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Das Corona-Virus - Auswirkung auf die Airlines und Luftfahrtindustrie


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Geschrieben
Am 23.4.2020 um 18:44 schrieb aaspere:

Dennoch, 15% von Infizierten durch Fiebermessung zu erwischen, ist besser als 0%.

 

Sehe ich auch so. Vielleicht etwas vergleichbar mit der umstrittenen Maskenpflicht. Dabei gibt keinen Beweis, wie effektiv diese Maßnahme tatsächlich ist, auch im Hinblick auf die Akzeptanz von Schal und Halstuch. Brandenburgs MP Dietmar Woidke sagte dazu am Freitag, die Maskenpflicht würde sich sogar lohnen, wenn dadurch nur eine von hundert Infektionen verhindert wird.

 

Am Ende ist es ja nicht die Einzelmaßnahme sondern die Summe aus allem. Das Virus auszurotten ist ohne Impfstoff ohnehin unrealistisch - vielmehr geht es um Maßnahmen zur Eindämmung. Dabei könnte Fiebermessen trotz mancher Zweifel ein Bestandteil sein, um die Infektionen etwas abzubremsen und das ökonomische und gesellschaftliche Leben zumindest teilweise am laufen zu halten...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Stunden schrieb Tschentelmän:

Am Ende ist es ja nicht die Einzelmaßnahme sondern die Summe aus allem. Das Virus auszurotten ist ohne Impfstoff ohnehin unrealistisch - vielmehr geht es um Maßnahmen zur Eindämmung. Dabei könnte Fiebermessen trotz mancher Zweifel ein Bestandteil sein, um die Infektionen etwas abzubremsen und das ökonomische und gesellschaftliche Leben zumindest teilweise am laufen zu halten...

Ich stimme da nur teilweise zu. Man muss schon immer den Nutzen am Gesamtpaket und das Risiko bzw. die negativen Implikationen mitbetrachten, bzw. gibt es auch ganz unterschiedliche Blickwinkel.

- Ab welcher Temperatur willst Du Flugggäste zurückweisen?

- Was machst Du mit Frauen die aufgrund ihrer Menstruation gerade eine erhöhte Temperatur haben? Unbeachtet der unterschiedlichen internationalen Regulierungen: Diskriminierung ist da nicht weit.

 

Ich hab auch nochmal über meine Rechnung nachgedacht. Vermutlich sind die 25 % bzw. 12,5% mit Dunkelziffer noch viel zu hoch. Denn wir müssen ja noch alle dienjenigen rausrechnen, die aus Vernunft gar keine Reise antreten, wenn sie sich krank oder unwohl fühlen, sowie diejenigen diebereits so krank sind, dass sie bettlägrig oder im Krankenhaus sind. Da bleibt nicht mehr viel übrig von diesen 15-25%.

 

Betrachtet man dann den Gesamtansatz für einen Flug mit 100 eincheckenden Passagieren und einer davon ist infektiös, dann stellen sich folgende Fragen:

- wieviele weitere Paxe werden durch diesen einen angesteckt?

- wie wahrscheinlich ist es, diesen einen durch Fiebermessen zu erwischen?

und letztlich: wie viele Neuinfektionen kann ich statistisch vermeiden auf diesem Flug durch Fiebermessen?

Ich kenne leider keine Antworten darauf.

^^

Bis hierhin wars der Blickwinkel eines Epidemologen.

 

Jetzt folgt die Sichtweise von mir persönlich als Reisender und das wirtschaftliche Interesse der Luftfahrt-Industrie und aller damit verknüpfter Zweige: Ich als Einzelner versuche mich vernünftig und gesundheitsbewusst zu verhalten. Ich versuche mich zu schützen, ja ich hab sogar eine FFP2-Maske rausgekramt aus dem Hobbywerker-Schrank, die ich bevorzugt beim Einkaufen hernehme.

