Gast Geschrieben 28. Mai 2019 Melden Geschrieben 28. Mai 2019 MOL scheint wieder den 9/11 Move zu versuchen: http://www.airliners.de/ryanair-boeing-737-max/50282
Windyfan Geschrieben 28. Mai 2019 Melden Geschrieben 28. Mai 2019 (bearbeitet) Am 27.5.2019 um 22:55 schrieb DE757: Ich hab mal eine andere Frage: Die Maschinen stehen ja nun bereits einige Zeit am Boden. Wie es aussieht, wird sich das nicht in den nächsten 1-2 Monaten auflösen. Hat das Auswirkungen auf etwaige Korrosionsprobleme im späteren Leben der betreffenden Flugzeuge? LH zeigt ja gerade, dass für ein Flugzeug dieser Klasse durchaus 30 Jahre dauerhafter Betrieb in Betracht kommen. Wenn man dort jetzt ein paar A346 für ein paar Monate in die Wüste stellt wird das nicht so schlimm sein, die haben den Großteil ihrer Laufbahn eh hinter sich. Bei der MAX sind es aber nagelneue Flugzeuge, die am besten noch 25 Jahre fliegen sollen. Ich denke da insbesondere an Kunden aus feuchtwarmen Gebieten wie Spicejet, Lion Air oder auch Aeromexico und einige andere. Erhöht sowas vielleicht sogar dauerhaft die Wartungskosten und macht die betreffenden Maschinen - so denn die anderen Probleme gelöst werden - schwieriger zu verkaufen? Sicher wird es einen erhöhten Wartungsaufwand geben - vor allem Wartung ohne dass die Kisten Geld einspielen können. Verschlimmern dürfte sich der Wartungsaufwand vor allem auf Parkplätzen in relativer Meeresnähe, besonders wenn es Aerosolbildung mit Salznebel gibt, das ist besonders korrosiv, noch dazu in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Aber mit angepaßter Wartung ist das ja alles beherrschbar, siehe die über 50 Jahre alten Wasserflugzeuge, die ja noch dazu täglich im Meerwasser landen. Da ist ja die korrosive Belastung der 737 ja ein Witz dagegen. Mir fällt da gerade der Unfall mit der Cabrio 737 ein, einer Fluglinie die außergewöhnlich viele Starts und damit auch Ausdehnungsvorgänge auf der Kabine hatte und noch dazu in salzreicher Umgebung, da sie zwischen den Hawaii-Inseln pendelte. Da gab es nicht entdeckte Korrosion in der Beplankung, inflight ist dann eine Fläche von geschätzten 50 Quadratmetern Dach- und Seitenwand über vielleicht 10 Sitzreihen weggeflogen, leider hat es auch 1 oder 2 Opfer gegeben, die nicht angeschnallt waren, die hatte es mit herausgerissen. Die Korrosion war so massiv, das selbst die einkonstruierte Reserve, die normalerweise ein Loch auf eine kleine Fläche von vielleicht einem halben Quadratmeter begrenzt, versagt hat. Bearbeitet 28. Mai 2019 von Windyfan Korrektur 1
Der_Stevie Geschrieben 29. Mai 2019 Melden Geschrieben 29. Mai 2019 Ich vermute, dass Boeing den Gesamtschaden schon jetzt im Milliardenbereich einschätzt, siehe Anleihe. Die Kosten für die Wartung der geparkten Flieger werden da kaum auffallen. Zum Schaden kommt die auflaufende Vorfinanzierung der weiter laufenden Gemeinkosten und der 737 Produktion. Bis das Geld, das man jetzt in Form von geparkten Fliegern dem eigenen Parkplatz leiht, komplett von den Kunden wieder drin ist, wird das Grounding schon monatelang aufgehoben sein. Ich denke, das wird weit in den 2-stelligen Milliardenbereich gehen.
EDDS Geschrieben 29. Mai 2019 Melden Geschrieben 29. Mai 2019 Scheint wohl doch etwas schneller zu gehen als zunächst gedacht: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/boeing-737-max-wird-wohl-nicht-vor-august-fliegen-a-1269901.html Ist halt die Frage was noch an Pilotenschulung notwendig ist, um die MAX wieder betreiben zu können.
