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Aktuelles zur 737 MAX


Leon8499

Empfohlene Beiträge

vor 24 Minuten schrieb ben7x:

Max 8 und Max 9 wurden wieder zugelassen, bei der Max 7 hakt es jedoch plötzlich. Warum?

Ganz einfach weil Boeing es nicht für nötig gehalten hat, die im Zuge des MAX-Groundings erlassenen zusätzlichen Anforderungen für alle MAX dann auch in die 737 MAX 7 vollständig zu implementieren.

Und bei der MAX 8 und 9 handelt es sich um einen "Wieder-Zulassung", die Max 7 ist, wie auch die MAX 10 eine Neuzulassung.

 

Um wieder den Autovergleich anzustrengen, es ist durchaus möglich ein Auto weiterhin ohne Reifendruck-Kontrollsystem zu fahren. Ein neues Modell ohne diese Sicherheitseinrichtung darf in der EU aber nicht mehr zugelassen werden.

 

Was ich aber immer noch nicht verstehe, wie Du darauf kommst, dass eine Behörde dafür verantwortlich sein soll, wenn eine Industrieunternehmen sich nicht an Recht und Gesetz hält?

Die FAA erteilt oder verweigert Zulassung auf Basis von Regeln, die weit im Vorfeld allen beteiligten bekannt sind.

Ich gebe Dir in so fern recht, dass nach den Zulassungsdesaster der MAX 8 die Bereitschaft der FAA "mal eine Auge zuzudrücken" auf NULL gesunken ist. Nur als Passagier begrüße ich das durchaus.

Das man jetzt bei der MAX 7 Probleme hat, und die MAX 10 sogar komplett zu scheitern droht, liegt jedoch zu 100% in der Verantwortung des Flugzeugbauers! 

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vor 50 Minuten schrieb jubo14:

Ganz einfach weil Boeing es nicht für nötig gehalten hat, die im Zuge des MAX-Groundings erlassenen zusätzlichen Anforderungen für alle MAX dann auch in die 737 MAX 7 vollständig zu implementieren.

Die wären? Rein aus Interesse. 

 

vor 50 Minuten schrieb jubo14:

Und bei der MAX 8 und 9 handelt es sich um einen "Wieder-Zulassung", die Max 7 ist, wie auch die MAX 10 eine Neuzulassung.

Die Max 8 und Max 9 waren knapp 2 Jahre lang gegroundet. Ich frage mich einfach, was nach dieser Zeit noch so großartig unklar sein soll, das die Zertifizierung der Max 7 so lange andauert. Es ist praktisch das gleiche Flugzeug. 

 

vor 50 Minuten schrieb jubo14:

Was ich aber immer noch nicht verstehe, wie Du darauf kommst, dass eine Behörde dafür verantwortlich sein soll, wenn eine Industrieunternehmen sich nicht an Recht und Gesetz hält?

Das kann ich leider nicht beurteilen, da mir persönlich nicht bekannt ist, an welche Rechte und Gesetze sind Boeing nicht hält. Würde sich Boeing aber nicht an geltendes Recht halten, würden ganz sicher keine Maxe gebaut, ausgeliefert und geflogen werden. 

 

vor 50 Minuten schrieb jubo14:

Ich gebe Dir in so fern recht, dass nach den Zulassungsdesaster der MAX 8 die Bereitschaft der FAA "mal eine Auge zuzudrücken" auf NULL gesunken ist. Nur als Passagier begrüße ich das durchaus.

Ganz meinerseits. Was ich jedoch wiederum nicht verstehen würde, wäre wenn die FAA keine gerechtfertigte, sondern übertriebene Forderungen stellen würde, einfach als Bestrafung von Boeing. Ob das so ist kann ich, wie gesagt, nicht beurteilen. Aber es kommt mir einfach sehr suspekt vor, dass nach 2-jährigem Grounding der Max-Familie die Max 7 plötzlich noch so einen großen Zertifizierungsbedarf hat. Die bisherigen Max-Varianten sollten doch auf Herz und Nieren geprüft sein, und alles über sie bekannt sein. Was also erfordert bei einem Flieger, der zu 98% gleich ist, nun so eine Verzögerung?
 

vor 50 Minuten schrieb jubo14:

Um wieder den Autovergleich anzustrengen, es ist durchaus möglich ein Auto weiterhin ohne Reifendruck-Kontrollsystem zu fahren. Ein neues Modell ohne diese Sicherheitseinrichtung darf in der EU aber nicht mehr zugelassen werden.

