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airliners.de

Ryanair-Flug von Behörden gekapert um Journalisten zu entführen - 23.05.2021


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vor 38 Minuten schrieb BWE320:

OK, anscheinend sind wir also passiv und hilflos allen Willkürakten von Belarus und Russland ausgeliefert. Deprimierend.


Nicht ganz. Aber im direkten Konflikt zwischen Autokraten und Demokraten haben erstere immer deutlich mehr Beinfreiheit,  da sie keinen Spielregeln des fairen Umgangs folgen müssen. 

Bearbeitet von jaydee
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vor 21 Minuten schrieb jaydee:


 Aber im direkten Konflikt zwischen Autokraten und Demokraten haben erstere immer deutlich mehr Beinfreiheit,  da sie keinen Spielregeln des fairen Umgangs folgen müssen. 

Wenn diese Demokraten einen Regime-Change im Land des "Autokraten" bewirken wollen würde ich nicht mehr mit "fairem Umgang" kommen.

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Ja, die Frage des Schuldigen ist klar offen... Ironie aus.

 

Wie Täter und Opfer im Internet teilweise getauscht werden ist echt zum kotzen. Da wird ein ganzes Flugzeug in Geiselhaft genommen, jemand festgenommen dem wer weiß was droht, es werden sämtliche internationale Gepflogenheiten missachtet und dann sind die Demokratien der Welt schuld, weil sie einen Regieme-sturz wollen?

Selbst wenn dem so wäre  - ist nicht genau so ein Vorgehen was jetzt passiert ist ein Grund dafür so ein Regime los werden zu wollen ?

 

Wer derart die Demokratien der Welt delegitimiert wünsche ich eigentlich auch nur mal eine Woche in einem anderen System. Viel Spaß!

 

Bearbeitet von d@ni!3l
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vor 5 Minuten schrieb Michael72291:

Wenn diese Demokraten einen Regime-Change im Land des "Autokraten" bewirken wollen würde ich nicht mehr mit "fairem Umgang" kommen.


Irgendwie kann ich das Buzzword Regime Change nicht mehr hören. Ist ja ein Standardvokabular auf Russia Today um jede Art von Regierungswechsel pauschal zu skandalisieren. 


Fakt ist: Westliche Länder halten sich sehr weitgehend aus Belarus heraus. Die bisherigen Sanktionen sind butterweich. Unfair ist daran gar nichts. Russland mischt sich sehr aktiv zugunsten des herrschenden Diktators ein. Trotz extremer Unzufriedenheit der belarussischen Bevölkerung. Das ist unfair gegenüber  der Mehrheit der Belarussen.

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vor 2 Stunden schrieb H1Chris:

 

... Ein Indiz für für korrekte Berichterstattung ist hier gegeben. 

 

Wie viele Bsp. sollen wir dir nennen, um die Ahnungslosigkeit von Journalisten in Sachen Luftfahrt aufzuzeigen? Ja hier spielt voranging die politische Komponente rein. Ich möchte trotzdem erfahren was vorn im Cockpit vor sich ging und bin gespannt was Simon für Infos zusammenträgt. Momentan wissen wir da nämlich ganz genau gar nichts.

Btw, momentan sehe ich keine Veränderung in Sachen Überflugverhalten über Belarus beim Verkehr aus Mitteleuropa nach Asien. Da könnte man wenn man wollte bereits einen kleinen Schlenker Nord- oder Südwärts machen. Fände ich irgendwie "richtiger".

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vor 38 Minuten schrieb jaydee:

Fakt ist: Westliche Länder halten sich sehr weitgehend aus Belarus heraus. Die bisherigen Sanktionen sind butterweich. 

 

Stimmt - Weissrussland alleine hat keine große strategische Bedeutung für die EU. Keine Flüchtlingskrise, kein Massensterben - "nur" eine brachiale Diktatur in direkter Nachbarschaft und ein moralisches Problem.... Vor allem steht aber Russland als "Schutzmacht" dahinter - wahlweise auch "geistiger Verbündeter" - oder zumindest so ähnlich... Ein Regimewechsel in Belarus ohne Zustimmung oder Heraushalten von Russland ist schwer vorstellbar... Putin werden sogar Ambitionen nachgesagt, Belarus eines Tages ins russische Staatsgebiet einverleiben zu wollen, wie bei der Krim...

