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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb ATN340:

Ergo: MOL braucht die Flieger nicht, die MAX-Kriese ist aber ein gutes Tool um von den strukturellen Problemen der FR abzulenken?

 

Man hätte jedoch zumindest den Vorteil, etwas günstiger zu produzieren - immerhin 8 Sitze mehr drin und weniger Benzinverbrauch - je nach dem was nach Beschluss aller EASA- Auflagen für die MAX-Neuzulassung davon noch übrig bleibt....

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Tschentelmän:

 

Man hätte jedoch zumindest den Vorteil, etwas günstiger zu produzieren - immerhin 8 Sitze mehr drin und weniger Benzinverbrauch - je nach dem was nach Beschluss aller EASA- Auflagen für die MAX-Neuzulassung davon noch übrig bleibt....

Für diese Ersparnis müsstest du aber hoch investieren, sprich den Flieger abholen und vorher bezahlen :-)

Die Ryanair hat ihren Zenit erreicht und MOL muss davon ablenken, deshalb kommt ihm das Grounding der MAX gerade recht um Unkosten zu beklagen und mehr noch, Zahlungen an Boeing einzufrieren, siehe Artikel Aerotelegraph diese Woche. 

 

Diese Aussage bezieht sich nicht auf die 2 Abstürze!

Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb ATN340:

Für diese Ersparnis müsstest du aber hoch investieren, sprich den Flieger abholen und vorher bezahlen :-)

 

Ja klar - das war aber ja immer so, d.h. Ryanair hat reihenweise neue Flugzeuge bestellt, in Teilen vorher bezahlt und dann übernommen - zum Teil als Ersatz für ältere Maschinen - oder für Wachstum... Bei der MAX wäre dies nach ursprünglicher Planung auch so gewesen - eben plus der Effizienzvorteile zur NG....

 

Wenn es jedoch so ist, dass Ryanair derzeit ganz andere Schwierigkeiten hat - dann könnte es womöglich zum Problem für sie werden, Schadenersatz bei Boeing für den MAX-Lieferverzug aufgrund von entgangenem Wachstum einzufordern...

Geschrieben (bearbeitet)

Die indonesischen Unfall-Ermittler sollen angeblich u.a. Hinweise auf Konstruktionsfehler bei der 737 MAX gefunden haben. Allerdings ohne weitere Informationen, welche konkreten Fehler damit gemeint sein dürften... Der Bericht soll im November veröffentlicht werden...

 

Zumindest ein neues Indiz dafür, dass die Neuzulassung eine Weile dauern kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beteiligten Luftfahrtbehörden eine Entscheidung treffen, bevor der Bericht draußen ist - anschließend müssen sich einige Verantwortliche womöglich auch erst noch mit den Details des Berichtes auseinander setzen, sofern die indonesische Behörde ihnen die Inhalte nicht bereits vorher zur Verfügung gestellt hat....

 

https://www.derstandard.de/story/2000108964543/neuer-bericht-liefert-hinweise-auf-konstruktionsfehler-bei-boeing-737-max

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben

Ich empfinde ja durchaus eine gewisse Genugtuung, dass Boeing Lehrgeld für die arroganten Managementfehler zahlt. Aber dass man derart die Kontrolle über die Vorgänge verliert und um das Überleben der Fa. bangen muss hätte ich nicht gedacht. Oder springen wir Foris hier nur auf eine übereifrige Presse an?

 

Normalerweise kennt man es doch so, dass Aktionen solcher Tragweite meist mit einem "wir sind im Dialog, auf einem guten Weg, gemeinsame Lösungen, bla bla" kommentiert werden. Wir kennen das ja zur Genüge wie sich Politik und Industrie bei den Autoabgasen einig sind. Aber hier hören wir von behördlicher Seite nur, dass man selbst nicht weiß wie, wann und wo das endet.

