bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Was auf jeden Fall zur Debatte kommen sollte sit das eigene Auswahlverfahren und dias Selbstbild die besten Piloten der Welt zu haben. Mal abgesehen davon das es eh nicht stimmte, ... Was soll an dem Auswahlverfahren verändert werden? Psychologische Gutachten werden bereits erstellt. Und woher hast du die Expertise behaupten zu können wer "die besten" Piloten sind? Ist der Begriff überhaupt definiert? ... bringt die angeblich so tolle Fluggesellschaft zurecht in arge Bedrängnis. Da kann man getrost von "Mitschuld" sprechen, wenn sich das verdichtet, was jetzt als Gerücht im Raum steht. Das ist die übliche Prozedur und keine LH-Spezialität. Hier von Mitschuld zu sprechen ist in meinen Augen mehr als üble Nachrede. Denk mal darüber nach was für Klopper du so von dir gibst. Bei jeder Niete gucken 100 Menschen täglich drauf, ob alles technisch perfekt ist, aber ein psychisch Kranker kann jederzeit in den Flieger steigen, obwohl er krank geschrieben ist. Wenn das nicht ein Schwachpunkt im System ist, was dann? Könnte daran liegen dass man das technische Bauteil eindeutig beurteilen kann, wie soll das bei einer psychischen Störung gelingen? @Flotte - auf meine Kosten möchte ich vor psychisch Kranke geschützt werden. Dann gehe am besten nicht mehr aus dem Haus, schon dein Nachbar könnte mit dem Messer in der Hand auf dich warten. Es gibt also keine Pflicht für Ärtze oder Patienten, die vom Arzt bestätigte Krankheit in System einzutragen, damit der AG diesen Patienten bis zur Gesundung freistellen muss und er nicht arbeiten darf? Warum sollte man ihn denn sonst überhaupt untersuchen? Der Arzt attestiert medizinische Unbedenklichkeit. Kann ein Pilot diese nicht erbringen, kann seine Lizenz nicht aufrecht erhalten werden. Ein System zur Meldung einer "Bedenklichkeit" ist gesetzlich verboten. Da wurde in der Vorgehensweise der LH versagt. Ohne Wenn und Aber. LH schöpft den gesetzlich bindenden Rahmen voll aus und bietet darüber hinaus Hilfssysteme an. Es gibt anonyme Meldesysteme um Auffälligkeiten von Kollegen zu melden. Für Betroffene gibt es ein sehr ausgedehntes Angebot an Hilfeleistungen in medizinischen und psychologischen Belangen. Bist du so naiv anzunehmen, dass man sich mit dieser potentiellen Gefahr nie auseinander gesetzt hat?
JeZe Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Was auf jeden Fall zur Debatte kommen sollte sit das eigene Auswahlverfahren und dias Selbstbild die besten Piloten der Welt zu haben. Mal abgesehen davon das es eh nicht stimmte, denn viele Airlines haben Zivilpiloten die in jungen Jahren Kapfjets geflogen sind. Nur muss ein guter Kampfjetpilot ja nicht automatisch ein guter Pilot für Passagierjets sein. Da sind ja durchaus sehr unterschiedliche Qualitäten gefragt. Ich frage mich, warum wir jetzt eigentlich von der Lufthansa erwarten dieses Problem zu lösen. Müssen wir jetzt nur vor Lufthansa-Piloten Angst haben oder nicht auch genauso vor Lokführern oder Busfahrern, die ebenfalls viele Leute töten können. Was ist mit Air Berlin, Air France oder KLM - ist da die Auswahl besser? Bearbeitet 27. März 2015 von JeZe
Flotte Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Danke, Bueno vista. Grün ist gerade vergriffen, ich hole das nach.
JeZe Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Wer hat das wo getan? Es geht aber darum, die Prozesse so auszurichten, dass so eine gesundheitliche Überprüfung entsprechend bindend nachgehalten werden kann. Und da das nicht gemacht und eingeführt wurde, gibt es eben hier offensichtlich gravierende Lücken in der Sorgfalt, die diese Menschenleben gefordert haben. Das nennt sich für mich Fahrlässigkeit. Und da wäre die LH in der Vergangenheit gefordert gewesen. So einfach ist das. Da Deine Prämisse schon grob falsch ist, wird auch die Schlussfolgerung nicht richtiger. Du setzt nämlich einfach voraus, dass solches Verhalten erkennbar wäre und man es nur durch geeignete Tests erkennen müsste. ALLE Psychologen, die zu dem vorliegenden Fall irgendwas gesagt haben waren sich darin einig, dass solcherlei Verhalten nicht zu erkennen ist, wenn der Betroffene nicht mitspielt.
