chris_flyer Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 31 Minuten schrieb d@ni!3l: Ich finde es ehrlich gesagt frech, erst die Reisefreiheit zu beschränken, damit die LH in die Knie zu zwingen und dann einen Zinssatz zu wählen der die Lage ausnutzt in der man sie gebracht hat. Zwar war die Beschränkung richtig für die Gesundheit, aber dann muss man mMn auch den Zinssatz der Situation anpassen. Das ist ja wie eine Krankheit für die man ein Gegenmittel hat in den Umlauf zu bringen und das Gegenmittel überteuert anzubieten. Der innerdeutsche Verkehr ist für LH nicht der Gewinnbringer und ist nicht verboten worden. Und noch könnte man fliegen. Aber die Geschäftsleute überlegen es sich zweimal zu fliegen und die Flugzeuge bleiben leer. Dass Langstrecken nicht möglich sind, dafür kann auch die Bundesregierung nichts. Es betrifft die ganze Welt. Nicht nur Deutschland.
medion Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 24 minutes ago, 0815 said: 1) Das die BR sich an der LH beteiligt um das Klima zu beeinflussen ist doch eine Hypothese dieses Forums. Habe dazu noch kein Statement von der BR gesehen. Von der BR gibt es zu fast allen Bereichen kein Statement, gemacht wird es trotzdem. Irgendwelche Gerichtsentscheidungen (Verfassungswidrigkeit von 800 Qm) oder Messwerte (Feinstaub Stuttgart) spielen dabei überhaupt keine Rolle mehr. Irgendwelche Regionalbahnen in MV oder das Luxus-Nacht-Straßenbahnnetz der Metropole Halle/Saale wäre CO2 sparender, wenn es einfach für die paar Leutchen mit VW-Bussen ersetzt werden würde. Es geht doch überhaupt nicht um die Sache, sondern um irgendeine Ideologie. BTW: bei neun Prozent dann bitte Insolvenz... Vielleicht wachen ja mal ein paar Leute mal auf, wenn es neben Aktivisten, Beamten und Schülern/Studenten nur noch Arbeitslose gibt. 1
Fluginfo Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Wenn im ICE demnächst Maskenpflicht kommt (hier fragt man sich warum dies nicht schon längst beschlossen ist) hat der Flieger wieder eine Chance. Auf München - Hamburg darf man sonst 6h nicht Essen und Trinken, sonst Strafe von 150 € aufwärts.
d@ni!3l Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 (bearbeitet) Ja, ok, es war vereinfacht ausgedrückt. Aber es sind ja Regierungen, die dies (zurecht) beschlossen haben. Ich finde es falsch, wenn sich Regierungen dann an den Opfern dieser Beschlüsse bereichern wollen (9% ...). Es war nicht die Bundesregierung allein, klar, aber solche Zinssätze schlägt halt sie vor. Ist eigentlich irgendwo klar, welcher Anteil Kapitalerhöhung sein soll und welcher Kredit? @medion: Ach, Jobs kommen doch von alleine wieder, da gibt die KFW mal hier mal da Kredite und alles läuft wie vorher. Da macht man nichts langfristig platt, keine Panik, die haben alles unter Kontrolle und die Auswirkungen von solchen Entscheidungen werden stets bedacht. Man kann der Wirtschaft ständig neue Stöcke in die Speiche werfen, die fällt nicht. Das geht nicht. Bearbeitet 28. April 2020 von d@ni!3l
chris_flyer Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 (bearbeitet) Das wird spätestens auf der HV bekanntgegeben. Es gibt einen Beschluss, das Stammkapital zu erhöhen. Wieviel das einbringen soll, keine Ahnung, müsste ich erst nach schauen. Noch müssten die Aktionäre dem auch zustimmen. Es war von 4,5 Mrd € über den WSF die Rede. OT.: es fehlt an einer weltweiten Abstimmung. Den Exportunternehmen bringen die Lockerungen im Inland nichts, wenn kein Vertrieb, kein Service oder Aufbau von Maschinen im Ausland möglich ist. Bearbeitet 28. April 2020 von chris_flyer