BobbyFan Geschrieben 29. Mai 2019 Melden Geschrieben 29. Mai 2019 vor 18 Stunden schrieb Windyfan: Mir fällt da gerade der Unfall mit der Cabrio 737 ein Hier der Bericht dazu.
Windyfan Geschrieben 29. Mai 2019 Melden Geschrieben 29. Mai 2019 vor 6 Stunden schrieb BobbyFan: Hier der Bericht dazu. Danke BobbyFan, interessant, der Wert des Fliegers wurde auf 5 Millionen $ geschätzt und trotzdem beyond repair? Wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass die noch intakte Außenhaut wohl ebenfalls Korrosionsstellen aufweisen wird, und auch ersetzt werden müsste, oder wie kannst Du Dir das erklären, oder ist das Reparieren des Cabriobereiches 1988 bereits soteuer gewesen? Deswegen lieber Ausschlachtung und Entsorgung? Gab es nicht mal das ungeschriebene Gesetz, dass Teile aus einem Unfallflieger nicht mehr eingesetzt werden?
NCC1701 Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 (bearbeitet) Boeing-Chef gibt Fehler im Umgang mit 737 Max zu Zitat "Wir haben die Implementierung dieser Software nicht korrekt gemacht" Was ist den jetzt passiert, dass man so ein Statement gibt? ...NCC1701 Bearbeitet 30. Mai 2019 von NCC1701
ZuGast Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb NCC1701: Boeing-Chef gibt Fehler im Umgang mit 737 Max zu Was ist den jetzt passiert, dass man so ein Statement gibt? ...NCC1701 Was jetzt, in der ursprünglichen Version, weswegen daß Flugzeug zu einem Standzeug wurde? Oder bei der implementiert der überarbeitete Version? Bei ersterem ist die Sache ja mittlerweile wohl der Art offensichtlich, dass, selbst dem großen Lüg..... äh Kommunikations-Künstle....-Experte , keine Ausreden mehr einfallen dürften. Bei zweiterem würde mich persönlich der reine Fakt, so es denn einer sein sollte, zwar kein bisschen überraschen und auch erklären, warum trotz großer Ankündigung(en) das Update der FAA wohl noch nicht vorgelegt wurde. Wohingegen so ein offensives vorgehen mit selbigem imho eine kleine Sensation darstellen würde. Zumindest bei mir würde ein solches Vorgehen, sollte es zum Standard werden, jedoch am schnellsten wieder Vertrauen schaffen. Jeder macht Fehler, aber nur wer offen dazu steht, kann daraus lernen! (Und geholfen werden) Bearbeitet 30. Mai 2019 von ZuGast Autokorrektur korrigiert ... 2
ATN340 Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 vor 12 Stunden schrieb Windyfan: Danke BobbyFan, interessant, der Wert des Fliegers wurde auf 5 Millionen $ geschätzt und trotzdem beyond repair? Wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass die noch intakte Außenhaut wohl ebenfalls Korrosionsstellen aufweisen wird, und auch ersetzt werden müsste, oder wie kannst Du Dir das erklären, oder ist das Reparieren des Cabriobereiches 1988 bereits soteuer gewesen? Deswegen lieber Ausschlachtung und Entsorgung? Der Flieger war völlig verzogen und hätte auch im Flug komplett auseinander brechen können https://www.youtube.com/watch?v=sPs_M3Wlpo4 (Wird ab 32:00 explizit erklärt) Dazu kommt noch die Abnutzung. Diese Maschine war die 737 mit der zum Unglückszeitpunkt höchsten Anzahl an Cycles weltweit. Nach dem Unfall wurden die Nutzungs-Limits der 737 korrigiert. 1
ZuGast Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 Scheint sich wirklich eine Umstellung der Art der Kommunikation einzustellen... Eine wesentlich selbstkritischere Art. Längst überfällig, wenn ihr mich fragt. http://www.airliners.de/boeing-chef-wiederzulassung-737-max/50325 Neben viel altbekanntes jetzt auch zugegeben von Boeing, jetzt auch das Eingeständnis, dass es dieses Jahr wohl eng wird mit einer neuen Zulassung .