 

Sanktionen gegen Belarus sind somit defacto auch indirekt Sanktionen gegen Russland... Die EU ist hier - wie bereits beschrieben - uneins mit sich selbst, ob sie Putin's Anti-Rechtsstaats-Verhalten mit allen Mitteln bekämpfen will - oder ob man aus Sorge vor schmerzvollen Gegenmaßnahmen von Russland besser doch nur halbherzige Symbolpolitik betreiben will...  Sehr wahrscheinlich jedoch Letzteres...

Bearbeitet von Tschentelmän
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vor 27 Minuten schrieb Su-34:

Janusköpfigkeit

 

Gesundheit. Doppelmoral hätte es auch getan.

 

Die Ironie ist, dass diese Kritik nur funktioniert, wenn man naiverweise Politiker an Gerechtigkeit und Moral misst. Der Grund, warum ich Belarus dafür kritisiert sehen möchte, ist nicht, dass ich ein großer Freund von Moral bin - heck, Moralismus um der Moral Willen ist mir unsympathisch wie sonst was - sondern, dass ich als EU-Bürger ganz einfach eigene opportunistische Interessen habe, dass ein solches Vorgehen keine Schule macht.

Misst man jetzt die Aussagen daran, was sie als politisches Ziel oder Hintergedanken haben, nämlich, Belarus diplomatisch an die Wand zu stellen, dann ist es einfach nur richtig und konsequent.

 

Staaten Doppelmoral vorzuwerfen ist einfach einer der ältesten Tricks in der Zauberkiste der Diplomatie. Das kann man so lange im Kreis drehen, bis kein Staat mehr übrig bleibt. Dann kann ich Geopolitik gleich bleiben lassen.

 

 

 

Bearbeitet von Lucky Luke
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vor 5 Stunden schrieb BWE320:

OK, anscheinend sind wir also passiv und hilflos allen Willkürakten von Belarus und Russland ausgeliefert. Deprimierend.


Dieser Vorfall hat sich gerade mal vor ein paar Stunden ereignet. Jetzt wartet doch erstmal ab, wie und wann eine Reaktion erfolgen wird. 
 

Natürlich ist das (mutmaßliche) Verhalten beispiellos und darf unter keinen Umständen Schule machen. Aber die Ereignisse gestern müssen nun eingehend untersucht werden. Dafür muss man die Mitschnitte des Funkverkehrs abhören, Crew und Paxe als Zeugen befragen und schauen, was genauer in den ICAO-Regularien zum Thema Bombendrohung und Abfangen steht und ob zumindest diesbezüglich in Einklang mit diesem internationalen Recht gehandelt wurde. Ferner muss Belarus glaubhaft darlegen, wie und wann man zu der Erkenntnis kam, dass sich ein Sprengsatz an Bord befinden solle. Etc. Etc. Das wird etwas dauern und einen Abschlussbericht erwarte ich so schnell ebenfalls nicht. 

Ja. Es ist ein mit einseitig unfairen Mitteln ausgetragener Kampf aber ich finde es richtig, jetzt nicht aus der Hüfte zu schießen sondern erstmal eine fundierte Bewertung die Fakten zusammenzutragen.  

Bearbeitet von Aerodude
Autocorrect
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vor 47 Minuten schrieb Su-34:

Allerdings möchte ich dann nichts mehr von Moral aus den Mündern unserer Politiker hören, denn damit fängt das Schmierentheater ja an.

 

Naja, das ist genauso Teil des Spiels. Ich beobachte immer wieder, dass wahrheitsgetriebene Leute Probleme haben bzw. unzufrieden sind, offensichtlich gebogene Aussagen von Politikern einzuordnen, dabei ist dass doch eigentlich glasklar. Es gehört nunmal zur internationalen Diplomatie, die Story zu seiner Gunst zu biegen und sich selbst als den Wohltäter darzustellen.

