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Aktuelles zu Emirates


Gast Jörgi

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Emirates bezahlt seine FA besser als Lufthansa und Leiharbeit gibt es dort auch nicht

 

Leiharbeit ist ohne Kündigungsschutz auch nicht wirklich notwendig, es sei denn man hat dauerhafte Auftragsspitzen.

 

Die Lohnkosten der Lufthansa sind wesentlich höher als bei Emirates, wo man im Endeffekt auch nicht wirklich prickelnd verdient. 2.000 US$ im Monat Netto (Steuern gibt es keine, SV nur über die Firma) und freie Unterkunft. Das kann man bei LH umgerechnet auch verdienen.

 

Und aufgrund anderer Faktoren (z.B. Verfügbarkeit vieler gut ausgebildeter Arbeitskräfte im eigenen Land anstatt Expats) gegenüber EK wieder massive Vorteile.

 

Die Expats kommen meist aus Niedriglohnländern, zahlen keine Steuern und die Lohnkosten für diese sind schlicht ein Witz. Zudem hat Emirates nicht mir irgendwelchen Blockaden bei Flughafenausbauten oder Nachflugverboten zu kämpfen. Von Chancengleichheit kann keine Rede sein.

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@Sulawesi

 

Warum schreibst du immer das gleiche. Man kann es doch nicht mehr hören und jeder weiß es, das EK und viele andere einen Vorteil gegenüber der Alten und Neuen Welt haben.

 

Jahrzehntelang hatten die Staatscarrier wie die LH doch auch die ganzen Vorteile auf ihrer Seite und keiner hat sich aufgeregt.

Wenn sie aber nicht in der Lage sind ihren Vorsprung zu verteidigen, kann doch ein neuer und bis vor einigen Jahren belächelter Wettbewerber nichts dafür, wenn es bei uns einen “Sozialstaat“, “Linksgrüne“ oder “Blockaden“ gibt. All das kann man keinem Wettbewerber in die Schuhe schieben.

 

Und was es mit den Steuern in den VAE auf sich hat, kann ich auch nicht verstehen. Jeder Staat kann doch selbst entscheiden wie und was er seiner Bevölkerung aus der Tasche zieht. Oder sind wir der Nabel der Welt nachdem sich alles zu richten hat?

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Sorry für das OT, aber darauf muss ich antworten.

2. Ein Außenhandelsüberschuss ist das Beste, was einem Land passieren kann.

So dachte ich auch mal, aber denk doch bitte mal kurz über diese Konsequenz nach.

Was gibt es denn für den Außenhandelsüberschuss? Wie kann ein Land die Waren bezahlen, wenn es immer mehr einkauft als es verkauft? Gar nicht. Überhaupt gar nicht. Es kann sich nur Geld leihen, um die Waren zu kaufen.

Deutlicher: Es kann sich von Deutschland Geld leihen, um Deutsche Waren zu kaufen. Da das andere Land aber ein Außenhandelsdefizit hat, kann es dieses geliehene Geld niemals zurückzahlen. Niemals.

Noch deutlicher: Wir geben dem Land Geld + Waren und bekommen nichts von beidem zurück. Und das findest Du gut?

Das hört sich nur gut an, solange das Geld (konkret die Staatsanleihen) als Wert in der (Staats-) Bilanz verbucht werden können. Im Moment fliegen die Anleihen aber um die Ohren, weil sie einfach nichts Wert sind. Wie soll Griechenland/Spanien/Italien/etc. die jemals zurückzahlen? Es können doch nur neue Anleihen aufgenommen werden, um die Zinsen zu bedienen. Das ist doch ein klassisches Schneeballsystem.

Wir verkaufen denen also Airbusse/Panzer/Werkzeugmaschinen/Autos und leihen denen das Geld dafür.

Am Ende ist der Airbus/Panzer/Auto weg und das Geld ebenso.

