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Klimaproteste und ihre Auswirkungen auf die Luftfahrt


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vor einer Stunde schrieb DE757:

Bedeutenden Wert müsste man da definieren.
...

Haben Dutzende Tonnen unnötig verbranntes Kerosin, ewig andauernde Verspätungen, verpasste Anschlussflüge und damit einhergehend Volkswirtschaftlicher Schaden einen bedeutenden Wert? Ich denke schon. 

Es wurde ein Schaden verursacht, keine Frage, aber es handelt sich nicht um "fremde Sachen von bedeutendem Wert". Das ist, wie oben schon von mir angedeutet, eine Frage fürs Zivilrecht und nicht fürs Strafrecht.

 

@d@ni!3l Es ist in Diskussionen kein guter Stil, sich argumentativ auf einen theoretisch denkbaren Extremfall zu beziehen. Wie immer im Leben muss man mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass genau in dem Moment genau auf der Piste jemand notlanden muss, ist verschwindend gering. Es bestand keine mehr als abstrakte Gefahr für irgendjemanden.

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vor 13 Minuten schrieb 2ndOrbit:

@d@ni!3l Es ist in Diskussionen kein guter Stil, sich argumentativ auf einen theoretisch denkbaren Extremfall zu beziehen. Wie immer im Leben muss man mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass genau in dem Moment genau auf der Piste jemand notlanden muss, ist verschwindend gering. Es bestand keine mehr als abstrakte Gefahr für irgendjemanden.

In der Luftfahrt werden Mio. für Wartung und Training bezahlt um jeden auch nur sehr unwahrscheinlichen Fall zu vermeiden. Dann ist ein Fall "in die Gegenrichtung" natürlich nicht gewünscht. Wie gesagt: Die Zäune sind aus guten Gründen da. 

 

Ich verstehe zwar deinen Punkt, dass das ein Extremfall ist, aber es immer zu relativieren ist halt auch nicht richtig. Sonst kann man das ganze noch hundertfach wiederholen, irgendwann kumuliert sich ein ordentliches Risiko, dass eben was passiert, zusammen.

Bearbeitet von d@ni!3l
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vor 8 Minuten schrieb 2ndOrbit:

Wie immer im Leben muss man mit Wahrscheinlichkeiten rechnen.

 

Das mag für die Frage gelten, ob man Milch kaufen sollte. Wahrscheinlich reicht sie übers Wochenende noch, wenn nicht ist es aber auch nicht schlimm.

 

In der Luftfahrt darf schlicht nicht mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet werden und das wird es auch nicht. Wahrscheinlich sind auf Flug XY auch keine gefährlichen Personen. Überprüft wird es trotzdem. 

Wahrscheinlich hält ein Life Limited Part auch noch 20 Zyklen mehr. Geflogen wird damit trotzdem nicht.

Wahrscheinlich sind das alles friedliche und aller höchstens nervige Personen. Tatsächlich sind hier aber nunmal unbefugte in einen Sicherheitsbereich vorgedrungen, was faktisch einfach nicht geht und auch nicht legitimiert werden darf.

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vor einer Stunde schrieb d@ni!3l:

Für einen Notfall wäre es sehr blöd gewesen und eben das wurde in Kauf genommen für ne billige PR Nummer.

 

Jetzt fangt hier nicht auch noch damit an. Es ist verständlich, wenn in anderen luftfahrtfremden Foren dieses Narrativ gestreut wird, aber hier finde ich es grenzdämlich.

 

Es werden quasi tagtäglich Flughäfen rund um den Globus aus banalsten Gründen geschlossen. Ich hoffe, du schwadronierst genauso von einem Horrorszenario, wenn mal wieder die einzige Bahn an nem Hafen dicht ist, weil in der Runway ein Schlagloch aufgegangen ist, oder - Gott bewahre - einfach mal ne Dreiviertelstunde für ne Schneeräumung gesperrt werden muss.

 

Und on that note: Bitte lass dir doch ein bisschen Restwürde und nenn das nicht Terrorismus. Quasi unaushaltbar, diese Angst, mal später irgendwo anzukommen wegen Klimaprotesten.

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vor 15 Minuten schrieb Lucky Luke:

Es werden quasi tagtäglich Flughäfen rund um den Globus aus banalsten Gründen geschlossen. Ich hoffe, du schwadronierst genauso von einem Horrorszenario, wenn mal wieder die einzige Bahn an nem Hafen dicht ist, weil in der Runway ein Schlagloch aufgegangen ist, oder - Gott bewahre - einfach mal ne Dreiviertelstunde für ne Schneeräumung gesperrt werden muss.