Ich habe von einem Politiker schlichtweg nicht die Erwartungshaltung, neutral zu so einer Thematik zu kommunizieren. Ich frag ja auch einen Burgerbrater nicht nach einer neutralen Meinung zu Veganismus und den Frosch nicht nach einer neutralen Meinung zum Tümpel.

 

 

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Guten Morgen, 

 

warum hat Ryanair nicht öffentlich "demonstriert"? Vielleicht ja aus zwei Gründen. 1. Die wissen, dass das Thema "zu groß" ist. 2. Sie wurden von der Politik gebeten sich nicht entsprechend zu äußern. 

 

So oder so glaube ich, dass eine "typische Ryanair-PR" der Sache nicht dienlich wäre. 

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vor 16 Minuten schrieb H1Chris:

Guten Morgen, 

 

warum hat Ryanair nicht öffentlich "demonstriert"? Vielleicht ja aus zwei Gründen. 1. Die wissen, dass das Thema "zu groß" ist. 2. Sie wurden von der Politik gebeten sich nicht entsprechend zu äußern. 

 

So oder so glaube ich, dass eine "typische Ryanair-PR" der Sache nicht dienlich wäre. 


Gut möglich. Vielleicht auch einfach das naheliegendste: Ryanair hat kein Interesse, öffentlich all zu sehr hineingezogen und als "unsichere Airline" wahrgenommen zu werden, die ihre Fluggäste nicht schützen kann (das kostet Umsatz). Das meine ich ganz subjektiv und unabhängig davon, ob Ryanair irgendeine Schuld hat oder nicht. Und Ryanair hat keine Lust, den belarussischen Luftraum dauerhaft zu umfliegen (das kostet Umsatz), weil Alex sich für eine PR-Aussage nochmal rächen könnte.

Trotzdem. Wenigstens ein Tweet o.ä., dass man die Angelegenheit bedauert, dass man der Familie des Entführten zur Seite steht. Dass man auf eine schnelle Freilassung hofft oder die Aufklärung unterstützt, das wäre angemessen gewesen. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass MOL jemals eine empathische Aussage getätigt hat. Vielleicht sollte man sich damit abfinden, dass da auch zukünftig nix dergleichen von ihm kommt. 

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Warum sollte sich Ryanair hier öffentlich äußern? Hätten easyJet, Eurowings oder Vueling den Flug durchgeführt, wäre ja sicherlich genau das gleiche passiert... Der Vorfall wird bereits auf höchster politischer Ebene diskutiert - und da der Kreml bei Belarus nicht weit ist, hat die Nummer sowieso eine besondere Dimension... Ob MOL da nun ein Statement dazu abgibt oder nicht - das dürfte etwa die gleiche Bedeutung haben, ob in China nun ein gelbes Fahrrad oder ein Sack Reis umfällt... Man kann ohnehin nur hoffen, dass die europäische Politik nun endlich mal so spürbar und überzeugend reagiert, dass die Bedeutung nicht die gleiche ist....

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Also ganz ehrlich: ein Statement der Fluglinie ist zwingend. Sowas ist seriöse Öffentlichkeitsarbeit. Die kann man auch neutral formulieren.

 

Wenn man aber immer nur Giftpfeile im Köcher hat, dann wird es halt schwierig. Zum Airline Business in dieser Größenordnung gehört ein professionelles Verhalten dazu. Kein Statement ist nicht professionell.

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vor 10 Stunden schrieb H1Chris:

Vielleicht noch ein Satz hierzu. Selbst wenn man so naiv ist und die offensichtlichen Punkte (Demokratie, Völkerrecht usw) ausklammern sollte... Zu schaden ist dann doch jemand gekommen. 

 

Die Passagiere durch eine nicht unerhebliche Verspätung. Die Umwelt und Ryanair durch eine unnötige Umleitung inkl eines weiteren Starts. 

 

Also selbst wenn man sich dumm stellt: schaden gab es trotzdem. 

Da braucht man nur an die Paxe denken, die man in Minsk aus der Maschine rausholte und dann nicht nach VNO weiterfliegen durften. Der meiner Meinung nach eigentliche Grund für diese "Aktion".  Für mich ist dieser "Vorfall" ein klarer Akt von Luftpiraterie !

