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Aktuelles zum Flughafen BER


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wie sieht denn nun das weitere Vorgehen nach der fortlaufenden Sperrung des Hauptterminals aus? Grund sind ja nun nicht mehr die Statikprobleme (oder nur untergeordnet) sondern der ungenügende Brandschutz wenn die Ventilatoren nicht laufen.

 

Jetzt stelle ich mir die Frage wie man das Problem beheben soll wenn es im Hauptterminal auch weiterhin einen Baustopp gibt? Der status quo ist ja, dass die Halterungen für die Ventilatoren verstärkt werden müssen damit sichergestellt ist, dass die Stützen die höhere Last tragen können. Deshalb sind diese auch nicht in Betrieb, da die Träger verstärkt werden müssen. Gleichzeitig müssen sie aber, aufgrund von Brandschutzbestimmungen, in Betrieb sein, um weiterhin im Terminal arbeiten zu können? Oder gilt dies nun nur für die restlichen Arbeiten im Terminal und man kann die Träger für die Ventilatoren nun trotzdem verstärken und darf erst danach alle weiteren Arbeiten wieder aufnehmen?

Geschrieben
Korrekt, für gut 5 Milliarden Euro hat man den Status Quo aus mehreren Provisorien ein paar Kilometer nebenan noch einmal neu geschaffen.

 

Schön, dass ihr euch hier schon gegenseitig Recht gebt. Nur dummerweise kommen die Worte "provisorisch" und "temporär" in der Pressemitteilung überhaupt nicht vor. Stattdessen steht dort, dass man in den nächsten 8 Jahren mit 40 Millionen Passagieren rechnet. Ein Drittel mehr, so viel wie MUC heute. Das sind weiterhin 1,25 Mio. Pax zusätzlich pro Jahr. Dies ist nichts weniger als die Ankündigung der 2. Ausbaustufe des BER noch vor der Eröffnung.

 

SXF und BER werden größer: FBB stellt erste Weichen für Erweiterungen

 

Weil ... man in Berlin für wirklich sinnvolle Erweiterungen, wegen der mit ihnen verbundenen Kosten derzeit gesteinigt werden würde.

Absoluter Quatsch. Zählen sie doch mal versuchsweise alle Städte in Europa auf, die größere Summen bereitwilliger in den Ausbau ihrer Flughäfen investieren. Fällt ihnen überhaupt eine ein? Es hat schon seinen Grund, weshalb als Alternative zu Berlin immer gleich chinesische Flughafenbauten assoziiert werden.

 

Das Volk zerreißt (nicht nur in den Online-Kommentaren der Berliner Presse) bereits diese verhältnismäßig geringen Ausbauten in der Luft. In einem Jahr wird in Berlin gewählt.

 

Die Sonntagsfrage verrät, an der politischen Großwetterlage in Berlin hat sich während der ganzen Legislaturperiode überhaupt nichts geändert. Einzig die PIRATEN fliegen wohl wieder aus dem Parlament raus, wovon die LINKE profitieren kann. Damit wächst das Lager der Flughafenbefürworter und der Dummschwätzer Martin Delius ( „Das Projekt BER ist final gescheitert.“ ) wird seinen Vorsitz im Untersuchungsausschuss räumen müssen. Wegen der Großen Koalition wird es diesmal auch keinen heftigen Wahlkampf geben. Alles easy-peasy.

 

Jede Ausgabe, die über diesen Zeitraum hinausgeht, mag klug sein, wird aber Wählerstimmen kosten.

 

De facto sind bisher im Wahlkampf immer nur die Politikerinnen abgestraft worden, die weniger Geld in einen kleineren Flughafen investieren wollten. Und was soll daran klug sein, jetzt schon Kapazitäten für 50 oder 60 Millionen Passagiere zu schaffen?