Gesetze können geändert werden. Und wenn das Gesetz nunmal Schwachsinn ist, weil es fordert, dass ich für den 5er BMW LCI einen anderen Führerschein brauche als für das vor-Facelift, obwohl es praktisch das selbe Auto ist, dann macht das Gesetz keinen Sinn. 
 

Das soll alles nicht heißen, dass ich gut finde, was Boeing getan hat. Aber man hat die Strafe dafür gezahlt und jetzt sollte man nach vorne schauen. Ich habe persönlich einfach das Gefühl, dass es bei der FAA nicht so rund läuft wie es soll und das ganze Boeing davon abhält, seine Ressourcen auf das wirkliche Bauen guter Flugzeuge zu konzentrieren. 
 

vor 21 Minuten schrieb Hubi206:

Frage an die Experten: Was bedeutet oder wie arbeitet das EICAS Warnsystem?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/EICAS 

Da steht alles drinnen was du wissen musst. Das Problem ist hier allerdings nicht das EICAS an sich, sondern die Implementierung in das bestehende Max-Cockpit und die daraus resultierenden Folgen. 

Bearbeitet von ben7x
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Das EICAS in die vorhandene Flugsteuerungssoftware zu implementieren ist ein Riesenproblem. Zusätzlich muss noch der 3. (virtuelle) Sensor erfasst werden. Bei allem was dazu im Netz zu finden ist, heißt es, geht nicht mehr wg. fehlender Rechnerleistung, einfach formuliert.

Betrifft MAX 8/9 und die geplante 10. Damit endet der Flugbetrieb schlimmstenfalls mit diesen Geräten am 31.12.2022.

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Das ist so nicht ganz richtig.

 

Die MAX 8 und MAX 9 sind bereits zugelassen und haben somit Bestandsschutz.

Bei den noch nicht zugelassenen MAX 7 und MAX 10 sieht das aber eben anders aus. Hier müssen die neuesten Anforderungen erfüllt werden. 
Für die MAX 10 ist es noch etwas spezieller. Dort gilt bis Ende des Jahres eine Übergangsfrist. Ist die bis zum 31.12.2022 zugelassen, darf sie ohne EICAS fliegen. Schafft es Boeing nicht bis dahin die anderen Anforderung zu erfüllen, müssen sie das Cockpit entsprechend aufrüsten.

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vor 4 Stunden schrieb jubo14:

Das ist so nicht ganz richtig.

 

Die MAX 8 und MAX 9 sind bereits zugelassen und haben somit Bestandsschutz.

Bei den noch nicht zugelassenen MAX 7 und MAX 10 sieht das aber eben anders aus. Hier müssen die neuesten Anforderungen erfüllt werden. 
Für die MAX 10 ist es noch etwas spezieller. Dort gilt bis Ende des Jahres eine Übergangsfrist. Ist die bis zum 31.12.2022 zugelassen, darf sie ohne EICAS fliegen. Schafft es Boeing nicht bis dahin die anderen Anforderung zu erfüllen, müssen sie das Cockpit entsprechend aufrüsten.

 

 

Naja, das Problem ist eben genau der Bestandsschutz, der nun nach nahezu 30 Jahren des Nichtstuns seitens Boeing für die 737 endet. Es gibt keine neueste Anforderungen, sondern immer noch fehlende Ausstattung.

 

Kopie meines Posts vom 24.07.22:

"

Ein Blick in die Vergangenheit ist notwendig.

Ein EICAS Warnsystem ist bei allen Flugzeugneuentwicklungen seit dem 1.1.1993 Pflicht. Seit diesem Datum gibt es für Weiterentwicklungen eine 30-jährige Übergangszeit, die am 31.12.2022 endet. Verbindlich für alle Hersteller im Verantwortungsbereich der FAA, EASA und CAA.

Zustande gekommen und vertraglich dokumentiert ist diese lange Frist auf Druck von Boeing zum weiteren Erhalt des bereits in den 50ern entwickelten Cockpits der 737. Also quasi eine Lex Boeing.

Weder 737NG, MAX 8/9 und bis heute auch MAX 10 besitzen ein EICAS.

Nach den schrecklichen Unglücken mit 346 Toten ist vereinbart, die MAX 10 nur mit 3. Sensor zuzulassen. Deadline 31.12.2022. In Folge müssen auch alle MAX 8 und 9 mit diesem Sensor nachgerüstet werden, weil die bestehende Zulassung nur vorläufig ist und die Auflagen nicht umgangen werden können.