Scheh Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Ich würde mich nicht zu sehr auf die 9 % versteifen. Ich glaube kaum, dass alle Bedingungen so eines komplizierten Deals seriös in der Öffentlichkeit zu finden sind. Wie ich die LH einschätze lässt man hier gezielt Infos in deren Interesse durchsickern. Zumal Kredite ja nur ein Teil sein sollten. Das meiste Geld käme wahrscheinlich durch den direkten Einstieg rein. Vielleicht möchte man durch den 9 % Kredit nur einen realistischen Durchschnittszinsatz erreichen. 1
DE757 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 1 Minute schrieb Scheh: Wie ich die LH einschätze lässt man hier gezielt Infos in deren Interesse durchsickern. Es ist wohl kaum im Interesse von LH wenn durch die Medien geht „Lufthansa lehnt Staatshilfe ab“ oder „Lufthansa unzufrieden mit staatlichen Hilfsangebot“. Weiter lesen 80% der Bevölkerung die Schlagzeilen nicht. Das ist für die Aussendarstellung und die Akzeptanz eines Deals in Bevölkerung und Politik das reinste Gift.
XWB Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 13 Minuten schrieb DE757: Es ist wohl kaum im Interesse von LH wenn durch die Medien geht „Lufthansa lehnt Staatshilfe ab“ oder „Lufthansa unzufrieden mit staatlichen Hilfsangebot“. Weiter lesen 80% der Bevölkerung die Schlagzeilen nicht. Das ist für die Aussendarstellung und die Akzeptanz eines Deals in Bevölkerung und Politik das reinste Gift. Dementsprechend versucht man intern auch kommunikativ die Kuh vom Eis zu holen. Extern wird dann wahrscheinlich auch noch etwas folgen.
BWE320 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 1 Stunde schrieb d@ni!3l: Ganz nebenbei laufen Airlines, wo die Politik mitredet wie AZ oder AF jetzt nicht so berauschend. Es gibt aber auch Airlines, welche trotz Staatsbeteiligung wunderbar laufen. Zum Beispiel Singapore Airlines, welche zu 55% im Besitz der Staatsholding Temasek ist. Und es ist auch kein Naturgesetz, dass Airlines ohne Staatsbeteiligung gut laufen - siehe Air Berlin. 1
God Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Vielleicht würde ein Neustart der deutschen Luftfahrt ganz gut tun. Eine Konsolidierung der Lufthansa wäre somit eine interessante Alternative. Ein einziger nationaler Carrier, der sich nach der Air Berlin Pleite immer mehr eine Monopolstellung erarbeitet hat ist vielleicht auch nicht wirklich im Interesse der deutschen Luftfahrt. Leider ist diese Variante keine Option. Die Airline wird entweder vom Staat direkt, oder durch das Schutzschirmverfahren gerettet. Trotzdem wird es die nächsten Jahre recht unangenehm sein in dieser Branche zu arbeiten. Da kommen sicher noch einige unangenehme Nachrichten auf uns zu. 1
medion Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 6 minutes ago, God said: Ein einziger nationaler Carrier, der sich nach der Air Berlin Pleite immer mehr eine Monopolstellung erarbeitet Grumpf....: Europa, Globalisierung, Marktanteil ALLER deutschen Airlines unter 50 Prozent in Deutschland, ich bitte um Aufklärung, was ein göttliches Monopol ist?
d@ni!3l Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 25 Minuten schrieb BWE320: Es gibt aber auch Airlines, welche trotz Staatsbeteiligung wunderbar laufen. Zum Beispiel Singapore Airlines, welche zu 55% im Besitz der Staatsholding Temasek ist. Ich würde den Vergleich schon innerhalb Europas ziehen. Mit einem Land mit einer ganz anderen Kultur und Arbeitnehmerrechten etc. finde ich den Vergleich ein wenig Äpfel / Birnen.