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vor 5 Stunden schrieb Su-34:

... möchte ich dann nichts mehr von Moral aus den Mündern unserer Politiker hören, denn damit fängt das Schmierentheater ja an.

 

Du willst jetzt aber nicht unsere "finanzinteressierte Elite" mit mordenden Verbrechern gleichsetzten?

 

Topic: Nicht mal der gut vernetzte Simon hat mehr Infos. Es gibt von keinem Staatsorgan irgendwelche Details. Weder aus den Start- Ziel Ländern, noch von der EU, noch von den beteiligten Flughäfen, Ryanair, Dienstleister. Selbst Crew und Paxe haben es noch nicht auf Twitter geschafft. Schauen wir mal wie lange sich diese Nachrichtensperre halten lässt. Die einzigen Fakten findet man auf FR24.

 

Ich hoffe hier erwähnt jetzt kein Neunmalschlauer/in, dass Belarus doch fleißig Meldung macht. xD

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vor 13 Stunden schrieb Koelli:

Soll er damit drohen, Belarus nicht mehr anzufliegen? Wäre dann ein wirtschaftlicher Schaden 

So ist es - mal bisschen logisch denken, nicht nur weil es MOL ist...... von dem könnten viele Versager - Manager lernen B|

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vor 3 Stunden schrieb Tschentelmän:

Warum sollte sich Ryanair hier öffentlich äußern? Hätten easyJet, Eurowings oder Vueling den Flug durchgeführt, wäre ja sicherlich genau das gleiche passiert... Der Vorfall wird bereits auf höchster politischer Ebene diskutiert - und da der Kreml bei Belarus nicht weit ist, hat die Nummer sowieso eine besondere Dimension... Ob MOL da nun ein Statement dazu abgibt oder nicht - das dürfte etwa die gleiche Bedeutung haben, ob in China nun ein gelbes Fahrrad oder ein Sack Reis umfällt... Man kann ohnehin nur hoffen, dass die europäische Politik nun endlich mal so spürbar und überzeugend reagiert, dass die Bedeutung nicht die gleiche ist....

Dann müssten die aber mal von der EU Nägel mit köpfen machen.

Grenzen zu für alle Bürger Belarus, sowie alle aus der EU verweisen die zur Zeit hier arbeiten....., und damit jeder art des Geld verdienen in der EU unterbinden.

Mal harte Kante zeigen.

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vor 9 Stunden schrieb Su-34:

 

Vergleiche, um Janusköpfigkeit aufzudecken, sind erlaubt, das ist ganz normales Vorgehen. Dieses Aufdecken durch das Propagandainstrument des Vorwurfs des so genannten Whataboutism (was für ein Kindergartenwort) unterdrücken zu wollen, zeugt nicht von demokratischer Gesinnung.

Naja, wenn jemand etwas falsches macht direkt zu schreiben "aber xyz macht auch einen Fehler" wirkt immer so entschuldigend, es ändert aber nichts an der Tat. Wenn jemand deine Frau umbringt willst du ja auch nicht hören, dass jemand anderes ja auch die Frau des Mörders umgebracht hat und das dann ja legitim ist. Das sind zwei Fälle die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben und deshalb nicht direkt in den Raum geworfen werden müssen. Hier geht es um DIE EINE Flugzeug Entführung, nicht wer sonst auch was falsch macht...

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Michael O Leary äußert sich zu dem Vorfall:

 

"Es wirkt, dass es die Absicht der Behörden war, einen Journalisten und seine Reisebegleiterin (aus dem Flugzeug) zu entfernen.

Wir vermuten, dass auch einige KGB-Agenten am Flughafen (in Minsk) abgeladen wurden." O'Leary sagte, es handle sich um einen "Fall von staatlich unterstützter Entführung, (...) staatlich unterstützter Piraterie".

Der Ryanair-Chef lobte die Besatzung für ihren "phänomenalen Job". Der Vorfall sei "sehr beängstigend" gewesen, für Personal und Passagiere, die stundenlang von Bewaffneten festgehalten worden seien.”

 

Quelle: Auszug aus Airliners.de Artikel

 

https://www.airliners.de/fluggesellschaften-meiden-luftraum-ueber-belarus/60608

 

 

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