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airliners.de

Aktuelles zur Deutschen Lufthansa AG


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wurde der Absturz erwähnt oder gab es eine Gedenkminute?

 

Heute auf dem Flug HAM - BUD ("Eurowings on behalf of Germanwings") gab es eine Schweigeminute. Sicherheitshinweise alle durchgeführt, aber meinem Gefühl nach etwas schneller als sonst.

Geschrieben

Dass es wohl ein Suizid war, dürfte das Ganze nicht besser machen, im Gegenteil. Man wird über Gründe spekulieren und sie vielleicht auch im beruflichen Umfeld suchen, was zusätzlich Wasser auf die Mühlen im Konflikt zwischen Piloten und Konzern ist...

Geschrieben

Der Unfall ist nicht nur für das fliegende Personal der LH ein regelrechter Schock. Gelebte Unfehlbarkeit wird nun in Frage gestellt. Warum passierte das bei uns? Wie konnte "so jemand" unerkannt in den eigenen Reihen sitzen? Wie krank oder irre muss man sein, um solch eine Tat durchzuführen? Die Gäste, die man eben noch am Eingang begrüßte, so zu anonymisieren wie der Geisterfahrer sein zufälliges Opfer?

 

Wenn der erste Schock abgeklungen ist wird man diese Fragen aufarbeiten müssen. Das Vertrauen in den Kollegen auf dem Nachbarsitz ist elementar für eine gute Crew. Diese gilt es so schnell wie möglich wieder herzustellen. Man wird sich Fragen zur Prävention stellen. Man wird auch unangenehme Fragen stellen, in wie weit die aktuelle Personaldebatte eine Rolle im Krankheitsbild des Unfallverursachers spielte.

 

Man kann diesen Unfall aber auch als Chance sehen. Als Wachrüttler, dass es eben doch Menschen und keine beliebig verschiebbaren oder umetikettierbaren Aluhüllen sind die die Verantwortung für die Passiere tragen. Das man zurück zur Wertschätzung kommt und nicht den Aktionär als wichtigstes Glied in der Kette sieht. Und diese ethische Diskussion ist nicht allein auf die Lufthansa beschränkt, sondern betrifft die gesamte Branche.

Geschrieben

Was auf jeden Fall zur Debatte kommen sollte sit das eigene Auswahlverfahren und dias Selbstbild die besten Piloten der Welt zu haben.  

Mal abgesehen davon das es eh nicht stimmte, denn viele Airlines haben Zivilpiloten die in jungen Jahren Kapfjets geflogen sind.

Geschrieben

Was auf jeden Fall zur Debatte kommen sollte sit das eigene Auswahlverfahren und dias Selbstbild die besten Piloten der Welt zu haben.  

Mal abgesehen davon das es eh nicht stimmte, denn viele Airlines haben Zivilpiloten die in jungen Jahren Kapfjets geflogen sind.

Wobei die Anforderungen an das Fliegen eines single seat fighters durchaus andere sind als die für die Arbeit im Zweimanncockpit eines Verkehrsflugzeuges, auch in psychologischer Hinsicht. Piloten, die vom Militär kommen, müssen für beides geeignet sein, Kurzschlusshandlungen schließt das aber auch nicht aus.
Geschrieben

Die Tatsache, dass die LH, (ob das nun andere Fluggesellschaften machen oder auch nicht machen), die bestätigte wieder-Gesundheit ihrer fliegenden Angestellten nach einer Krankheit nicht überprüft, bevor sie wieder fliegen dürfen und auch die Kranheit per se nicht gemeldet wird und dieser Prozess in der Personalabteilung gar nicht nachgehalten wird, bringt die angeblich so tolle Fluggesellschaft zurecht in arge Bedrüngnis. Da kann man getrost von "Mitschuld" sprechen, wenn sich das verdichtet, was jetzt als Gerücht im Raum steht.

 

Bei jeder Niete gucken 100 Menschen täglich drauf, ob alles technisch perfekt ist, aber ein psychisch Kranker kann jederzeit in den Flieger steigen, obwohl er krank geschrieben ist. Wenn das nicht ein Schwachpunkt im System ist, was dann?