FW200 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Der Ökonom Daniel Stelter hat einen anderen Vorschlag (als Kredite/Staatsbeteiligung) gemacht, wie man der Krise begegnen könnte: https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/vis_a_vis/202004/27/430209.html (ab Min. 02:18) Zitat »Alle Vorschläge haben dieselben Nachteile. Sie laufen darauf hinaus, dass die betroffenen Unternehmen Schulden machen und im Extremfall den Staat als stillen Eigentümer bekommen. Nicht selten dürften die Schulden den Unternehmer überlasten und wer hat schon gern den Staat als Eigentümer. Deshalb ist die rationale Entscheidung jedes Unternehmens, diesen Punkt so weit wie möglich zu vermeiden. Dies bedeutet: Kosten senken, so schnell es geht, also Entlassungen und Auftragsstornierungen, was den Abschwung verstärkt. Gedankliches Koma ist die Lösung Wir brauchen einen anderen Ansatz, ich würde ihn „gedankliches Koma“ nennen. Aus der Medizin kennen wir das: „Ein künstliches Koma ist eine lange Vollnarkose, die über Tage – in seltenen Fällen über Wochen – eingesetzt wird. Mithilfe von Narkose- und Schmerzmitteln wird der Patient kontrolliert in einen Zustand versetzt, in dem Bewusstsein und Schmerz ausgeschaltet sind.“ Bezogen auf die Wirtschaft würde das bedeuten, dass wir für eine bestimmte Zeit alles einstellen: keine Lohnzahlungen, keine Mieten, keine Zinsen. Es gäbe keine Umsätze, aber es gäbe auch keine Verpflichtungen. Dies bedeutet, dass es nach der Komaphase keine Schmerzen mehr gibt. Also auch keine Verpflichtungen, die vorher nicht bestanden. Es muss so sein, als hätte es das Quartal nicht gegeben. Das geht natürlich nur in der Theorie. In der Praxis haben wir ja keinen kompletten Shutdown der Wirtschaft und wir haben echte Ausgaben – wie Nahrungsmittel – und viele Menschen haben unabhängig von der Wirtschaftslage ein Einkommen, zum Beispiel weil sie Rente beziehen. Deshalb müssen wir uns mit den Maßnahmen in der Praxis so nahe wie möglich dem Zustand des Komas annähern. Konkret bedeutet dies, als Gesellschaft den Umsatzausfall ersetzen. Diesen kennen wir natürlich nicht, aber wir kennen die Steuerzahler Deutschlands. Getrost dürfen wir davon ausgehen, dass nur Steuerzahler von dem Einbruch der Wirtschaft getroffen sind. Dabei haben wir verschiedene Gruppen von Steuerzahlern auf Einkommen. Bei Arbeitnehmern wird die Lohn- und Einkommenssteuer direkt an der Quelle abgezogen. Tritt Arbeitslosigkeit ein, wird Einkommen durch Sozialleistungen aufgefangen. Weitere unternehmerische Verpflichtungen sollten hier nicht bestehen, nur eventuelle private finanzielle Verpflichtungen aus Krediten. Hier wäre es denkbar, dass wir pauschal die Arbeitslosengelder und die Kurzarbeiterzahlungen (bereits teilweise geschehen) deutlich erhöhen. Diese sollten ab Tag 1 bezahlt werden. Bei Selbstständigen und Unternehmen, die Einkommenssteuer bezahlen, sind die Einkünfte der vergangenen Jahre bekannt. Das Finanzamt kennt diese aus den Steuererklärungen der vergangenen Jahre. Hier sollte das Finanzamt in jedem Monat, den die Koma-Phase andauert, einen Betrag in Höhe von einem Zwölftel des Jahresumsatzes des letzten verfügbaren Jahres auf das Konto des Unternehmens überweisen. Bei Unternehmen, die Körperschaftssteuer bezahlen wird genauso vorgegangen. Auch sie bekommen den Umsatz gutgeschrieben. Entscheidend ist, dass dies ohne Antrag und ohne Bedürftigkeitsprüfung erfolgt. Alle werden so gestellt, als