Schnee oder Schlaglöcher kommen aber nicht vorsätzlich. Das eine sind natürliche Gegebenheiten, die lassen sich halt nicht vermeiden, das andere sind willkürliche und zusätzliche Aktionen.

 

vor 15 Minuten schrieb Lucky Luke:

Quasi unaushaltbar, diese Angst, mal später irgendwo anzukommen wegen Klimaprotesten.

Genauso diese ewigen Relativierungen. Genau die sind das Problem, dass diese Proteste (was mMn viel zu harmlos klingt) nicht aufhören und immer mehr Leute das Vertrauen in den Rechtsstaat verlieren. Es ist nun mal verboten sich einfach so auf einen Flughafen Zutritt zu verschaffen.

 

Kaum "auszuhalten", dass man sich darüber aufregt, wenn Regeln/Gesetze nicht einhalten werden. Wie würdelos. 

 

Oder entscheidest du nun welche Gesetze nun wirklich gelten sollen oder welche nicht gelten sollten, weil die Straftat ja "aushaltbar" ist (als Gegenteil von Kritik dran ist nicht aushaltbar). 

Bearbeitet von d@ni!3l
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vor 4 Minuten schrieb DE757:

In der Luftfahrt darf schlicht nicht mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet werden und das wird es auch nicht.

 

Da muss ich dich jetzt wohl enttäuschen. IMMER, wenn es um Sicherheit geht, wird mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet. "Wenn ein Computer ausfällt, übernimmt der andere." Aber wenn ein Computer ausfallen KANN, dann können auch zwei Computer ausfallen. Oder drei. Mit jeder Redundanz wird es unwahrscheinlicher, aber es bleibt immer möglich.

 

 

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vor 53 Minuten schrieb d@ni!3l:

Und genau das ist das Problem.

Nein, es ist eben kein Problem, sondern fällt unter die Formulierung "allgemeines Lebensrisiko".

 

Wenn mein Nachbar auf seine Leiter steigt um Äpfel vom Baum zu holen, die Leiter dabei umkippt, er dabei in mein offen am Hang geparktes Cabrio kracht , dabei ungünstig fallend die Handbremse löst und in den Leerlauf schaltet, das Auto dann weiter unten an der Straße über ein Kind rollt, das über den Zebrastreifen gegangen ist, ... Sollte man dieses Risiko, das natürlich IMMER möglich ist, nicht komplett ausschließen, indem man Menschen für Jahre ins Gefängnis steckt, die auf eine Leiter steigen?

 

Das Beispiel ist lächerlich? Klar ist es das! Genauso wie dein "aber wenn in dem Moment doch jemand dort notlanden muss".

vor 56 Minuten schrieb Leon8499:

 

***Vom Mod gelöscht***

Stumpfer Populismus. Wer sowas schreibt, möchte gar nicht diskutieren. Wenn du doch eine Antwort möchtest: Denk einfach darüber nach, was du gerade behauptet hast, dann merkst du es vielleicht selbst.

Bearbeitet von speedman
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vor 19 Minuten schrieb 2ndOrbit:

Das Beispiel ist lächerlich? Klar ist es das! Genauso wie dein "aber wenn in dem Moment doch jemand dort notlanden muss".

In dem einen Fall ist es auch unwahrscheinlich. Aber wenn das "Schule macht" und häufiger vorkommt kann dieser Fall entstehen und die Luftfahrt ist halt schon sehr bemüht jedes denkbare Risiko auszuschließen. Man lässt ja auch nicht die Schwimmwesten weg weil nur jeder 1 milliardenste Flug (Bsp-Zahl) notwassern muss.

 

Deshalb gibt es ja das Verbot von dem Eingriff in den Luftverkehr und den Hinweis, dass der Versuch strafbar ist. Ich weiß selbst, dass das Risiko nicht hoch ist. Dennoch ist es halt einfach verboten und nur "es ist ja nichts passiert" ändert daran nichts. Wenn ich einen Stein von einer Autobahnbrücke werfe und keinen treffe ist es ja dennoch kein Kavaliersdelikt. Ja, es ist dabei auch wahrscheinlicher wen zu treffen als dass im anderen Bsp. eine Notlandung wirklich nötig ist - aber ab welcher Eintritts-Wahrscheinlichkeit ist die Missachtung eines Verbots "ok"? 

