gba Geschrieben 27. November 2012 Melden Geschrieben 27. November 2012 (bearbeitet) Das Problem ist eigentlich eher, dass man erstmal das billige Ticket sieht, dann kommen die Gebühren und irgendwelche Servicezuschläge und am Ende ist man auch nicht mehr billiger alles wenn man das LH-Angebot für 99€ nimmt! Warum reden hier immer alle von den Lockvogelangeboten? Ich habe noch nie in meiner gewünschten Strecke bei Ryanair etwas unter 30 € return und bei Lufthansa unter 170 € return gefunden. Natürlich wäre das 99€-Lufthansa-Angebot fast immer günstiger, wenn es das denn geben würde. Ein Wochenendtrip in eine bel. europäische Metropole, z.B. London, Freitag abend hin, Sonntag abend zurück. Findet man bei Ryanair meistens für ca. 120 € und bei der Lufthansa/BA/AB für ca. 300 €. Ich bin ja inzwischen auch ein Ryanair-Fan, bei mir ist das so gekommen: Ich musste vor einigen Jahren zu einem Termin nach Tampere in Finnland. Vorher bin ich noch nie Ryanair geflogen und hatte die gleichen Vorurteile. Nachdem Ryanair einen Direktflug nach Tampere hatte, der mich recht kurzfristig return knapp 100 € gekostet hat, während ich bei anderen Fluggesellschaften knapp 700 € hätte zahlen sollen, habe ich Ryanair gebucht und war irgendwie fasziniert & begeistert, wie effizient das abläuft. Das Parken kostet fast nichts, in den Winzflughäfen hat man kurze Wege und muss nicht so viel Zeit mitbringen. Im Flugzeug konnte ich mir durch die gesparten 600 € mit vollen Genuß den gewünschten Snack kaufen, auch wenn er 200% Preisaufschlag hatte, am Ende waren das immer noch 585 € gespart und selbst das Fliegen ist effizient: Ich habe den GPS-Logger mitlaufen lassen, die haben keine Platzrunde, Kurve oder Kursänderung > 20° geflogen. Nach dem Start leicht nach links, dann über der Ostsee leicht nach rechts, dann ca. 50km vorm Flugplatz leicht nach rechts direkt in den Endanflug. In Google Maps rausgezoomt sah das aus wie ein gerader Strich. Wir sind ausgestiegen, die nächsten eingestiegen, der Flieger ist umgedreht und innerhalb einer halben Stunde gestartet. Das hat meine Meinung von der Firma komplett umgedreht: Das ist kein billiger Chaoshaufen, sondern ein perfekt gemanagtes Unternehmen und jeder Prozess ist absolut optimiert. Es hat mir als Unternehmer richtig Freude gemacht, wie gut die das im Griff haben. Und: Bisher war ich mit Ryanair immer pünktlich. Oft habe ich vor der geplanten Ankunftszeit das Flughafengebäude verlassen, während bei LH/BA/AB das noch nie passiert ist. Und zu dem Abgreifen von Subventionen: a) Das macht jeder und B) steht jedem offen. Ich bin mir sicher, wenn Lufthansa an einem Ryanair-Airport den gleichen Service-Level haben will, bekommen sie auch die gleichen Gebühren. Und die großen Flughäfen fressen (von wenigen Selbsttragenden abgesehen) viel mehr Steuergelder als die Kleinen. Wie viel Steuergeld wird in BER fließen? Wie ist es mit den anderen Flughäfen? Welche wurden ohne Steuergelder gebaut? Das sind doch auch alles Subventionen. Es ist ja nicht so, dass sich Lufthansa seine eigenen Flughäfen baut und betreibt. Und dann die Rahmenverträge mit dem Staat, die eine Auslastung zu lukrativen Sätzen ermöglichen, sind auch überhöhte Flüsse vom Staat an die Fluggesellschaft (Politiker, Beamte, Diplomaten, selbst die Abschiebungen werden teilweise in der Businessclass durchgeführt). Ich möchte betonen: Ich sehe das nicht verwerflich an. Nur ist es unfair, einem Regionalflugplatz vorzuwerfen, dort Millionen zu verplempern, wenn in Berlin Milliarden verplempert werden. Vermutlich ist das selbst auf die Einwohnerzahl im Einzugsbereich Berlin eine höhere Pro-Kopf-Ausgabe als die ganzen anderen unnützen Regionalflugplätze. Schon