Geschrieben

Das "Gute" an diesem Schlamassel ist zumindest, dass Flugzeughersteller und auch Luftfahrtbehörden zukünftig deutlich stärker auf die Sicherheit der Neuentwicklungen achten müssen bzw vermutlich auch werden. Nicht nur die ewige Dauer zur Neu-Zertifizierung und damit verbundene Multi-Milliarden-Kosten - sondern auch die Tatsache, dass sich zukünftig womöglich auch die Luftfahrtbehörden in Ländern wie Indien, China oder VAE auf den Plan gerufen fühlen könnten um eine Zertifizierung zu überprüfen, sobald größere Probleme eines Flugzeugtyps bekannt werden...

 

Natürlich kann es absolut nicht das Ziel sein, dass neue Modelle zukünftig durch viele Staaten einzeln geprüft und frei gegeben werden - aber in Zeiten, in denen mehr und mehr Regierungen anstreben, eine wichtige Rolle auf der Weltbühne zu spielen, sind solche Szenarien wenigstens im Falle zweifelhafter Entwicklungen nicht zu unterschätzen... 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Tschentelmän:

Das "Gute" an diesem Schlamassel ist zumindest, dass Flugzeughersteller und auch Luftfahrtbehörden zukünftig deutlich stärker auf die Sicherheit der Neuentwicklungen achten müssen bzw vermutlich auch werden. Nicht nur die ewige Dauer zur Neu-Zertifizierung und damit verbundene Multi-Milliarden-Kosten - sondern auch die Tatsache, dass sich zukünftig womöglich auch die Luftfahrtbehörden in Ländern wie Indien, China oder VAE auf den Plan gerufen fühlen könnten um eine Zertifizierung zu überprüfen, sobald größere Probleme eines Flugzeugtyps bekannt werden...

 

Natürlich kann es absolut nicht das Ziel sein, dass neue Modelle zukünftig durch viele Staaten einzeln geprüft und frei gegeben werden - aber in Zeiten, in denen mehr und mehr Regierungen anstreben, eine wichtige Rolle auf der Weltbühne zu spielen, sind solche Szenarien wenigstens im Falle zweifelhafter Entwicklungen nicht zu unterschätzen... 

Das Problem dabei ist doch, daß sich bis zum MAX-Desaster anscheinend alle auf die Zertifizierungen der FAA verlassen und diese dann übernommen haben. Dieses Vertrauen ist jetzt erstmal perdu. Was bleibt denn Staaten wie den z.B. erwähnten Indien, China oder VAE anderes übrig als selbst zu prüfen ? 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb Waldo Pepper:

Das Problem dabei ist doch, daß sich bis zum MAX-Desaster anscheinend alle auf die Zertifizierungen der FAA verlassen und diese dann übernommen haben. Dieses Vertrauen ist jetzt erstmal perdu. Was bleibt denn Staaten wie den z.B. erwähnten Indien, China oder VAE anderes übrig als selbst zu prüfen ? 

 

Die Wahrheit liegt womöglich dazwischen. Einerseits hat die FAA etliche andere Länder bzw deren Luftfahrtbehörden zur Begleitung der Neu-Zertifizierung eingeladen. Je nach dem wie offen das dann abläuft, konnten sich die Abgesandten vorort alles sehen, mit diskutieren, kritische Fragen stellen oder bei Bedarf auch Forderungen stellen. Hierzu drang im Laufe der Monate jedoch kaum etwas nach außen - d.h. ob und inwieweit sich die "FAA-Gäste" tatsächlich einbringen konnten/durften - womöglich aufgrund der im NDA festgelegten Verschwiegenheit... 

 

Andererseits versuchen einige Kontrahenten derzeit, die weltweiten Machtverhältnisse neu zu ordnen... Konfrontation an allen Ecken, Handelsstreit usw... Wenn sich die EASA nun "hinstellt" und sagt, sie wollen selbst auch unabhängig zertifizieren - dann wollen womöglich die Chinesen nicht einfach so "tatenlos" zuschauen - ja wir sind doch eine Weltmacht! Dann stehen sie auch auf und wollen selbst zertifizieren... Danach fühlen sich die Inder unter Zugzwang und schließen sich dem an - usw....

