich daran, dass nur sehr wenige die Überlegung haben, ich werde Pilot, da verdiene ich Unsummen an Geld. Vielmehr glaube ich doch, dass die Allermeisten die Ausbildung beginnen, weil sie eben eine Leidenschaft fürs Fliegen haben.

Wie in jedem anderen Beruf auch, muss aber auch der Pilot damit rechnen, dass das Leben dann leider auch mal anders verlaufen kann, als man sich das so vorgestellt hat.

Aber damit ist er/sie nun wirklich nicht alleine!

Auch nicht damit, dass man die Ausbildung bezahlen muss.

Will ich in Deutschland Erzieher/Kindergärtner oder Erzieherin/Kindergärtnerin werden, gehe ich für 2 Jahre an eine Fachschule, wo ich nicht nur kein Geld bekomme, die ich ggf. sogar selber bezahlen muss. Erst im 3. Ausbildungsjahr kommen die Praktika, wo ich zumindest Fahrtkosten und eventuell ein kostenloses Mittagessen bekomme. Das erste Geld bekomme ich auch in diesem Beruf erst mit der ersten Anstellung nach Abschluss der Ausbildung, die in der Regel 3 Jahre dauert.

Auch ein Student wird für sein Studium ehr nicht bezahlt. Und so mancher macht einen Abschluss in einem Fach, das er mit viel Begeisterung studiert hat, nur um dann fest zu stellen, dass er nun damit kein Geld verdienen kann. Ich habe an einer kleinen Uni studiert und somit noch ganz guten Kontakt zu sehr vielen meiner Mitstudenten. Rund ein halbes Dutzend derer, die im selben Jahr wie ich ihr Examen gemacht haben, haben niemals in ihren Fachrichtung gearbeitet. Ich selber bringe es auf gerade mal 5,5 Jahre, die ich das gearbeitet habe, was ich studiert habe. Dann hat mich das Leben in eine völlig andere Richtung getrieben.

 

Was ich damit sagen will, der Beruf des Piloten hat sehr hohe Einstiegshürden und eine hohes Risiko, aus unterschiedlichsten Gründen zu scheitern. Wenn es dann mal jemand geschafft hat, gradlinig seinen Traum zu leben, und damit auch ein beachtliches Gehalt zu bekommen, was ja nicht immer und überall garantiert ist, dann beglückwünsche ich diese Person.

Bei den ganzen "Neid-Debatten" muss ich hingegen immer an den Spruch denken:

"Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich hart erarbeiten."

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Na ja es geht ja nicht nur um Neid. Den gibts auch unter Piloten, z.B. non KTV Richtung KTV.

 

Es geht eher darum, als Airline überlebensfähig zu sein. Und da gibt es zwischen Billiglohn/Ausbeutung und den schlimmen KTVlern sicherlich noch eine große mögliche Spanne in der Mitte, mit der man immernoch profitabel sein kann.

 

Leider wird aber immer nur (auch hier im Forum) schwarz oder weiß suggeriert. Irgendwo in der Mitte ist die Lösung. Und ja 300.000 p.a. für einen CPT sind einfach zu viel. Aber 60.000 p.a. sind nun mal zu wenig.

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Das ist richtig, aber letztendlich dem Zustand geschuldet das der Markt histrisch sehr polarisiert war.

 

Die (Ex) Staatsbetriebe hatten ein eigenes System mit lebenslanger Karrieresicherheit.  Am anderen Ende enstanden Privatschulen die diesen Weg als Marketing verkauften an diejenigen die nicht drankamen und die aufgrund der vorgestreckten Kosten einen hohen Druck bekamen das Geld wieder zu verdienen, was sie arbeitsmarkttechnisch auch aufgrund der laufenden Kosten der Lizenz sehr verwundbar machte.

 

Wir reden also nicht von einen neutralen Markt sondern von 2 völlig gegenseitig positionierten Pole die ungesunde Situationen zuliessen - zum einen die Konzernkorps die "einmal drin" protektionistisch agierten und kein frisches Blut vom Markt zuliessen, zum anderen die "Übrigen" die in Wildwestmanier um die Fortführung ihre Berufes kämpfen mussten.

 

Am Ende des Tages muss die Branche ihre goldene Mitte finden.

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vor 9 Stunden schrieb Mahag:

Es geht eher darum, als Airline überlebensfähig zu sein. Und da gibt es zwischen Billiglohn/Ausbeutung und den schlimmen KTVlern sicherlich noch eine große mögliche Spanne in der Mitte, mit der man immernoch profitabel sein kann.

 

Leider wird aber immer nur (auch hier im Forum) schwarz oder weiß suggeriert. Irgendwo in der Mitte ist die Lösung. Und ja 300.000 p.a. für einen CPT sind einfach zu viel. Aber 60.000 p.a. sind nun mal zu wenig.