Boeing selbst stellt inzwischen die 737 MAX10 in Frage.

"

 

 

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Du hast zwar völlig recht, ziehst aber die falschen Schlüsse.

 

Am 31.12.2022 endet die Übergangsfrist für Neuentwicklungen.

Alle zu diesem Termin zugelassenen Flugzeugtypen dürfen aber ohne das EICAS weiter betrieben werden.

Für die 8 und 9 gibt es die Auflage den Sonsor nachzurüstende. Das ist unstrittig.

Bei der 10 gibt es aber das Problem, dass es Boeing eventuell nicht rechtzeitig schafft es hin zu bekommen. Klappt das nicht, müsste das Cockpit ab dem 1.1.2023 aber nicht nur den Sensor, sondern ein vollständiges EICAS bekommen. Unabhängig der technischen Anforderungen, würde die MAX 10 dann aber nicht mehr von Piloten geflogen werden können, die eine 737 (Standard-)Musterzulassung haben. Damit wäre der Flieger für die meisten Kunden uninteressant.

Und bei der MAX 7 geht der Streit jetzt wohl darum, ob die vorläufige Zulassung der MAX 8 genutzt werden kann, die eine Nachrüstung des Sensors fordert, oder ob die Bedingungen der Neuzulassung der MAX 10 gelten.

 

Fakt ist aber, dass alle 737 auch ohne EICAS nach dem 1.1.23 weiter fliegen dürfen.

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  • 5 Wochen später...

Auch MOL denkt nicht, dass die Max 10 vor Ende des Jahres zertifiziert wird. Er ist aber davon überzeugt, dass es keinen Sinn macht bei der Max 10 ein EICAS einzubauen und geht daher von einer verlängerten Frist für die Zulassung aus. 
https://www.aero.de/news-43413/Ryanair-737-MAX-10-wird-Deadline-reissen.html

Bearbeitet von ben7x
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Die US-Behörden wollten vorher auch die 10 ohne EICAS erlauben. Boeing schafft es nur nicht in der gesetzten Frist. Von daher scheint es logisch, dass es nochmal eine Ausnahme gibt. Eine -10 mit EICAS "nachzurüsten", kann man vergessen. Zu kompliziert und sprengt alle Rahmen. Dann müsste man das Programm beenden, hatte Boeing ja auch schon so gesagt.

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Sagen wir mal so, die Übergangsfrist betrug 30 Jahre!

Und selbst wenn nun die FAA irgend eine Möglichkeit findet, diese Frist zu verlängern, wer sagt eigentlich, dass EASA und CAA mitziehen? Bei der Wiederzulassung der MAX8 haben sie auch schon darauf bestanden, ihre eigene Entscheidung zu treffen und haben nicht die Zulassung der FAA übernommen.

 

Ich halte es im Moment für wahrscheinlicher, dass die MAX10 "beerdigt" wird, als dass die Frist weiter verlängert wird.

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vor 13 Minuten schrieb Nosig:

Denke, die drücken eine nochmalige Fristverlängerung in Washington durch.

 

In Washington ja. Ich denke da wird man politisch schon kuschen, wenn Boeing in Zeiten einer Inflation von knapp 10% mit Jobverlusten im großen Stil argumentiert.

Relevant für Ryanair ist aber wie jubo schon sagt wie man das Thema in Köln bewertet.

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vor 22 Stunden schrieb Nosig:

Boeing schafft es nur nicht in der gesetzten Frist.

Die Max 7 hat das Flugtest-Programm bereits vor Monaten erfolgreich abgeschlossen, nun liegt es an der FAA dieses und andere Modelle zuzulassen. Das bekommt die Behörde jedoch nicht auf die Reihe, es muss sogar priorisieren werden welche Modelle zuerst zuzulassen sind, da die FAA mit den parallelen Zulassungen von Max7, Max10 und 779 schlicht überfordert ist. 

 

vor einer Stunde schrieb Nosig:

Wir sind uns einig, das Boeing das Problem verursacht hat, aber ich glaube kaum, dass es darüber zum Bruch zwischen EASA und FAA käme. Da lauert auch zu viel Vergeltungspotenzial bei der nächsten Airbus-Zulassung...

Das Problem sind Fehler von vor 30 Jahren, die man immer noch vor sich her schiebt. Jetzt aber noch ein EICAS vorzuschreiben macht jedoch einfach keinen Sinn. Nach der Max wird es keine 737 mehr geben. 