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Laßt uns nochmal zum konkreten Fall zurückkehren. Andreas L. war in psychotherapeutischer Behandlung - können wir das voraussetzen? Ich denke, ja. Wir wissen aber nicht, ob der Psychotherapeut die AU ausgeschrieben hat. Irgendjemand hat es aber getan, dem Patienten den gelben Schein ausgehändigt und natürlich darauf vertraut, daß Andreas L. den Schein seinem AG aushändigen würde. Das genau hat L. aber nicht getan - der erste Schritt zum Verhängnis. Ich bleibe dabei, daß die ausgestellte AU in einem Zusammenhang mit der späteren Tat steht. Wenn es nun die Regel gäbe, daß der Arzt und nicht der Patient, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den AG senden muß, und zwar am selben Tag der Ausstellung, dann hätte Andreas L. seinen Dienst nicht antreten können. Die ärztliche Schweigepflicht wäre durch dieses Verfahren nicht berührt.
Gerrity Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Aber wäre Andreas L. zum Arzt gegangen, wenn der Arzt das Attest der Firma schicken muss? Edit: Man könnte den Arzt natürlich auch anlügen und behaupten, dass man Student sei. Bearbeitet 27. März 2015 von Gerrity
bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Erkennt der untersuchende Mediziner eine potentielle Gefahr, ist er sogar verpflichtet dies zu melden und in begrenztem Rahmen von seiner Schweigepflicht entbunden.
oldblueeyes Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Die Kernfrage bleibt - es gibt eine Schwachstelle im System. Wie kann man die Risiken minimieren?
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Aber wäre Andreas L. zum Arzt gegangen, wenn der Arzt das Attest der Firma schicken muss? Das ist jetzt eine Hypothese von mir, aber Andreas L. konnte entweder nicht wissen, daß er krankgeschrieben werden würde, oder, er wollte sich krankschreiben lassen, was ja nicht ungewöhnlich ist. Der Normalfall ist doch so, daß man erst dann zum Arzt geht, wenn man sich auch krankschreiben lassen möchte, und das sicher nicht bei einm Schnupfen. Konkret im ersten Fall (vorheriges Nichtwissen) würde das doch so ablaufen: Gespräch, Untersuchung, sorgenvolles Gesicht des Arztes, und dann sagt er: "Herr L., in dem Zustand werde ich Sie krank schreiben. So können Sie nicht fliegen." Und zu Deinem Edit: Der Arzt weiß doch wo seine Patienten arbeiten. Bearbeitet 27. März 2015 von aaspere
bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Die Kernfrage bleibt - es gibt eine Schwachstelle im System. Wie kann man die Risiken minimieren? Ein "Test" wird es nicht leisten können. Die Bedingungen zum Bestehen werden sich so schnell herum sprechen, wie geleakte Ergebnisse einer Abi-Klausur. Vielleicht könnten solche Untersuchungen aber aufdecken, unter welch enormem Druck Piloten heutzutage stehen.
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Erkennt der untersuchende Mediziner eine potentielle Gefahr, ist er sogar verpflichtet dies zu melden und in begrenztem Rahmen von seiner Schweigepflicht entbunden. Genau so ist ist es, habe ich gerade vorhin im TV gesehen/gehört.
oldblueeyes Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Was soll an dem Auswahlverfahren verändert werden? Psychologische Gutachten werden bereits erstellt. Und woher hast du die Expertise behaupten zu können wer "die besten" Piloten sind? Ist der Begriff überhaupt definiert? Es ist die Behauptung des Konzerns, mehrfach auch in Pressekonferenzen betont. Und das ist gerade das Problem, denn Abstürze kamen in der Luftfahrt schon mal vor, die Lufthansa ist jedoch eventuell die einzige Airline die es wegen einer psychischen Störung eines Piloten trifft. Und das "Geschmäckle" dieser Differenz zwischen Selbstbild des Konzerns und Wirklichkeit ist am Ende auch ungerecht für alle im Cockpit die gute Arbeit leisten.