 

Aber ja, sollen Gerichte klären, ich bin mal gespannt ...  Jedoch ganz abgesehen davon sinkt durch solche Maßnahmen mMn (und der Meinung des Wirtschaftsministers nach) die Akzeptanz für Klimaschutz im allgemeinen, wodurch der Schaden dem Nutzen deutlich überwiegt. Deshalb: Grandios. 

Bearbeitet von d@ni!3l
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Zitat

***Vom Mod gelöscht***

 

Das ist auch ein starkes Zitat. In dem Land, in dem eine rechtsterroristische Gruppierung jahrelang unentdeckt morden konnte, mit einer fragwürdigen Beteiligung des Sicherheitsapparats wohlgemerkt. In dem gleichen Land, in dem sich Reichsbürger üppige Waffenarsenale zulegen und auch immer wieder öffentlichkeitswirksam gegen die Strafverfolgungsbehörden vorgehen.

 

 

Leider scheinen einzelne in diesem Forum bei dem Thema jegliches Augenmaß zu verlieren.

 

vor einer Stunde schrieb d@ni!3l:

Es ist nun mal verboten sich einfach so auf einen Flughafen Zutritt zu verschaffen.

 

Das habe ich doch nie infrage gestellt. Natürlich sollen die Aktivisten ein Verfahren bekommen, das verlangt allein das Rechtsstaatsprinzip. Das wissen und fordern sie doch auch genauso selbst - der Umstand, dass sie ihre Proteste trotz der Rechtslage durchziehen, ist eines ihrer eigenen Argumente, um auf die Dringlichkeit hinzuweisen.

Bearbeitet von speedman
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Wir sollten uns an die DDR erinnern,wie da Infrastruktur geschützt wurde. Wir brauchen wieder Kampfgruppen,die Flughäfen und anderes schützen.

https://d-d-r.de/kampfgruppen-geschichte.html

 

Ihr im Westen,oder die jungen Leute,die nach der DDR geboren wurden,kennen das nicht mehr. Aber: Wir brauchen wieder einen Schutz, wenn Polizei und andere Organe versagen !!!!

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vor 4 Stunden schrieb d@ni!3l:

Aber du verlangst, dass ich es aushalten soll wenn ich eingeschränkt werde, weil andere Gesetze nicht einhalten und nennst Kritik an diesen illegalen Aktionen würdelos. 

Grundsätzlich ja, bis die Grenze der (persönlichen) Nötigung erreicht ist muss jeder von uns es aushalten, dass er von Meinungsäußerungen, Demonstrationen und auch am Ende Gesetzesverstößen in seiner persönlichen Lebensführung beschränkt wird. Verschiebt sich ein Urlaub, weil ein Flughafen wegen einer Demonstration gesperrt ist oder verpasst man ein Vorstellungsgespräch, Pech gehabt. Freiheit ist halt anstrengend. 

 

Und ob hier außer Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung noch andere Gesetzesverstöße vorliegen darf bezweifelt werden. 

Damit ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr stattgefunden hat muss eine tatsächliche Gefährdungslage vorliegen und nicht eine hypothetische. 

 

vor einer Stunde schrieb born4fly:

Aber: Wir brauchen wieder einen Schutz, wenn Polizei und andere Organe versagen !!!!

Dem stimme ich absolut zu. Nichts hilft mehr als private bewaffnete Vandalen. Ob man sie jetzt Kampfgruppen oder Sturmabteilung nennt ist nachrangig.

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vor 38 Minuten schrieb d@ni!3l:

Heißt es nicht : Der Versuch ist strafbar ?

Ja heißt es, trotzdem muss eine tatsächliche oder konkrete Gefährdungslage geschaffen werden, damit ein erfolgreicher Versuch vorliegt. Da der Flugbetrieb eingestellt wurde lag keine Gefährdungslage mehr vor. Und auch der hypothetische Fall einer abgebrochenen Notlandung ist kein Argument, weil nicht konket.

 

Im Strafrecht sind Tatbestände immer nur dann erfüllt, wenn alle Merkmale erfüllt sind. Es reicht nicht, wenn einer von zwei oder vier von fünf Merkmalen erfüllt sind. Wobei ich nicht ausschließen will, dass die Staatsanwaltschaft hier mal auf Weisung der Politik ihr "Glück" versuchen wird.

