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Drohender Fluglotsenstreik August / Oktober 2011


touchdown99

Empfohlene Beiträge

Ich bin den Fluglotsen sehr dankbar dass sie "aus Rücksicht auf die Passagiere" auf einen Streik verzichten. Es war vorher auch nicht klar wieviele und welche Passagiere betroffen werden, da kann man den Lotsen danken dass sie das so schnell erkannt haben...

 

Ich bin auch dem Autofahrer für seine Rücksicht dankbar, der heute morgen am Zebrastreifen angehalten hat und mich nicht über den Haufen gefahren hat, obwohl er wegen eines wichtigen Termins so dringend ins Büro musste.

 

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Ich bin auch dem Autofahrer für seine Rücksicht dankbar, der heute morgen am Zebrastreifen angehalten hat und mich nicht über den Haufen gefahren hat, obwohl er wegen eines wichtigen Termins so dringend ins Büro musste.

 

Wobei der Autofahrer das nicht als Gründen der Gefälligkeit, Rücksicht und Freundlichkeit getan hat, sondern weil es die STVO einfach vorschreibt, dass man Fußgänger am Fußgängerüberweg vorbei zu lassen hat.

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Für einen Lotsen gilt: 221 Arbeitstage pro Jahr mal 8,25 Stunden täglich. Das entspricht 1823 Stunden, also einer ganz normalen 38,5 Stunden-Woche.

Diese Rechenmethode ist natürlich super. In jeder Branche, die 38,5 Wochenstunden hat, zählt die gesetzliche halbe Stunde Pause nicht als Arbeitszeit. Ich würde vorschlagen, die 221 Arbeitstage mit 7,7 und nicht mit 8,25 zu multiplizieren, dann kommt die echte Arbeitszeit heraus. Die beträgt dann 1701 Stunden. Jetzt ist man etwas näher bei der Wahrheit.

 

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Ich habe heute morgen mit einem Ohr einen Bericht gehört in dem gesagt wurde, dass die DFS Vorgaben von der EU zu erfüllen hat.

Kann mir jemand dazu mehr Details geben?

 

Ziel ist die Prekarisierung der Flugsicherung zu Gunsten der internationalen Finanzeliten. Widerstand kam in der Vergangenheit nicht nur von den Fluglotsen, wie dieser Artikel vom Oktober 2006 zeigt.

 

Bundespräsident Horst Köhler hat seine Zustimmung zum Gesetz zur Privatisierung der Deutschen Flugsicherung (DFS) verweigert.

 

In einem ungewöhnlichen Akt verweigerte er dem bereits vom Bundestag verabschiedeten Privatisierungsgesetz der Flugsicherung am Dienstag in Berlin seine Unterschrift. Er begründete dies mit Verfassungsbedenken. „Die Flugsicherung ist eine sonderpolizeiliche Aufgabe und somit hoheitlich wahrzunehmen“, ließ Köhler vom Präsidialamt erklären. Er bemängelte die geringen Einflussmöglichkeiten des Staates nach einer Privatisierung.

 

Dem Gesetz zufolge sollten 74,9 Prozent der DFS verkauft werden, der Bund sollte nur noch eine Sperrminorität halten. Für die DFS hatten sich bereits mehrere Investoren interessiert. Einnahmen von über einer Milliarde Euro wurden erwartet.

 

http://www.focus.de/politik/deutschland/fl...aid_117947.html

 

Es gibt daneben noch einen technischen Aspekt. Stichworte sind "SESAR", "NextGen ATC", "EGNOS", "Galileo" usw.

 

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Wobei der Autofahrer das nicht als Gründen der Gefälligkeit, Rücksicht und Freundlichkeit getan hat, sondern weil es die STVO einfach vorschreibt, dass man Fußgänger am Fußgängerüberweg vorbei zu lassen hat.

 

Wurde der Streik nicht auch gerichtlich verboten? ;)

 

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Ich kann bei diesem Arbeitskampf vieles nachvollziehen, derartige Begründungen aber nicht.

Die Ironie war anscheinend nicht offensichtlich genug.