alleine die Subvention durch das gigantische Steuergeschenk des unversteuerten Flugbenzins ist eigentlich eine Schweinerei ohne Gleichen. Alle anderen Massenverkehrsträger zahlen hohe Steuern und die professionelle Luftfahrt schafft es durch Lobbyarbeit Milliarden zu sparen. Billiges Personal: Natürlich gibt es bei Lufthansa noch viele Mitarbeiter mit guten Verträgen, aber wer heute im nichtfliegenden Dienst neu anfängt, tut sich auch schwer. Lufthansa stellt doch auch bevorzugt über AviationPower ein und verdient doppelt dran: Schlechtere Rahmenverträge für die betroffenden Mitarbeiter und dann noch die Gewinne der eigenen (50%) Zeitarbeitsfirma. Mitarbeiterausbeutung ist unschön, aber keine Erfindung von Ryanair sondern eine Folge des Niedergangs des Ostblocks und der damit verbundenen Grenzöffnungen und der Globalisierung. Und welche Branche ist globalisierter als internationale Fluggesellschaften, die immer irgendwelche Flugzeuge in Billiglohnländern oder Steueroasen stationiert haben. Vieles in der Branche ist unschön, aber nicht dazu geeignet, NUR Ryanair einen Vorwurf daraus zu machen. Die neuen Fluggesellschaften haben nur den Vorteil, keine "Altlasten" mit rumschleppen zu müssen, sondern können Ihr Unternehmen von 0 auf nach neusten Managementgrundsätzen durchorganisieren (mit Altlasten meine ich nicht die Mitarbeiter, sondern gewachsenen Unternehmensstrukturen, v.a. als man noch Staatskonzern war). Und wenn Flugplatz A 10 € pro Pax kostet, Flugplatz B 5 € pro Pax plus 2 € Werbekostenzuschuss von der Kommune und Flugplatz C 6 € pro Pax plus 10 € Werbekostenzuschuss vom Land, dann nehme ich bei ähnlichen Rahmenbedingungen die 10 € Werbekostenzuschuss. Um damit zur Finanzierungsquelle zu kommen: Es ist blauäugig zu glauben, das Kerngeschäft soll den Kerngewinn bringen. Das war auch nicht früher so. Siemens war schon immer im Volksmund eine Bank mit angehängter Elektroabteilung. Immer schon wurde mit Finanzgeschäften oder lukrativen Teilbereichen der meiste Ertrag generiert. Oft braucht man eben das Kerngeschäft, um die Teilbereichen machen zu können. Ryanair muss die Flugzeuge pro Forma nutzen, um sie Handeln zu können. Lufthansa verdient auch mit viel Geld mit Catering. Oder ganz andere Branche: Die Verlage/Zeitungen: Die müssen sich Journalisten leisten, um einen Mantel für die Werbetreibenden zu haben, die bringen das meiste Geld, nicht die Verkäufe am Kiosk, die oft nicht mal die Vertriebskosten refinanzieren. Viele Unternehmen verdienen mit der Vermietung ihrer abgeschriebenen Immobilien das meiste Geld. Warum soll es jetzt genau bei Ryanair verwerflich sein, dass Ryanair einen (Groß?) Teil seines Gewinns außerhalb des Flugbetriebes verdient? Sorry, das ich mich wieder so in Rage geschrieben habe ;-) Aber Ryanair ist ein Unternehmen wie jedes andere, nur ein Tick besser gemanagt. Bearbeitet 27. November 2012 von gba
Andy Geschrieben 27. November 2012 Melden Geschrieben 27. November 2012 Mal was anderes (negatives) zu Ryanair: http://www.riga-airport.com/en/main/newsro...without-a-hitch 80 Leute heute in der Schlange vor dem Flug nach Bremen, weil niemand von diesen Gebühren wusste. Ich habe mir mal die Ryanair-Bestätigung genau angeguckt. Da steht nirgendswo etwas dazu. Für einige wurde das in Riga ziemlich knapp. Aus dem Originalartikel: All the airlines operating at the airport, except RYANAIR, have agreed to include the security charge into their air fare. Ist es nach dem EU-Recht überhaupt erlaubt? Verdanken wir es denn nicht einer EU-Richtlinie, dass wir in Europa keine Verhältnisse wie in Nordamerika haben, wo die Steuern grundsätzlich nicht als Bestandteil des Endpreises gesehen werden?