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Die Kernfrage bleibt - es gibt eine Schwachstelle im System. Wie kann man die Risiken minimieren? Messerscharf erkannt. Der Unterschied innerhalb des Systems ist nur, daß es Berufe gibt, bei denen es hinnehmbar ist, wenn jemand krank ist und dennoch arbeitet, ausgenommen hochinfektiöse Krankheiten. Bei Piloten, Busfahrern, Lokführern und sicher auch noch anderen Berufen gefährdet der kranke Patient aber andere und nicht nur sich selbst, wenn er trotz Krankschreibung arbeitet. Und deshalb meine Überlegung, daß der Arzt den gelben Schein an den AG senden sollte. Edit: Um hier nicht in den Verdacht zu geraten, ich wollte unterschiedliche Abläufe für Piloten einerseits und "normale" Berufe vorschlagen: Das sollte für alle Arbeitnehmer gelten, also zu einer gesetzlichen Regelung führen. Bearbeitet 27. März 2015 von aaspere
bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Welches Selbstbild meinst du, das der besten Piloten? Vielleicht war er ein begnadeter Flieger, aber leider einer der erkrankte. Ich will die LH nicht in Schutz nehmen, wer weiß was noch alles ans Tageslicht kommt. Aber die Suche nach der Schuld sollte nicht in eine Hetzjagd münden. Bearbeitet 27. März 2015 von bueno vista
D-AIGR Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Es ist schlimm genug, dass es zu dieser Katastrophe kam. Schlimmer sind Teile der Berichterstatter bzw. die Berichte die man lesen, hören und sehen kann. Noch schlimmer sind jedoch diejenigen, die bevor es ein offizielles Untersuchungsergebnis der Ermittlungsbehörden (BEA, BFU) gibt, irgendwelche Forderungen nach Konsequenzen aufstellen. Bislang gibt es lediglich die Aufzeichnung des Cockpit Voice Recorders, der Flight Data Recorder ist noch nicht gefunden und damit fehlen wichtige Informationen. Es handelt sich bislang um eine mögliche, bzw. aus den bisher vorliegenden Informationen wahrscheinliche Variante, dass der First Officer von 4U9525 ein wesentlicher Faktor für diese Tragödie ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber verfrüht von einer absoluten Gewissheit zu sprechen, dass der FO das Flugzeug bewusst zum Absturz gebracht hat. Das jetzt eine neue Regelung (Cockpit permanent mit zwei Besatzungsmitliedern besetzen) umgesetzt werden soll bzw. bereits wird, ist keine Bestätigung der aktuell wahrscheinlichsten Ursache für das Unglück. Geradezu absurd sind Äußerungen mancher hier im Forum, dass man zukünftig die ärztliche Schweigepflicht für Verkehrsflugzeugführer, Lokführer, Busfahrer etc. mal so eben aufhebt, um die Sicherheit zu erhöhen - dabei ist völlig unklar, ob eine psychische Erkrankung überhaupt erkannt werden kann oder ob es gar keiner Erkrankung bedarf, sondern dass eine persönliche Stresssituation (Trennung etc.) schon als gefährlich angesehen wird. Eine solche Diskussion ist meiner Meinung nach reine Augenwischerei. Es gab jetzt diese Tragödie in den französischen Alpen, möglicherweise war der FO Verursacher, aber dies ist absolut kein Grund die Persönlichkeitsrechte einzelner derart zur Diskussion zu stellen. Damit wird womöglich suggeriert, dass es eine absolute Sicherheit