wäre nichts passiert. Im kommenden Jahr müssen dann alle Bürger, die Zahlungen vom Staat erhalten haben, ihren Geschäftsverlauf des Jahres 2020 dem Fiskus erklären. Folgende Zahlungsverpflichtungen der Empfänger würden sich dann ergeben: Liegt der erzielte Umsatz – inklusive der erhaltenen Umsatzausfallzahlungen des Staates – auf Höhe des Umsatzes im Jahr 2019, behält der Empfänger die Zahlung und versteuert den sich ergebenden Gewinn. Liegt der erzielte Umsatz – inklusive der erhaltenen Umsatzausfallzahlungen – über dem Niveau von 2019, ist der Teil der Ausfallzahlungen zu erstatten, der nicht erforderlich war, um das Umsatzniveau 2019 zu halten. Gewinn wird wie immer versteuert. Unternehmer können die Erstattung der Umsatzausfallzahlung umgehend leisten, wenn sie nicht auf die Zahlungen angewiesen sind, spätestens bei Abgabe der Steuererklärung für das Jahr 2020 wären die unnötig zugeflossenen Gelder zurückzuzahlen. Die Politik könnte auch einen Anreiz geben, unnötige Umsatzausfallzahlungen sofort zurückzuzahlen, zum Beispiel in dem man bei Rückzahlung innerhalb eines Monats ein Skonto gewährt. Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise liegt auf der Hand: Sie wirkt wirtschaftlich wie das Koma, ist einfach umzusetzen und kann im Nachhinein, wenn die Krise überwunden ist, korrigiert werden indem jene, die die Zahlung des Staates nicht benötigen, diese nach Abgabe der Einkommenssteuererklärung erstatten müssen. Wäre das gerecht? Im Einzelfall vielleicht nicht, in Summe schon. Natürlich mag es Unternehmen geben, die auch ohne Corona einen Umsatzrückgang erlebt hätten. Es wird auch Fälle geben, wo das Geld verloren ist, weil die Empfänger die Zahlungen falsch verwenden. Das dürfte aber relativ zum Gesamtvolumen vernachlässigbar sein. Der entscheidende Vorteil aus meiner Sicht ist, dass jedes Unternehmen weiß, welchen Umsatz es inklusive der Überweisung vom Staat erzielt. Niemand muss sich Sorgen machen, zu viele Schulden anzuhäufen, niemand damit rechnen, den Staat als Eigentümer zu bekommen. Vor allem ist es unbürokratisch und transparent. Die Mitarbeiter des Finanzamtes müssten für die Dauer der Krise auf diese Ausgabe konzentriert werden. Wir reden vom theoretischen Maximalbetrag von 25 Prozent des deutschen BIP des Jahres, wenn wir davon ausgehen, dass wir für ein Quartal gar keine wirtschaftliche Aktivität haben. Dem wird aber nicht so sein, weshalb es sich eher in der Größenordnung von zehn Prozent des BIP belaufen wird. Selbst bei 25 Prozent stiege die Verschuldung des deutschen Staates auf die Größenordnung von 85 Prozent des BIP. Weit unter dem Niveau, das die meisten anderen EU-Staaten schon vor dem Corona-Schock hatten. Die kurzfristige Finanzierung dieser Ausgaben ist im heutigen Nullzins-Umfeld gar kein Problem. Die Bundesregierung dürfte die Gelder umsonst bekommen oder gar daran verdienen. Die langfristige Finanzierung sollten wir im Kontext der Eurozone klären. https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/kuenstliches-koma-fuer-die-wirtschaft/ Für Lufthansa hieße das, wenn man nur die Lufthansa Passage (Cargo fliegt ja momentan mit hoher Auslastung weiter, für LX, OS und SN wären die jeweiligen Heimatstaaten zuständig) unter der Annahme, ein Quartal fiele aus, heranzieht: Umsatz 2019 davon ¼ = staatl. zu ersetzender Umsatzausfall je Quartal 2020 LH Passage 16,12 Mrd. 4,03 Mrd. Zahlen nach Geschäftsbericht 2019 LH Technik 6,92 Mrd. 1,73 Mrd. Summe LH 23,04 Mrd. 5,76 Mrd. EW 4,12 Mrd. 1,03 Mrd. 1