 

Wo sind die Grenzen der privaten Informationsschutzes? Gibt es nicht Berufe, bei denen die Tauglichkeit nicht einfach von Lust und Laune abhängt, sondern überprüft werden müsste, nachdem es bereits zig Beispiele von Selbstmördern im Cockpit hat? Man hat offensichtlich nichts daraus gelernt. Auch nicht die LH. Es gibt eine Diametralität zwischen Eigenanspruch und Wirklichkeit in diesem Konzern. Ein längst bekannter Schwachpunkt wurde schlicht vernachlässigt.

Geschrieben (bearbeitet)

Und was sollte das bringen!?

 

Sollte - deiner Argumentation folgend - beispielsweise vorgeschrieben werden, dass in bestimmten Berufen Krankschreibungen vom Arzt direkt an den AG gemeldet werden müssen, geht der AN bei psychischen Problemen ganz einfach gar nicht erst zum Arzt (z.B. aus Angst vor Stigmatisierung, Konsequenzen etc.).

That's it.

 

 

 

 

Da kann man getrost von "Mitschuld" sprechen, wenn sich das verdichtet, was jetzt als Gerücht im Raum steht.

Und wer sagt, dass die Krankschreibung unmittelbar mit dem Vorfall zu tun hatte und nicht beispielsweise aufgrund eines grippalen Infekts o.ä. erfolgte!?

 

:huh:

Bearbeitet von klotzi
Geschrieben

Was auf jeden Fall zur Debatte kommen sollte sit das eigene Auswahlverfahren und dias Selbstbild die besten Piloten der Welt zu haben.  

Mal abgesehen davon das es eh nicht stimmte, denn viele Airlines haben Zivilpiloten die in jungen Jahren Kapfjets geflogen sind.

 

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade bei Airlines die viele Piloten beschäftigen die früher beim Militär waren (auch mit Kampfjet Erfahrungen) anfällig für Unfälle sind. Es wird vermutet bzw. ist es fast schon bewiesen, dass dies an der erlernten Hackordnung der Armee liegt. Sprich, der Pilot ist ein Teamspieler, wenn man es ganz einfach ausdrücken möchte und gerade wegen seiner Erfahrung hält er sich für ein wenig "unsterblich".

Geschrieben

Unterstellt, das stimmt alles, was hier steht:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/germanwings-absturz-in-frankreich-copilot-war-wegen-psychischer-probleme-krankgeschrieben-1.2412826

dann kann sich das zu einem richtigen Problem in der Fliegerei (nicht nur bei 4U/LH - da aber jetzt aktuell besonders) entwickeln.

Ärztliche Schweigepflicht (auch das Beichtgeheimnis) haben sicher gute Gründe. Gibt es aber auch Gründe, diese aufzuheben? Ich denke, ja, die gibt es sicher. Auch in meiner Unkenntnis der Gründe für die Krankschreibung von A.L., drängt sich doch der Verdacht auf, daß die Krankschreibung etwas mit seiner Tat zu tun hat.

Geschrieben (bearbeitet)

@klotzi

Und genau dieses Szenario habe ich damit aufgebracht: Wie wird denn sicher gestellt, dass jemand nach einer krankschreibung anschließend gesund fliegt? Offensichtlich gar nicht. Er meldet sich "fit for fly", verbalmündlich. Thats it! Wenn jemand gar nicht mehr fliegen darf, ist das gar niemandem bekannt. Er steigt ins Cockpit, weil niemand seine privaten Krankendaten veröffentlichen muss, der Hunderte von Menschen fliegt. Egal was er er für eine "Krankheit" hat, ob Erblindung, Herzinfarkt oder psychische Störungen. Wie ist das möglich??

 

Es gibt nur eine Krankschreibung, aber keine Gesundschreibung. Geradezu unvorstellbar im Kontext komplexer Techniküberprüfung bishin zur Lebenszeit von Nieten.

 

Wir Menschen sind derart technikfixiert, dass wir die naheliegendste Versagensmöglichkeit im Sicherheitsmanagement, den Faktor "Mensch", hier in die Prozessoptimierung nach Krankschreibungen gar nicht mehr einbeziehen. Das ist mir nicht nur rätselhaft, sondern katastrophal nachlässig, ja geradezu idiotisch.