Burma Geschrieben 27. November 2012 Melden Geschrieben 27. November 2012 Aus dem Originalartikel: Ist es nach dem EU-Recht überhaupt erlaubt? Verdanken wir es denn nicht einer EU-Richtlinie, dass wir in Europa keine Verhältnisse wie in Nordamerika haben, wo die Steuern grundsätzlich nicht als Bestandteil des Endpreises gesehen werden? Interessant ist ja auch, dass Ryanair ja bestimmte Steuern und Gebühren für Flüge ab Riga erhebt. Zum Beispiel: Latvia PSC Tax Latvia Airport Tax Aviation Insurance PRM Levy Ich bin kein Spezialist auf diesem Gebiet, aber hier zahlt doch hoffentlich kein Kunde doppelt, oder ?
PHIRAOS Geschrieben 27. November 2012 Melden Geschrieben 27. November 2012 Ryanair erzielt keinen Gewinn mit seinen Flugpreisen, sondern mit Leasing und Gebühren...das an sich ist irreführend und eigentlich ein Fall für eine öffentliche Untersuchung, denn Quersubventionen sollte es in einer freien Marktwirtschaft eigentlich ncht geben. Das was du als Quersubventionen bezeichnest, ist ein gängiges wirtschaftliches Instrument namens D i v e r s i f i k a t i o n und dient unter anderem auch dazu, wirtschaftliche Risiken zu streuen/verteilen. Alle dürfen es, nur Ryanair nicht? Ist in der freien Marktwirtschaft den Unternehmen nicht freigestellt, wie sie ihre Gewinne erzielen? Ist der Gedanke dahinter nicht, dass sich jedes Unternehmen möglichst frei auf dem Markt entfalten kann und das beste für sich herausholen kann? Die freie Marktwirtschaft bringt nun mal mit sich, dass es Verlierer und Gewinner gibt. Abgesehen davon, gibt es kein System was nur Gewinner hervorbringt.
HAJ-09L Geschrieben 27. November 2012 Melden Geschrieben 27. November 2012 Und: Bisher war ich mit Ryanair immer pünktlich. Oft habe ich vor der geplanten Ankunftszeit das Flughafengebäude verlassen, während bei LH/BA/AB das noch nie passiert ist. Was einerseits daran liegen mag, dass FR tatsächlich "besser" ist oder andererseits daran, dass die Puffer eben in der Luft und nicht am Boden eingeplant werden ;)
744pnf Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Warum soll es jetzt genau bei Ryanair verwerflich sein, dass Ryanair einen (Groß?) Teil seines Gewinns außerhalb des Flugbetriebes verdient? Das ist m.E. gar nicht der springende Punkt. Vielmehr geht es darum, dass viele der angeflogenen Flughäfen ohne FR nicht existieren würden und zu ihrer Entstehung bzw. Unterhalt vergleichsweise hohe Summen an Steuergeldern (aus dem jeweiligen Land oder über europäische Töpfe) fliessen. Da diese Gelder irgendwann auch einmal von uns Bürgern entrichtet wurden (und zwar von allen, also unabhängig davon, ob man Ryanair überhaupt jemals nutzt) müsste man sie bei Vergleichen seriöserweise anteilig auf jedes verkaufte Ticket draufschlagen. Erst dann wird vergleichbar, in welchem Masse der erwirtschaftete Gewinn wirklich "auf dem eigenen Mist gewachsen" ist.
chris2908 Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Das ist m.E. gar nicht der springende Punkt. Vielmehr geht es darum, dass viele der angeflogenen Flughäfen ohne FR nicht existieren würden und zu ihrer Entstehung bzw. Unterhalt vergleichsweise hohe Summen an Steuergeldern (aus dem jeweiligen Land oder über europäische Töpfe) fliessen. Da diese Gelder irgendwann auch einmal von uns Bürgern entrichtet wurden (und zwar von allen, also unabhängig davon, ob man Ryanair überhaupt jemals nutzt) müsste man sie bei Vergleichen seriöserweise anteilig auf jedes verkaufte Ticket draufschlagen. Erst dann wird vergleichbar, in welchem Masse der erwirtschaftete Gewinn wirklich "auf dem eigenen Mist gewachsen" ist. Und nach BER fließen keine Steuergelder????