 

Vielleicht also ein Mix aus Misstrauen gegenüber der FAA und "Breitbeinigkeit" auf der großen Bühne... Sollte die FAA ihre "Gäste" im Rahmen der Neu-Zertifizierung jedoch nicht gut behandelt haben (z.B. ihr dürft nur aus 100 Metern zuschauen), dann hätten sie sich und Boeing jedoch voll ins eigene Knie geschossen...

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Tschentelmän:

Wenn sich die EASA nun "hinstellt" und sagt, sie wollen selbst auch unabhängig zertifizieren - dann wollen womöglich die Chinesen nicht einfach so "tatenlos" zuschauen - ja wir sind doch eine Weltmacht! Dann stehen sie auch auf und wollen selbst zertifizieren... Danach fühlen sich die Inder unter Zugzwang und schließen sich dem an - usw....

Bei der Zertifizierung spielen doch hauptsächlich die FAA und die EASA mit. Vielleicht noch die Chinesen.

Eine indische Luftfahrtbehörde wird nicht im Ansatz in der Lage sein ein komplettes Flugzeug zu zertifizieren.

Genau so wenig wie ein LBA für selbiges Kapazitäten und Know-How hätte.

Da muss man sich auf die übergeordneten Behörden verlassen.

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Windyfan:

Die amerikanische FAA ruft Regulatoren zusammein im kanadischen Montreal?

 

Findet ihr das nicht auch - zumindest - merkwürdig? Rechtliche Gründe / will man da was verstecken?

 


ICAO und IATA sitzen da. Vermutlich deswegen. 

Geschrieben

Klimaschonend sind alle schon da, in Kanada B|

 

Man muss nicht aus allem eine Verschwörung machen.

 

Die schlecht "designte" MAX wird halt noch eine Weile auf dem Boden bleiben, das gefällt nun mal nicht jedem...

 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb HLX73G:

Strukturelle Veränderungen im Konzern stehen an:

Boeing richtet Sicherheitsausschuss ein

Schon mal gut, dass man die strukturellen Probleme angeht.

 

Zitat aus dem Artikel: "Als Hauptursache der Unglücke gelten bislang Fehler einer Steuerungsautomatik, die Boeing per Software-Update beheben will."

 

Das sehe ich nicht so. Hauptursache der Unglücke ist die rücksichtslose Firmenstrategie, der Abbau aller Kontrollstrukturen, das gnadenlose Durchpeitschen von Neuentwicklungen. Dass es jetzt dieser konkrete Fehler war, der die Abstürze verursacht hat, ist eigentlich Zufall und eher zweitrangig. Wenn es nicht das MCAS gewesen wäre, dann irgendwas anderes.

Geschrieben

Jein.

 

Hauptursache ist, dass die MAX unbedingt mit demselben Type Rating geflogen werden können musste. Auch die Fluggesellschaften haben nicht den Finger hochgezeigt und gesagt, dass sie es lieber teurer und sicher haben möchten.

Geschrieben (bearbeitet)

Bis dato gab es eben auch keine vergleichbaren Erfahrungswerte. Die Airline-Kunden waren es gewohnt, dass Boeing ein Top-Produkt liefert... Dass im Hintergrund bei Boeing / FAA derartig geschludert, gepeitscht und vernachlässigt wurde, ahnte niemand. Insofern war aus meiner Sicht auch von keiner Airline zu erwarten, dass sie hierzu Bedenken hätte äußern müssen.

 

Einziger Streitpunkt ist vielleicht, dass es durchaus massive Diskussionen nach dem 1. Absturz gab - auch die US-Pilozengewerkschaft führte Diskussionen mit Boeing über die Sicherheit. Das müsste man bei den Airlines zumindest in den USA mitbekommen haben. Von denen stand jedoch offenbar keiner bei Boeing auf der Matte, um Druck auszuüben. Allerdings fällt es eben auch jeder Airline schwer, ein Grounding der eigenen Flotte zu fordern, solange der Hersteller den Daumen hoch hält...