jubo14 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Ich finde es bemerkenswert, wie sich hier einige versammeln, die in Zukunft die Alterversorgung der LH-Piloten übernehmen wollen, nur damit die "Neue Lufthansa" ohne ihren Ballast zukünftig billiger fliegen kann. Denn wenn sich die LH unter dem Schutzschirmverfahren ihrer Zahlungsverpflichtungen entledigt muss das wer übernehmen? Richtig, der Steuerzahler! Ob nun direkt über die Steuern oder indirekt über die Steigerung von Versicherungsprämien für alle, ist da auch schon egal. Sozialplan für die 100 Besatzungen der auszumusternden Flieger? Hey, vergesst es, wir sind in Insolvenz. Betriebsbedingte Kündigungen ohne große Widerspruchsmöglichkeiten der Gewerkschaften? Aber sicher, wir sind in Insolvenz. Entlohnung nach dem bestehenden Tarifvertrag? Aber bitte? Das geht natürlich zukünftig nicht mehr, wir sind in Insolvenz. Zukünftige Steuerzahlungen? Ah geh, bitte! Wir sind in .... Aber das wisst ihr nun schon selbst. Es mag sein, dass es auch bei der Insolvenz in Eigenregie ein paar Gewinner gibt. Aber ich sehe hier eigentlich nur Verlierer. 1
medion Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 2 minutes ago, jubo14 said: IAber ich sehe hier eigentlich nur Verlierer. Korrekt. Wie in vielen anderen Bereichen auch. Es ist jedoch alternativlos.
Leon8499 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 (bearbeitet) @jubo14 Dafür riesiger Vorteil: Der Konzern steckt den Tiefschlag weg und steht in wenigen Monaten top aufgestellt auf den Beinen. Natürlich werden Tarifverträge neu verhandelt und natürlich werden Arbeitsplätze abgebaut (ist ja auch klar, ich brauche ja nicht Crews für 1000 Flieger, wenn ich nur 850 habe). Natürlich werden auch die Gewerkschaften Zugeständnisse machen müssen. Aber all das ist besser, als wenn es irgendwann gar keine Lufthansa mehr gibt. Spohrs Zitat aus den Streiks 2016 ("Lieber ein paar Tage keine Lufthansa als gar keine Lufthansa mehr.") stimmt hier abgewandelt zu 100 Prozent. Fakt ist: Lieber insolvent als den Staat, der sich nur noch als Blutsauger durchschlägt, an der Wade hängen zu haben. Bearbeitet 28. April 2020 von Leon8499
d@ni!3l Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 (bearbeitet) Die "nur Verlierer" hätte der Bund dann zu verantworten, wenn er meint es ist wichtiger einzelne Leute mit AR Posten zu versorgen und den Staatshaushalt mit Wucherzinsen zu bereichern als eine echte Rettung anzustreben, die der Krise angemessen ist. Deshalb denke und hoffe ich, dass dies nur ein Vorschlag ist, der diese übertriebenen, staatlichen Ansprüche drücken soll - quasi "so ginge es auch". Nebenbei erstaunlich, wie eine Partei die letzte BTW ca. 33% hatte und Wirtschafts- sowie Verkehrsminister stellt (sowie die Ministerpräsidenten an den Drehkreuzen) und sich deutlich gegen AR Posten ausspricht es scehinbar wieder mal nicht schafft sich gegen eine "kleine" Partei mit ca. 20% durchzusetzen, wobei selbst innerhalb dieser Partei nicht alle hinter der Forderung stehen.... Bearbeitet 28. April 2020 von d@ni!3l 2