 

Diese Rechenmethode ist natürlich super. In jeder Branche, die 38,5 Wochenstunden hat, zählt die gesetzliche halbe Stunde Pause nicht als Arbeitszeit. Ich würde vorschlagen, die 221 Arbeitstage mit 7,7 und nicht mit 8,25 zu multiplizieren, dann kommt die echte Arbeitszeit heraus. Die beträgt dann 1701 Stunden. Jetzt ist man etwas näher bei der Wahrheit.

 

Deswegen habe ich die Pausenzeiten in meinem Vergleich weiter vorne im Thread ja rausgerechnet. Wahrscheinlich müsste man sogar weder mit 8,25 noch mit 7,7, sondern eher mit 6,25 rechnen. 2h Pause sind ja angeblich (übrigens auch richtigerweise)Pflicht.

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Sofern Außenstehende von den Maßnahmen betroffen sein werden und ohne es zu wollen mit in dieses Thema hineingezogen werden, haben sie JEDES Recht sich eine Meinung darüber zu bilden.

Deshalb hatte ich fleckenmann ja zweimal gebeten, zu sagen, wen er mit "Manche Leute...." meint. Er aber hüllt sich in Schweigen.

 

 

Die Ironie war anscheinend nicht offensichtlich genug.

Für mich schon, aber ein Smiley hätte es deutlicher gemacht.

 

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Die Ironie war anscheinend nicht offensichtlich genug.

 

 

 

Deswegen habe ich die Pausenzeiten in meinem Vergleich weiter vorne im Thread ja rausgerechnet. Wahrscheinlich müsste man sogar weder mit 8,25 noch mit 7,7, sondern eher mit 6,25 rechnen. 2h Pause sind ja angeblich (übrigens auch richtigerweise)Pflicht.

Richtig, im Gastgewerbe heißt diese Freizeit Zimmerstunde, denn der Mitarbeiter darf das Betriebsgelände verlassen. Wenn eine Verkäuferin 3 Stunden Mittagspause hat, dann ist das nicht Arbeitszeit, auch wenn sie nicht nach Hause kann, weil sie u.U. zu weit weg wohnt. Um zu dieser halben Stunde zurück zu kommen. Die ist gesetzlich geregelt, dass nämlich jeder Arbeitnehmer (sind Lotsen auch) nicht länger als 6 Stunden durchgehend arbeiten darf.

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Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich richtig verstanden wurde, deshalb nochmal ganz klar: In den 2 Stunden Pause gilt für 1,5 Stunden Anwesenheitspflicht. Es handelt sich nur bei 30 Minuten um die Pause nach dem AZG. Wer das Gelände länger als 30 Minuten verlässt verstösst gegen seinen Arbeitsvertrag.

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Mir stellt sich nun aber eine ganz neue Frage.

 

Wenn in den Forderungen der GdF eine nun vom Gericht als unzulässige Forderung enthalten ist, diese aber schon dort stand, als man zur Urabstimmung geschritten ist, ist dann nicht die komplette Urabstimmung ungültig?

Denn eine Urabstimmung ist doch nach meinen Verständnis keine Blanco-Vollmacht!

 

Juristen an die Front. Meine 2 Semester Arbeitsrecht reichen dafür nun leider nicht mehr aus.

 

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Mir stellt sich nun aber eine ganz neue Frage.

Wenn in den Forderungen der GdF eine nun vom Gericht als unzulässige Forderung enthalten ist, diese aber schon dort stand, als man zur Urabstimmung geschritten ist, ist dann nicht die komplette Urabstimmung ungültig?

Denn eine Urabstimmung ist doch nach meinen Verständnis keine Blanco-Vollmacht!

Juristen an die Front. Meine 2 Semester Arbeitsrecht reichen dafür nun leider nicht mehr aus.

Klingt zumindest logisch. Vielleicht kann touchdown99 dazu etwas sagen; der hat mir gestern ja auch einen wertvollen Tipp im Arbeitsrecht gegeben, nachdem ich erst etwas beratungsresistent war.

 

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Haben die Fluglotsen eigentlich diesmal besser ausgewertet wieviele Passagiere betroffen sind? Nicht dass ihnen heute Abend auffällt dass morgen ähnlich viele Menschen wie bei der vorangegangenen Streikandrohung betroffen sind und der Streik wieder "aus Rücksicht auf die Passagiere" abgesagt werden muss...