nairobi Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 So ist es. Man sollte in heutigen Zeiten leider davon ausgehen, dass der eine Geschäftspartner den anderen über den Tisch ziehen will. Es geht ja in der Privatwirtschaft nicht darum, eine gute Leistung zu erbringen, sondern möglichst wenig Leistung für möglichst viel Geld zu verkaufen. Danke, somit würdest also meinem Argument der Täuschung oder wie Du es ausdrückst "über den Tisch ziehen" zustimmst. Das gilt übrigins nicht nur für Deutschland, sondern auch z.B. London-Southend oder Mailand-Bergamo! Was mir an all den Beispielen auffällt ist, dass es sich um eine ganz spezielle Kundenschicht handelt. Den flexiblen Wochenendstadtreisenden. Kenne solche Leute sogar persönlich. Da wird dann ein Wochendtrip nach Pisa geplannt, Datum ist vom Flugpreis abhängig. Gepäck passt fasst in die Jacke. Wenn ich auf Städtetour gehen würde, kann ich das Pauschal ab HAM buchen. Wien inkl. 2 Ü. in 3*-Hotel, Flug, Dinner und Stadtrundfahrt für ~300€. Auch nicht teuer, oder?
744pnf Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Und nach BER fließen keine Steuergelder???? Natürlich, aber das ist absolut notwendige Infrastruktur für eine Bundeshauptstadt, wohingegen die meisten Airports, von denen hier die Rede ist reine Prestigeprojekte der jeweiligen Region sind, auf die man ohne nennenswerte Einbussen bei den Standortfaktoren auch verzichten könnte. Mir ist jedenfalls beispielsweise keine Firma bekannt, die ihre Präsenz am Niederrhein dadurch begründet, dass mit Ryanair eine direkte Anbindung von Weeze nach irgendwo besteht, die ex DUS nicht gegeben wäre.
chris2908 Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Natürlich, aber das ist absolut notwendige Infrastruktur für eine Bundeshauptstadt, wohingegen die meisten Airports, von denen hier die Rede ist reine Prestigeprojekte der jeweiligen Region sind, auf die man ohne nennenswerte Einbussen bei den Standortfaktoren auch verzichten könnte. Mir ist jedenfalls beispielsweise keine Firma bekannt, die ihre Präsenz am Niederrhein dadurch begründet, dass mit Ryanair eine direkte Anbindung von Weeze nach irgendwo besteht, die ex DUS nicht gegeben wäre. Eine absolut notwendige Infrastruktur für eine Hauptstadt? Ok.... kann man machen. Für die Pannen (und Mehrausgaben) kann ja niemand was. Aber ein mit Steuergeldern subventionierter Flughafen in der Provinz, mit dem insg. ca. 3000 Arbeitsplätze entstanden sind, ist dann auf jeden Fall mal nicht schlecht. Ich gebe ja zu, HHN ist vielleicht nicht das Beste Beispiel - CSO oder damals Altenburg - ok... Flops - Geld rausgeschmissen.... absolut nicht notwendig gewesen Egal - denke wir sind eh schon zu sehr OT.
nairobi Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Und nach BER fließen keine Steuergelder???? Schon. Aber hier handelt es sich um ein Infrastrukturprojekt, das fast überall auf der Welt zumindest teilweise öffentlich finanziert wird. Bei den Betriebskosten wird es aber wohl nicht zulässig sein. Mal sehen welche Auswirkung das auf den LCC-Standort BER haben wird.