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 1 Minute schrieb Leon8499: Der Konzern steckt den Tiefschlag weg und steht in wenigen Monaten top aufgestellt auf den Beinen. Das ist richtig. Was @jubo sagen wollte: Wenn in einer Insolvenz die Pensionsverpflichtungen abgestoßen werden verschwinden die nicht im Nirvana sondern beim Steuerzahler. Wenn die Gesellschaft die alten Verbindlichkeiten übernehmen will, bitte. Dann aber nicht darüber beschweren, das Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Die Verbindlichkeiten aus Pensionszusagen sehe ich nicht als aktuell entscheidenes Problem, diese Verbindlichkeiten sind so langfristig, das sie würde man sie jetzt abstoßen kaum Liquiditätsentspannung bringen. Vielleicht sogar Liquidität kosten, so wie die bisherigen Umstrukturierungen bei den Pensionverpflichtungen. vor 2 Stunden schrieb oldblueeyes: CS muss zum Wohle der Anteilseigner handeln. Die reine betriebswirtschaftliche Lösung ist Insolvenz in Eigenregie, Das ist ein Widerspruch. Rechtlich und operativ. Die Involsvenz in Eigenregie hat zumindest den Nachteil, dass man nur einvernehmlich mit den Kreditoren die Verbindlichkeiten restrukturieren kann, aber nicht einseitig. Dann würden sie nach Ende der Insolvenz unverändert wieder aufleben. Es bräuchte dann eine Insolvenz analog zu GE 2009. Eine Lufthans NewCo mit neuem Eigenkapital gründen, auf die NewCo die gesunden Vermögenswerte und notwendigen Schulden übertragen und dann mit NewCo weitermachen. Lufthansa wird zur Lufthansa OldCo und abgewickelt. Damit verlieren aber auch alle Aktienbesitzer zum Stichtag ihr Vermögen. vor 5 Stunden schrieb d@ni!3l: Ich dachte immer bei einer Kapitalerhöhung gehen die "Einnahmen" für die neuausgegebenen Aktien in die Kasse (deshalb macht man es ja), was das Eigenkapital um genau diesen Betrag erhöht. Das Eigenkapital ist nicht der Unternehmens-/Börsenwert. Das Eigenkapital erhöht sich zwar, aber nicht der Unternehmenswert. Der bleibt identisch.
d@ni!3l Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Aber nur theoretisch. Da sich die fundamentalen Werte erhöhen sollte der Unternehmenswert auch steigen. So ganz losgelöst voneinander ist das ja nicht. Außer man nutzt für den Unternehmenswert ausschließlich ertragsbasierte Verfahren wie DCF und co. Aber da dies nicht alle Marktteilernehmer tun sollte sich was tun. Aber lässt sich schwer berechnen, aber ich denke sowas wie doppelte Aktienanzahl durch Kapitalerhöhung ist nicht automatisch halber Wert pro Aktie.
Pseudofreund Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 2 Minuten schrieb OliverWendellHolmesJr: Die Verbindlichkeiten aus Pensionszusagen sehe ich nicht als aktuell entscheidenes Problem, diese Verbindlichkeiten sind so langfristig, das sie würde man sie jetzt abstoßen kaum Liquiditätsentspannung bringen. Für die Pensionszusagen wurden Rückstellungen gebildet, habe leider nur altes Zahlenmaterial gefunden. 2016 waren es 2,652 Mrd € (https://www.swisslife-weboffice.de/home/service/kommunikation/news-archiv-und-infoschienen/slpm-infos.download.html/mdb/doc/16/16930.pdf) Besichert davon sind allerdings nur ca 30% (https://www.google.de/amp/s/m.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/pensionsrueckstellungen-dax-konzerne-in-der-rentenfalle-12031158.amp.html) basierend auf schlechtem, da alten Zahlenwerk, kommt man auf ca. 800 Mio Mitteln, die man auf die Schnelle im Schutzschirmverfahren liquide machen könnte. Ja, nicht mal 10% der jetzt diskutierten Hilfen. Daher wohl eher von Spohr politisch taktiert, die Altlasten ( Pensionszusagen, 4u) etc für bessere Shareholder Value in der Zukunft loszuwerden. Aber bloß keine Änderungen im Aufsichtsrat, man will sich ja nicht reinreden lassen.