 

Ich würde sehr gerne wieder mit dem Flugzeug reisen und dazu muss ich das Vertrauen wiedererlangen, dass ich mich auf einem Flug sehr wahrscheinlich nicht mit Corona infiziere. Ich lese in dieser Zeit als promovierter Wissenschaftler mit wenigen Freizeitmöglichkeiten viel Literatur und Veröffentlichungen zu diesem Thema, auch mit tieferem wissenschaftlichem Hintergrund. Leider gibt es in Bezug auf die Luftfahrt hier zu wenig fundierte Untersuchungen bzw. ich habe sie noch nicht gefunden.

- HEPA Filter in Airconditioning in Flugzeugen. Werden sie wirklich überall eingesetzt? Lt. pprune ist das nicht notwendigerweise überall der Fall

- Welche health-check/screening-Massnahmen setzen Fluggesellschaften und Airports bei Ihrem Personal ein? Eine intensive und regelmässig dichte Kontrolle erscheint mir hier viel wichtiger, den dieser Personenkreis ist doch eigentlich die potentielle Verbreitungsquelle für Corona. Jeder dort beruflich Tätige ist ein potentieller "one to many"-Baustein in epidemologischen Simulationen. Und von einem werde ich auch noch bei der Siko abgetastet.

 

Über alle diese Themen wird m.E. seitens der Luftfahrt viel zu wenig informiert, jedenfalls kann ich mir zur Zeit kein seriöses Bild über das Restrisiko machen. Deshalb würde ich im Augenblick auch nicht fliegen, falls es aus beruflichen Gründen nicht notwendig ist.

Bearbeitet von Guenni
Rechtschreibfehler
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Tschentelmän:

Am Ende ist es ja nicht die Einzelmaßnahme sondern die Summe aus allem.

 

So sehe ich das auch.
 

vor einer Stunde schrieb Guenni:

Ich stimme da nur teilweise zu. Man muss schon immer den Nutzen am Gesamtpaket und das Risiko bzw. die negativen Implikationen mitbetrachten, bzw. gibt es auch ganz unterschiedliche Blickwinkel.

- Ab welcher Temperatur willst Du Flugggäste zurückweisen?

- Was machst Du mit Frauen die aufgrund ihrer Menstruation gerade eine erhöhte Temperatur haben? Unbeachtet der unterschiedlichen internationalen Regulierungen: Diskriminierung ist da nicht weit.


Deine Sicht aus dem Blickwinkel eines Epidemiologen ist ja nicht verkehrt. Nur, fast alles was uns bisher verordnet wurde, war für die Bevölkerung nachvollziehbar. Deshalb hat die Bevölkerung ja auch in so hohem Maße mitgemacht. Und eine Temperaturmessung am Flughafen (auch eine Maskenpflicht im Flieger) wäre für jedermann nachvollziehbar. Klar, ab welcher Temperatur das Nogo erfolgen würde, muß vorher festgelegt werden. Aber wenn ich das richtig erinnere, wurden schon zu Beginn der Pandemie immer wieder Bilder von Temperaturmessungen im TV gezeigt.

Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb aaspere:

...

Aber wenn ich das richtig erinnere, wurden schon zu Beginn der Pandemie immer wieder Bilder von Temperaturmessungen im TV gezeigt.

Aber wir lernen mit jedem Tag Corona dazu. Diese Bilder, die mir auch sehr gut im Gedächtnis sind, basierten auf politischen Entscheidungen, die der Öffentlichkeit Aktionismus und Sicherheitsgefühl vermitteln sollten. Darüber sind wir mittlerweile doch hinaus.

 

Ein akut Infizierter ist nach heutigem Wissensstand im Mittel nur 8-10 Tage infektiös für seine "normalen" Mitmenschen. Krankenhauspersonal kann durch die intensive Wechselwirkung mit dem Patienten auch noch später von ihm infiziert werden.

 

Bereits am 4. Tag nach seiner Infektion wird ein akut Infizierter zur größten Virenschleuder für seine Umwelt. Zu diesem Zeitpunkt treten noch keinerlei Symptome bei ihm auf.