kirchi Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Wenn ich auf Städtetour gehen würde, kann ich das Pauschal ab HAM buchen. Wien inkl. 2 Ü. in 3*-Hotel, Flug, Dinner und Stadtrundfahrt für ~300€. Auch nicht teuer, oder? naja, teuer ist eben sehr subjektiv :)
chris2908 Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Danke, somit würdest also meinem Argument der Täuschung oder wie Du es ausdrückst "über den Tisch ziehen" zustimmst. Das gilt übrigins nicht nur für Deutschland, sondern auch z.B. London-Southend oder Mailand-Bergamo! Bergamo ist ein schlechtes Beispiel - MXP ist mindestens genauso weit draussen wie BGY
Spie10 Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Aber ein mit Steuergeldern subventionierter Flughafen in der Provinz, mit dem insg. ca. 3000 Arbeitsplätze entstanden sind, ist dann auf jeden Fall mal nicht schlecht. Sei mir nicht böse, aber als Volkswirt wird mir schlecht, wenn ich diese Arbeitsplatz -"Berechnungen" sehe. Das gilt natürlich nicht nur für den Flughafen Hahn und für den Luftverkehr. Jeder, der die Berechnungsmethode (Input-Output-Analyse) genau kennt, weiß wovon ich spreche, und darauf im Detail einzugehen würde hier natürlich zu weit gehen.
ilam Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Hahn kann nichts dafür, dass es am A... der Welt liegt und die nächste bekannte Stadt 150 km entfernt liegt. Mainz? Wiesbaden? Koblenz?
nairobi Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Bergamo ist ein schlechtes Beispiel - MXP ist mindestens genauso weit draussen wie BGY Nicht mindestens, sondern fast! MXP ist verdammt weit drausen, das stimmt, aber es ist in dea Nahverkehrssystem von MAiland intergriert. Genau wie FCO in Rom.
gerri Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Natürlich, aber das ist absolut notwendige Infrastruktur für eine Bundeshauptstadt, wohingegen die meisten Airports, von denen hier die Rede ist reine Prestigeprojekte der jeweiligen Region sind, auf die man ohne nennenswerte Einbussen bei den Standortfaktoren auch verzichten könnte. Mir ist jedenfalls beispielsweise keine Firma bekannt, die ihre Präsenz am Niederrhein dadurch begründet, dass mit Ryanair eine direkte Anbindung von Weeze nach irgendwo besteht, die ex DUS nicht gegeben wäre. Wenn du schon von Prestigeobjekten sprichst, und dabei den NRN benennst, scheinst du nun wirklich nicht das Hintergrundwissen zu haben, was konkret hier passiert ist. Ich möchte es auch nicht aufwärmen, aber soviel sei gesagt: Es standen drei britische Flughäfen, die im Umkreis von nicht einmal 50Km Luftlinie voneinander entfernt waren, zur Konversion an: Laarbruch (NRN), Brüggen und Wildenrath. Nach meinem Kenntnisstand sind mindestens 2 davon an Privatpersonen (Firmen) verkauft worden, u.a. auch der heutige NRN. Alle politischen Parteien in NRW und die unterschiedlichsten Verbände waren sich einig, dass der NRN eine Zukunft haben kann. Einige sprachen von Entlastung des DUS, da ja MGL nicht ausbaufähig sei, Andere wiederum hatten den Arbeitsmarkt im Auge und die Nähe zu den Niederlanden. Wenn man round about zwei Mio Fluggäste hat, spricht zumindest die Zahl für sich. Ich möchte nicht verhehlen, dass die Entwicklung nicht ganz das gehalten hat, was man sich erhoffte, wobei gerade die politische Seite nicht unerheblich dazu beigetragen hat. Zu deinem letzten Satz: Vollkommen richtig. Bislang hatte ich meine Flüge vom DUS aus durchgeführt; nur, wenn ich von der Haustür aus, wie im letzten Jahr 2X TLL besucht habe, fahre ich nicht zum DUS. Nebenbei gesagt, mit FR, die ich bislang immer gemieden hatte, und insgesamt positiv überrascht war. Warum ich das poste: Ich ärgere mich immer über Verallgemeinerungen wie Prestigeobjekte, Denkmal der Regionalfürsten, usw.. Für einige mag es zutreffen, aber nicht für alle.