 

Die traditionell klamme Hauptstadt verschiebt Investitionen immer weiter in die Zukunft, um heute ein paar Euro zu sparen, sogar wenn bereits klar ist, dass man für jeden heute gesparten Euro künftig zwei aufwenden muss, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

 

Wie gesagt, nennen sie nur eine Stadt die mehr investiert.

  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Mal rein interessehalber:

 

Die neue Südbahn ist 'Beton' ... die sanierte Nordbahn ist 'Asphalt'.

 

Wenn man sich bei Neubau der Südbahn extra / bewusst für 'Beton' entschieden hat - gehe mal davon aus das dies Vorteile ggü 'Asphalt' hat - wieso wurde die Nordbahn dann mit 'Asphalt' saniert ?

 

Schließlich hat man doch 6 Monate Zeit gehabt, hier auch 'Beton' zu nehmen ?

Geschrieben

Gute Frage, vielleicht könnte es damit zusammenhängen, dass wir es mit einer bestehenden und einer neu gebauten RWY zu tun haben. Vielleicht verlangen die unterschiedlichen Oberflächen einen unterschiedlichen Unterbau? Man hat die Nordbahn ja nur saniert und nicht neu gebaut (>Kosten?). Ich weiß es auch nicht, aber dieser Gedanke drängt sich mir auf, denn in FRA jedenfalls sind die beiden uralten Bahnen 7R (Süd) und 7C (Center, ex Nord) mit Asphalt gedeckt, während die neue(ren) 18 (West) und 7L (Nordwest) eine Betonoberfläche besitzen. Und die älteren Bahnen wurden seit Inbetriebnahme der 18 ja auch beide schon saniert.

Geschrieben (bearbeitet)

@ jumpseat:

 

So könnte ich mir das auch zusammenreimen. Außerdem könnte es eine Kostenfrage gewesen sein.

 

Hier http://www.berlin-airport.de/de/_dokumente/presse/pressemitteilungen/Infografik-Sanierung-SLB-Nord.pdf wird davon gesprochen, dass die oberen beiden Asphaltschichten mit ca. 12cm Stärke erneuert werden. An dieser Stelle https://www.baumaschine.de/fachzeitschriften/baumaschinen/bauportal_dateien/2009/heft5/a296_302.pdf/at_download/file habe ich eine Beschreibung des konstruktiven Aufbaus der südlichen RWY vom Flughafen Leipzig gefunden. Dort ist die Rede von 40cm Beton. Ich könnte mir vorstellen, dass auch eine vergleichbare Stärke für SXF notwendig gewesen wäre.

 

Man müsste für Beton also 28cm mehr wegfräsen, um am Ende auf die gleiche Höhe zu kommen, da bestimmt einige Zwangspunkte bei den Höhen beachtet werden müssen (=Rollbahnanschlüsse oder planfestgestellte Höhe der RWY-Schwellen)

Und wenn der Unterbau noch i.o. ist, warum dann ohne Not jede Menge Material (über den Daumen: 3.600*45m*0,28m) für teuer Geld abfräsen und neu bauen?

 

Vielleicht kann ein Forumsmitglied mit entsprechender Tief- und Straßenbauexpertise eine fundierte Auskunft dazu geben?

Bearbeitet von HAJ-09L
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Drei bis vier Monate hinter dem Zeitplan und das fällt denen jetzt erst ein. :huh:

Hier geht es ja explizit um Bauausführung. Und bevor man da solche Maßnahmen wie eine 6-Tage-Woche ergreift, sollte schon bis ins letzte Detail klar sein, was genau zu bauen ist. Und wenn ich die Informationen der letzten Monate mal so Revue passieren lassen, dann ist dies noch gar nicht so lange der Fall...

Geschrieben

Hier geht es ja explizit um Bauausführung. Und bevor man da solche Maßnahmen wie eine 6-Tage-Woche ergreift, sollte schon bis ins letzte Detail klar sein, was genau zu bauen ist. Und wenn ich die Informationen der letzten Monate mal so Revue passieren lassen, dann ist dies noch gar nicht so lange der Fall...