 

Erst am 5. Tag beginnen Symptome wie Husten, Schüttelfrost etc. Aber zu diesem Zeitpunkt reduziert sich die von ihm ausgesonderte Virenmenge bereits wieder und ist am 10. Tag nach der Infektion bereits so gering, dass kein Risiko für die normale Umwelt mehr besteht.  (alles natürlich nur Mittelwerte).

 

Deshalb muss meines Erachtens dem präventiven Schutz des Passagiers vor einer Infektion viel mehr Beachtung geschenkt werden als dem Auffinden von Infizierten. Falls ich am Flughafen eine FFP2-Maske bekommen würde, auch wenn sie vielleicht 5 Euro kostet und im Ticketpreis dabei ist, dann würde ich auch sofort wieder in einen Flieger steigen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Guenni:

Man muss schon immer den Nutzen am Gesamtpaket und das Risiko bzw. die negativen Implikationen mitbetrachten, bzw. gibt es auch ganz unterschiedliche Blickwinkel.

- Ab welcher Temperatur willst Du Flugggäste zurückweisen?

- Was machst Du mit Frauen die aufgrund ihrer Menstruation gerade eine erhöhte Temperatur haben? Unbeachtet der unterschiedlichen internationalen Regulierungen: Diskriminierung ist da nicht weit.

 

Das große Problem der Infektionsschutz-Maßnahmen ist und bleibt, dass sie meist pauschal gültig sind, solange die Wissenschaft das Virus noch nicht vollständig erforscht hat und kein Impfstoff/Medikament vorhanden ist. Milliarden Menschen müssen sich derzeit "auf Verdacht" oder prophylaktisch einschränken, viele verlieren ihre Jobs, Haus und Hof, vielleicht ihre ganze Existenz usw. Die Frage nach Gerechtigkeit und Verhältnismäßig ist in dem Zusammenhang immer ein extrem schmaler Grad. Ich gebe dir recht, dass Fiebertests mit einer festgelegten Temperaturgrenze zweifelsohne viele Fehlentscheidungen hervorrufen würden (sicher sogar...), wenn alle Passagiere oberhalb einer bestimmten Körpertemperatur pauschal nicht mitfliegen dürften. Die ethische Beurteilung ist schwierig - aus meiner Sicht jedoch zumindest zeitweise vertretbar. Schließlich hat gerade die Selbstverständlichkeit des weltweiten Reisens die rasende und lange fast unbemerkte Virus-Ausbreitung bis in die letzten Ecken der Erde möglich gemacht...

 

Bei dem gigantischen Ausmaß des Corona-Virus wird man zukünftig vermutlich deutlich entschlossener, koordinierter und ggfs. auch drastischer vorgehen müssen, um neue Pandemien rechtzeitig und effektiv einzudämmen - hoffentlich zumindest. Zur Zeit erleben wir quasi eine Operation am offenen Herzen bei Tempo 200. Bei der medizinischen und auch ökonomischen Dringlichkeit muss die Zeit dabei sehr überlegt eingeteilt werden - in Planung, Abwägung, Grundsatzdiskussion, Entscheidung, Umsetzung und Nachbetrachtung... Stellt sich die Maßnahm im Nachhinein als falsch heraus, könnte dies eine Verschlimmerung des Infektionsgeschehens bedeuten, das dann mit doppelt und dreifachem Aufwand wieder eingefangen werden muss. Gleich von vorne herein etwas deutlicher vorzugehen, kann von großem Vorteil sein...

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben
vor 49 Minuten schrieb Guenni:

Aber wir lernen mit jedem Tag Corona dazu. Diese Bilder, die mir auch sehr gut im Gedächtnis sind, basierten auf politischen Entscheidungen, die der Öffentlichkeit Aktionismus und Sicherheitsgefühl vermitteln sollten. Darüber sind wir mittlerweile doch hinaus.