Die Amis machen es genau richtig: Leben seit Jahrzehnten auf Kosten der Welt und drucken immer wertloser werdende Dollars und jeder liefert ihnen weiterhin Waren, obwohl die Schulden niemals getilgt werden (was bedeutet, dass die Waren niemals wirklich bezahlt werden).

 

Und der zweite Aspekt an dem Außenhandelsüberschuss:

Wir verkaufen einen Airbus an EK, damit EK mit ausländischen Besatzungen ausländisch Produziert und die Transport-Dienstleistung dann uns Deutschen anbietet. Wäre es nicht besser, wir verkaufen den Airbus ohne Außenhandelsüberschuss einem einheimischen Unternehmen, damit wir selber diese Transportdienstleistung produzieren können?

Oder ist es gesamtwirtschaftlich wirklich sinnvoll, dass unsere Maschinenbauunternehmen so tolle Produktionsroboter nach China exportierten, damit die Chinesen damit Waren herstellen können, die sie uns verkaufen? Wäre es nicht besser, wir kaufen die Produktionsroboter selbst und produzieren die Waren selbst?

 

Denk bitte mal darüber in Ruhe nach:

a) Zum Außenhandelsüberschuss gehört immer einer mit einem Außenhandelsdefizit und der kann die eingekaufte Ware im Mittel niemals bezahlen, das ist zwangsläufig ein Schneeballsystem. Um neben vielen anderen Schneeballsystemen (z.B. Zinseszins) nicht noch eines aufzubauen, sollte Export und Import möglichst ausgeglichen sin.

b) Nachdem wir nur relativ wenige Endverbraucherwaren, aber viele Werkzeuge exportieren, unterstützen wir damit langfristig die Exportwirtschaft mehr als die eigene Wirtschaft.

 

Natürlich kann man so ein Ungleichgewicht sehr lange aufrechterhalten und man kann ja auch viel machen (was jetzt passiert):

- Selbst Geld drucken (Eigene Anleihen aufkaufen), dann können die weiter unsere zwangsverbilligten Waren kaufen (senkt unseren Wohlstand)

- Den Außenhandelsüberschuss mittels Inflation neutralisieren (senkt unseren Wohlstand)

- Den eigenen Wohlstand in Form von Leben/Rentenzeit relativ zu den anderen Ländern immer weiter senken und so unsere Waren immer billiger anbieten können. Ich halte eine Rente mit 67+ für sehr sinnvoll, aber was bringt es, wenn wir dadurch vielleicht 20% mehr Lebensarbeitszeit und ca. 40% weniger Rentenzeit als die Griechen haben, wenn wir diesen Wettbewerbsvorteil nutzen, um Waren (z.B. Panzer) herzustellen, die wir dann den Griechen schenken und unseren Steuerzahler finanzieren lassen. Dann lasst doch lieber unsere Leute mit 60 in Rente gehen und in den 20% weniger Lebensarbeitszeit produzieren wir diese Waren erst gar nicht. Läuft in der Gesamtrechnung auf das Gleiche hinaus. Im Moment versteckt sich der Wert unserer "Wettbewerbvorteils" in den Haftungsrisiken von den ganzen Rettungsschirmen. Wenn die zum Tragen kommen (und wie sollten sie nicht: das ist ein Exponentialsystem), haben wir unsere ganze Mehrarbeit den Schuldnerländern einfach so geschenkt. Die haben die in der Zeit produzierten Flugzeuge, Panzer, Maschinen, Autos etc. und wir haben nichts dafür bekommen.

 

Und das ist genau die Folge von "Ein Außenhandelsüberschuss ist das Beste, was einem Land passieren kann".

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Jeder Staat kann doch selbst entscheiden wie und was er seiner Bevölkerung aus der Tasche zieht.

 

Richtig und jeder Staat kann auch selbst entscheiden, wem er wie viel Landerechte gibt oder mit wem er welche Abkommen unterzeichnet! Jeder Staat kann auch selbst entscheiden in wie weit er sich von Lobbyisten beeinflussen lässt oder nicht! Also wo ist dann das Problem?