Der_Stevie Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 "Strategiewechsel!" sagte der Chef des Komitees aus 25 Juristen, Lobbyisten, Marketingspezialisten und Psychologen zur Überraschung aller. "Das Hinhalten hat nicht funktioniert. Wir gehen jetzt auf volle Offenheit. Entschuldigung bei den Angehörigen der Opfer und allen anderen. Los geht's, Dennis, vor die Presse! Ab jetzt nur noch die Wahrheit! Wir legen gleich noch schnell fest, welche." Im Ernst? "Die Implementierung des Anstellwinkel-Disagree-Alarms im Stabilisierungssystem MCAS sei "ein Fehler" gewesen, sagte Dennis Muilenburg." Hat der nichts verstanden? Das Aushebeln aller interner Sicherheitsmechanismen war ein Fehler. Der extreme Druck des Managements. Das falsche Setzen von Prioritäten. Statt dessen faselt der über Details (""Unsere Kommunikation...").
Gerhard Geschrieben 30. Mai 2019 Melden Geschrieben 30. Mai 2019 (bearbeitet) Die Geschichte der beiden Max-Unfälle erinnert mich als Luftfahrtlaien an die Geschichte der DC-10, die Vorgeschichte des Absturzes der Turkish-Airlines DC-10 bei Ermenonville. Das sich solche Abläufe bei der FAA wiederholen könnten ist sagenhaft (vielleicht gut wenn man nicht alles weiß). Bearbeitet 30. Mai 2019 von Gerhard
bueno vista Geschrieben 31. Mai 2019 Melden Geschrieben 31. Mai 2019 Gute Erklärung über die Tücken des Trimmsystems der 737NG und Max (ab 5:35). Neu für mich dass auch die NG unter Beobachtung der FAA steht. https://www.youtube.com/watch?v=n4qDLR4s45U 1
BobbyFan Geschrieben 31. Mai 2019 Melden Geschrieben 31. Mai 2019 Mich stört ein wenig die dauernde Erwähnung des MCAS "System". Das S in MCAS steht für System... 1
bueno vista Geschrieben 1. Juni 2019 Melden Geschrieben 1. Juni 2019 Sind wir doch von LCD-Displays gewohnt und sollte den Inhalt nicht schmälern.
Guenni Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 (bearbeitet) Am 31.5.2019 um 21:36 schrieb bueno vista: Gute Erklärung über die Tücken des Trimmsystems der 737NG und Max (ab 5:35). Neu für mich dass auch die NG unter Beobachtung der FAA steht. https://www.youtube.com/watch?v=n4qDLR4s45U Da ist schon "Sprengstoff" drin in diesem Bericht: Von der ersten 737 hin zur NG: Durchmesser Trimmräder verkleinert. Stabilizer-Fläche erhöht. Roller-Coaster-Manöver aus Handbüchern entfernt. Zusätzlich: 737 Simulatoren stellen die Stabilizer-Kräfte/benötigte Kraft am Trimrad für manuelle Trimmung nicht korrekt / zu leicht dar. Und nun soll die Max eines der sichersten Flugzeuge sein, das es jemals gegeben hat, lt. Muilenburg. Bearbeitet 2. Juni 2019 von Guenni 4
bueno vista Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 Wie sagte er nach dem 2. Absturz so schön zum Update: "we make a save plane even saver".
Tschentelmän Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 Was soll er auch anderes sagen - als Marionette der Anleger, Banken, Fondsmanager usw...
bueno vista Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 z.B. "Sicherheit steht bei uns an 1. Stelle, bis wir nicht genau verstanden haben was passiert ist empfehlen wir die Max am Boden zu lassen." Ehrlich währt am Längsten. Die vergeigte Reputation wieder aufzubauen kostet nun ungleich mehr Aufwand. 1
Tschentelmän Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 Mittlerweile hat Boeing / Muilenburg die Art und den Inhalt der Statements verändert - deutlich in Richtung Selbstkritik - wenn auch noch teils etwas verklausoliert... Das zeigt eben auch, wie weit weg Boeing und das Management selbst direkt nach dem 2. Absturz von der Realität und der Einsicht entfernt waren...