emdebo Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Die Wirtschaftswoche kommentiert zu "Spohrs gefährlicher Drohung mit der Schutzschirm-Insolvenz": https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/lufthansa-spohrs-gefaehrliche-drohung-mit-der-schutzschirm-insolvenz/25784162.html
Scheh Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 6 Minuten schrieb emdebo: Die Wirtschaftswoche kommentiert zu "Spohrs gefährlicher Drohung mit der Schutzschirm-Insolvenz": https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/lufthansa-spohrs-gefaehrliche-drohung-mit-der-schutzschirm-insolvenz/25784162.html Ganz interessant geschrieben, aber meiner Meinung nach stark übertrieben. Es gab schon so viele Großunternehmen, die durch eine Insolvenz gegangen sind, und danach trotzdem wieder Kundenvertrauen aufgebaut haben und sich am Markt zu normalen Konditionen bedienen konnten.
OliverWendellHolmesJr Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 26 Minuten schrieb d@ni!3l: aber ich denke sowas wie doppelte Aktienanzahl durch Kapitalerhöhung ist nicht automatisch halber Wert pro Aktie. Anzahl der Aktien verdoppelt reduziert den Wert um ein Drittel. Als börsennotiertes Unternehmen hat man keine andere Chance als den Börsenwert heranzuziehen, der Börsenwert ist immer von Ertragswertverfahren abgeleitet. Und zusätzliches Geld aus der Kapitalerhöhung stärkt nicht den Ertragswert. Man Spielraum bei der Bewertung zur Kapitalerhöhung, man kann 30 oder 250 Tage nehmen, man kann die Kurse gewichten. Aber man muss sich daran orientieren. Weicht man zustark ab wird man mit Kursstürzen bestraft. vor 2 Minuten schrieb Scheh: Es gab schon so viele Großunternehmen, die durch eine Insolvenz gegangen sind, und danach trotzdem wieder Kundenvertrauen aufgebaut haben und sich am Markt zu normalen Konditionen bedienen konnten. Irgendwann wird Lufthansa sich wieder zu normalen Konditionen bedienen können. Aber das ist nicht dieses Jahr, nicht nächstes Jahr und vermutlich auch nicht in 2022. Inhaltlich ist der Artikel schon richtig, es ist Pokern auf des Messers Schneide.
emdebo Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 Beispiele, was die Top-Unternehmen in Deutschland betraf? Negativ lief es z.B.bei Hertie Walter Bau airberlin Praktiker Baumarkt Schlecker Arcandor und die sind weit entfernt von der Größe und der Marke Lufthansa
Leon8499 Geschrieben 28. April 2020 Melden Geschrieben 28. April 2020 vor 4 Minuten schrieb emdebo: Beispiele, was die Top-Unternehmen in Deutschland betraf? Negativ lief es z.B.bei Hertie Walter Bau airberlin Praktiker Baumarkt Schlecker Arcandor und die sind weit entfernt von der Größe und der Marke Lufthansa Zumindest die letzten 4 hatten aber auch allesamt schwere, strukturelle Probleme und wurden nicht durch externe Schocks in die Lage versetzt, in der die Lufthansa jetzt ist. Das Geschäftsmodell der LH wird in 2 bis 3 Jahren wieder funktionieren, es geht nur darum, wie das Unternehmen es dorthin schaffen soll. AB, Praktiker, Schlecker etc. wären mit ihren Geschäftsmodellen nie mehr hochgekommen, da diese einfach nicht funktioniert haben.
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