Bearbeitet von Matze20111984
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Richtig und jeder Staat kann auch selbst entscheiden, wem er wie viel Landerechte gibt oder mit wem er welche Abkommen unterzeichnet! Jeder Staat kann auch selbst entscheiden in wie weit er sich von Lobbyisten beeinflussen lässt oder nicht! Also wo ist dann das Problem?

Danke für die aufschlussreiche Antwort...

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Die Expats kommen meist aus Niedriglohnländern, zahlen keine Steuern und die Lohnkosten für diese sind schlicht ein Witz.

 

Inwiefern soll die Tatsache, dass die Arbeitnehmer keine Steuern zahlen ein Wettbewerbsvorteil für Emirates gegenüber Konkurrenten sein? So langsam kann ich der Argumentation nicht mehr folgen.

Die von Dir beschriebenen Expats aus Niedriglohnländern sind übrigens auf dem globalen Arbeitsmarkt schlicht vorhanden und entscheiden sich bewusst für den Schritt nach DXB zu gehen, weil sie dort in vielen Fällen schon jede Menge Landsleute oder gar Verwandte wissen, der Kulturschock einfach kleiner und die Heimat in den meisten Fällen auch noch näher als in Deutschland ist. Alles geopolitische bzw. gesellschaftliche Tatsachen, die in keiner Weise eines regulierenden Eingriffs bedürfen.

 

 

Zudem hat Emirates nicht mir irgendwelchen Blockaden bei Flughafenausbauten oder Nachflugverboten zu kämpfen.

 

Die Tatsache, dass wir uns in Deutschland in dicht besiedeltem (aber gesamtwirtschaftlich solidem) Gebiet aufhalten wo man sich solche Entscheidungen nun mal aufgrund der demokratischen Verhältnisse nicht leicht macht bringt Nachteile (wie diesen) aber auch erhebliche Vorteile wie z.B. das Vorhandensein eines wesentlich stärkeren O&D-Marktes als in DXB.

 

 

Von Chancengleichheit kann keine Rede sein.

 

Wenn Du meinst, dass Deine doch etwas einseitigen Argumente von Wiederholungen stichhaltiger werden; soll am besten jeder für sich entscheiden. Ich habe z.B. von EK auf jeden Fall noch nie ein Klagen gehört, dass Mitteleuropa viel zentraler in den Hauptverkehrsströmen liegt und sie deshalb einen Wettberwerbsnachteil hätten, der erst einmal künstlich ausgeglichen gehört, bevor von fairen Voraussetzungen gesprochen werden kann.

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Noch deutlicher: Wir geben dem Land Geld + Waren und bekommen nichts von beidem zurück. Und das findest Du gut?

 

mal ganz überspitzt gesagt, kann ich nur ausgeben, was ich an Geld im Säckel habe. Wenn diese Länder mehr ausgeben, als eig. da ist, dann sind die selbst und nicht jemand anderes dafür verantwortlich.

 

Und um den Bogen zur Makroökonomie zu spannen, sollten diese Länder mit dem geliehenen Geld eher ihren Markt in Schwung bringen, dann kann man die Inporte aus anderen Ländern viel eher auch bezahlen. So hätten ja beide Seiten was davon. Aber in der heutogen Welt muss alles schneller, besser und neuer sein, so dass für langwährende Dinge, wie Bildung und Ertüchtigung immer weniger aus dem Säckel zur Verfügung steht. Es kommt eben vermehrt darauf an, was man hat und nicht, wer man ist...

 

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Kannst ja mal versuchen nen Termin bei Angie oder Ramsi zu bekommen? :) Aber in glaube da wird nicht viel passieren, die werden Emirates keine weiteren Landerechte geben und das ist gut so (meine Meinung)

Na wenigstens haben es die beiden schon in die nähe eines EK Fliegers gebracht und der Wirtschaftsminister sogar ins innere. Das haben ja noch nicht mal einige Nörgler mit Schaum vor dem Mund hinbekommen. Geschweige denn von einem Trip in die UAE.