 

Wir sind uns doch im Klaren, dass es sich hier um ein starkes Argument für weitere Kostensteigerungen beim BER geht, nicht mehr und nicht weniger.

Geschrieben

Drei bis vier Monate hinter dem Zeitplan und das fällt denen jetzt erst ein. :huh:

Moin Nomoco, als Beschäftigter auf einem ebenfalls großen deutschen Infrastrukturprojekt kann ich dir mitteilen, dass die Einführung einer 6-Tage-Woche zwar erstmal banal klingt, aber einen riesigen Aufwand mit sich hinterher schleppt. So müssen z.B.:

- Die Verträge mit den Auftragnehmern angepasst bzw. teilweise neuverhandelt werden (Mehrkosten->Nachträge); bedeutet auf Seiten des Auftraggebers, der mit öffentlichen Geldern hantiert, diese erstmal zu beschaffen

- Betriebsräte und Behörden Samstagsarbeiten zustimmen

- Ggf. zusätzliche Mitarbeiter seitens der Auftragnehmer eingestellt werden (was bei kleineren AN manchmal nicht so einfach ist)

- Die Arbeitsabläufe (Schichtsystem?) angepasst werden

- ...

 

Wie gesagt, es klingt nach außen hin schwer verständlich, aber wenn man selber in so einem Projekt tätig ist, kann man die Trägheit der Prozesse (leider) nachvollziehen.

 

Gruß!

Geschrieben (bearbeitet)

Wir sind uns doch im Klaren, dass es sich hier um ein starkes Argument für weitere Kostensteigerungen beim BER geht, nicht mehr und nicht weniger.

Wenn dir das so durchsichtig erscheint - fein. Aber deswegen musst du nicht auch in meinem Namen sprechen. Ich für meinen Teil unterstelle hier vordergründig erstmal - vielleicht naiverweise -, dass man vorankommen will. 

Bearbeitet von HLX73G
Geschrieben

Moin Nomoco, als Beschäftigter auf einem ebenfalls großen deutschen Infrastrukturprojekt kann ich dir mitteilen, dass die Einführung einer 6-Tage-Woche zwar erstmal banal klingt, aber einen riesigen Aufwand mit sich hinterher schleppt. So müssen z.B.:

- Die Verträge mit den Auftragnehmern angepasst bzw. teilweise neuverhandelt werden (Mehrkosten->Nachträge); bedeutet auf Seiten des Auftraggebers, der mit öffentlichen Geldern hantiert, diese erstmal zu beschaffen

- Betriebsräte und Behörden Samstagsarbeiten zustimmen

- Ggf. zusätzliche Mitarbeiter seitens der Auftragnehmer eingestellt werden (was bei kleineren AN manchmal nicht so einfach ist)

- Die Arbeitsabläufe (Schichtsystem?) angepasst werden

- ...

 

Wie gesagt, es klingt nach außen hin schwer verständlich, aber wenn man selber in so einem Projekt tätig ist, kann man die Trägheit der Prozesse (leider) nachvollziehen.

 

Gruß!

Ich muss zugeben, dass ich mich mit Projekten in dieser Größenordnung nicht so wirklich auskenne. Möglicherweise liegt es auch daran, dass es ein anderes Bundesland ist und die Projektsteuerung durch einen GU und den damit zusammenhängenden Verträgen deutlich komplizierter ist. Bei Projekten in BW in der Größenordnung von 30-50Mio. Euro kenne ich es so, dass man als Bauleiter einfach mal fragt, ob die Firmen zur Arbeit am Samstag bereit sind. Und das von Anfang an. Wie gesagt, da gab es keinen GU, die Wege zwischen den Ebenen waren kürzer und die Unternehmen wurden direkt vom Bauherren bezahlt. Mag sein, dass das in der Größenordnung BER nicht ohne Weiteres möglich ist. Dennoch wundert es mich, dass man relativ lange damit gewartet hat. 

