gerri Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Auch mit 24-Stunden-Arbeit bleibt BER unter Zeitdruck. Es ist doch eine Phantomdebatte, als ob das jetzt noch entscheidend was ändert oder verteuert. Schön, wenn man sich noch mehr Mühe gibt, aber das Problem ist doch nicht ein Arbeitstag mehr pro Woche. Im Prinzip ist das schon richtig. Ein Arbeitstag pro Woche kann aber eine ganze Menge ausmachen, kommt auf das Projekt an. Was nützt mir die IT-Zentrale, wenn ich keine Kabelverbindung zum Nutzer habe, der Elektriker die Kabel nicht verlegen kann, weil die Kabelbühne nicht fertig ist, die Kabelbühne nicht gebaut werden kann, weil die Decke noch geputzt werden muss. Was ich damit sagen will, in diesem Fall sind die Teilprojekte voneinander abhängig und schnell ist man einige Tage Verzug, wenn keine Puffer eingeplant sind. U.U. kann hier schon ein Tag einiges bewirken, wenn auch nicht alles.
Nosig Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Und da kommt man nun jetzt plötzlich drauf? Nachdem man Jahre und Milliarden hängt? Nee. Das ist wohl nur Aktionismus für den Bauausschuss und den BER-Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus, die beide diese Woche tagen.
EDDS/EDDC Pax Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Ist es üblich auf solchen Großprojekten,nur eine 5 Tagewoche zu haben?Mo-Sa sollte doch normal sein bei solchen Dingen.
gerri Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Ist es üblich auf solchen Großprojekten,nur eine 5 Tagewoche zu haben?Mo-Sa sollte doch normal sein bei solchen Dingen. In D ganz bestimmt nicht, es sei denn, man hat ausländische Subunternehmer. Aber die sind wieder unseren Gewerkschaften ein Dorn im Auge, zum Teil auch berechtigt. In Singapur wurde die Einfallstrasse zum airport neu aufbereitet. Hier wurde in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet. Auf meine Frage, ob es denn legitim sei, sagte man mir: Wollen sie 14 Tage lang 2 Stunden Stau auf sich nehmen oder lieber 5 Tage und dann in 20 Minuten nonstop. Ende der Durchsage. Diesem Argument kann man sich nicht verschliessen, ist aber bei uns nicht umsetzbar. Gut, auf die Arbeitsverhältnisse möchte ich dabei nicht weiter eingehen, nach 2 Jahren sind die Fremdarbeiter eh wieder weg. :(
Michael72291 Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 In D ganz bestimmt nicht, es sei denn, man hat ausländische Subunternehmer. Aber die sind wieder unseren Gewerkschaften ein Dorn im Auge, zum Teil auch berechtigt. In Singapur wurde die Einfallstrasse zum airport neu aufbereitet. Hier wurde in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet. Auf meine Frage, ob es denn legitim sei, sagte man mir: Wollen sie 14 Tage lang 2 Stunden Stau auf sich nehmen oder lieber 5 Tage und dann in 20 Minuten nonstop. Ende der Durchsage. Diesem Argument kann man sich nicht verschliessen, ist aber bei uns nicht umsetzbar. Auch in Deutschland wird Nachts gearbeitet, innerhalb geschlossener Ortschaften braucht man aber eine Sondergenehmigung für 20-7 Uhr weil man dir nicht den Schlaf rauben will ;)Es geht um Lärmschutz, kennt man von Flughäfen...
scramjet Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Warum sollte bei Großprojekten standardmäßig eine 6-Tage-Woche herrschen? Was hätte man denn davon? Es kostet aufgrund von Wochenendzulagen etc. grundsätzlich mehr, erfordert ein komplizierteres Personalmanagement, da man ja nicht einfach die Angestellten 6 statt 5 Tage die Woche arbeiten lassen kann. Sinn macht dies nur, wenn es durch die kürzere Bauzeit handfeste Vorteile gibt, wie geringere Einschränkungen für die Bevölkerung, z.B. an Autobahnbaustellen etc. Grundsätzlich sind kürzere Bauzeiten zwar stets wünschenswert, handfeste Vorteile bieten sie im Allgemeinen aber nicht.
cityshuttle Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Gibt es - grundsätzlich und ohne Berücksichtigung von Tarifvereinbarungen - nicht gemäß Arbeitszeitgesetz eine 6 Tage Woche mit max. 48 Std in D ?