Uneingeschränkte Zustimmung, besonders zum ersten Satz.
Vielleicht ist die Temperaturmessung tatsächlich nicht in dem Maße zielführend, wie ich es bisher vermutet hatte. Da bist Du wahrscheinlich der Fachmann, der das besser beurteilen kann. Dennoch, einen Fiebrigen jetzt ins Flugzeug zu lassen, würde ich gerne vermieden wissen. Die Frage des verpflichtenden Maskenschutzes sehe ich aber als wirksame Vorbeugung. Dem hast Du aber auch zugestimmt.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb debonair:

Am 24.04.2020 war Jasmin Airways in Kölle zu Gast - war es ein Sondercharter um deutsche Urlauber nach Hause zu bringen? Schön ungewöhnlich das eine E170 aus Tunesien die Strecke fliegt - obwohl Tunisair auch mal mit dem CRJ900 nach HAM kam...

 

https://www.airliners.net/photo/Jasmin-Airways/Embraer-170LR-ERJ-170-100LR/5990471

 

Laut der Facebook Seite von Jasmin Airways hat es sich um einen Rückführungsflug nach Köln gehandelt. Dazu wurde auch ein Foto der Cabin Crew in voller Schutzausrüstung gepostet.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich zitiere mal aus dem aktuellen Mallorca-Magazin,Ausgabe 17,Seite4 Thema: Wenn das Thermometer die Gäste begrüßt:

Zitat aus dem Text

: Der Sprecher der oppossitionellen Ciudadanos im Balearen-Parlament,MarcPerez-Ribas,schlug vor,die Insel für Urlauber zu öffnen,die nachweislich eine Erkrankung bereits hinter sich haben,nun gegen das Corona-Virus immun sind,und niemand mehr anstecken können.

Das heißt soviel, wer also auf die Insel fliegen will,sollte sich infizieren,je schneller,um so eher darf er wieder nach Mallorca fliegen(wenn gesund).

Ich halte solche Aussagen schon für kriminell!

Bearbeitet von EDCJ
Geschrieben (bearbeitet)

Noch steht überhaupt nicht fest ob man wirklich immun ist:

https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/wissenschaft/article207499537/WHO-warnt-Kein-Nachweis-fuer-Immunitaet-nach-Corona-Infektion.html

https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de/gesundheit/news/was-es-bedeutet-dass-faelle-sich-haeufen-erneute-infektionen-statt-immunitaet-was-es-bedeutet-dass-solche-faelle-sich-haeufen_id_11915873.html

 

Nach aktuellem Stand ist es besser gar nicht infiziert gewesen zu sein. Folgeschäden bei fitten Menschen sind auch schon nachweisbar gewesen.

Bearbeitet von chris_flyer
Geschrieben

Das ist auch MEINE Meinung, nur könnte so ein Politiker-Post ganz klar eine Neuepedemie auslösen. Natürlich nicht im eigenen Land. Vielleicht mochte er Deutschland noch nie...

 

Geschrieben

Ich bin wirklich gespannt wie sich die Situation entwickelt.

 

Für mich gibt es kein denkbares Szenario, wie die Luftfahrt mittelfristig (dieses Jahr bis Mitte kommenden Jahres) wieder funktionieren kann. FFP2 Masken, Plexiglastrennungen um den Sitz herum, Fiebermessen... Das mögen alles Einzelmaßnahmen sein, die im kleinen funktioneren. Aber in einem Massengeschäft wie Luftfahrt? Sehe ich nicht. So bitter die Erkenntnis auch ist. Aus meiner Sicht wird erst wieder per Flugzeug gereist, wenn es einen Impfstoff gibt und große Teile der Bevölkerung dann irgendwann damit geschützt sind. Dann fliegen noch die Airlines, die dank Staatskrediten am Leben gehalten worden sind. Ein Trauerspiel

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb chris_flyer:

Das Zitieren und Interpretieren von Meldungen aus Quellen, die es in der Regel auch nicht schaffen, über schwere Zwischenfälle oder Unfälle in der zivilen Luftfahrt seriös und fachlich kompetent zu berichten, halte ich für wenig hilfreich.

 

Die Informationen über fehlende Immunität nach Erstinfektion basieren auf gerade mal 1-2 Studien  aus China/Wuhan/Asien. Diese sind jedoch wissenschaftlich angreifbar, sodass man mit Interpretationen vorsichtig sein sollte. Zitat Prof. Christian Drosten aus einem der letzten NDR-Podcasts zu dem Thema.