 

Ach guck, auf einmal geht es ja. Schlimm finde ich KTVler auch nicht, sie sollen ihre Privilegien genießen. Das tun sie aber nicht, zumindest nicht ihre sprachführende Vertretung, sondern sie fordern die gleichen Rechte ja auch für ihre Nachfolger und das geht einfach nicht mehr. Das ging schon vor Corona schlecht, und jetzt geht es gar nicht mehr. Wenn die "alten" LH-Piloten" streiken, wie woanders mal geäußert, wäre der Spuk schnell vorbei, allerdings wahrscheinlich in eine ganz andere Richtung....

 

Bei den 300.000 versus 60.000 sind wir wahrscheinlich erstmalig einer Meinung, es bietet natürlich auch viel Platz in der Mitte B|

 

Im Moment gibt es nicht viele Fluggesellschaften in der westlichen Welt, die profitabel sind, auch das ist ein Fakt.

 

Was wäre denn eigentlich so richtig "Aktuelles zu Eurowings-LH-Discover?" Alles bleibt so wie es ist, damit es die gute Laune Lila-Laune-Bär-Jubo-Klasch-Fraktion nicht allzu sehr im Ruheschlaf stört? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Discover und irgendwelche Ideen (seien sie noch so abstrus) durchaus sehr aktuell sind.

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Bei der Frage wie teuer ein Pilot für den Arbeitgeber ist/sein darf, also irgendetwas zwischen unseren hier im Strang in den Raum geworfenen 60000€ und 300000€, spielen allerdings auch noch andere Faktoren eine Rolle.

 

Gibt es eine betriebliche Altersvorsorge? Gibt es eine Übergangsversorgung? Und ein ganz wichtiger Punkt: Wie produktiv kann ein Arbeitgeber die Mitarbeiter einsetzen - also wie wenig ist er hier durch Tarifverträge, Freizeitmodelle, Requestmöglichkeiten, Betriebsvereinbarungen etc. etc. eingeschränkt? 
 

Beispiel LH: Durch den Tarifvertrag Wechsel und Förderung zeichnet sich für Flugschulabsolventen folgender Karrierewege ab:

 

FO Kurzstrecke -> FO Langstrecke -> 
CP Kurzstrecke -> CP Langstrecke

 

Bedeutet für den Arbeitgeber (zu normalen Zeiten) dass die Verrentung eines Langstreckenkapitäns 4 mal Typerating/Trainingskosten generiert: Für die frei gewordene Stelle auf z.B. B744 rückt ein CP A320 nach. Für den wiederum darf ein FO Langstrecke ins Upgrade um CP A320 zu werden. Vom A320 kommt ein FO in den Genuss auf A330/340 geschult zu werden. Und da jetzt wieder auf der Kurzstrecke ein Platz frei geworden ist, tritt ein Flugschüler das Typerating A320 an. 
 

Das ist aus Personalsicht ein tolles Goodie, kostet allerdings enorme Summen.

Bearbeitet von Aerodude
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vor 11 Stunden schrieb medion:

 

Ach guck, auf einmal geht es ja. Schlimm finde ich KTVler auch nicht, sie sollen ihre Privilegien genießen. Das tun sie aber nicht, zumindest nicht ihre sprachführende Vertretung, sondern sie fordern die gleichen Rechte ja auch für ihre Nachfolger und das geht einfach nicht mehr. Das ging schon vor Corona schlecht, und jetzt geht es gar nicht mehr. Wenn die "alten" LH-Piloten" streiken, wie woanders mal geäußert, wäre der Spuk schnell vorbei, allerdings wahrscheinlich in eine ganz andere Richtung....

 

Bei den 300.000 versus 60.000 sind wir wahrscheinlich erstmalig einer Meinung, es bietet natürlich auch viel Platz in der Mitte B|

 

Im Moment gibt es nicht viele Fluggesellschaften in der westlichen Welt, die profitabel sind, auch das ist ein Fakt.

 

Was wäre denn eigentlich so richtig "Aktuelles zu Eurowings-LH-Discover?" Alles bleibt so wie es ist, damit es die gute Laune Lila-Laune-Bär-Jubo-Klasch-Fraktion nicht allzu sehr im Ruheschlaf stört? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Discover und irgendwelche Ideen (seien sie noch so abstrus) durchaus sehr aktuell sind.

sind es wirklich "die alten KTV-Piloten", welche "fordern", oder ist es die VC, welche das fordert? Und dies in der Hauptsache, um den jungen Piloten zu zeigen, WIR, die KTV, tun etwas für Euch? Und nur (bzw in der Hauptsache) damit kriegen sie dei neuen, jungen Mitglieder, bisher bei LH auch noch eingeschworen frisch von der Verkehrsfliegerschule in Bremen, wo man ins gleiche Horn stösst?

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