in der Fliegerei geben kann, dass ist aber weder da noch in irgendeinem anderen Bereich des Lebens möglich. Zusammenfassung: ich finde öffentlich geäußerte Spekulationen von Foristen hier sowie anderen "Experten" in den Medien, über Ursachen der Tragödie und möglichen Konsequenzen daraus überflüssig und vor allem gegenüber der Angehörigen der Opfer pietätlos. Die Jagd der Medien nach der quotenstärksten Schlagzeile ist geradezu pervers, es werden Falschinformationen verbreitet, weil jeder von jedem abschreibt. Das sich nun auch noch herausstellt, dass ein Bild das den FO von 4U9525 zeigen soll, eine ganz andere Person darstellt, setzt dem die Krone auf. Das Unglück bewegt mich selber zutiefst auch ohne das ich jemanden an Bord kannte - ich wünsche allen Angehörigen der Opfer die Kraft, diese für sie schwere Zeit durchzustehen. Ich hoffe sie können unbehelligt von Dritten trauern, um mit ihrem Verlust leben zu lernen. Wohl nur ein frommer Wunsch meinerseits ist, dass die Medien sich in ihrer Berichterstattung zurücknehmen und teils wüste Spekulationen ein Ende haben. #indeepsorrow Bearbeitet 28. März 2015 von D-AIGR
bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Und deshalb meine Überlegung, daß der Arzt den gelben Schein an den AG senden sollte. Das ist überlegenswerter Ansatz. Müsste dann für alle Erkrankungen gelten und der AG den MA unausweichlich vom Dienst ausschließen. Heute obliegt es dem Angestellten die Krankmeldung "auszuführen". @D-AIGR: Kompliment zum Post. Viele gewissenhafte Poster nutzen diese Plattform aber auch zum Austausch und Verarbeiten solcher schlimmen Geschehen. Ich würde da nicht pauschalisieren, auch wenn mich manches Posting hier wirklich an die Grenzen der Höflichkeit bringt. Bearbeitet 27. März 2015 von bueno vista
gerri Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade bei Airlines die viele Piloten beschäftigen die früher beim Militär waren (auch mit Kampfjet Erfahrungen) anfällig für Unfälle sind. Es wird vermutet bzw. ist es fast schon bewiesen, dass dies an der erlernten Hackordnung der Armee liegt. Sprich, der Pilot ist ein Teamspieler, wenn man es ganz einfach ausdrücken möchte und gerade wegen seiner Erfahrung hält er sich für ein wenig "unsterblich". So, nun gib mir bitte eine Quelle, die dezidiert beschreibt, dass ehemalige Militärpiloten anfällig für Unfälle sind. Ich kenne viele ehemalige Kameraden, die zu zivilen airlines gewechselt sind, und nach meinem aktuellen Kenntnisstand ist auch noch keiner von denen vom Himmel gefallen. Es ist ja auch nicht so, dass sie verzugslos von der F-86 oder F-104 in die 707 umgestiegen sind. Richtig ist aber auch, dass gerade bei einigen asiatischen airlines viele Piloten über das Militär zu einer Fluggesellschaft kamen. Eine Quelle hierzu kann ich nicht benennen, aber ich meine, dass ich in einem Artikel einer Luftfahrtfachzeitschrift dieses gelesen habe. Und was die "erlernte Hackordnung" angeht, mit dem Begriff kann ich leider nichts anfangen. Bei diesem post unterstelle ich mal, dass du nie in einem fliegenden Geschwader der Lustwaffe gedient hast; sonst würdest du nicht zu solchen absurden Äusserungen kommen.