jumpseat Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 (bearbeitet) Ja gemäß ArbZG sind 48 Stunden an 6 Tagen zulässig, allerdings setzen Gesetze im Arbeitsrecht immer nur den Mindeststandard, sieht ein Tarifvertrag eine Besserstellung für den Arbeitnehmer vor, so gilt diese. In der Regel gibt es aber auch in den Tarifverträgen Klauseln, die situationsbezogene Ausnahmen zulassen. Schaut man sich Infrastrukturprojekte in D an, dann ist es für kleinere, aber kritische (Teil-) Projekte oft so, dass da auch an Wochenende oder in der Nacht gearbeitet wird. So im Bereich der Schienenprojekte erst vor kurzen zum Beispiel die Einbindung des Erfurter Hbfs an die neue Schnellfahrstrecke Leipzig/Halle-Erfurt. Am Großprojekt Neubaustrecke Halle-Erfurt wurde hingegen (außerhalb der Mineursarbeit und anderer kleinerer Teilprojekte) i. d. R. meist nur Mo-Fr gearbeitet. Häufig sind dafür übrigens nur bedingt die Gewerkschaften (oder pflegmatischen/verwöhnten Arbeiter) verantwortlich: Oft sind es Die Unternehmer, die ungern dann fällig Samstag-, Sonntags-, Nacht- und Feiertagszuschläge einkalkulieren wollen, und deswegen weitgehend die Bautätigkeit nur Mo-Fr planen. Sonst wären sie oft nicht in der Lage beim Bauherrn ein kokurrenzfähiges Angebot einzureichen. Wie sagte dazu mein alter BWL Prof? Wer die Rockmusik hören will, soll die Rockmusik auch bezahlen (und ging Abends nach der Vorlesung mit seiner Gattin in die subventionierte Oper). Bearbeitet 18. November 2015 von jumpseat
EDDS/EDDC Pax Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Gut, die 6 Tage Woche wäre von Anfang an beim Bau wohl auch sinnlos gewesen-reine Spekulation,da die Planungen davor ja so schon dezent gesagt im Sande etwas verlaufen sind.
locodtm Geschrieben 18. November 2015 Melden Geschrieben 18. November 2015 Auch mit 24-Stunden-Arbeit bleibt BER unter Zeitdruck. Es ist doch eine Phantomdebatte, als ob das jetzt noch entscheidend was ändert oder verteuert. Schön, wenn man sich noch mehr Mühe gibt, aber das Problem ist doch nicht ein Arbeitstag mehr pro Woche. Es ist ja nicht nur ein Arbeitstag mehr. In wie vielen Schichten wird derzeit gearbeitet, 2 oder 1? Bei 2 Schichten wäre es mehr als eine Verdopplung der Arbeitszeit. Bei nur einer Schicht reden wir von der vierfachen Arbeitszeit. Gut das Problem dürfte sein, man weiß immer noch nicht was man eigentlich alles reparieren und neu bauen soll in der zusätzlichen Zeit...
ramsesp Geschrieben 19. November 2015 Melden Geschrieben 19. November 2015 Ist es beim BER nicht vielmehr so, dass es in der Planung hängt ? Wenn von dort keine Aufträge an die Baufirmen vor Ort gehen, stellt sich zumindest die Frage nach einer längeren Arbeitszeit auf der Baustelle erst garnicht
Waldo Pepper Geschrieben 20. November 2015 Melden Geschrieben 20. November 2015 Lese bei Airliners.de, daß BER für 2017 ein "Soft Opening" (tolle Wortschöpfung) geplant hat, also innerhalb von 4 Wochen umziehen will. Genial. Bleibt nur die Frage, warum man das nicht schon beim letzten Eröffnungstermin so geplant hatte.
HLX73G Geschrieben 20. November 2015 Melden Geschrieben 20. November 2015 (bearbeitet) Bleibt nur die Frage, warum man das nicht schon beim letzten Eröffnungstermin so geplant hatte. Vielleicht weil die Eröffnung 2012 in einem ganz anderen Licht stand bzw. gestanden hätte? Zwar war der Termin auch damals schon nicht mehr der ursprünglich geplante, aber eine Eröffnung in '12 wäre unter ganz anderem Tamtam über die Bühne gegangen als das '17 nach all den Querelen der Fall sein wird. Ich denke damals stellte sich die Frage einer schrittweisen Eröffnung schon aus öffentlichkeitswirksamen Gründen nicht. Und davon abgesehen liegen zwischen beiden Termine immerhin 5 Jahre überdurchschnittlicher Verkehrsentwicklung. 2012 wäre BER mit etlichen Millionen Passagieren weniger an den Start gegangen. Bearbeitet 20. November 2015 von HLX73G
Nosig Geschrieben 20. November 2015 Melden Geschrieben 20. November 2015 Vielleicht bedeutet es auch nur, dass man eine Öffnung auf einen Streich gar nicht hinkriegt, weil dann noch immer nicht alles komplett fertig sein wird?