744pnf Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Alle politischen Parteien in NRW und die unterschiedlichsten Verbände waren sich einig, dass der NRN eine Zukunft haben kann. Das reicht mir als verantwortungsbewusstem Steuerzahler als Daseinsberechtigung aber bei weitem nicht aus. Ich bin daran interessiert, dass nur Projekte mit öffentlichem Geld vorangetrieben werden, die auch wirklich benötigt werden. Und davon kann in diesen Fällen m.E. nun mal keine Rede sein, wenn man bedenkt, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann und dann irgendwo anders fehlt (z.B. beim Ausbau von DUS, damit die von Dir angesprochenene Entlastung durch NRN gar nicht mehr notwendig wird).
jet Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 @ 744pnf: Ein Ausbau von DUS wird wohl nicht am Geld scheitern, sondern ist aufgrund ganz anderer Rahmenbedingungen schwierig bis unmöglich. Wobei ich gerri z.T. zustimmen muss. Es gibt manchmal auch unreflektierte Meinungen zu Regionalflughäfen, nach dem Motto: Regionalflughäfen per se unnötig und Geldverschwendung. Großflughäfen werden aber auch nicht immer gründlich hinterfragt. Und auch bei Regionalflughäfen gilt: Es gibt solche und solche Beispiele. Ansonsten würde ich auch sagen: Vielleicht so langsam mal zurück zum eigentlichen Thema?
superfly Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 (bearbeitet) Aber Ryanair ist ein Unternehmen wie jedes andere, nur ein Tick besser gemanagt. Vielen Dank für Deinen gesamten Beitrag! Ich zitiere nur die letzte Zeile -stimme aber mit allem überein, was Du geschrieben hast. Solche guten Beitrage sind leider etwas selten geworden hier im Forum. Die letzte Zeile fasst das Phänomen Ryanair wirklich griffig und auf den Punkt zusammen. Daß das vielen Wettbewerbern und noch mehr User/Lokalpatrioten/Antilokalpatrioten/Airlinefans und und Nicht-Ryanair-Beschäftigten etc. hier im Forum nicht gefällt, ist verständlich. Deswegen wird ja so heftig darüber diskutiert :rolleyes: Bearbeitet 28. November 2012 von superfly
Oldie46 Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 (bearbeitet) Heute in der Wirtschaftswoche: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleist...um/7396922.html Bearbeitet 28. November 2012 von Oldie46
Andy Geschrieben 28. November 2012 Melden Geschrieben 28. November 2012 Danke, somit würdest also meinem Argument der Täuschung oder wie Du es ausdrückst "über den Tisch ziehen" zustimmst. Andere Airlines ziehen ihre Passagiere genauso über den Tisch wie FR. Man lese bloß den Kauderwelsch in den Tarifbedingungen wie "CXL MADE 1 MO PRIOR TO ARR USD10000.00 NON-REFUND.IF CXLD W/IN 1 MO OF ARR FULL STAY /GTD EXCL USE OF 19 RMS/5". (Zugegeben das Beispiel ist aus einer Hotelbuchung, aber bei Flugtickets sieht es genau so aus). Welcher Normalo versteht das? Wenn ich auf Städtetour gehen würde, kann ich das Pauschal ab HAM buchen. Wien inkl. 2 Ü. in 3*-Hotel, Flug, Dinner und Stadtrundfahrt für ~300€. Auch nicht teuer, oder? Ein Hamburger findet man das natürlich nicht teuer. Ein Kölner würde fragen, ob der genannte Preis für zwei Personen gilt ;) Zur Person von MOL: Er ist ein typischer Ire. Wer einmal viel mit Iren zu tun gehabt hat (wie ich), weiß, dass sie gedanklich verdammt flexibel und relaxed sind, wie etwa Italiener oder Russen. Diese irische Art kommt im steifen Deutschland nur komisch an. Nicht mindestens, sondern fast! MXP ist verdammt weit drausen, das stimmt, aber es ist in dea Nahverkehrssystem von MAiland intergriert. Genau wie FCO in Rom. MXP ist nur zu Sonderpreisen zu erreichen, die für italienische Verhältnisse hoch sind. Bus 7 EUR, Zug 10 EUR. Mainz? Wiesbaden? Koblenz? Kennt der Brite, Spanier oder Ungar nicht.