 

Also ist das eine Schwäche der Prozesse bei der LH. Eindeutig.

Bearbeitet von jared1966
Geschrieben (bearbeitet)

Eine Meldepflicht für derartige Erkrankungen und/oder Krankschreibungen klingt auf den ersten Blick schlüssig und hilfreich.

 

Aber mal einen Tick weiter gedacht: Wenn jemand weiß, dass eine derartige Diagnose im Endeffekt fast vollautomatisch den Arbeitsplatz kostet, was wird er machen? Doch garantiert nicht zum Arzt gehen, solange es sich irgendwie verhindern lässt.

 

Resultat ist also, dass psychisch labile Personen ihre Krankheit noch stärker als bisher verstecken und nicht behandelt werden.

 

Ist das besser?

 

Nein. Die Airline muss mit eigenen Ärzten eigene Tests machen dürfen, aber jeder Arbeitnehmer muss auch die Möglichkeit haben, Ärzte zu besuchen, die an ihre Schweigepflicht gebunden sind. Diese gibt es nicht ohne Grund.

Bearbeitet von ilam
Geschrieben

Es gibt nur eine Krankschreibung, aber keine Gesundschreibung. Geradezu unvorstellbar ...

 

Deutscher Volkssport, AU-Zeiten eigenmächtig zu verkürzen.

 

Don't take that away from us.

Geschrieben

 

Aber mal einen Tick weiter gedacht: Wenn jemand weiß, dass eine derartige Diagnose im Endeffekt fast vollautomatisch den Arbeitsplatz kostet, was wird er machen? Doch garantiert nicht zum Arzt gehen, solange es sich irgendwie verhindern lässt.

 

Resultat ist also, dass psychisch labile Personen ihre Krankheit noch stärker als bisher verstecken und nicht behandelt werden.

 

 

 

Eben genau das meinte ich ja! Würde eine Informationspflicht des AG (durch den Arzt) durchgesetzt, geht der Patient halt einfach gar nicht erst zum Arzt...

Geschrieben

Am Ende des Tages wirst du mit harten Definitionen und harter Empirie aufwarten müssen, um irgendwas zu verbessern.

 

Wir befinden uns hier im Grundrechtebereich, da ist Schluss mit Dampfplaudern.

 

Kraftwerksfahrer, Lokführer, Busfahrer, Ärzte, Lotsen überall sind unfitte auszusortieren.

Geschrieben

Es ist halt ein ganz schwieriger Bereich. Man kann nicht einfach einen menschen ansehen und so eine psychische Erkrankung feststellen. Es ist nicht so einfach wie bei einem Beinbruch. Im Moment erfolgt die Diagnostik über Gespräche, und da ist man auf die Kooperation der Betroffenen angewiesen. Wer seinem Gegenüber Blödsinn erzählt wird im zweifel nicht diagnostiziert. Zwar gibt es in diesem Bereich gewisse Fortschritte über bildgebende Verfahren, aber 100% verlässlich lässt sich so eine Diagnose (im Gegensatz zum Beinbruch) nicht feststellen (die Persönlichkeitsrechte sogar mal ganz ausgeklammert).

 

Da nun eine gewisse Mitwirkung des Betroffenen bei der Diagnose von Nöten ist, ist eine negative Konsequenz für diesen bei negativer Diagnose nicht gerade hilfreich. Wenn man also allen Kranken den Lappen wegnimmt wird sich keiner untersuchen lassen, bzw. bei Pflichtuntersuchungen eine Show abziehen.

Insbesondere da sich aufgrund der schlechten Diagnosestellung auch keine komplette "Gesundung" feststellen lässt. Man kann also nie sagen, dass die Krankheit überwunden ist. Daher wird man bei der Wiedererteilung der Lizens ehr vorsichtig sein.

 

Daher finde ich es sehr wichtig, dass die Piloten anonym Hilfe angeboten bekommen. Insbesondere da das Fliegen ja auch kein "normaler" Beruf ist sondern oft eine Leidenschaft. Daher hilft es auch nicht viel diese Leute bei voller Bezahlung freizustellen.