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vor einer Stunde schrieb Nosig:

Wir sind uns einig, das Boeing das Problem verursacht hat, aber ich glaube kaum, dass es darüber zum Bruch zwischen EASA und FAA käme. Da lauert auch zu viel Vergeltungspotenzial bei der nächsten Airbus-Zulassung...

 

Jupp. Ich vermute, der Königsweg wird sein, das hier zu nutzen:

 

vor 26 Minuten schrieb ben7x:

Das bekommt die Behörde jedoch nicht auf die Reihe, es muss sogar priorisieren werden welche Modelle zuerst zuzulassen sind, da die FAA mit den parallelen Zulassungen von Max7, Max10 und 779 schlicht überfordert ist.

 

Offiziell ist dann nicht Boeing sondern die FAA Schuld an der Verzögerung. Und dann wird auch die EASA ein Auge zudrücken...

Und irgendwie stimmt es auch. Würde die FAA die Boeing-Modelle so entspannt "durchwinken", wie sie es die letzten Jahrzehnte gemacht hätten, würde Boeing jetzt nicht in Termindruck geraten...

 

 

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Ich sage mal so: Wenn man als Flugzeughersteller ein Flugzeugmodell mit zwei Engines plant, die Behörde plötzlich jedoch drei Engines fordert, da zwei zu unsicher seien, dann kannst du deine bisherige Arbeit komplett verwerfen. Und so ähnlich war es doch auch bei Boeing und der Entwicklung der 737 Max und 777X Familie. Man ging davon aus, dass die Flieger nach den alten Zertifizierungsanforderungen zugelassen werden. Konnte ja keiner ahnen, dass sich diese so schnell so plötzlich ändern.
Zusätzlich kam es va bei der 777X zu der Frage, was sie eigentlich ist. Eine komplett neue Variante der 777-Familie oder doch nur ein Enkel der -300ER? Die Zulassung wurde bereits unter der Voraussetzung des Grandfathering gestartet, musste aber letztendlich an die neuen Forderungen angepasst werden. Viel Arbeit war also für die Tonne. Bei der Max 10 ist es ähnlich. Wären die beiden Abstürze nicht passiert, würde die Max 10 sicher schon bei den Airlines fliegen. Jetzt haben sich jedoch die Anforderungen deutlich geändert, aber das komplette Konzept usw des Fliegers steht ja schon längst fest. Was soll man also tun?

Bearbeitet von ben7x
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vor 2 Stunden schrieb ben7x:

Und so ähnlich war es doch auch bei Boeing und der Entwicklung der 737 Max und 777X Familie.

Es gab einen Stichtag (31.12.2020) bis zu dem man Flugzeuge gemäß eines bestimmten technischen Standard (Nennen wir es Standards 2000) zulassen durfte. Die Hoheit, den Stichtag zu setzen hatte die Zulassungsbehörde dank Gesetz. 

Nach zwei Flugzeugabstürzen und einer ganzen Reihe von fragwürdigen Zwischenfälle bei Boeing entscheidet der Gesetzgeber, der Stichtag wird letzmalig um zwei Jahre verschoben und die Zulassungsbehörde hat nicht mehr das Recht, den Stichtag festzulegen. Das ist weder plötzlich noch unerwartet oder in irgendeiner Form eine unangemessen Benachteiligung der Firma. 

 

vor 2 Stunden schrieb ben7x:

Wären die beiden Abstürze nicht passiert, würde die Max 10 sicher schon bei den Airlines fliegen. 

Wahrscheinlich. Anderseits - hätte Boeing weniger Fehler in der Entwicklung und Zulassung begangen und auf Abkürzungen bei Entwicklung und Zulassung verzichtet wären die Flugzeuge vermutlich nicht abgestützt. 

 

Was soll man tun?

In den sauren Apfel beissen und die Projekte beerdigen. 

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vor einer Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr:

Das ist weder plötzlich noch unerwartet oder in irgendeiner Form eine unangemessen Benachteiligung der Firma. 

Dieser Stichtag, 31.12.2020, wurde eben durch die zwei Abstürze nicht erreicht. Nach ursprünglich Planung hätte man alle Max-Versionen davor durchbekommen. Also haben sich die Rahmenbedingungen sehr wohl durch plötzliche und unerwartet Ereignisse (die Abstürze) geändert. 

 

vor einer Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr:

In den sauren Apfel beissen und die Projekte beerdigen. 