 

http://www.anna.aero/wp-content/uploads/20...-conference.jpg

 

http://blog.reisen-experten.de/wp-content/...380-Cockpit.jpg

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Geschweige denn von einem Trip in die UAE.

 

Und welche Erkenntnis bringt ein Trip in die UAE?

 

Also um zu erkennen, dass das dortige Gesellschaftssystem der UAE fuer Deutschland nicht erstrebenswert ist, da muss man mehr machen als Dubai als Stop-Over oder Staedtereise zu nutzen, in den huebschen Hotels zu logieren und durch die Malls zu streunen.

Hinter den Glasfassaden lauern tiefe Abgruende, wenn man der falschen Klasse angehoert.

 

Da sollte man mal in den UAE arbeiten und wird erkennen, dass dort eine streng hierarchische Klassengesellschaft vorherrscht:

An der Spitze die Emiratis, gefolgt von den Westnasen und unten die Gastarbeiter aus Indien/ Pakistan/ Bangladesch und Afrika. Und schon die die Westnasen haben einschraenkte Rechte, siehe ein paar Threads weiter vorne

Der Umgang mit letzteren ist erbaermlich und trifft voll den Begriff der Sklaverei.

Da stehen sich die Golfstaaten in nichts nach - das gilt so fuer alle sechs: Saudi-Arabien, Kuweit, Bahrain, UAE, Qatar und auch Oman.

 

Das hat hat jetzt mit EK nichts mehr zu tun. Ja, auch in Deutschland und Europa gibt es viele Baustellen, ganz ohne Zweifel. Aber die UAE als erstrebenswert fuer Deutschland und Europa? Fuer mich ein klares Nein.

 

 

Ich bin uebrigens noch nie EK geflogen - einfach weil die einen grottigen Flugplan haben, der nicht meinen Beduerfnissen in Einklang zu bringen ist - obwohl ich FRA als Abflug voll akzeptiere. Es hat nichts mit dem Nicht-Anfliegen-Koennen von Stuttgart zu tun.

Ich fliege oft Dtld - Saudi - selbst auf solch einer Strecke ist EK keine Alternative.

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All das kann man keinem Wettbewerber in die Schuhe schieben.

 

Natürlich nicht. Ich bin auch für eine völlige Freigabe der Landerechte. Möge der Markt dies doch bitte entscheiden.

 

Von gleichen Bedingungen kann trotzdem keine Rede sein.

 

Und was es mit den Steuern in den VAE auf sich hat, kann ich auch nicht verstehen. Jeder Staat kann doch selbst entscheiden wie und was er seiner Bevölkerung aus der Tasche zieht. Oder sind wir der Nabel der Welt nachdem sich alles zu richten hat?

 

Nicht das wir uns falsch verstehen: Ich bin ein Freund von niedrigen oder nicht vorhanden Steuern und verachte unseren Sozialstaat aus ganzem Herzen. Dieser ist für Lufthansa aber nun mal ein heftiger Wettbewerbsnachteil und ich empfinde es als verständlich wenn man nach Protektion ruft.

Allerdings müssen alle europäischen Firmen Betriebsräte usw. erdulden, von daher empfinde ich es als völlig daneben das man eine einzelne Branche meint schützen zu müssen und andere nicht.

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verachte unseren Sozialstaat aus ganzem Herzen.

 

Man kann Dir nur wünschen, dass Du in Deinem Leben nie auf ein Funktionieren des so verachteten Sozialstaats angewiesen sein wirst. Mehr kann man dazu nicht sagen.

 

 

Dieser ist für Lufthansa aber nun mal ein heftiger Wettbewerbsnachteil und ich empfinde es als verständlich wenn man nach Protektion ruft.

 

 

Ich glaube, so langsam weiss ich wo unser Missverständnis liegt: Du redest in Wirklichkeit von Lohnnebenkosten wenn von "Steuern" die Rede ist. Kann das sein?