 

Ganz im Gegenteil: Es scheint eventuell sogar eine Art 25% Herdenimmunität in der Bevölkerung zu geben, die von früheren Infektionen mit anderen Corona-Viren (nicht COVID19) herrührt. Diese Immunität zeichnet sich mindestens dadurch aus, dass man vielleicht noch infiziert wird, aber letztlich gar keine Symtome zeigt und sich der Virus auch nicht nennenswert im Wirt vermehren kann. Diese Erkenntnis hat man nun zuletzt aus Untersuchungen in Deutschland erlangt, die sich auf "Mikrolebensräume" wie mehrköpfige Haushalte beziehen. Dort haben sich mit einem statistisch signifikanten Anteil nicht immer alle Familienmitglieder infiziert, obwohl durch Quarantänemaßnahmen alle für mindestens 14 Tage auf engstem Raum zusammenleben mussten. Quelle: https://www.ardaudiothek.de/coronavirus-update-mit-christian-drosten/vielversprechende-impfstudie-aus-china-35-einschaetzung-des-virologen/74819368

 

 

Bearbeitet von Guenni
Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb HAM67:

Aus meiner Sicht wird erst wieder per Flugzeug gereist, wenn es einen Impfstoff gibt und große Teile der Bevölkerung dann irgendwann damit geschützt sind.

 

Wie es Carsten Spohr bereits in einem Statement ausdrückte - die Luftfahrt war die erste Branche, die von der Corona-Krise erfasst wurde und sie wird die letzte Branche sein, die sich von ihr erholt... Ja - ich sehe es auch so, dass wir erst mit dem Impfstoff zur "alten Normalität" zurückkehren werden - generell in jedem Lebensbereich. Die Fliegerei hat dabei noch dazu das Problem, dass sie psychologischen und ökonomischen Effekten ausgesetzt ist - d.h. wann trauen sich die Menschen wieder, in andere Länder zu verreisen, wie werden Manager nachhaltig mit den digitalen Zwangserfahrungen der Kommunikation umgehen (z.B. Viko/Webex statt Geschäftsreise), bis bis wann erholen sich Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt von der Krise und und und...

 

Im Bezug auf die diskutierten Schutzmaßnahmen denke ich, dass es hier allenfalls um den Übergangszeitraum von einigen Monaten gehen würde die es den Airlines erlaubt, den Betrieb wenigstens teilweise wieder hochzufahren. Selbst wenn die Behörden vieler Länder grünes Licht für ein volles Flugzeug mit diversen Schutzmaßnahmen geben, muss man in der schwierigen Zeit jedoch erstmal genügend Passagiere finden, die überhaupt reisen wollen/müssen/dürfen. Noch dazu müssten die Schutz-Utensilien zunächst in ausreichender Menge beschafft werden... Mehr als ein Betrieb auf Sparflamme wäre das also ohnehin nicht - von Massengeschäft wird in der Fliegerei aus einigen Gründen für längere Zeit sicher keine Rede sein können...

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb Tschentelmän:

Ja - ich sehe es auch so, dass wir erst mit dem Impfstoff zur "alten Normalität" zurückkehren werden - generell in jedem Lebensbereich.

Ich sehe den Impfstoff nicht als Allheilmittel gegen die gesamten Corona Probleme.

Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffes mit allen Studien sehr viel länger als 1,x Jahre.

Genau da liegt das Problem. Es wird bei der Marktreife keine Langzeitstudien geben.

Selbst bei komplett ausgereiften Impfstoffen gibt es bei gewissen Personengruppen noch Schäden und Nebenwirkungen durch die Impfung.

Einfach den Großteil der Menschheit impfen, und hoffen dass dadurch alles gut wird, ist also auch nicht die Lösung.

Ich denke das wird ein langer Prozess. Die Wissenschaft und die Medizin lernt derzeit jeden Tag dazu. Wer ist besonders gefährdet? Wer zeigt mehr oder weniger Symptome? Welche Risikogruppen gibt es bei der Impfung? usw.