744pnf Geschrieben 29. November 2012 Melden Geschrieben 29. November 2012 Ansonsten würde ich auch sagen: Vielleicht so langsam mal zurück zum eigentlichen Thema? Hier ist die Rede von elementaren Bestandteilen des Geschäftsmodells von FR. Würde mir schwerfallen, daraus einen OT-Vorwurf zu rechtfertigen wenn ich sehe wie sich z.B. der AB-thread mit all seinen Facetten schon um seine eigene Achse gedreht hat.
nairobi Geschrieben 29. November 2012 Melden Geschrieben 29. November 2012 (bearbeitet) Andere Airlines ziehen ihre Passagiere genauso über den Tisch wie FR. Man lese bloß den Kauderwelsch in den Tarifbedingungen wie "CXL MADE 1 MO PRIOR TO ARR USD10000.00 NON-REFUND.IF CXLD W/IN 1 MO OF ARR FULL STAY /GTD EXCL USE OF 19 RMS/5". (Zugegeben das Beispiel ist aus einer Hotelbuchung, aber bei Flugtickets sieht es genau so aus). Welcher Normalo versteht das? Das ist doch kein Vergleich. Wenn ich nach Frankfurt will und übr 100km entfernt lande, obwohl ich ein Ticket nach Frankfurt gekauft habe ist das Täuschung. Wenn Dein Beispiel vercryptet das ausdrückt, was ich man wollte ist es das nicht (auch wenn man es nicht versteht). Ein Hamburger findet man das natürlich nicht teuer. Ein Kölner würde fragen, ob der genannte Preis für zwei Personen gilt ;) Ich frage mich bei dem Preis eher, wie die Beteiligten davon wirtschaftlich überleben können und zwar pro Person. In München können Sie davon kaum ein vergleichbares Hotel bezahlen. Zur Person von MOL: Er ist ein typischer Ire. Wer einmal viel mit Iren zu tun gehabt hat (wie ich), weiß, dass sie gedanklich verdammt flexibel und relaxed sind, wie etwa Italiener oder Russen. Diese irische Art kommt im steifen Deutschland nur komisch an. Ich bin ein Fan von englisch Humor. Aber MOL finde ich weniger komisch. Manche mögen ihn wie Steve Jobs für ein Marketinggenie halten, das kann ich sogar nachvollziehen. Bei mir kommen/kammen beiden nicht so gut an. MXP ist nur zu Sonderpreisen zu erreichen, die für italienische Verhältnisse hoch sind. Bus 7 EUR, Zug 10 EUR. Also etwa auf Münchner Niveau. Passt doch auch, ist Mailand soetwas wie das italienische Gegenstück zu München! Kennt der Brite, Spanier oder Ungar nicht. Eben, darum ja die Täuschung mit fremden Federn! Bearbeitet 29. November 2012 von nairobi
kirchi Geschrieben 29. November 2012 Melden Geschrieben 29. November 2012 (bearbeitet) Sorry, das ich mich wieder so in Rage geschrieben habe ;-) Aber Ryanair ist ein Unternehmen wie jedes andere, nur ein Tick besser gemanagt. ich sehe auch ein, dass FR ein gut gemanagtes Unternehmen ist. Aber besser als andere? Egal, dein Vergleich ist subjektiv und das ist auch gut so. Ich finde es eben nicht ok, dass Ryanair (wie viele andere Flieger und in anderen Branchen auch) Subventionsnomadismus betreibt. Ebenso empfinde ich die Diskussion HUB vs. Regionalflughafen als überflüssig. Klar muss man nicht Millionen oder Milliarden verplämpern, aber man muss seinem Gebiet (welche Größe das ist, will ich nicht festlegen) schon zugestehen, eine leistungsfähige Infrastruktur zu erhalten. Das kostet dann eben auch mal was (genauso wie Straßen, Schienen, Kanäle, Opern, Zooparks, Sportanlagen etc.) und gehört halt dazu. Aber es würde mich mal, ganz unabhängig dieser leidlichen Diskussion hier interessieren, wieviele Strecken FR im Jahr neu eröffnet und wieviele sie aufgeben (muss). Gibt es da eine Übersicht oder Schätzungen? Und zum Täuschungsthema: ich denke, wer in der Lage ist, ein Flugticket zu buchen, der sollte auch in der Lage sein, zu schauen wo er denn landen oder starten wird. Wer Reisen will, muss sich eben auch ein wenig darauf vorbereiten. Wenngleich ich diese Airportnamen nicht gut finde, denn das kommt meistens auch nicht den Flughafenregionen zu gute, sondern einer größeren Stadt, die "nichts" dafür kann... Bearbeitet 29. November 2012 von kirchi
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