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Ich glaube, so langsam weiss ich wo unser Missverständnis liegt: Du redest in Wirklichkeit von Lohnnebenkosten wenn von "Steuern" die Rede ist. Kann das sein?

Der Begriff Lohnnebenkosten ist eh ein Marketing Gag, so etwas gibt es gar nicht, wenn überhaupt gibt es Lohnkosten und hier sind die Lohnstückosten entscheidend, da durch diese die Preisbildung bestimmt wird. Hilfreich ist der Begriff "Lohnnenbenkosten den Arbeitgebern, da sie sich dann in Diskussionen einmischen können, die sich gar nichts angehen, da sie davon überhaupt nicht betroffen sind. (Sie die sozialen Sicherungssysteme)

 

Um dem letzten BWL Trottel einmal den Zusammenhang klar zu machen. Es nutzt einem Autohersteller in China (nur ein bsp) überhaupt nichts, wenn er seinen Arbeitern 1 EURO am Tag bezahlt, so lange diese nicht in der Lage sind, einen Mercedes zusammenzuschrauben, deshalb werden auch nur bestimmte Tätigkeiten ausgelagert in 3. Welt Länder, nämlich die sehr simplen Tätigkeiten, die überall gemacht werden können ohne das sich ein Unternehmen ruiniert, zusammengebaut wird der Wagen dann in Deutschland und teuer weiter verkauft ins zumeist europäische Ausland (ein Herr (Un)sinn nennt das Basarökonomie). Dadurch entstehen dann Exportüberschüsse, die viel höher sind als die korrespondierenden Arbeitsplätze. Es müßte also heissen "endmanufactured in Germany" und nicht "made in Germany".

Bearbeitet von ahoberg
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Der Begriff Lohnnebenkosten ist eh ein Marketing Gag, so etwas gibt es gar nicht, ...

Ahja!

 

Und wie bezeichnest Du den Arbeitgeberanteil an der Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und Unfallversicherung?

Wir "Nicht-Wissenden" benutzen hierfür nämlich den Begriff Lohnnebenkosten.

 

Was ich als "Gag" durchgehen lasse, ist die Mär von den in Deutschland zu hohen Lohnnebenkosten. Denn die liegen in Wirklichkeit sogar noch unter EU-Schnitt und sind nebenbei bei uns niedriger, als z.B. in Italien, Spanien und Griechenland!

 

Um jetzt wieder zu Emirates zurück zu kommen, hat eigentlich irgend jemand verlässliche Informationen, ob überhaupt, und wenn ja in welcher Höhe irgend eine der von mir oben genannten Versicherungen für die Mitarbeiter gezahlt (mitgezahlt) werden?

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Leute, erlaubt mir, dass ich einen Text von mir aus einem anderen Forum hier poste/herein kopiere.

Die Diskussion ist eine ähnliche, wenn auch nicht die selbe.

Daher mag der Text nicht ganz genau in die Diskussion passen, spiegelt aber dennoch meine eigene Sichtweise wieder.

 

 

 

@xxx

 

Du hast weiter oben gefragt, was UNS eine Abschottung bringt.

Du führst gängige (volks-) wirtschaftliche Theorien an.

 

Das ist recht und in deiner Betrachtungsweise auch richtig, plausibel.

 

Es gibt aber auch eine andere Betrachtungsweise.

 

Ich habe selber VWL studiert und bin mit der Theorie daher durchaus vertraut.

Es sollte aber durchaus auch erwähnt werden, dass es im Gegensatz zur aktuell sehr verbreiteten mathematischen VWL auch die ethnisch-politische gibt, die etwas über den Tellerrand blanker Finanzmodelle hinaus schaut.

 

Vorweg will ich daher auch ehrlich sein und mich zu zweiterer Fraktion bekennen.