Dazu wird die Erprobung von Medikamenten eine wichtige Rolle spielen.

Also zu hoffen, dass der Impfstoff in 2021 alles wieder komplett zurück zur Normalität bringt, diese Lösung sehe ich noch nicht so ganz. Da werden wir uns wohl auf noch längere Zeiträume einstellen müssen.

 

Geschrieben

Wie wird die Luftfahrt nach Corona aussehen? Ein paar Annahmen:

 

Es ist denke ich nicht übertrieben pessimistisch, anzunehmen dass vor 2021 nichts mehr passieren wird. Wie das Reiseverhalten danach aussehen wird, ist schwer zu prognostizieren, es wird aber niedriger ausfallen und nur langsam anlaufen. Private Reisen werden davon abhängen, wie stark der Wohlstand unter der Epidemie gelitten haben wird. Bei Geschäftsreisen kann ich mir z.B. in meinem Unternehmen auf ziemlich lange Zeit nicht mehr vorstellen, dass irgendjemand wieder für ein 2-Stunden-Meeting nach Berlin oder zum Kickoff nach Vegas fliegt.

 

Betriebswirtschaftlich kann man alle Invests in Fluggesellschaften also abschreiben, die Frage ist nicht ob sie zahlungsunfähig werden sondern nur wann und wie. Ohne Ausnahme, auch Lufthansa, auch Ryanair.

 

Volkswirtschaftlich sieht das natürlich anders aus. Deswegen Prognose 1: Wir werden eine Renaissance der staatlichen oder verstaatlichten Legacys erleben, die ein Grundangebot anbieten, zu entsprechenden Preisen.

 

Prognose 2: Ab 2022, eventuell schon früher wird es eine neue Welle LCCs geben, die mit den zu Schleuderpreisen erhältlichen Flugzeugen und den massenhaft verfügbaren gekündigten Crews sich auf die profitablen Routen stürzen. Ich glaube nicht, dass die heutigen Anbieter (inkl FR, U2 etc) mit ihrem Sack an Altlasten dem etwas entgegen setzen können werden.

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb EDDS:

Einfach den Großteil der Menschheit impfen, und hoffen dass dadurch alles gut wird, ist also auch nicht die Lösung.

 

Wenn ich die Medienberichte richtig verstanden habe, ist ja genau das der große Zeitaufwand bei den Studien. Zunächst ein Test mit wenigen hundert jungen + gesunden Probanden, um Nebenwirkungen und generelle Verträglichkeit zu prüfen. Wenn das gut geht, dann wird der Wirkstoff in mehreren Schritten an Tausenden, womöglich sogar Zehntausenden weiteren freiwillige Probanden aus verschiedenen Zielgruppen getestet, um ein genaues Bild der Verträglichkeit und Wirksamkeit zu kriegen. Sicherlich wird das bei Corona im Eiltempo laufen, aber ein Mindestmaß an Genauigkeit muss definitiv gegeben sein. Wenn der Wirkstoff am Ende zugelassen wird muss man wissen, für welche Personengruppe er geeignet ist und für welche nicht... Allerdings werden wohl weltweit parallel verschiedene Impfstoffe entwickelt, so dass (hoffentlich) für fast jeden etwas dabei sein sollte - womöglich aber zeitversetzt, wenn die Projekte unterschiedlich lange dauern...

 

Allerdings hast du natürlich völlig recht, dass man mit dem Tag der Zulassung eines ersten Imofstoffs nicht auf einmal alle Beschränkungen öffnen kann. Der Druck auf die Politik wird dann jedoch aus allen Ecken der Wirtschaft und Gesellschaft extrem steigen... Alles eben eine Mischung aus hoffen, bangen, wünschen und spekulieren... Vielleicht ähnlich wie bei der Fußball WM - zur Zeit gibt es nicht 80 Millionen Bundestrainer in den Wohnzimmern sondern 80 Millionen Virologen...

Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb VS007:

Wie wird die Luftfahrt nach Corona aussehen? Ein paar Annahmen:

 

Es ist denke ich nicht übertrieben pessimistisch, anzunehmen dass vor 2021 nichts mehr passieren wird. Wie das Reiseverhalten danach aussehen wird, ist schwer zu prognostizieren, es wird aber niedriger ausfallen und nur langsam anlaufen. Private Reisen werden davon abhängen, wie stark der Wohlstand unter der Epidemie gelitten haben wird. Bei Geschäftsreisen kann ich mir z.B. in meinem Unternehmen auf ziemlich lange Zeit nicht mehr vorstellen, dass irgendjemand wieder für ein 2-Stunden-Meeting nach Berlin oder zum Kickoff nach Vegas fliegt.

 

Betriebswirtschaftlich kann man alle Invests in Fluggesellschaften also abschreiben, die Frage ist nicht ob sie zahlungsunfähig werden sondern nur wann und wie. Ohne Ausnahme, auch Lufthansa, auch Ryanair.

 

Volkswirtschaftlich sieht das natürlich anders aus. Deswegen Prognose 1: Wir werden eine Renaissance der staatlichen oder verstaatlichten Legacys erleben, die ein Grundangebot anbieten, zu entsprechenden Preisen.

 

Prognose 2: Ab 2022, eventuell schon früher wird es eine neue Welle LCCs geben, die mit den zu Schleuderpreisen erhältlichen Flugzeugen und den massenhaft verfügbaren gekündigten Crews sich auf die profitablen Routen stürzen. Ich glaube nicht, dass die heutigen Anbieter (inkl FR, U2 etc) mit ihrem Sack an Altlasten dem etwas entgegen setzen können werden.

Oder es wird europäische Einschränkungen geben um die Wirtschaft wieder zu stabilisieren. 
Und auch einzelne Länder könnten sich vor LCC schützen, mit Landegebühren, Steuern oder anderen kreativen Abgaben.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Guenni:

Die Informationen über fehlende Immunität nach Erstinfektion basieren auf gerade mal 1-2 Studien  aus China/Wuhan/Asien.

Die WHO hat mittlerweile auch eine Klarstellung veröffentlicht. Es ging darum, dass für die Ausstellung einer Art Impfpass gegen SARS-nCOV2 derzeit die Datengrundlage fehlt. Und die Aussage ist ja richtig. 

 

https://twitter.com/WHO/status/1254160937805926405

 

An so einem Dokument hängen am Ende Menschenleben (und ganze Volkswirtschaften). Niemand möchte -zurecht- die Verantwortung für die Folgen von falschen Lockerungen übernehmen

 

Ähnlich wie bei der Diskussion um die Reisewarnungen(Spiegel/FAZ): Die Schranke runter, für alle ohne Einschränkungen war einfach. Die Rücknahmen führen dazu, dass für jedes Land das Risiko bewertet werden muss und das für jedes Land für das die Einschränkungen bestehen bleiben eine haltbare Begründung gefunden werden muss. 

 

Es reicht nicht zusagen: Hier könnt in die USA fahren, fangt ihr SARS-nCOV2 bekommt ihr eine Infusion Reinigungsmittel und UV-Licht intravenös und alles wird gut. Aber niemand kann nach Brasilien fahren, der Präsident nimmt die Pandemie nicht ernst.

 

 

vor einer Stunde schrieb VS007:

Deswegen Prognose 1: Wir werden eine Renaissance der staatlichen oder verstaatlichten Legacys erleben, die ein Grundangebot anbieten, zu entsprechenden Preisen

Nicht auszuschließen, wichtig wird dann, dass die Bevölkerung die Politik dazu drängt, dass die Grundlage für Prognose 2 möglichst schnell geschaffen werden. Das gilt aber auch für alle anderen derzeitigen Freiheitsschränkungen, es warten genug Scharlatane mit schlechten Absichten, die die Freiheitseinschränkungen für ihre Zwecke fortführen möchten (Egal ob das Umweltschützer sind oder Rassisten)

 

Geschrieben
Gerade eben schrieb Koelli:

Zum Thema Impfung: ist denn sicher, dass man gegen Corona/Covid nur eine Impfung braucht? Gegen die normale Grippe braucht man ja jedes Jahr eine veränderte Impfung 

Das ist ja das Hauptproblem. Wie mutiert das Virus.