Geschrieben

Ich muss zugeben, dass ich mich mit Projekten in dieser Größenordnung nicht so wirklich auskenne. Möglicherweise liegt es auch daran, dass es ein anderes Bundesland ist und die Projektsteuerung durch einen GU und den damit zusammenhängenden Verträgen deutlich komplizierter ist. Bei Projekten in BW in der Größenordnung von 30-50Mio. Euro kenne ich es so, dass man als Bauleiter einfach mal fragt, ob die Firmen zur Arbeit am Samstag bereit sind. Und das von Anfang an. Wie gesagt, da gab es keinen GU, die Wege zwischen den Ebenen waren kürzer und die Unternehmen wurden direkt vom Bauherren bezahlt. Mag sein, dass das in der Größenordnung BER nicht ohne Weiteres möglich ist. Dennoch wundert es mich, dass man relativ lange damit gewartet hat. 

Mit dem jeweiligen Bundesland hat das erstmal gar nicht so viel zu tun; es geht im Grunde primär darum, wer Auftraggeber ist und mit welchen Mitteln ein Projekt umgesetzt werden soll. Sind diese öffentlich (und es handelt sich zudem um große Beträge) beginnt die Maschinerie der Bürokratie, beginnend bei den öffentlichen Ausschreibungen (europaweit!), den zu schließenden Verträgen mit AN (alleine das kann schon Jahre dauern) und den dann unausweichlichen Nonstop-Kleinkriegen auf Basis von Mehrkosten, Behinderungsanzeigen, Nachträgen pipapo. In so einem Projekt kann eine Bauleitung zwar auch mal pro forma den Auftragnehmer fragen, ob samstags gearbeitet wird - bis das allerdings in trockenen Tüchern ist, geht Zeit ins Land (siehe meinen Post vorher). Und da hilft z.B. der Hinweis von locodtm relativ wenig, dass man sich in BER auch mal 24/7 überlegen sollte (was natürlich absolut naheliegt) - man wird es kaum durchbringen.

Im Grunde sind genau das alles die Gründe, warum ein öffentlich finanziertes Großprojekt so gut wie nie dann fertig wird, wie in einer ursprünglichen PLanung einmal vorgesehen...

Und das soll nicht heißen, dass ich das damit gut heiße, im Gegenteil - ich kann als einer, der wie gesagt in einem ähnlichen Mammutprojekt beschäftigt ist, nur ein bisschen Einblick geben in diese Grundzüge öffentliche Ausschreibung - Auftragnehmer und den Fallen, die dahinter stecken. Und von Gutachtern, Genehmigungen, die hier und da fehlen, Berufsgenossenschaften, Betriebsräten, Gewerkschaften, Behördenstempeln etc. reden wir hier noch gar nicht.

Geschrieben

In NRW wird an bestimmten Autobahnabschnitten auch SA und SO -höchst ministeriell abgesegnet- gearbeitet.

Was für ein Fortschritt, nach jahrelanger Quälerei in Staus im und um das Ruhrgebiet. 

 

Es müsste doch möglich sein, in bestimmten Fällen und mit Zustimmung der Arbeitnehmer für einen definierten Zeitraum Arbeiten durchführen zu lassen, ohne dass zig Gremien und Institutionen ihren Senf dazu geben müssen.

 

Ich meine nicht damit die Häuslebauer, sondern Projekte von öffentlichem Interesse.

Geschrieben

Auch mit 24-Stunden-Arbeit bleibt BER unter Zeitdruck. Es ist doch eine Phantomdebatte, als ob das jetzt noch entscheidend was ändert oder verteuert. Schön, wenn man sich noch mehr Mühe gibt, aber das Problem ist doch nicht ein Arbeitstag mehr pro Woche.

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