 

 

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Ich frage mich, warum wir uns so schwer tun, mit anarchischen Strukturen angemessen und dann auch erfolgreich umzugehen?
Das zeigte sich schon bei der RAF, die eine umfangreiche Unterstützerszene hatte. Ja, Demokratien haben es schwerer, da persönliche Freiheitsrechte im Vordergrund stehen. Es gibt aber auch den Begriff der wehrhaften Demokratie. Nur, haben wir diesen Begriff wirklich verinnerlicht? Da habe ich meine Zweifel. Wir nehmen sie hin, die anarchischen und kriminellen Erscheinungsformen, die wir täglich in der Zeitung lesen, wie z.B. Clankriminalität, und jetzt eben auch Klimakriminalität in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Ich will das nicht gleichsetzen, aber in der Zeit, als sich die rechtsstaatlichen Strukturen in den 20er Jahren in Deutschland als schwach erwiesen, konnten sich die Nazis ihr Betätigungsfeld erobern. Der Zulauf zur AfD sollte für uns alle ein Alarmzeichen sein. Und die Politik, nach der dann gerne gerufen wird, hat derzeit nur noch die Ukraine auf dem Zettel. Haben wir zu wenig Polizei? Ja, meine ich; auch das kann man jeden Tag in der Zeitung lesen. Reichen unsere Gesetze aus? Ja, meine auch hier. Sie müssen nur konsequenter zur Anwendung kommen. Und da kommt die Justiz ins Spiel. Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten den Luxus geleistet, Richtergenerationen zu produzieren, die Maßstäbe setzten, die fast nur noch dem Begriff der Resozialisierung folgten. Das funktioniert in Gesellschaften, die in sich keine großen Brüche vereinigt. Ist unsere Gesellschaft noch so strukturiert? Nein, absolut nicht mehr. Und das ist das fatale heute. Wir sind nicht mehr eine weitgehend homogene Gesellschaft, wie ich sie noch in meiner Jugend erlebte. Ob das immer gut war, darf gerne diskutiert werden. Gesellschaften verändern sich. Aber einschlafen dürfen sie nicht.

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Ich wurde gefragt, warum denn die Polizei sol lange brauchte, um die Kleber von der Bahn zu kratzen, wenn die Feuerwehr doch innerhalb 1-2 Minuten an jeder Stelle der Bahn sein muss.

Vermutlich hat man zuerst alle an- und abfliegenden Flugzeuge gestoppt bzw. anderswo hingeleitet, um Katastrophen zu vermeiden. Und anschließend dann sich um die Kleber gekümmert, oder?

 

Man munkelt auch, ob im Staat viele die Aktionen eigentlich ganz toll finden...

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vor 28 Minuten schrieb Tomas Muller:

Ich wurde gefragt, warum denn die Polizei sol lange brauchte, um die Kleber von der Bahn zu kratzen, wenn die Feuerwehr doch innerhalb 1-2 Minuten an jeder Stelle der Bahn sein muss.

Vermutlich hat man zuerst alle an- und abfliegenden Flugzeuge gestoppt bzw. anderswo hingeleitet, um Katastrophen zu vermeiden. Und anschließend dann sich um die Kleber gekümmert, oder?

 

Man munkelt auch, ob im Staat viele die Aktionen eigentlich ganz toll finden...

 

Die Feuerwehr muss gesetzlich vorgeschrieben nach 3 Minuten an jeder Stelle des luftseitigen Bereichs des Flughafens sein. Natürlich bedarf es eine Analyse des Einsatzes. Aber man muss doch auch mal ehrlich sein: Eine gewisse Rüst- und Reaktionszeit muss man den Menschen doch auch einfach mal lassen. Egal ob Feuerwehr oder Polizei. Auch bei dem Beispiel Gebäudebrand mit akut Menschenleben in Gefahr müssen die Kolleginnen und Kollegen erstmal alarmiert werden, sich aufrüsten und zur Einsatzstelle. Und das geht nicht innerhalb von ein paar Sekunden. Auch wenn es für Betroffene/Augenzeugen (egal ob der Gebäudebrand oder der Eingriff in dem Luftverkehr) nach Ewigkeiten aussieht.

 

 

Bearbeitet von Florian
Ergänzung
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vor 7 Stunden schrieb aaspere:

Ich frage mich, warum wir uns so schwer tun, mit anarchischen Strukturen angemessen und dann auch erfolgreich umzugehen?