Hier ein interessanter Bericht dazu welche Szenarien möglich sind:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-folgen-einer-mutation-fuer-den-impfstoff-a-0bde5192-e69b-4c13-b5f0-85674a4c6d5f

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Guenni:

Die Informationen über fehlende Immunität nach Erstinfektion basieren auf gerade mal 1-2 Studien  aus China/Wuhan/Asien. Diese sind jedoch wissenschaftlich angreifbar, sodass man mit Interpretationen vorsichtig sein sollte. Zitat Prof. Christian Drosten aus einem der letzten NDR-Podcasts zu dem Thema.

 

Das ist fraglos richtig.

Allerdings ist die bisherige Annahme zur Immunität nach Erstinfektion auch keine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis - und wird hier mindestens in Frage gestellt. Es liegt leider in der Natur der Sache, dass wir bei einem neuen Virus erstmal vieles nicht genau wissen, und schon gar nicht wissenschaftlich gesichert.

 

Was macht man jetzt damit, dass Menschen, die eine Covid19-Infektion bereits überstanden haben, vielleicht immun sind, aber vielleicht auch nicht? Weiter davon ausgehen, dass Immunität gegeben ist? Wenn sich das als falsch herausstellt, können die Folgen ziemlich dramatisch sein. Oder man verlässt sich nicht auf eine Immunität, bis das besser erforscht ist.

Ich hab da so eine Ahnung, für welche Option sich Verantwortliche entscheiden.

 

vor 24 Minuten schrieb Koelli:

Zum Thema Impfung: ist denn sicher, dass man gegen Corona/Covid nur eine Impfung braucht? Gegen die normale Grippe braucht man ja jedes Jahr eine veränderte Impfung 

 

Nichts ist wirklich sicher, das Virus ist neu und nicht wie. z. B. Influenza seit Jahrzehnten erforscht.

 

Wenn das Virus keine Opfer mehr findet, ist es (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) auch irgendwann wieder weg. Das hat in der Vergangenheit z. B. mit Pocken funktioniert, die haben in der ersten Hälfte des 20. JH noch hunderttausende getötet, seit 50 Jahren gelten sie als ausgerottet. Im Prinzip geht das sogar ohne Impfung - dazu muss man R=0 erreichen und halten. Mit "aber Autohäuser müssen wir schon wieder öffnen" ist das natürlich nicht vereinbar.

Bearbeitet von foobar
Geschrieben

Wobei die Frage etwas falsch gestellt ist.

Eine Immunität gibt es auf jeden Fall. Die Frage ist, wie lange sie vor einer Neuinfektion schützt.

 

Denn da die Infektion bei einem ansonsten gesunden Menschen nach ca. 14 Tagen überstanden ist, ist es auch sicher, dass die im Körper gebildeten Antikörper eine Immunität bewirken. Ansonsten würden die Viren sich ja immer weiter vermehren und die Infektion nie abklingen.

Was halt noch nicht geklärt ist, wie auch in dieser kurzen Zeit, ist die Frage, wie lange diese Immunität anhält. Hier liegt die mögliche Zeitspanne bei wenigen Tagen bis lebenslänglich. Allerdings immer nur auf genau dieses Virus bezogen.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Corana-Virus irgendwann wieder mutieren wird, wie es ja hier und heute der Fall ist, wenn man das von 2003 zugrunde legt, liegt bei satten 100%. Und das wird sicher auch noch Probleme machen. Nur müssen und können wir die nicht heute lösen.

 

Heute hilft nur Daumendrücken, beten, oder was man sonst noch so alles macht, dass wir möglichst bald einen funktionierenden Impfstoff oder aushilfsweise eine Medikament zur massenweisen Aktutbehandlung im Falle der Infektion bekommen. 

Gast
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