Geschrieben

Es gibt also keine Pflicht für Ärtze oder Patienten, die vom Arzt bestätigte Krankheit in System einzutragen, damit der AG diesen Patienten bis zur Gesundung freistellen muss und er nicht arbeiten darf? Warum sollte man ihn denn sonst überhaupt untersuchen?

 

Warum werden denn dann Menschen mit Krankheiten bei Einreise an Flughäfen in Quarantäne gestellt? Das ist doch juristisch derselbe Fall!

Geschrieben

Für alle Berufsgruppen, die bei ihrer Betätigung verantwortlich gegenüber Menschen sind, also auf jeden Fall alle "Transporteure" vom Taxifahrer bis zum Pilot, müssten sich in regelmässigen, mind. jährlichen, Intervallen von psychologisch ausgebildeten Amtsärzten neben der körperlichen Verfassung auch auf den seelischen Zustand zwingend untersuchen lassen.

Und bei auffälligen Ergebnissen, die selbstverständlich den Arbeitgebern von den Amtsärzten zur Kenntnis gegeben werden müssen, hat eine umgehende Umsetzung auf Verwaltungsaufgaben am Boden zu erfolgen. Denn es kann doch nicht angehen, daß bei derart sensiblen Jobs das Individualinteresse über dem Allgemeininteresse stehen soll.

Geschrieben (bearbeitet)

Denn es kann doch nicht angehen, daß bei derart sensiblen Jobs das Individualinteresse über dem Allgemeininteresse stehen soll.

Tut es auch nicht.

Wenn ein Arzt z.B. weiß, dass eine nicht fahrtüchtige Person vorhat, sich hinter das Steuer zu setzen, wird er dies auch der Polizei melden.

 

Wir wissen nicht, warum er konkret die Krankschreibung hatte, zwischen "er fühlt sich überlastet, ein paar freie Tage würden ihm weiterhelfen" und "wenn er sich in ein Cockpit setzt, ist die Katastrophe absehbar" gibt es eine weite Spanne. Und der erste Fall geht den Arbeitgeber einen feuchten Kehrricht an. Es tun im Moment hier einige so, als wäre es für die Ärzte und für Germanwings/Lufthansa absehbar gewesen, solange man ihn ausreichend untersucht hat/hätte. Woher diese Weisheit?

Für alle Berufsgruppen, die bei ihrer Betätigung verantwortlich gegenüber Menschen sind, also auf jeden Fall alle "Transporteure" vom Taxifahrer bis zum Pilot, müssten sich in regelmässigen, mind. jährlichen, Intervallen von psychologisch ausgebildeten Amtsärzten neben der körperlichen Verfassung auch auf den seelischen Zustand zwingend untersuchen lassen.

Und bei auffälligen Ergebnissen, die selbstverständlich den Arbeitgebern von den Amtsärzten zur Kenntnis gegeben werden müssen, hat eine umgehende Umsetzung auf Verwaltungsaufgaben am Boden zu erfolgen. Denn es kann doch nicht angehen, daß bei derart sensiblen Jobs das Individualinteresse über dem Allgemeininteresse stehen soll.

Das alles wäre ja überhaupt kein Problem. Aber die Forderung, dass der Hausarzt oder der Patient selbsttätig jede Krankschreibung (möglichst mit Grund) in "das System" einzutragen hat, schießt deutlich über das Ziel hinaus.

Bearbeitet von ilam
Geschrieben (bearbeitet)

Es tun im Moment hier einige so, als wäre es für die Ärzte und für Germanwings/Lufthansa absehbar gewesen, solange man ihn ausreichend untersucht hat/hätte. Woher diese Weisheit?

 

Wer hat das wo getan? Es geht aber darum, die Prozesse so auszurichten, dass so eine gesundheitliche Überprüfung entsprechend bindend nachgehalten werden kann. Und da das nicht gemacht und eingeführt wurde, gibt es eben hier offensichtlich gravierende Lücken in der Sorgfalt, die diese Menschenleben gefordert haben. Das nennt sich für mich Fahrlässigkeit. Und da wäre die LH in der Vergangenheit gefordert gewesen. So einfach ist das.

 

Da wurde in der Vorgehensweise der LH versagt. Ohne Wenn und Aber. 

Bearbeitet von jared1966

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