Das glaubst du aber nicht wirklich selbst, oder?

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vor 28 Minuten schrieb ben7x:

Nach ursprünglich Planung hätte man alle Max-Versionen davor durchbekommen.

Mag sein. Nur hat ein vermeidbarer Konstruktions- oder Entwicklungsfehler beim zuzulassenden Flugzeug die Entwicklung verzögert. Dafür gab es bereits eine weitere Fristverlängerung von etwas mehr als zwei Jahren.

 

So zumindest für mein dafürhalten die mehrheitliche Meinung das Boeing die Fehler, die zu den Abstürzen geführt haben, hätte vermeiden können, wenn man es in Seattle und Chicago gewollt hätte. Und man hätte durch anderes Verhalten im Nachgang zu den beiden Abstürzen sicherlich weniger politisches Porzellan in Washington zerschlagen. 

 

vor 35 Minuten schrieb ben7x:

Das glaubst du aber nicht wirklich selbst, oder?

Sollten US-Repräsentantenhaus und -Senat ihre Meinung nicht ändern und das Gesetz anpassen ist die Frage was für Boeing besser ist. Die Entwicklungskosten als sunk cost abzuschreiben und mit einem vollkommen neuen Mittelstreckenflugzeug zu beginnen oder die MAX 10 soweit anpassen, dass sie nach aktuellen Normen zulassungsfähig ist. 

 

Ob das US-Parlament sich dazu durchringen kann? Jetzt ist weiter erstmal 10 Wochen Wahlkampf. Geschenke an Firmen zu verteilen ist aktuell kein politisches Siegerthema. Andererseits ist Boeing in allen (fürs Parlament) wichtigen Wahlkreisen vertreten. 

 

Sollte das Parlament das Gesetz ändern? Ich tendiere zu nein. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man Boeing und seine Eigentümer nicht mehr aus seiner Verantwortung für getroffene Entscheidungen befreien kann. Boeing ist nicht systemisch relevant. Der Markt für Mittelstreckenflugzeuge ist lukrativ, sollte Boeing (bzw. die Zivilsparte) liquidiert werden, wird es Nachfolger geben.

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vor 7 Minuten schrieb OliverWendellHolmesJr:

sollte Boeing (bzw. die Zivilsparte) liquidiert werden, wird es Nachfolger geben.

 

vor 2 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

Was soll man tun?

In den sauren Apfel beissen und die Projekte beerdigen. 

Das ist absolut unrealistisch. Beide Szenarien. 

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vor 12 Minuten schrieb ben7x:

Das ist absolut unrealistisch. Beide Szenarien. 

Wenn eine Liquidation von Boeing unrealistisch ist, gibt es ein politisches Argument weniger, die Übergangsfrist erneut zu verlängern. Wenn eine, im Vergleich harmlosere, Insolvenz ebenfalls unrealistisch ist, ebenfalls. 

 

Was wäre dein Vorschlag?

Das US-Parlament davon überzeugen, dass die Übergangsfrist erneut verlängert werden muss? Mit welchen weiteren Argumenten? Was soll Boeing machen, wenn es keine Verlängerung gibt? Weiterentwickeln? Die US-Regierung verklagen

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Also wie Boeing jetzt hier von manchen mehr oder weniger als Opfer einer Art Behördenwillkür dargestellt wird, finde ich doch sehr befremdlich...

 

Am Ende hat Boeing die Situation doch an allererste Stelle selbst zu verantworten. Es muss vor allem auch die Frage gestellt werden, ob es nicht eine grandiose Fehlentscheidung war, die MAX überhaupt zu entwickeln, anstelle eines komplett neuen Designs.

So hat man eine Situation herbeigeführt, in der man nun dumm da steht, weil man u.U. eine Single-Aisle-Familie hat, die im zukünftig wohl wichtigsten Segment kein Produkt mehr anbieten kann.

 

Dass sich die FAA insgesamt bei der gesamten Geschichte nicht mit Ruhm bekleckert hat, ist eine andere Sache.

Aber dass Boeing den ursprünglichen Zeitplan nicht halten konnte, war ja auch wieder ihre eigene Schuld aufgrund der Konstruktionsmängel. Die im übrigen Hunderte Menschenleben gefordert haben.

Hätte die FAA ihre Arbeit gründlich erledigt, hätte die MAX ja so gar nicht zugelassen werden dürfen. Auch dann wäre Boeing hinter den Zeitplan gerutscht und es wäre genauso fraglich, ob sie alle Versionen rechtzeitig zugelassen bekommen hätten.