Kurz geantwortet: Weil es beim jetzigen Entwicklungsstand der Menschheit noch keine Lösung für dieses Problem gibt. Ausnahmslos jede Art, damit umzugehen, bringt Nachteile mit sich. Wir können höchstens darüber diskutieren, welche Nachteile wir am liebsten in Kauf nehmen möchten.

 

Zitat

Es gibt aber auch den Begriff der wehrhaften Demokratie. Nur, haben wir diesen Begriff wirklich verinnerlicht?

Es ist halt nur ein Begriff. Ein Schlagwort, das immer toll klingt und darum von Politikern gerne benutzt wird. Natürlich ist bereits jetzt jede Demokratie der Welt wehrhaft. Schlechte Menschen gibt es trotzdem weiterhin.

 

Zitat

anarchischen und kriminellen Erscheinungsformen (...) wie z.B. Clankriminalität, und jetzt eben auch Klimakriminalität

Ganz dünnes Eis. "Klimakleber" mit kriminellen Clans zu vergleichen ist für mich nah dran an Volksverhetzung. Vor "Klimakriminellen" braucht man keine Angst haben, diese nerven primär und richten nur vergleichsweise geringe Schäden an. Was die Clans hingegen machen, ist jedem klar.

 

Zitat

Und da kommt die Justiz ins Spiel. Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten den Luxus geleistet, Richtergenerationen zu produzieren, die Maßstäbe setzten, die fast nur noch dem Begriff der Resozialisierung folgten. Das funktioniert in Gesellschaften, die in sich keine großen Brüche vereinigt. Ist unsere Gesellschaft noch so strukturiert? Nein, absolut nicht mehr. Und das ist das fatale heute.

Resozialisierung ist auch weiterhin völlig zu Recht das ganz große Ziel. Es ist doch im absoluten Interesse der Gesellschaft, dass Straftäter nicht zu Wiederholungstätern werden. Ohne den Gedanken der Resozialisierung wäre eine entsprechende "Karriere" quasi vorgeschrieben. Und um es auch mal ganz klar zu sagen: Abschreckung in einem Rahmen, der einer Demokratie würdig ist, funktioniert in keinem Land der Welt! In der Praxis funktioniert das ausschließlich in autoritären Staaten und auch da nur bei politischen Gegnern, die damit rechnen müssen, ohne (fairen) Prozess einfach zu verschwinden.

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vor 10 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

Ja heißt es, trotzdem muss eine tatsächliche oder konkrete Gefährdungslage geschaffen werden, damit ein erfolgreicher Versuch vorliegt. Da der Flugbetrieb eingestellt wurde lag keine Gefährdungslage mehr vor. Und auch der hypothetische Fall einer abgebrochenen Notlandung ist kein Argument, weil nicht konket.

 

Im Strafrecht sind Tatbestände immer nur dann erfüllt, wenn alle Merkmale erfüllt sind. Es reicht nicht, wenn einer von zwei oder vier von fünf Merkmalen erfüllt sind. Wobei ich nicht ausschließen will, dass die Staatsanwaltschaft hier mal auf Weisung der Politik ihr "Glück" versuchen wird.

 

 

Danke ;-) 

vor 17 Stunden schrieb speedman:

Hinweise: Leider mußte ein Posting eines User´s u.a. aus Rechtsgründen gelöscht werden. Er wurde von uns zwecks Klärung kontaktiert.

Sorry, sprengt hier ggf. den Rahmen, aber hier bin ich mal neugierig: Was war da rechtlich falsch? Also ich habe es nicht mehr 1:1 vor Augen, aber an welcher Stelle wurde die Schwelle von Meinung zur "Problematische Rechtsgründe" überschritten?

 

Also nicht, dass ich deine / eure Entscheidung anzweifel, aber das fände ich mal allgemein interessant zu lernen..

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vor 6 Stunden schrieb Tomas Muller:

Ich wurde gefragt, warum denn die Polizei sol lange brauchte, um die Kleber von der Bahn zu kratzen, wenn die Feuerwehr doch innerhalb 1-2 Minuten an jeder Stelle der Bahn sein muss.

Vermutlich hat man zuerst alle an- und abfliegenden Flugzeuge gestoppt bzw. anderswo hingeleitet, um Katastrophen zu vermeiden. Und anschließend dann sich um die Kleber gekümmert, oder?

 

Man munkelt auch, ob im Staat viele die Aktionen eigentlich ganz toll finden...

