777-8 Geschrieben 1. Februar Melden Teilen Geschrieben 1. Februar Am 30.1.2023 um 00:45 schrieb oldblueeyes: Das ist ein Vergleich Äpfel mit Birnen. Jede Technologie hat mehrere Etappen mit unterschiedlichen Herausforderungen : zuerst ist sie experimentell hat aber keine Wirtschaftlichkeit, danach gibt es eine Phase rapider Fortschritte und einer Expansion in der Masse, danach Massenproduktion mit wohldosierter Innovation und schliesslich eine Phase hoher Investitionen mit marginaler Nutzeffekte - sie ist schlicht und einfach ausgereizt. Die Grenzen der (Un)wirtschaftlichkeit mit aktuellen Verbrennermotoren sind seit den 70er bekannt - man nannte es Concorde. Niemand versucht heute ernsthaft an diese technologische Grenze zu gehen sondern bleibt weiter unten in einem wirtschaftlichen Sweet spot. Und da sind die Technologien teilweise ausgereizt - man arbeitet viel intensiver an Marginalverbesserungen. Die "Ingenieruskunst" eines Erstklässlers ist es lesen zu lernen - und der Fortschritt ist immens - vom Analphabeten wird man zum Literaten. Ein frisch habilitiert am anderen Ende der Lernkurve braucht ein paar Jahre um evtl minimale Erkenntnnisse zu gewinnen. Die "Kunst" des Erstklässlers ist nicht zwingend besser nur weil seine Erfolge auf einer anderen Basis aufbauen. Und man kann Boeing nicht attestieren dass sie sich nicht trauen Innovation zu bringen - die 787 ist ein richtiger Sprung, die Flügel der 77x in der zivilen Luftfahrt ebenfalls usw. Das hat aber nicht mit dem Verwaltungsaufwand zu tun, das letztendlich auch die günstigste Variante für den Hersteller gegenüber einer Behörde vorgibt. Schau dir den Youtube Beitrag an den ich verlinkt habe. Da sind einige Insider, die über ihren (ehemaligen) Arbeitgeber kein gutes Wort verlieren. Mir gibt es zu denken, wenn Leute aus dem Qualitätsmanagement versetz werden oder einen Maulkorb bekommen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldblueeyes Geschrieben 1. Februar Melden Teilen Geschrieben 1. Februar Deine Aussage war dass "Ingenierukunst nicht mehr gewollt" ist, das hat mit deiner zweiten Aussage das jemand aus dem Qualitätsmanagement versetzt wurde nichts zu tun. Ich formuliere es vielleicht auch schärfer: vom Jahrgang X an Absolventen landen die Starken nicht in der Prüfung laufender Produktion (Routinearbeit) und die Schwachen nicht im Pool das Patente entwickelt. Abseits davon solltest du evtl auch über ganz normale Vorgänge in Unternehmen nachdenken: - in jede Branche gibt es den sogenannten Königsweg um Macht zu bekommen und auszuüben - sei es die Passage bei der Lufthansa, der Motorenbau bei VW, Marketing in viele Konsumgüterberiebe - es ist völlig normal dass es Rivalitäten gibt - US Unternehmen sind im Verhalten viel gnadenloser als Deutsche - wenn dort etwas umgebaut wird werden alle die betroffen sind rausgekickt, unabhängig davon ob man sie anderweitig brauchen würde - Unternehmensentscheidungen werden von unterschiedliche Abteilungen immer anders bewertet ; was sich für einen Controller rechnet ist unsexy für einen Entwickler und Vertrieb kann es nicht verkaufen, was sich nicht rechnet oder niemand haben will kann das "Baby" eines Forschers sein, der Jahre seiner Karriere dafür aufgewendet hat - egal welche Entscheidungen getroffen werden, es wird immer Enttäuschte geben Wenn du das Grundproblem ansprechen möchtest, ist es regulatorischer Natur: in einer Industrie mit sehr langen Zyklen werden Neuentwicklungen mit technologischen Quantensprünge noch als Weiterentwicklung zertifiziert. Salopp ausgedrückt sind neue Smartphones regelkonform weil es keine Beanstandungen vom Fräulein vom Amt gibt. Produktion ist eine völlig andere Diskussion die durchaus kritikwürdig ist (und da darf man sich doch fragen ob die typische US Denkweise a la "we fix it" für manche Branche doch nicht der richtige Ansatz ist). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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