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vor 21 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

 Der Markt für Mittelstreckenflugzeuge ist lukrativ, sollte Boeing (bzw. die Zivilsparte) liquidiert werden, wird es Nachfolger geben.

Wer den? COMAC? Irkut? Bombardier? Lockheed-Martin? Oder gar ein Start Up, völlig aus dem Nichts? Keine Ahnung, wie du dir das vorstellst, aber die USA werden kaum den Europäern kampflos ein Monopol überlassen. Denn es wird keinen Nachfolger geben - dieser Markt ist durch seine extrem hohen regulatorischen Eintrittshürden dermassen festgefahren, dass ein Newcomer mehrere Jahrzehnte benötigen würde, um Fuss zu fassen. Jahrzehnte, in denen es de facto ein Airbus-Monopol gäbe.

 

Es ist schon in der vergleichsweise "einfachen" General Aviation extrem schwierig, etwas neues auf den Markt zu bringen. Ausser Cirrus und ein paar UL-Hersteller hat es keiner geschafft (Cessnas, Pipers und Robins werden hingegen immer noch fröhlich gebaut, nach Plänen aus Grossvaters Zeiten...). Es erscheint doch reichlich unwahrscheinlich, dass ausgerechnet im sehr viel anspruchsvolleren Segment der Passagierflugzeuge plötzlich ein innovatives Start Up den Markt umkrempelt. Ohne staatliche Beihilfen im grossen Stil wird das nie etwas. Dann kann man aber auch gleich bei Boeing alles bleiben lassen wie es ist...

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Am 1.9.2022 um 20:23 schrieb OliverWendellHolmesJr:

Was wäre dein Vorschlag?

Das US-Parlament davon überzeugen, dass die Übergangsfrist erneut verlängert werden muss? Mit welchen weiteren Argumenten?

Man sieht doch bei der A320 Familie schon sehr genau, in welche Richtung es geht: Die Flieger werden immer größer. Der Anteil der Max 10 an den Orders wird also voraussichtlich weiter zunehmen, vor allem nachdem sie zugelassen ist. Würde es jedoch genau daran scheitern, wird sich Boeing die Max 10 sparen und versuchen, möglichst viele Orders auf Max 9 umzuschreiben. Bei UA oder DL mag das sogar Sinn ergeben, da die Airlines große Flotten der -900ER betreiben (siehe AS und heute schon UA). Aber für alle weiteren Airlines ist die Max 9 schlicht keine Alternative. Boeing wird nicht mehr weiter zum A21N aufholen und es werden über den Produktionszeitraum der Max Milliarden an Einnahmen verloren gehen. Geld, welches man wiederum hätte in den USA investieren können. Sei es in weitere Mitarbeiter, aber auch in die Entwicklung des 737-Nachfolgern, der auch in den USA entwickelt und gebaut werden wird. 
Würde der Kongress die Frist nicht weiter verlängern, dann müssen sich die USA damit abfinden, in den nächsten Jahrzehnten nur noch Platz zwei am Weltmarkt zu sein. Wahrscheinlich deutlich abgeschlagen hinter Airbus. Aber sein wir mal ehrlich: Luftfahrt war immer politisch und wird es auch weiterhin sein. Von daher verstehe ich die Aufregung über eine mögliche Fristverlängerung nur bedingt. 

 

vor 23 Stunden schrieb scramjet:

Es muss vor allem auch die Frage gestellt werden, ob es nicht eine grandiose Fehlentscheidung war, die MAX überhaupt zu entwickeln, anstelle eines komplett neuen Designs.

War es nicht. Schau dir mal die Verkaufszahlen an. Sie sind nicht so überragend, wie beim Neo. Aber sie sind trotzdem extrem gut. Und das bei Entwicklungskosten von einem einstelligen Milliardenbetrag und einen fast zweijährigen Grounding. Hätte man die natürlich richtig dummen/schlimmen/leichtsinnigen/etc. Fehler der Vergangenheit nicht gemacht und die Max einfach sauber zu Ende entwickelt, auch wenn es ein paar Monate länger gedauert hätte, dann wäre das Programm ein voller Erfolg gewesen. So wie es die Neos bei Airbus sind. Kurz gesagt: Der Gedanke von Boeing war super, die Umsetzung leider extrem mangelhaft. Und mit diesen Auswirkungen wird man sich nunmal noch Jahrzehnte rumschlagen müssen.

Bearbeitet von ben7x
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