 

Um nicht zu lange zu schwafeln, also zu deinen "Fragen":

 

- Eine Abschottung, eine Protektionierung zu Lasten höherer Kosten bringt UNS (uns alle als deutsche Volkswirtschaft betrachtet) den Vorteil, dass LH (und in teilen auch AB) mit dem Interkontgeschäft das Kurz- und Mittelstreckennetz quersubventioniert.

Diese Diskussion führen wir hier ja nicht gerade zum ersten mal. An anderer Stelle habe ich schon mal postuliert, dass EK und Co. ganz schnell von ihren Forderungen abrücken würde, so man ihnen zwar alles erlauben würde, aber gleichzeitig auferlegen würde, dass sie das komplette Feedergeschäft bei uns selber bestreiten müssten.

Der essentielle Punkt am "Staats-Carrier" LH iVm der AB ist, dass diese Airlines "unseren" ethnischen und wirtschaftlichen Verkehr anbieten und abwickeln, auch wenn er per se nicht profitabel ist. Die beiden Airlines arbeiten hier mit Mischkalkulationen, die nicht unbedingt immer zu ihrem wirtschaftlichen Gesamtergebnis beitragen.

Der Gewinn für unsere Volkswirtschaft überwiegt diese Verluste aber bei weitem, ja, unsere Wirtschaftsgesellschaft würde ganz herbe Verluste und Einbrüche erleiden, hätten wir diese Verbindungen nicht.

 

 

Und da sind wir nun an einem Staats- und Wirtschaftsphilosophischen Punkt:

 

Ab wann und in wie weit muss sich alles selber tragen, um in gesamtheitlicher Betrachtung förderlich zu sein?

 

Per se betrachte ich infrastrukturelle Einrichtungen als solche, die gerne kosten dürfen, so der hierdurch errungene Mehrwert die Aufwendungen übersteigt oder dem Gesamtwohl auf anderen Ebenen über Gebühr dient.

 

Warum dürfen ÖPNV-Betreiber staatlich betrieben und subventioniert werden?

Klar - weil hierdurch Infrastruktur geschaffen wird, die unter betriebswirtschaftlichen Aspekten kaum zu halten wäre.

Warum bauen wir Straßen, Kanäle, Flughäfen, Schulen, Unis, Bibliotheken oder gar Opernhäuser?

Vieles von dem "trägt" sich nicht selber.

 

Ein Langstreckenflug kann sich durchaus selber tragen. Ja.

Besonders dann, wenn ich keinen (lokalen, kontinentalen) intensiven Feederverkehr vorhalten muss.

Ist LH und AB aber wirklich nur der Langstreckenverkehr?

 

 

 

Es gibt noch ein weiteres Argument, welches für den, die nationalen Carrier sprich - auch wenn folgendes Argument die freunde komplett freier Märkte komplett auf die Barrikaden treibt:

 

Ein staatlich protektionierter Carrier ist sich idR dieser Rolle bewusst. Daher wird er im Gegenzug, zumindest in Anbetracht eines Streckennetzes vergleichbar der zentral-europäischen Airlines, die eine oder andere Konzession an die Politik und damit an die gesamte Volkswirtschaft machen.

Nicht jede Streckeneröffnung einer LH (aber auch AF oder BA) erfolgte ausschließlich auf Grund fiskalischer Interessen. Nein, es wurden Verbindungen zwischen Staaten, den Volkswirtschaften und damit auch an deren Hauptstädte geschaffen. Diese Verbindungen kosten die Airlines mit unter erhebliche Summen, die sich in den Bilanzen natürlich negativ auswirken. Richtig.

Über lange Zeiträume hin weg betrachtet, kann der Ertrag für das gesamte Land durch diese Verbindungen hingegen ein enormer sein.

Denn bitte vergiss nicht:

Wirtschaft funktioniert sehr viel psychologischer als es die blanken Modelle und Theorien zu suggerieren vermögen - zudem spielt die Politik in anderen Märkten noch viel mehr hinein als bei uns. Da ist eine "direkte Verbindung" langfristig richtiges Geld wert.