Gast Geschrieben 2. Juni 2019 Melden Geschrieben 2. Juni 2019 2 hours ago, bueno vista said: Ehrlich währt am Längsten. Die vergeigte Reputation wieder aufzubauen kostet nun ungleich mehr Aufwand. Die Reputation ist in erster Linie durch ein offensichtlich nicht ausreichendes Produkt vergeigt worden. Die Kommunikation dürfte daran nicht mehr viel ändern bzw. geändert haben. Und gleich am Anfang zu sagen, „oh hey, wir haben das ja echt schlecht gemacht“ hätte sicherlich auch nicht gut ausgesehen - viel mehr so, als ob man etwas gewusst aber absichtlich verschwiegen hätte.
Tschentelmän Geschrieben 3. Juni 2019 Melden Geschrieben 3. Juni 2019 (bearbeitet) vor 7 Stunden schrieb effxbe: Die Reputation ist in erster Linie durch ein offensichtlich nicht ausreichendes Produkt vergeigt worden. Genau so ist es. Zwei Abstürze mit fast 350 Todesopfern haben das Vertrauen in Boeing und die 737 MAX stark beeinträchtigt. Ob sich der Boeing-Vorstand dabei gleich ab Tag 1 selbstkritisch äußert oder erstmal nur hohle Phrasen von sich gibt, hat schon auch einen Einfluss - aber eben nur gering. In erster Linie erwartet der Passagier ein sicheres Flugzeug und will unbeschadet am Ziel ankommen. Das Reputationsthema lässt sich hier ohnehin nur bedingt zwischen den hauptsächlichen "Versagern" trennen: - Boeing mit übereilter Entwicklung - FAA/EASA & Co mit blindem Vertrauen zu Boeing und eklatanten Know-How-Lücken - Geizige Airlines - MCAS-Aufpreis nicht bezahlen wollen (unabhängig davon, ob das die Katastrophe verhindert hätte) Allen voran steht Boeing sicherlich in der Haupt-Verantwortung - bzw hat den meisten "Dreck am Stecken", nachdem die Probleme offenbar längst bekannt waren und man trotzdem nichts unternahm. Noch dazu nutzte man den schwachen Zertifizierungsprozess offenbar schonungslos aus, um die MAX schnellstmöglich auf den Markt zu katapultieren. Insofern müssen nun alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten, das Vertrauen und die Reputation in das Gesamtprodukt (= 737 MAX plus allgemein seriöses Zertifizierungsverfahren) wieder herzustellen oder zumindest weitere Vertrauensverluste zu vermeiden. Bearbeitet 3. Juni 2019 von Tschentelmän 2
Windyfan Geschrieben 3. Juni 2019 Melden Geschrieben 3. Juni 2019 (bearbeitet) Offenbar weitere Teile betroffen, auch NG. Hat jetzt wohl nicht direkt mit dem Grounding zu tun, auch wenn der Artikel meiner Meinung nach besser geschrieben sein könnte: https://www.tagesschau.de/ausland/boeing-737-faa-101.html https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boeing-737-tragflaeche-defekt-1.4472120 Wer weiss mehr? Bearbeitet 3. Juni 2019 von speedman Link geändert - Ursprungsquelle nicht verfügbar
ilam Geschrieben 3. Juni 2019 Melden Geschrieben 3. Juni 2019 vor 2 Stunden schrieb Tschentelmän: Insofern müssen nun alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten, das Vertrauen und die Reputation in das Gesamtprodukt (= 737 MAX plus allgemein seriöses Zertifizierungsverfahren) wieder herzustellen oder zumindest weitere Vertrauensverluste zu vermeiden. Eigentlich müssten jetzt alle Zertifizierungen der letzten Jahre auf den Prüfstand. Also neben der 787 ganz speziell die 747-8I und auch bei der EASA müsste man mal schauen, ob da ein ähnliches "Durchwinken" an der Tagesordnung ist/war. Aber ich glaube nicht, dass man diese Fässer öffnen will.
EDDS Geschrieben 3. Juni 2019 Melden Geschrieben 3. Juni 2019 Hier gibts den offziellen Text der FAA dazu: https://www.faa.gov/news/updates/?newsId=93206
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