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) @ D-AIGR Dein posting gehört eigentlich in den Ereignis-Thread; hier geht es um LH allgemein. Das soll aber keine Kritik sein. Wenn er dort erschienen wär, hätte ich auch nicht reagiert, weil ich mich an dem Thread überhaupt nicht beteiligt habe. Hier kann ich das aber. Deine Kritik an dem Medienverhalten teile ich. Ich kann andererseits das Medieninteresse auch verstehen, da es sich um ein Ereignis von nationaler und europäischer großer Bedeutung handelt. Es hat nach 9/11 erst einmal einen wirklich vergleichbaren Fall im südlichen Afrika gegeben (LAM 470). Was einige Forenteilnehmer hier betrifft, so sehe ich das etwas entspannter als Du. Wir sind hier näher an der Thematik als die Normalbevölkerung, und da darf es nicht verwundern, daß so geschrieben wird, wie eben geschrieben wird. Du liegst richtig, es gibt als Beweis bisher nur den CVR; fehlen tut noch der FDR. Es gibt aber eine fast lückenlose Indizienkette, die keine andere Interpretation zuläßt. Insofern ist das aus meiner Sicht auch keine Vorverurteilung; das schreibst Du aber auch nicht. Ich weiß jetzt nicht, ob Deine Bemerkung auf mich und meine Überlegung zielte, aber ich habe nicht die Überlegung angestellt, die ärztliche Schweigepflicht aufzuheben, sondern nur eine Änderung im Verfahren der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgeschlagen. Daß hier im Forum jetzt Überlegungen angestellt werden, im System Änderungen/Verbesserungen vorzuschlagen, halte ich auch für normal; dafür ist ein Forum ja da. Das ZDF hat sich eben übrigens für die Veröffentlichung eines falschen Bildes entschuldigt; das hattest Du ja heftig kritisiert. Vielleicht sollte auch noch erwähnt werden, daß diese Diskussion hier im LH-Thread schon richtig aufgehoben ist, weil die LH-Group ja immer noch die größte Airline-Group in Deutschland ist. Bearbeitet 27. März 2015 von aaspere
Flotte Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 die Lufthansa ist jedoch eventuell die einzige Airline die es wegen einer psychischen Störung eines Piloten trifft. = [_] "Da ca. 70% der Bewerber beim Assessment durchfallen, lehnt die LH gerade die normalen Bewerber gezielt ab." [_] "Ich habe eine Liste der Unglücke mit suizidalem oder wahrscheinlich suizidalem Beweggrund bislang nicht zur Kenntnis genommen." Bitte kreuz an.
JeZe Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Eben war auch eine Flugmedizinerin im Heute Journal: auch sie sagte eindeutig, dass es nicht leistbar ist, sowas im Voraus zu erkennen. Wenn also jemand behauptet es gäbe hier ein spezielles Verfahrensproblem bei der LH soll er dann auch bitte belegen, was andere Airlines besser machen, damit sowas bei ihnen nicht passieren kann.
gerri Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Das ist überlegenswerter Ansatz. Müsste dann für alle Erkrankungen gelten und der AG den MA unausweichlich vom Dienst ausschließen. Heute obliegt es dem Angestellten die Krankmeldung "auszuführen". @D-AIGR: Kompliment zum Post. Viele gewissenhafte Poster nutzen diese Plattform aber auch zum Austausch und Verarbeiten solcher schlimmen Geschehen. Ich würde da nicht pauschalisieren, auch wenn mich manches Posting hier wirklich an die Grenzen der Höflichkeit bringt. Klar, wenn der AN in Münster wohnt, dort zu einem Arzt geht, der AG seinen Sitz in Düsseldorf hat, was glaubst du wohl, wann der "gelbe Schein" auf dem Postwege dort ankommt? Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum man zum Dienst geht, obwohl man krank geschrieben ist. Das ist mehr als unverantwortungsvoll.
bueno vista Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Klar, wenn der AN in Münster wohnt, dort zu einem Arzt geht, der AG seinen Sitz in Düsseldorf hat, was glaubst du wohl, wann der "gelbe Schein" auf dem Postwege dort ankommt? Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum man zum Dienst geht, obwohl man krank geschrieben ist. Das ist mehr als unverantwortungsvoll. Es gäbe auch elektronische Post. Was ist mit Selbstständigen? Oder dem unter Druck stehenden Mitarbeiter der seine Aufgaben erledigen möchte? Das gehört wirklich rüber in den Unfallthread. Bearbeitet 27. März 2015 von bueno vista
aaspere Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Klar, wenn der AN in Münster wohnt, dort zu einem Arzt geht, der AG seinen Sitz in Düsseldorf hat, was glaubst du wohl, wann der "gelbe Schein" auf dem Postwege dort ankommt? Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum man zum Dienst geht, obwohl man krank geschrieben ist. Das ist mehr als unverantwortungsvoll. Es gibt immer noch das gute alte FAX als Vorabinformation. Eben war auch eine Flugmedizinerin im Heute Journal: auch sie sagte eindeutig, dass es nicht leistbar ist, sowas im Voraus zu erkennen. Sie sagte aber auch, daß sich der Patient strafbar machen würde, wenn er eine AU-Bescheinigung nicht dem AG aushändigen würde.