Blöd nur, dass der Quartalsbericht derartiges nicht ausdrücken kann. ;-)

 

 

Um nochmal kurz auf EK konkret zurück zu kommen:

 

Welchen Gewinn macht unsere Volkswirtschaft durch das verstärkte Anfliegen von EK?

Ganz ehrlich: ICH weiß es nicht, da ich mich nicht informiert und auch nicht gerechnet habe. Einen lokalen Zugewinn wird man wahrscheinlich errechnen können.

Es ist bemerkenswert, dass EK inzwischen in Europa 38 (oder sogar mehr Ziele) ansteuert.

 

Fliegt EK aber auch ZWISCHEN den 38 Zielen mit vertretbaren Reisezeiten?

Nein, machen sie nicht und werden sie auch nicht.

 

Werden es die großen Netzwerk-Carrier schaffen, diese direkten, kurzen Verbindungen mit Gewinn zu betreiben?

Schwierig - es werden zwar allerorten Versuche unternommen, letztendlich bleibt aber die Netzwerkarchitektur eine quersubventionierte.

 

Wollen wir, dass die lokalen Netzwerk-Carrier komplett kostendeckend arbeiten?

Als Anteilseigner sicherlich. Als Bürger einer komplexen Volkswirtschaft sicherlich nicht, so dies bedeuten würde, dass die Anzahl an Direktverbindungen abnimmt. Der Schaden hierdurch würde die Gewinne der wenigen Anteilseigner bei weitem übersteigen.

 

 

Ergo haben wir hier nicht mal ein primäres Problem der kostenseitigen Rahmenbedingungen zwischen den Emiraten und Europa. Nein.

Wir haben einen Konflikt der Zielsetzung und der Funktionsbasis:

 

Die Sandkasten-Airlines sammeln an den Points-of-Interest bei genialen Operationskosten ein, ohne diese Punkte zu füttern.

Die europäischen Airlines sorgen erstmal für das gesammelte Aufkommen an diesen Punkten und übernehmen zudem volkswirtschaftlich relevante Transportaufgaben.

 

 

Möge nun jeder selber entscheiden, ob er auf LEJ-DUS verzichten mag, weil er für x€ weniger von MUC nach SIN fliegen kann.

 

 

Diese meine Meinung ist weiß Gott keine Standort-orientiert, geschweige denn eine Verbraucher-orientierte.

Auf speziellen Strecken wird in Folge meiner Meinung der Pax mehr als "nötig" zahlen. Ja.

 

Auch bin ich aber der Meinung, dass "subventionierte", "protektionierte" Airlines zu solidem wirtschaften angehalten sein müssen.

Nur weil es einen volkswirtschaftlichen Bestandsschutz "zu geben hat", darf nicht unrentabel und luxeriös gearbeitet werden.

Bearbeitet von FlyingT
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Und wie bezeichnest Du den Arbeitgeberanteil an der Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und Unfallversicherung?

Wir "Nicht-Wissenden" benutzen hierfür nämlich den Begriff Lohnnebenkosten.

 

Man könnte argumentieren, dass die Lohnnebenkosten, aus Sicht des Arbeitgebers, ein Teil vom Lohn sind. Schließlich bezahlt er dem Arbeitnehmer Geld, das für diesen nur in Versicherungen gesteckt wird, statt ihm ausgezahlt zu werden.

Wer zahlt denn, wenn die "Lohnnebenkosten" gesenkt werden den Mehranteil an den verschiedenen Versicherungen - der Arbeitnehmer, denn die Kosten die die Versicherungen aufzubringen haben bleiben ja gleich, also müssen auch die Einnahmen (in etwa) auf selbem Niveau gehalten werden. Ob das über eine Begrüßungsged beim Arzt o.Ä. passiert ist zweitrangig.

Eine Senkung der "Lohnnebenkosten" ist also so gesehen nichts anderes als eine Lohnkürzung.

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