Als jemand aus HAM, frage ich mich das auch. Die haben ein 2 x 3 m grosses Stück Stahlzaun nördl. des Kohnstiegtunnels durchschnitten und sind dann per geliehenem StadtRad zu ihren Klebezonen geradelt. Ein Aktivist sass bei Rollweg "Golf", also eine Strecke von gut 3 km. Dass er auf diesen langen Weg unbehelligt blieb, ist Gegenstand von Untersuchungen und wirft selbstverständlich Fragen auf. Jeder Airport in Deutschland muss den Betrieb einstellen, solange ein Sicherheitsvorfall besteht, bzw. das Sicherheitsrisiko von unkontrollierten Personen im Sicherheitsbereich nicht 100%ig abgestellt ist.

 

Leider ist dieses Thema sehr dazu geeignet zu politisieren und eigene juristische Beurteilungen vorzunehmen, die bedauerlicherweise die gesamte Debatte in authoritäre Dampfplauderei abgleiten lassen, wie es eine gewisse Partei mit 20% kaum besser könnte. 

Medial ist leider allen voran die "Luftfahrtplattform" https://www.austrianwings.info/, die gar nicht aus Deutschland kommt und die sich in nicht weniger als 8 Beiträgen in den letzten 24 Stunden am Thema 'Klima-Chaoten an Airports' abarbeitet, wobei deutlich polemisch und im Ton sehr mit unsäglichen Behauptungen die an den Springer/Bild-Zeitungsstil erinnern, aufhetzend statt zu versachlichen. Ein Benno Ohnesorg ist allemal genug.

Auch ich war sehr genervt von der Aktion, da Freunde ihren Ferienflieger in die USA deswegen verpassten. Dem Klimaschutz ist dadurch mitnichten geholfen worden, sondern viele Leute sind eher noch mehr gegen diese Aktivisten radikalisiert worden. Wir als Luftfahrt-Liebhaber sind da eventuell dünnhäutiger als andere, dennoch mahne ich zur Mässigung. Diese Kleber sind extreme Wirrköpfe und Straftäter, aber keine Terroristen. Wir haben einen Rechtsstaat und dem sollte man vertrauen, andernfalls will man eine andere Republik.

 

Bearbeitet von speedman
Autokorrektur korrigiert ;-)
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Aktuell ist vermutlich noch nicht absehbarer, welche Dimension der zivile Ungehorsam bei den Klima-Aktivisten haben wird. Offensichtlich wachsen Bewegungen wie die letzte Generation, auch wenn sie lediglich eine kleine Minderheit darstellen. Nun sind wir im Sommer - neue Hitzerekorde sind angesagt, wahrscheinlich weitere Wetter-Extreme - das könnte neue Sympathisanten und Teilnehmer mit sich bringen... das Potenzial der Klima-Bewegung dürfte noch lange nicht ausgeschöpft sein. Allerdings aber mit großen Risiken für die Aktivisten, denn neuer Zulauf bringt womöglich viel Doppelmoral und interne Zerwürfnisse - sich morgens schnell auf die die Straße kleben - danach gleich zum Flughafen, den Flieger nach Malle bloß nicht verpassen... Man will ja schließlich doch nichts im Leben verpassen. 

 

Alles in allem hat man derzeit den Eindruck, daß die Politik in Deutschland nicht so richtig weiß, wie sie reagieren soll. Empörung und deutliche Kritik der Politiker auf der einen Seite - die Aktivisten und ihre Besessenheit auf der anderen Seite. Dazwischen die Polizei, die jede Blockade streng nach Vorschrift abarbeiten muss und eine wachsende Gewaltbereitschaft bei Auto- und LKW-Fahrern, die Aktivisten mit extra viel Schwung wegzuzerren - oder sogar zu verprügeln... Am Ende teils mit Strafanzeigen für beide Seiten... Eine Frage der Zeit, bis hierbei besonders krasse Vorfälle passieren...

 

Aus meiner Sicht kann das nicht dauerhaft so weitergehen. Die meisten Aktivisten scheinen Strafen oder sogar körperliche Verletzungen derzeit nicht zu fürchten... Störaktionen wie z.B im Straßenverkehr sind zudem nur schwer zu unterbinden... Auch abhängig davon, mit welche Dynamik die Aktivisten noch entwickeln - entweder man verschärft die Rechtslage und geht entschiedener gegen Aktivisten vor - oder man startet irgendwann einen Dialog, wobei dafür erstmal klare Ansprechpartner der Bewegungen auszumachen sind... 

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