baerchen Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 Es ist schlimm genug, dass es zu dieser Katastrophe kam. Schlimmer sind Teile der Berichterstatter bzw. die Berichte die man lesen, hören und sehen kann. Noch schlimmer sind jedoch diejenigen, die bevor es ein offizielles Untersuchungsergebnis der Ermittlungsbehörden (BEA, BFU) gibt, irgendwelche Forderungen nach Konsequenzen aufstellen. Bislang gibt es lediglich die Aufzeichnung des Cockpit Voice Recorders, der Flight Data Recorder ist noch nicht gefunden und damit fehlen wichtige Informationen. Es handelt sich bislang um eine mögliche, bzw. aus den bisher vorliegenden Informationen wahrscheinliche Variante, dass der First Officer von 4U9525 ein wesentlicher Faktor für diese Tragödie ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber verfrüht von einer absoluten Gewissheit zu sprechen, dass der FO das Flugzeug bewusst zum Absturz gebracht hat. Das jetzt eine neue Regelung (Cockpit permanent mit zwei Besatzungsmitliedern besetzen) umgesetzt werden soll bzw. bereits wird, ist keine Bestätigung der aktuell wahrscheinlichsten Ursache für das Unglück. Geradezu absurd sind Äußerungen mancher hier im Forum, dass man zukünftig die ärztliche Schweigepflicht für Verkehrsflugzeugführer, Lokführer, Busfahrer etc. mal so eben aufhebt, um die Sicherheit zu erhöhen - dabei ist völlig unklar, ob eine psychische Erkrankung überhaupt erkannt werden kann oder ob es gar keiner Erkrankung bedarf, sondern dass eine persönliche Stresssituation (Trennung etc.) schon als gefährlich angesehen wird. Eine solche Diskussion ist meiner Meinung nach reine Augenwischerei. Es gab jetzt diese Tragödie in den französischen Alpen, möglicherweise war der FO Verursacher, aber dies ist absolut kein Grund die Persönlichkeitsrechte einzelner derart zur Diskussion zu stellen. Damit wird womöglich suggeriert, dass es eine absolute Sicherheit in der Fliegerei geben kann, dass ist aber weder da noch in irgendeinem anderen Bereich des Lebens möglich. Zusammenfassung: ich finde öffentlich geäußerte Spekulationen von Foristen hier sowie anderen "Experten" in den Medien, über Ursachen der Tragödie und möglichen Konsequenzen daraus überflüssig und vor allem gegenüber der Angehörigen der Opfer pietätlos. Die Jagd der Medien nach der quotenstärksten Schlagzeile ist geradezu pervers, es werden Falschinformationen verbreitet, weil jeder von jedem abschreibt. Das sich nun auch noch herausstellt, dass ein Bild das den FOs von 4U9525 zeigen soll, eine ganz andere Person darstellt, setzt dem die Krone auf. Das Unglück bewegt mich selber zutiefst auch ohne das ich jemanden an Bord kannte - ich wünsche allen Angehörigen der Opfer die Kraft, diese für sie schwere Zeit durchzustehen. Ich hoffe sie können unbehelligt von Dritten trauern, um mit ihrem Verlust leben zu lernen. Wohl nur ein frommer Wunsch meinerseits ist, dass die Medien sich in ihrer Berichterstattung zurücknehmen und teils wüste Spekulationen ein Ende haben. #indeepsorrow well said !!!!
gerri Geschrieben 27. März 2015 Melden Geschrieben 27. März 2015 (bearbeitet) Es gibt immer noch das gute alte FAX als Vorabinformation. Sie sagte aber auch, daß sich der Patient strafbar machen würde, wenn er eine AU-Bescheinigung nicht dem AG aushändigen würde. Wer hat heute noch ein Fax? :D Aus der Praxis und mit dem örtlichen Personalrat vereinbart: - Kann der AN seinen Dienst gem. Plan aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten, so hat er dieses unmittelbar telefonisch zu übermitteln bzw. übermitteln lassen - Erkrankt ein AN in seiner dienstfreien Zeit, so hat er dieses nach dem Arztbesuch ebenfalls telefonisch zu übermitteln. Unabhängig davon ist die AU-Bescheinigung innerhalb von 3 Tagen an den AG zu übersenden. Wenn mich nicht alles täuscht, fluppt das schon so seit mehr als 40 Jahre, beschwerdefrei. Edit: Sehe gerade, Schnapszahl Bearbeitet 27. März 2015 von gerri
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