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb HLX73G:

Strukturelle Veränderungen im Konzern stehen an:

Boeing richtet Sicherheitsausschuss ein

 

Gute Entscheidung die aber auch tief blicken lässt, wie desolat die Zustände geworden sind.

 

Gibt auch Mecker von der NTSB am Pilotentraining und der Mensch-Maschine Schnittstelle: https://www.aero.de/news-32629/NTSB-kritisiert-Boeing-und-FAA-wegen-737-MAX-Risiken.html

Geschrieben (bearbeitet)

Womöglich auch teilweise eine Marketingsache.... Wenn Boeing den Profit nicht vor die Sicherheit stellt, die Ingenieure bei Neuentwicklungen nicht mit der Peitsche in enge Zeitpläne getrieben werden und die Produktionsrate im vernünftigen Verhältnis zur personellen Besetzung steht, dann braucht man keinen Sicherheitsausschuss... Boeing hat schließlich Jahrzehnte lang hervorragende Technik entwickelt und produziert - warum soll das plötzlich nicht mehr einfach so funktionieren? Boeing muss lediglich die Manager vom Style McKinsey & Co auf den Mond schießen - nämlich jene selbstverliebten Mode-Typen die versuchen, die Welt mit bunten Bildern, steilen Graphen und abgetrixten Rechenmodellen zu erklären.... 

Bearbeitet von Tschentelmän
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Tschentelmän:

Bis dato gab es eben auch keine vergleichbaren Erfahrungswerte. Die Airline-Kunden waren es gewohnt, dass Boeing ein Top-Produkt liefert... Dass im Hintergrund bei Boeing / FAA derartig geschludert, gepeitscht und vernachlässigt wurde, ahnte niemand. Insofern war aus meiner Sicht auch von keiner Airline zu erwarten, dass sie hierzu Bedenken hätte äußern müssen.

 

Einziger Streitpunkt ist vielleicht, dass es durchaus massive Diskussionen nach dem 1. Absturz gab - auch die US-Pilozengewerkschaft führte Diskussionen mit Boeing über die Sicherheit. Das müsste man bei den Airlines zumindest in den USA mitbekommen haben. Von denen stand jedoch offenbar keiner bei Boeing auf der Matte, um Druck auszuüben. Allerdings fällt es eben auch jeder Airline schwer, ein Grounding der eigenen Flotte zu fordern, solange der Hersteller den Daumen hoch hält...

Wäre ja ein Armutszeugnis für die US-Airlines, wenn sie diese Diskussionen nicht mitbekommen hätten. Da hat man wohl die Einstellung gehabt, daß es mit Boeing-Maschine nie große Probleme gab, also gibt es jetzt auch keine...

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Tschentelmän:

... Boeing hat schließlich Jahrzehnte lang hervorragende Technik entwickelt und produziert - warum soll das plötzlich nicht mehr einfach so funktionieren?

 

Ich picke mal "plötzlich" und "einfach" heraus. Eine Firmenkultur entwickelt sich über lange Zeiträume, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Es ist nicht damit getan ein paar Köpfe zu tauschen, es muss auch IN den übrigen Köpfen ein Umdenken stattfinden. Wie lang dauert es, bis Frauen gleichberechtigt leitende Funktionen inne haben? Wie lang bis Homosexuelle in der Technik akzeptiert werden? Wie lang bis man mit Fehlern offen umgeht und sie als Chance statt als Übel ansieht? Wie lang bis man sich frei äußert ohne Angst vor Repressalien zu haben?

 

Logos uns Slogans sind schnell gedruckt, Kultur muss wachsen und gedeihen. Sie muss von oben vorgelebt und gefördert werden.

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