gudi Geschrieben 20. November 2015 Melden Geschrieben 20. November 2015 (bearbeitet) Lese bei Airliners.de, daß BER für 2017 ein "Soft Opening" (tolle Wortschöpfung) geplant hat, also innerhalb von 4 Wochen umziehen will. Keine Wortschöpfung sondern ganz normaler Geschäftsalltag, davon haben wir in Berlin jedes Jahr ein halbes Dutzend. Wikipedia - Soft Opening Bearbeitet 20. November 2015 von gudi
ilam Geschrieben 20. November 2015 Melden Geschrieben 20. November 2015 Vielleicht bedeutet es auch nur, dass man eine Öffnung auf einen Streich gar nicht hinkriegt, weil dann noch immer nicht alles komplett fertig sein wird? Oder dass man schlichtweg nicht (mehr) bereit ist, das Risiko zu gehen. So ein Komplettumzug über Nacht kann zwar gutgehen (bei uns zuletzt in München), er kann aber auch richtig in die Hose gehen (Ich erinnere mal an die Kofferberge im T5 in London).
Waldo Pepper Geschrieben 21. November 2015 Melden Geschrieben 21. November 2015 @gudi: Danke für den Hinweis, den Begriff kannte ich noch nicht. Dann wollen wir mal hoffen, daß es 2017 (oder wann auch immer) mit der"sanften Eröffnung" so klappt wie geplant.
Gast Geschrieben 21. November 2015 Melden Geschrieben 21. November 2015 (bearbeitet) Wenn schon "soft opening",dann sollte man das Ende November/ Anfang Dezember planen, das ist bekanntlich die Zeit mit dem geringsten Aufkommen...Also nach den Herbstferien in Berlin und vor der Weihnachtsfliegerei :-) Bearbeitet 21. November 2015 von Gast
HLX73G Geschrieben 22. November 2015 Melden Geschrieben 22. November 2015 ...und pünktlich zu Beginn der Enteisungssaison.
aaspere Geschrieben 22. November 2015 Autor Melden Geschrieben 22. November 2015 ...und pünktlich zu Beginn der Enteisungssaison. Das ist dann aber kein Softeis. :lol:
Nosig Geschrieben 23. November 2015 Melden Geschrieben 23. November 2015 Die Frage, wie man den Flughafen öffnet, ob nun soft oder hard, ist doch eine reine Scheindebatte, solange er nicht fertig und abgenommen ist. So als würde man jetzt debattieren, ob es Nachtisch beim Eröffnungsessen gibt. Prädikat: wurscht.
B2002 Geschrieben 23. November 2015 Melden Geschrieben 23. November 2015 Die Frage, wie man den Flughafen öffnet, ob nun soft oder hard, ist doch eine reine Scheindebatte, solange er nicht fertig und abgenommen ist. So als würde man jetzt debattieren, ob es Nachtisch beim Eröffnungsessen gibt. Prädikat: wurscht. Natürlich muss die FBB diese Frage schon jetzt stellen, denn wenn der Flughafen fertig ist und abgenommen wurde ist es zu spät dafür. Da hängt ziemlich viel an Arbeit dran an dieser Frage. Und wenn Herr Mühlenfeld diese Information jetzt offen ausspricht, dann gehen die Überlegungen darüber schon eine ganze Weile zurürck ;)
Nosig Geschrieben 23. November 2015 Melden Geschrieben 23. November 2015 Wie ist das eigentlich mit der Offenhaltung von Tegel, wenn BER noch nicht "ganz" geöffnet hat? Brechen dann auch die finalen Fristen zur Schließung Tegels an?
aaspere Geschrieben 23. November 2015 Autor Melden Geschrieben 23. November 2015 Ich denke, die Uhr fängt dann an zu laufen, wenn Tegel leer ist.
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