 

ACHTUNG: Im oben geschriebenen Text versteckt sich Ironie!

 

ACHTUNG2: Im vorangehenden Satz ist "versteckt" auch ironisch gemeint!

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Mal ne praktische Frage:

Was passiert denn eigentlich mit Flügen, die in der kommenden Nacht (unserer Zeit) in Richtung Deutschland starten und in der vom Streik betroffenen Zeit landen sollen?

Werden die gar nicht erst in die Luft gelassen? Oder werden die dann umgeleitet, so dass die Passiegere in Nachbarländern stranden?

 

Und Flüge, die D'land "nur" überfliegen wollen: Müssen die dann den dt. Luftraum großzügig umfliegen?

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Mal ne praktische Frage:

Was passiert denn eigentlich mit Flügen, die in der kommenden Nacht (unserer Zeit) in Richtung Deutschland starten und in der vom Streik betroffenen Zeit landen sollen?

 

SA264 (JNB-MUC) startet statt abends um 20:20 am nächsten Morgen um 5:10 als SA9264.

 

Ich denke, andere Fluggesellschaften werden es ähnlich handhaben. Oder in AMS, LHR, CDG usw. landen.

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Bei der letzten Streikandrohung letzte Woche war es so geplant: Alles was vor sechs Uhr im dt. Luftraum drin ist, wird normal bearbeitet. Alles was später kommt, wird abgeblockt (egal ob Start, Einflug oder Überflug).

Wie Deutschland dann in der EU-Flugsicherung aussieht, weiß ich nicht. Bei der Vulkanthematik war ja z.B. keine echte Sperrung aktiv, sondern die zulässigen Flüge wurden irgendwie heruntergenullt. Scheinbar passt der Trick, einfach unter Sichtflugregeln ohne Flugsicherung zu fliegen, diesmal aber nicht...

 

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Es gibt aber auch deutsche Flughäfen, die bei einem Streik der deutschen Flugsicherung noch angeflogen werden können.

 

Wie z.B. der Baden-Airpark - Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden

 

Hier kontrolliert die französische Flugsicherung im Auftrag der DFS den Luftraum. Die Towerlotsen sind ebenfalls dort dienstbereit (Quelle Homepage des Flughafens).

 

Da hätte ich wohl meine Urlaubsreise dort in Karlsruhe antreten sollen statt in Stuttgart....

 

 

 

 

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Sagenhaft, dass so etwas in unserer heutigen Zeit erlaubt ist. Die Konsequenzen der Ausfallzahlungen im zigfachen Millionenbereich müßte man den Leuten vom Lohn streichen. Am besten man bildet so schnell wie möglich neue Leute aus und schickt die jetzigen sofort nach Hause.

 

Ist übrigens nur meine Meinung. Die muß keiner teilen.

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Eher sagenhaft, dass die Politik den Kram erst privatisiert hat und nun laut populistisch jammert. Säßen in der Flugsicherung Beamte, hätte man das Problem nicht. Streiks sind eine "ganz normale" Gefahr, wenn etwas privatwirtschaftlich betrieben wird. Und bei einem (quasi-)Monopolisten knallt es dann richtig.

 

 

 

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Sagenhaft, dass so etwas in unserer heutigen Zeit erlaubt ist. Die Konsequenzen der Ausfallzahlungen im zigfachen Millionenbereich müßte man den Leuten vom Lohn streichen. Am besten man bildet so schnell wie möglich neue Leute aus und schickt die jetzigen sofort nach Hause.

 

Ist übrigens nur meine Meinung. Die muß keiner teilen.

 

mir wird ein wenig schlecht bei dieser Einstellung

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Sagenhaft, dass so etwas in unserer heutigen Zeit erlaubt ist. Die Konsequenzen der Ausfallzahlungen im zigfachen Millionenbereich müßte man den Leuten vom Lohn streichen. Am besten man bildet so schnell wie möglich neue Leute aus und schickt die jetzigen sofort nach Hause.

 

Ist übrigens nur meine Meinung. Die muß keiner teilen.

 

 

Wenn man soviele Leute ausgebildet hätte, bzw so schnell ausbilden könnte, wären warscheinlich grundlegende Streitfragen obsolet (z.B. Überstunden).

 

Gruß

 

AOG

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